Mittwoch, 22. Juni 2016

Marxens Milliarden



Es sind vielleicht immer noch nicht genügend Witze über die Armutspredigten des Papstes und die Milliardenvermögen seiner Diözesen gemacht worden.
Reinhard Superprasser Kardinal Marx, 62, der womöglich auf dem größten Geldschatz aller Bischöfe  - nach dem Bistum Rom natürlich – hockt, ist jedenfalls kein Anhänger des spartanischen Lebensstils.

Kardinal Marx, der wegen seines ultraprächtigen Bischofsitzes, dem Rokoko-Palais Holnstein ohnehin schon eine 12 auf der Tebartz-Skala ist, braucht als ranghöchster Bischof in Deutschland eben einen gewissen Standard.

Für Luxus-Marx, der offenbar auf einem gewaltigen Geldspeicher sitzt und die Millionen nur so um sich wirft, kommt ein FIAT Panda jedenfalls nicht in Frage.

Just zum Rücktritt Ratzingers hatte der Münchner Erzbischof noch demonstriert, wie wichtig ihm sein persönliches Wohl ist.

Die Lage ist erstklassig, der Preis auch: Für 9,7 Millionen Euro hat das Erzbistum München-Freising in Rom ein neues Gästehaus gekauft. Böse Zungen haben der Immobilien auch schon einen Spitznamen verpasst: „Palazzo Marx“.  [….] Nach vier Jahren im „Schwabinger Asyl“ kehrt Erzbischof Reinhard Marx in dieser Woche wieder in sein traditionelles Quartier im Palais Holnstein in der Kardinal-Faulhaber-Straße im Stadtzentrum zurück. Das Gebäude, das 1733 bis 1737 im Auftrag des Kurfürsten Karl Albrecht als Rokoko-Adelspalais erbaut wurde, war seit Oktober 2008 vom Staatlichen Bauamt saniert worden. Marx war deshalb vorübergehend ins Schloss Suresnes in Alt-Schwabing gezogen.
[….]  Die Sanierung des Palais kostete 8,1 Millionen Euro, davon trägt die Kirche 1,56 Millionen.

Würden die Bischöfe Franzis bescheidenheits-Demonstrationen ernst nehmen, könnten sie sich nicht für Marx als Vorsitzenden entscheiden.
Daß sie es heute dennoch taten, hat einen Grund:
Sie wissen, daß der Papst Marx toll findet, weil er schon mit neuen Ehrungen und Ämtern aus Rom überhäuft wurde.
  [….]

So viel Leidenschaft für Prunk, Protz und Glamour wird auch in Rom bemerkt.
Der Pontifex spricht Klartext, wenn es um Reichtum und Armut geht.

„Für die Kirche ist die Option für die Armen in erster Linie eine theologische Kategorie und erst an zweiter Stelle eine kulturelle, soziologische, politische oder philosophische Frage.“
(aus dem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ (2013), Nr. 198)

„Wir alle sind gerufen, arm zu sein, uns von uns selbst zu entäußern; und deshalb müssen wir lernen, den Armen nah zu sein, mit den Menschen zu teilen, denen das Notwendigste fehlt, das Fleisch Christi zu berühren! Ein Christ beschränkt sich nicht darauf, über die Armen zu reden, nein! Ein Christ geht auf sie zu, er sieht ihnen in die Augen, er berührt sie.“ 
(Begegnung mit den von der Caritas betreuten Armen in Assisi, 04.10.2013)

“Ach, wie sehr möchte ich eine arme Kirche und eine Kirche für die Armen!" (Begegnung mit den Medienvertretern am 16.03.2013)

„Der Aufruf, auf den Schrei der Armen zu hören, nimmt in uns menschliche Gestalt an, wenn uns das Leiden anderer zutiefst erschüttert.“
(aus dem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ (2013), Nr. 193)

„Die Armen. Die Armen stehen im Mittelpunkt des Evangeliums, sind das Herzstück des Evangeliums. Wenn wir die Armen aus dem Evangelium herausnehmen, können wir die gesamte Botschaft Jesu Christi nicht verstehen.“ (Eucharistiefeier mit Bischöfen, Priestern und Ordensleuten, Mariä-Empfängnis-Kathedrale, Manila, 16.01.2015)

„Es gibt immer jemanden in unserer Nähe, der in Not ist, materiell, emotional oder spirituell. Das größte Geschenk, das wir ihnen machen können, ist unsere Freundschaft, unser Interesse, unsere zärtliche Zuwendung, unsere Liebe zu Jesus. Ihn zu empfangen bedeutet, alles zu besitzen; ihn zu schenken bedeutet, das größte aller Geschenke zu machen.“
(Begegnung mit den Jugendlichen, Sportplatz der Santo-Tomas-Universität, Manila, 18.01.2015)

Folgt man diesen päpstlichen Vorgaben ist der Erzbischof von München und Freising sowie Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (ComECE) Reinhard Kardinal Marx der perfekte Topkleriker.

[….] Es ist ein Rekord für die katholische Kirche in Deutschland. Das Erzbistum München und Freising hat am Montag erstmals sein Vermögen offengelegt. Es beläuft sich zusammengerechnet auf fast 6,3 Milliarden Euro, vor allem in Form von Immobilien und Geldanlagen. [….]  Das Erzbistum Paderborn hatte vergangenes Jahr ein Vermögen von vier Milliarden Euro ausgewiesen, das Erzbistum Köln 3,42 Milliarden. [….] Generalvikar Beer erklärte bei der Vorstellung der Bilanz, dass auch diese Zahlen das Vermögen seines Erzbistums insgesamt nur unvollständig wiedergeben - so seien zum Beispiel die Werte der 750 Pfarrkirchenstiftungen noch nicht erfasst. [….]

Da der wohlgenährte bayerische Kardinal so gut in das päpstliche Profil einer armen Kirche passt, wurde er mehrfach befördert.
Ehre wem Ehre gebührt; so ist Reinhard Kardinal Marx nun:

·        Mitglied des achtköpfigen Kardinalsrates, der den Papst bei der Leitung der Weltkirche beraten und im Hinblick auf eine Reform der Kurie Änderungen der Apostolischen Konstitution Pastor Bonus. (April 2013)
·        Mitglied im Päpstlichen Rat für die Laien (seit 2014)
·        Mitglied in der Kongregation für das Katholische Bildungswesen (seit 2010)
·        Mitglied im Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden (seit 2010)
·        Mitglied der Kongregation für die orientalischen Kirchen (bestätigt 2014)
·        Mitglied des Päpstlichen Wirtschaftsratssekretariat (seit 2014), dessen Kardinal-Koordinator.

Die aberwitzigen Milliardenvermögen der Bistümer wachsen dank der sprudelnden Kirchensteuereinnahmen und der grundsätzlichen Steuerbefreiung immer weiter.

Rekord durch Steuereinnahmen Geldsegen für die Kirche
Trotz sinkender Mitgliederzahlen haben christliche Kirchen in Deutschland im vergangenen Jahr so viel Geld wie noch nie eingenommen. Die Kirchensteuer für das Jahr 2015: 11,5 Milliarden Euro.
[….] Die Angaben beziehen sich auf Veröffentlichungen der Evangelischen Kirche Deutschland sowie der Steuerkommission des Verbandes der Diözesen Deutschlands. Danach nahm die katholische Kirche rund 6,1 Milliarden Euro ein. Die evangelische Kirche erhielt knapp 5,4 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Plus von 6,4 Prozent.
[….] Die Rekordeinnahmen konnten trotz sinkender Mitgliederzahlen erzielt werden. Seit Anfang der 1970er-Jahre geht die Zahl der Mitglieder sowohl in der römisch-katholischen als auch in der evangelischen Kirche fast kontinuierlich zurück. [….] Seit der deutschen Wiedervereinigung hat die evangelische Kirche 4,9 Millionen Mitglieder verloren. Die römisch-katholische Kirche verlor seit 1990 3,1 Millionen Mitglieder.

Man kann die Schuld für diese Milliardenverschiebungen zu Gunsten der Kirche noch nicht mal bei den zahlenden Schafen abladen, denn viele von ihnen sind Zwangsmitglieder.
Millionen Menschen, die bei Caritas oder Diakonie arbeiten, die ihre Kinder in christlichen Schulen oder Kindergärten betreuen lassen, weil die Kirchen in vielen Gegenden Monopole haben (obwohl die Einrichtungen zu 100% staatlich finanziert werden), können gar nicht austreten.

Ärgerlich sind aber die vielen frommen Journalisten, die sofort den Kirchen beispringen.
Matthias Drobinski, der überzeugte Katholik und oberste Kirchenschreiberling der Süddeutschen Zeitung, drückt schon mal auf die Tränendrüse angesichts des märchenhaften Reichtums. Denn, OH GRAUS, die Einnahmen könnten auch wieder sinken! Herr Gott, hilf!

Die Kirchen sind also nicht auf dem Weg in den märchenhaften Reichtum - sie gewinnen gerade Zeit, sich auf einen Wandel einzustellen, der unabwendbar kommen wird: auf die Zeit, in der vielleicht nicht einmal mehr die Hälfte der Deutschen einer Kirche angehört, in der die Kirchen zwar die größten Institutionen des Landes bleiben, die Christen aber doch zur Minderheit werden. Deshalb füllen die Kirchen nun ihre Rücklagen, bauen und sanieren jetzt, was sie sich möglicherweise in 20 Jahren nicht mehr leisten können.

Ebenso unerträglich sind unsere Volksvertreter, die darüber wachen daß 550 Millionen dubiose Dotationen zusätzlich aus den Portemonnaies ALLER BÜRGER – also auch Atheisten und Muslims – in die Geldsäcke der Bischöfe umgeleitet werden.

[….] Etwa 6,3 Milliarden Euro Vermögen hat das Erzbistum München und Freising, das damit eine der reichsten Diözesen weltweit sein dürfte. [….] Selbst Gruppen, die der Amtskirche an sich kritisch gegenüberstehen, loben die Transparenz, mit der die Kirche ihre Vermögensverhältnisse offengelegt hat. Und für die bayerische Staatsregierung ist das Milliardenvermögen noch lange kein Grund, die Millionensummen, die der Freistaat jährlich an die katholische Kirche überweist, infrage zu stellen. Im Gegenteil: "Staatliche Transferleistungen an die Kirchen und Religionsgemeinschaften sind sinnvoll", sagt der für Kirchenfragen zuständige Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU).
[….] Im Vergleich zu den evangelischen Brüdern und Schwestern im Freistaat ist das tatsächlich viel: Die evangelisch-lutherische Landeskirche Bayern hat bereits für 2014 eine vergleichbare Bilanz vorgelegt, die Vermögenswerte im gesamten Freistaat umfasst. Sie kommt auf rund 3,1 Milliarden Euro, wovon etwa 1,8 Milliarden in Versorgungsfonds für die Pensionen gebunden sind. Wie beim Erzbistum ist das Vermögen der einzelnen Kirchengemeinden nicht mitgerechnet.
[….] Im Vergleich mit der Stadt zeigt sich aber auch, dass die Gesamtsummen leicht trügen können. Das Erzbistum etwa hat Kirchengebäude nur mit symbolischen Ein- und Zwei-Euro-Werten miteingerechnet, die Stadt dagegen allein das Neue Rathaus mit insgesamt 148 Millionen Euro - obwohl es wohl nie verkauft werden wird. [….]

Liebe Mitbürger, die nicht aus der Kirche austreten können: Würdet Ihr bitte wenigstens solche Typen wie Spaenle nicht mehr wiederwählen?

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