Samstag, 8. Oktober 2016

Zum Mitschämen?



Die Hamburger Morgenpost erscheint heute unter der Überschrift „Hamburg schämt sich fremd“ mit einem ganzseitigen Nacktbild von  Ronald Schill, der in der RTL-Kuppelshow „Adam such Eva“ seine Nudel in die Kamera hält und 30 Jahre jüngere Frauen befummelt.

Für Menschen, die eine RTL-Reality-Show mit Nackten sehen, ist das Auftreten Ronald Schills keine Überraschung; er hatte schon zuvor stolz seine Penis in Reality-Shows vorgezeigt.

Noch vor dem ersten Kontakt zu den anderen Bewohnern haut Schill dann auch schon einen raus: „Die Merkmale einer Traumfrau – es sind nur vier. Erstens: Sie hat immer Lust auf Sex. Zweitens: Sie liebt Fellatio. Drittens: Sie kann ein Stöhnen/Schreien beim Sex nicht unterdrücken. Und viertens: Sie gibt dem Mann das Gefühl, dass sie gerade auf ihn besonders abfährt.“ [….]


Die Mopo spricht über den „gnadenlos peinlichen Auftritt“ des früheren Hamburger Bürgermeisters, als ob es eine totale Überraschung wäre; fühlt mit seinen früheren Wählern mit.

Mit baumelnder Skandalnudel schreitet er den Strand entlang, hochbeinig, die Schultern straff zurückgezogen, den Kopf seltsam vorgereckt. Das Gesicht scheint immer echsenartiger zu werden.
Was haben die Damen der Hamburger High Society für ihn geschwärmt, 2001, als der Richter so schneidig ins Rathaus einzog. Ob die jetzt in ihrer Blankeneser Villa sitzen und zugucken? Heimlich, damit der Gatte nicht meckert ("Du hast damals gesagt, dass wir dem spenden sollen! Das war deine Idee!"). [….]

Nein, man muß sich nicht für Schill schämen.
Ronald Schill war schon vor 2001 genauso schrill, genauso unwählbar und politisch sogar noch schlimmer, weil er damals rechtsextrem plapperte, während er heute nur ein erbärmlicher Sexist ist.

Wer sich schämen sollte, sind die 19,1%-Schill-Wähler von 2001, die SPRINGER-Presse, die ihn auf den Schild hob und insbesondere Ole von Beust, der aus purer Machtgeilheit so eine grauenvolle Flitzpiepe zum Bürgermeister der ehrwürdigen alten Hansestadt Hamburg machte.


Ich schäme mich auch nicht mit für das neue Sextape Donald Trumps, der 2005 darüber fabulierte, wie er Frauen sexuell belästigt.




Schämen müssen sich in diesem Fall die Republikanische Partei, die Trump zu ihrem Kandidaten gemacht haben und die Medien, die ihn mit einer nie dagewesenen kostenlosen Aufmerksamkeitskampagne beinahe bis ins Weiße Haus geschoben haben.

Jetzt ist es ihnen auf einmal peinlich, jetzt, gerade mal einen Monat vor der Wahl sprechen sie sich alle für Hillary Clinton aus.


Too litte, too late.

Und noch immer lassen die TV-Anstalten Trumps Bewunderer rund um die Uhr auftreten und für ihn werben.


Trump, der nicht nur so über Frauen redet, sondern sie auch so behandelt, ist für seine Surrogates immer noch der ideale Präsident, wegen….. weil…. Äh, wegen…., ach ja: BENGHAZI!

Scottie Nell Hughes tried to spin to blaming Hillary Clinton for Benghazi instead of talking about Trump’s words and the way he has historically treated women.

Es bleibt an den wenigen ohnehin Trump-kritischen Republikanern wie Ana Navarro, massiv zu fordern, daß er sofort aus dem Rennen aussteigen sollte, weil es eben keine neue Erkenntnis ist, wie Trump 2005 redete, sondern weil er immer so redet.
Die unfassbar dämliche Kayleigh McEnany beruft sich darauf eine gute Christin zu sein und Gott vergebe schließlich alles. Also ist Trump reingewaschen.


Nein, es ist nicht die Zeit für Scham; es ist Zeit für alle auch nur halbwegs zurechnungsfähigen Köpfe Amerikas ihre Mitbürger zur Raison zu bringen und den irren Trump, wenn schon nicht aus dem Rennen zu nehmen, so doch wenigstens nicht zu wählen.