Samstag, 9. Juli 2016

Lustige Umfragen –Teil III

Man traue keiner Statistik, die man nicht selbst gefälscht hat!

Die Pinocchiopresse, wie sie Deutschlands größte politische Lügnerin Frauke Petry nennt, vermeldet angesichts der Lyse der AfD gegenwärtig sinkende demoskopische Zahlen.
Aber zum Glück gibt es das Meinungsforschungsinstitut INSA aus Erfurt, welches den Rechten freundschaftlich verbunden ist.

[…] Seit Wochen, das fällt auf, schneidet die AfD bei Insa-Befragungen überaus gut ab. […] Insa steht für "Institut für neue soziale Antworten". Ein Unternehmen, das seinen Sitz in Erfurt hat, auf einem Hügel nicht weit von Landtag und Stadion entfernt. Der Chef des Instituts ist Hermann Binkert, ein schmaler Mann mit Brille, studierter Jurist – und über viele Jahre enger Diener hochrangiger CDU-Politiker. Binkert hat ein Faible für exzentrische Kleidung und für knallkonservative politische Haltungen. […] Es gibt Leute in Thüringen, die sagen, Binkert habe sein Insa-Institut gegründet, um politischen Einfluss zu bewahren. Spätestens seit 2014, als Binkert auf dem Höhepunkt von Lieberknechts Wiederwahl-Kampf medienwirksam aus der CDU austrat, halten sich Gerüchte: Der Mann habe alles getan, um Lieberknecht zu schaden. Ja: Er berate die AfD, sympathisiere mit ihr, habe gar mit einem Beitritt geliebäugelt. "Zweifel" an Binkerts Umfragen seien "angebracht", kommentierte zuletzt das NDR-Medienmagazin Zapp . Und hört man sich in der Thüringer Union um, seiner alten Partei, stößt man auf nicht wenige, die sagen, sie vertrauten Binkerts Analysen nicht. Dessen Traum sei eine CDU mit Positionen weit rechts der Merkel-Lieberknecht-Union. Binkert verfolge politische Ziele, "der war immer ein politischer Eiferer", erklärt ein einstiger Mitstreiter. […] Es fällt in seinen Kommentierungen auf, dass er die AfD wenigstens wohlwollend behandelt. In einem Gastbeitrag für die Huffington Post schrieb er: "Die Alternative für Deutschland wird bundesweit ein Stück weit das, was die Partei Die Linke im Osten ist: Eine Volkspartei." In einem anderen Text verteidigt er Bernd Lucke, den AfD-Gründer und Ex-Vorsitzenden, für ebendie Äußerung, die AfD werde eine Volkspartei werden. "Irrt Lucke also?", fragt Binkert, und antwortet selber: "Nein". […]

Forsa-Chef Manfred Güller, der für den STERN und RTL arbeitet, ist SPD-Mitglied; gilt aber als mit der derzeitigen Parteiführung zerstritten. Viele Genossen mutmaßen, daher wären die Forsa-Zahlen für die SPD besonders schlecht. Außer an Wahltagen. Dann bestätigen sich die miesen Forsa-Zahlen meist für die SPD.

Die CDU verfügt über die engsten Verbindungen zu Demoskopen. Das Allensbach-Institut ist seit Jahrzehnten Hausdemoskop der Union. Schon Helmut Kohl vertraute der Gründerin Elisabeth Noelle-Neumann (* 19. Dezember 1916 in Berlin; † 25. März 2010) bedingungslos. Auch die gegenwärtige Institutschefin Renate Köcher, 63, ist der CDU eng verbunden, erfüllt beispielsweise Funktionen bei der Ludwig-Ehrhard-Stiftung.

Genau nach dem Motto verfährt auch die CSU, die schlechte Umfragezahlen einfach nicht zur Kenntnis nimmt und stattdessen lieber ihr Hausinstitut GMS beauftragt, um angenehmere Werte zu erhalten.

Die seriösesten Institute sind vermutlich die beiden Meinungsforschergruppen des ZDFs und der ARD; „Forschungsgruppe Wahlen“ und „Infratest Dimap“.

Ebenfalls klar konservativ verortet ist Klaus-Peter Schöppner, der Geschäftsführer von „EMNID“, der beispielsweise für Phoenix und NTV tätig ist.

Emnid, wie auch TNS Infratest eine Tochtergesellschaft der zur WPP Group gehörenden Kantar Group, die in London 19.000 Mitarbeiter beschäftigt, ist auch Zulieferer der politischen Zahlen des SPIEGELs.
Deutschlands immer noch größtes Nachrichtenmagazin hatte zuletzt keine schönen Daten für Frau Merkel.
Das waren sogar ganz miese Zahlen für die Bundeskanzlerin nach dem Brexit:



Merkel im Abwind
Auch wenn die Zahl der Flüchtlinge, die in Deutschland Asyl beantragen, nach der Schließung der Balkanroute und dem Abkommen mit der Türkei deutlich abgenommen hat, büßt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weiter an Beliebtheit ein und kommt nur noch auf 57 Prozent Zustimmung. Im März vergangenen Jahres hatte dieser Wert noch bei 77 Prozent gelegen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ist zwar der Unionspolitiker mit der meisten Zustimmung, aber auch seine Beliebtheit ist gesunken. Verbessern konnten sich prominente SPD-Politiker, vor allem Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, der nun Deutschlands beliebtester Politiker an der Spitze der SPIEGEL-Politikertreppe ist.

Merkel muß aber nicht allzu deprimiert sein.
Sie braucht nur zum Emnid-Schwesterinstitut Infratest schwenken und sich die Zahlen derselben Woche ansehen.

Politikerbewertung: Merkel legt deutlich zu, Seehofer verliert deutlich
Außenminister Frank-Walter Steinmeier bleibt der Politiker mit dem höchsten Ansehen in Deutschland. Mit seiner Arbeit sind aktuell 74 Prozent sehr zufrieden bzw. zufrieden - ein Plus von drei Punkten im Vergleich zum Vormonat. Steinmeier liegt damit deutlich vor Finanzminister Wolfgang Schäuble (64 Prozent, +4) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (59 Prozent), die mit einem Plus von neun Punkten den größten Zuwachs in diesem Monat für sich verbuchen kann. Für die CDU-Vorsitzende ist dies der beste Wert seit September 2015.


Soviel zu den nackten Zahlen.
In einer Woche legt die Kanzlerin um neun Prozentpunkte zu und verliert sechs Prozentpunkte – je nach dem welches Institut man fragt.