Montag, 31. August 2015

Haha, die Presse!



Das sind immer wieder gute und richtige und auch erwartete Neuigkeiten, wenn die deutschen Bistümer nach aktuellen Austrittszahlen befragt werden.
Schon die nackten Zahlen für 2014 waren bei den einzelnen Bistümern sehr erfreulich.

Zum Beispiel bei den Katholischen Bistümern:

Augsburg 12 090 Austritte
Freiburg 18 697 Austritte
Limburg 7 911 Austritte
München und Freising 20 552 Austritte
Münster 11 859 Austritte
Paderborn 10 471 Austritte
Rottenburg-Stuttgart 18 169 Austritte
Trier 10 729 Austritte

Zum Beispiel bei den evangelischen Landeskirchen:

Bayern 20 063 Austritte
Berlin-Brandenburg 12 408 Austritte
Hannover 20 705 Austritte
Hessen und Nassau 13 702 Austritte
Norddeutschland 23 970 Austritte
Rheinland 19 005 Austritte
Westfalen 13 092 Austritte
Württemberg 14 700 Austritte

All das sind Zahlen vor dem „Abgeltungssteuerschock“, der die Menschen 2015 noch schneller aus den Kirchen treibt.
Angesichts der verheerenden finanziellen und moralischen Wirkung der Kirchen ist es eine äußerst erfreuliche Tatsache, daß sich die Menschen mit zunehmender Bildung von den misogynen, homophoben und Kindersex-vertuschenden Multimilliarden-Konzernen abwenden.

Es gibt inzwischen viele Bundesländer, wo die Kirchenmitglieder (Katholiban und Evangeliban zusammenaddiert) deutlich in der Minderheit sind.
Dort dominieren die Konfessionen.

Berlin 27,9 %
Brandenburg 19,8 %
Bremen 50,5 %
Hamburg 39,7 %
Mecklenburg-Vorpommern 20,2 %
Sachsen 23,6 %
Sachsen-Anhalt 17,1 %
Thüringen 31,4 %

Freilich sind Atheisten dennoch in den Landtagen und diversen Gremien wie Rundfunk- oder Ethikräten nicht nur unterrepräsentiert, sondern oft überhaupt nicht vertreten. Da gibt es noch viel zu tun, um der Krake Kirche ihren extrem überproportionalen Einfluss zu entziehen.
Die exorbitante Verankerung der Kirchen im Staat – auch dort, wo 80% Ungläubig sind, liegt an ihrer eigenen ökonomischen Macht, ihren Lobbyisten in den höchsten politischen Etagen und den nahezu kritiklosen Journalisten.
Kirchenferne oder gar kirchenkritische Journalisten gibt es in so gut wie keiner Zeitung. Wie selbstverständlich wird für alle Kirchenthemen bei ZEIT, SZ, Abendblatt, Tagespiegel oder WELT immer ein frommer Gläubiger beauftragt, so daß diese Artikel immer aus einer sehr wohlwollenden Perspektive geschrieben werden.
Werden Kirchenaustritte zwangsläufig zum Thema, geschieht das stets mit einer absurd parteiischen Wertung. Voller Bedauern lamentiert man über die verlorenen Schäfchen, beklagt die „kulturelle Verarmung“ und diagnostiziert einen angeblichen „Werteverlust“.

Ein Beispiel dafür lieferte heute die konservative „Rheinische Post“, deren Autor Lothar Schröder offenbar während des Schreibens mit den Tränen kämpfte.

Eine absurde Form des Journalismus, der in den Hochschulen als Negativbeispiel dafür dienen könnte, wie man als Journalist NICHT arbeiten sollte.

[…]  Der katholischen Kirche in Deutschland gehen jetzt auch die Senioren verloren. So hat sich die Zahl der Austritte von über 60-Jährigen 2014 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Dies ergab eine Umfrage unserer Zeitung unter allen 27 deutschen Bistümern[…]  Beispielsweise stieg im Erzbistum Hamburg die Zahl der Austritte in der Gruppe der über 60-Jährigen von 330 (2013) auf 886 im vergangenen Jahr. Ähnliche Zahlen vermeldet das Bistum Essen: Traten 2013 insgesamt 341 Senioren aus der katholischen Kirche aus, waren es 2014 bereits 764.
Von dieser bedenklichen Kirchenferne auch älterer Katholiken bleiben sogar vermeintlich glaubensfestere Bistümer in Süddeutschland nicht verschont: In der Erzdiözese Freiburg entschlossen sich 2013 noch 950 Senioren zum Austritt, ein Jahr später schon 2185. Die Daten weiterer Bistümer: Bamberg zählt 1470 Austritte (2013) zu 2074 (2014); Limburg 399 (2013) zu 537 (2014). Sogar in Bistümern wie Münster wächst die Zahl der kirchenfernen Senioren rasant. […]  Ein anderer Grund für den Schritt aus der Kirche dürfte eine für manche Rentner beachtenswerte Änderung im Finanzwesen sein. So leiten seit Anfang dieses Jahres Banken und Sparkassen die Kirchensteuer auf Kapitalerträge oberhalb des Sparerfreibetrages direkt an die Finanzämter weiter. Auch wenn davon nicht alle Senioren betroffen sind, könnte dies in vielen Bistümern zum finanziell vorsorglichen Austritt motiviert haben.
Beruhigend ist das nicht. Vielmehr wird auch dies zum Beleg dafür, wie schwach die Kirchenbindung mittlerweile auch bei älteren Menschen geworden ist, wenn ein vergleichsweise flacher Grund ausreicht, einer Institution den Rücken zu kehren, deren Mitglied man sechs oder sieben Jahrzehnte war. Und von der man sich gerade im Alter Für- und Seelsorge verspricht – bis hin zur Beerdigung. […]  
Spannend für die Gegenwart ist zudem: Die christlichen Kirchen werden nach Zulehner zwar deutlich kleiner und sich somit wieder "dem biblischen Normalfall annähern" – ohne aber an gesellschaftlicher Bedeutung zu verlieren. Die Kirche könne dann eine Art moralische Wächterrolle einnehmen, wie auf anderen Gebieten heute etwa Amnesty International oder auch Greenpeace. […]  

Sonntag, 30. August 2015

CDU unterirdisch



Daß Polizei, Justiz und erst Recht die Geheimdienste auf dem rechten Auge blind sind und stattdessen geradezu manisch Linke observieren, ist inzwischen weniger eine Behauptung, denn eine Feststellung von Tatsachen.
Das totale Versagen der Dienste bei der Uwe-Uwe-Zschäpe-Massenmordserie spricht eine klare Sprache.
Wir sind eine Republik, in der Bundestagsabgeordnete der LINKEN vom Verfassungsschutz beobachtet werden, während dieses Jahr schon 200 Unterkünfte von Heimatvertriebenen abgefackelt wurden.
Jahrelang investierten Kriminalämter Hamburgs Zeit, um verdeckte Ermittlerinnen in die „Rote Flora“ einzuschleusen – man kann ja nie wissen, ob bei einem dortigen Konzert der Band „Fettes Brot“ nicht irgendetwas Unsittliches passiert.

In Sachsen hat man nicht nur vor den Rechtsradikalen kapituliert, nein Teile der Polizei und Justiz tolerieren die Nazis und fördern sie sogar, indem sie übermäßig gegen Antifaschisten vorgehen.

Elisa Gutsche, Jahrgang 1985, aufgewachsen in der Nähe Heidenaus und spätere Referentin der SPD-Bundestagsfraktion beschreibt ihre Jugend eindrücklich:

[….] Das erste Mal wurde ich bewusst mit "Rechts-Sein" in der sechsten oder siebten Klasse konfrontiert. Zwei Klassenkameraden reckten den Arm stolz zum Hitlergruß, aber nur, wenn die Lehrerin nicht hinschaute. [….] Ich kann mich an Nächte erinnern, in denen wir (Kids, die keine Nazis waren) einfach an den Elbwiesen abhängen wollten, den billigen Tankstellen-Sangria in der Hand, wir uns aber nicht treffen konnten, ohne von Nazis quer durch die Stadt gejagt zu werden. Normalität in Sachsen.
Mir kamen in den vergangenen Tagen auch unzählige Geschichten von Freundinnen und Freunden in den Sinn: ein Freund, dem Nazis wegen seiner "linken Klamotten" das Bein gebrochen hatten; ein anderer Freund, dem - ebenfalls wegen seines erkennbaren Nicht-rechts-Seins - die Nase gebrochen wurde. Zwei hielten ihn fest, ein Dritter schlug zu. Ein anderer Bekannter, der im Alter von 14 Jahren ebenfalls von Faschos zusammengeprügelt wurde. Eine Freundin, die 2008 ihren Mann nicht mit zum Stadtfest nach Pirna nahm, da er persischer Abstammung ist und das Stadtfest fest in der Hand von rotzevollen Nazi-Proleten ist. Beim Pirnaer Stadtfest gibt es jedes Jahr ein Zelt, das bis zum Bersten voll mit Thor-Steinar-Nazis ist. Alle wissen es, alle gucken weg.
[….] Ostern 2002 waren wir mit einer größeren Gruppe und unserem amerikanischen Austauschschüler an einem See - unter freiem Himmel campen. Irgendwann nachts kam eine Truppe Nazis und hat angefangen, uns blöd anzumachen, die Stimmung war ohne Ende aggressiv, und es hat nur ein kleiner Funke gefehlt. Ich rief die Polizei, die erst nach mehreren Anrufen reagierte und dann jemanden vorbeischickte. Natürlich waren die Faschos dann schon weg. Und statt sich mit ihnen auseinanderzusetzen, fingen die Polizisten an, unsere Fahrräder zu kontrollieren. Sächsische Zustände. [….]

Nach tagelangen xenophoben Ausschreitungen des rechten Mobs gegen Heimatvertriebene, die alles verloren haben, hatte die sächsische Polizei gerade mal einen Nazi festgenommen. Richtig aktiv wurde das CDU-geführte Landratsamt dann aber als es Solidaritätskundgebungen mit den Verfolgten gab und ein Willkommensfest organisiert wurde.

Es gibt Anordnungen, die sind so skandalös, dass einem die Spucke wegbleibt. Die Verhängung eines allgemeinen Versammlungsverbots über Heidenau für dieses Wochenende ist so ein Fall. [….] Aber was geht bloß in einem CDU-Landrat im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge vor, überhaupt eine solch wahnwitzige und rechtswidrige Verfügung zu erlassen? Seine Aufgabe wäre es stattdessen gewesen, sich an die Spitze derjenigen zu stellen, die den Geflüchteten beistehen. Aber das kann man von einem sächsischen Christdemokraten wohl nicht verlangen.
Eine Woche nachdem die Polizeiführung den braunen Mob bei seinen Angriffen auf die Flüchtlingsunterkunft in der vermeintlich „freundlichen Elbestadt“ (Eigenwerbung) gewähren ließ, den „polizeilichen Notstand“ zu erklären und damit auch ein geplantes Willkommensfest für Geflüchtete zu untersagen, macht schlicht fassungslos. [….]


Um keinen Zweifel aufkommen zu lassen: Ich lehne Terrorismus jeglicher Art ab und stelle mich klar hinter das Gewaltmonopol des Staates.

Es ist aber hochgradig absurd wie völlig hysterisch der Staat auf Linksterrorismus reagiert, wenn man es damit vergleicht wie stoisch und desinteressiert Rechtsterrorismus hingemommen wird, der immerhin ein Vielfaches an Toten hervorgebracht hat und seit 25 Jahren kontinuierlich stärker wird in Deutschland.

Die RAF verübte 1993 ihren letzten Anschlag und ist seit 1998 offiziell aufgelöst.
Seit dem haben Rechtsterroristen hunderte Menschen in Deutschland getötet und tausende Anschläge verübt.

Vergleicht man Linksextremismus und Rechtsextremismus, gibt es sehr klare Unterschiede. Während sich die Rechten gewalttätig gegen Minderheiten, Schwache, Verletzliche, Ausgegrenzte und Friedliche wenden, versuchen Linke eben diesen Personenkreis zu schützen und wenden sich, wenn überhaupt, gegen die Starken.

Wenn ich also auch Gewalttätigkeit in JEDER Form ablehne, so ist die moralische Bewertung doch eindeutig: Rechts ist komplett amoralisch, Links nicht.

Das Aggressionspotential von Rechts- und Linksextremen ist völlig unterschiedlich, wenn man nicht gerade als Symbol einer gewaltigen Wirtschafts- oder Staatsmacht auftritt.

Wie so viele Menschen erlebte ich (insbesondere als Teenager) Situationen, in denen ich vor rechten Skinheads weglaufen mußte, oder zumindest einen großen Bogen machen mußte. Einmal wurde ich als 18-Jähriger von Nazis in einer Bahn verprügelt (mit glimpflichen Ausgang. Der Schock war größer.)
Wenn man sich hingegen in einer ausdrücklichen „linken Gegend“ bewegt, wie es sie in Berlin-Kreuzberg zumindest in den 80er Jahren gab und beispielsweise im Hamburger „Karoviertel“ oder „der Schanze“ (früher Hafenstraße) immer noch gibt, ist der große Unterschied, daß man dort eben nicht  um seine körperliche Unversehrtheit fürchten muß.
Man kann sogar schwarz oder offensichtlich schwul sein. Die linke Szene ist tolerant, die Rechte ist per Definition intolerant und agitiert gegen alles „Fremde“.

Die CDU versucht 40 Jahre nach der Hochzeit des linken Terrorismus immer noch aus der damaligen Panik Kapital zu schlagen, indem sie Ängste schürt und sich als harte Kämpferin gegen die „linken Chaoten“ präsentiert.
Indem rechte Parteien immer noch Linksextreme und Rechtsextreme gleichsetzen, lenken sie zudem wunderbar von ihrem dramatischen Versagen im Kampf gegen rechts ab.

Man glaubt es immer noch kaum, aber Merkels schwarzgelbe Regierung ging durch die braunschwarze Ministerin Kristina Schröder gegen diejenigen vor, die in Ostdeutschland gegen die Nazis aktiv waren. Sie forderte einen Gesinnungstest ein und entzog Vereinen und Stiftungen, die sich um die Opfer rechtsradikaler Gewalt kämpften die Mittel.

Aktuell ist es der junge und extrem TV-affine CDU-Staatssekretär Jens Spahn, der den Vogel abschießt, indem er im Angesicht der Nazi-Pogrome von Heidenau die Antifaschisten, die sich schützend vor die Heimatvertriebenen stellten, attackierte.

Mit einem Tweet hat der CDU-Politiker, Bundestagsabgeordnete und Staatssekretär im Finanzministerium Jens Spahn für Empörung gesorgt: Er nannte linke Demonstranten, die in Heidenau den CDU-Innenminister Markus Ulbig lauthals unter anderem wegen dessen zögerlichen Eingreifens gegen rassistische Aufmärsche kritisiert hatten, »linkes Pack« und unterstellte ihnen, »ihr skandiert auf nem ›Willkommensfest‹ die gleichen Parolen wie die NPD«.


Man sollte denken, daß Spahn sofort zurücktritt nach so einer ungeheuerlichen Entgleisung, daß es zumindest einen scharfen Rüffel seiner Chefs Schäuble und Merkel gibt.

Aber nichts da.


Der CDU-Politiker Jens Spahn pöbelt nach einem Willkommensfest für Flüchtlinge in Heidenau gegen die Antifa. Parteifreunde finden das klasse.
[….] Für den CDU-Politiker Jens Spahn waren die Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern des Willkommensfestes und dem CDU-Landesminister am Freitagabend Anlass für heftige Kritik an der Antifa. Das Willkommensfest war vom Dresdner Bündnis Nazifrei organisiert worden. Spahn, Bundestagsabgeordneter, CDU-Präsidiumsmitglied und Staatssekretär bei Finanzminister Wolfgang Schäuble, twitterte: "Liebes linkes Pack (frei nach Gabriel), Ihr skandiert auf einem ,Willkommensfest' gleiche Parolen wie NPD. Und merkt es nicht mal. #Heidenau".
Ein Parteifreund setzte dann in einem Kommentar zu dem Tweet von Spahn noch eins drauf. Hans-Michael Platz, Fraktionschef der CDU in der hessischen Gemeinde Biblis, schrieb: "Die Antifa hält sich für "die Guten". Aber es sind genauso faschistische Rollkommandos wie früher die SA."
[….] Unterstützung bekam der CDU-Politiker von mehreren Parteifreunden. "Jens Spahn hat recht. Man kann Rechtsextremismus nicht mit Linksextremisten bekämpfen", twitterte die frühere Bundesfamilienministerin und hessische Bundestagsabgeordnete Kristina Schröder. Erika Steinbach, CDU-Bundestagsabgeordnete und frühere Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, erklärte: "Antifa dasselbe in rot wie NPD. Gewalttätige Antidemokraten!" [….]

Da sage noch einmal jemand, es gäbe keine Unterschiede zwischen den großen Parteien! 
Dieses widerliche angebräunte Gedankengut gibt es nicht in der SPD.

Samstag, 29. August 2015

Schwere Entscheidung



Langsam ist es soweit: Ich mag die zölibatären Misogynen von der RKK lieber als die vermeidlich liberaleren EKD-Kollegen.
Aber wer ist der schlimmste EKD-Bischof?

Am 5. November 1997 konnte Bischof Manfred Kock das Schlimmste verhindern, indem er überraschend zum EKD-Chef gewählt wurde.
Eigentlich stand schon damals der selbstverliebte Wolfgang Huber in den Starlöchern, um oberster deutscher Evangele zu werden.
Für einen Bischof war Kock geradezu angenehm und hielt immerhin sechs Jahre lang den professionellen Lügner Huber fern.

Dieser folgte allerdings und amtierte von 2003 bis 2009.
In seiner Amtszeit schaffte er den Evangelen-typischen Spagat aus Mitglieder-Exodus einerseits und maximaler Anbiederung an die Mächtigen andererseits.
Millionen traten aus der Kirche aus und umso fester verquickte Huber sich mit den Spitzen der Politik. Typisch für ihn, daß er sich gerne mit Orden, Medaillen und sonstigen Ehrungen überschütten ließ. Hamburger Politiker beispielsweise lehnen Orden grundsätzlich ab, weil es sich für einen Hanseaten nicht ziemt so eitel zu sein.
EKD-Ratschef Huber nahm auch die dubiosesten „Ehrungen“ an, wenn er nur im Rampenlicht stehen konnte:

    2004: Ehrenmitglied des Rotary-Clubs Berlin-Kurfürstendamm
    2005: Die Goldene Feder der Bauer-Verlagsgruppe
    2006: Ludwig-Wolker-Plakette des Deutschen Olympischen Sportbunds
    2007: Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland
    2007: Hermann-Ehlers-Medaille des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU
    2007: Ehrenmitglied von Hertha BSC
    2010: Ehrenmitglied des Rotary-Clubs Brandenburg/Havel
    2012: Karl-Barth-Preis der Union evangelischer Kirchen in der EKD
    2012: Ehrenbürger von Brandenburg an der Havel
(nur eine kleine Auswahl!)

Ich hätte mir damals kaum vorstellen können, daß es intellektuell und persönlich nach Huber noch bergab gehen könnte unter den EKD-Bischöfen.

Verglichen mit seiner Blitzbirnen-Nachfolgerin Käßmann, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland 2009–2010, ist Huber geradezu noch bescheiden und hochintelligent.
Margot Käßmann kann man durchaus als dümmste Theologin Deutschlands bezeichnen.
Ihre einzigartige Mischung aus Kamerageilheit, Populismus und geistiger Schlichtheit führte zur bekannten Allianz mit dem Anti-Asyl- und Anti-Griechenland-Hetzblatt BILD, dem sie immer noch als Kolumnistin dient.

Nikolaus Schneider folgte Käßmann nach ihrem überraschenden Rücktritt und amtierte von 2010 bis 2014.
Natürlich war es angenehm, daß der rheinische Bischof nicht ganz so extrem selbstverliebt war und es durchaus Tage gab, an denen es ihn nicht in ein TV-Studio drängte.
Wenn er allerdings einmal ausführlicher zu Wort kam, staunte man nicht schlecht über die Primitivität seiner Gedankenwelt.
Seit 2014 steht nun Bischof Bedford-Strohm an der Spitze der EKD und der Mann scheint sogar Margot Käßmann Konkurrenz machen zu wollen mit seiner Doofheit.

Man ahnt ja nicht was evangelischen Bischöfen unterlektuell möglich ist!
Angesichts der gigantischen Flüchtlingskatastrophe und den Zehntausenden Menschen, die aufgrund der maßgeblich von Angela Merkel in der EU betriebenen Abschottungspolitik verrecken, sagte Bedford-Strohm den anwesenden Regierungsspitzen kürzlich:

Zu Gottvertrauen angesichts unruhiger Zeiten hat der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), aufgerufen. Er sprach am 2. Juli auf dem Johannisempfang der EKD in Berlin. Daran nahmen rund 800 Gäste aus Politik und Gesellschaft teil, darunter Bundespräsident Joachim Gauck, Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Bedford-Strohm nannte Frömmigkeit eine innere Haltung, „die Gott mehr zutraut als sich selbst“. Sie habe ein Gespür dafür, dass alle Selbstoptimierung ihre heilsame Grenze findet und aufgehoben wird in dem tiefen Vertrauen auf Gott. Die Welt brauche Menschen, die von der Güte Gottes wissen, von der Barmherzigkeit reden und aus der Dankbarkeit leben. Frömmigkeit sei eine „heute weit unterschätzte Quelle einer Lebenshaltung, die sich eigentlich viele wünschen, zu der sie sich aber nicht in der Lage sehen“. Frömmigkeit sei „eine der produktivsten Kräfte der Veränderung“. Menschen mit Gottvertrauen engagierten sich für Flüchtlinge, stünden an der Seite der Schwachen und setzten sich für eine ökologische Neuorientierung der Gesellschaft ein. Zudem stumpften sie nicht ab, „sondern lassen sich das Leid der Welt nahegehen“. Sie übten nicht nur aus sicherer Warte Kritik, sondern übernähmen Verantwortung in der Politik.

(Dank an Skydaddy für diesen Link!)

Bayerische Evangeliban leben quasi in der Diaspora. Vielleicht sind sie deswegen geistig besonders schlicht.

Gerade konnte ich im GONG vom 21.08.2015 ein Statement von Susanne Breit-Keßler, der Regionalbischöfin für München und Oberbayern, lesen.
Uiuiui.
Den Menschen, die sich keinen Urlaub leisten können, ruft sie zu:

Arbeit und Alltag sind eine Form der Selbstbestätigung, die einem zeigt: Hier hast du deine Fähigkeiten und Gaben- es ist schön, was du alles kannst! Die gleichen Handgriffe, die gleichen Gesichter. Tägliche Routine hat ihre guten Seiten. Es liegt an einem selber, ob man den Werktagen zusätzliche funkelnde Glanzlichter aufsteckt. „Durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein“ heißt ein biblisches Wort (Jesaja 30,15). Gebete am Morgen und Abend setzten Akzente, die die Tage voneinander unterscheiden.
(Bischöfin Susanne Breit-Keßler)

Na, das hört eine alleinerziehende Mutter mit drei Putzjobs sicher gerne von einer Bischöfin, die aus Steuermitteln ein fünfstelliges Monatsgehalt bezieht.

Der neue Kollege aus Dunkeldeutschland, Carsten Rentzing, 47, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, der just den ultrakonservativ-xenophoben PEGIDA-Freund Bischof Jochen Bohl (sächsischer Landesbischof 2004-2015) ablöste, schlug im Bundesland des Grauens gleich mal Pflöcke ein, indem er gegen Schwule und Lesben wetterte.
Das gefällt AfD-Wählern und Peginesen!

"Die Bibel sagt, dass die homosexuelle Lebensweise nicht dem Willen Gottes entspricht", sagte Rentzing der Tageszeitung "Die Welt" (Samstagausgabe): "Diese Aussagen der Bibel machen es mir persönlich schwer, jemandem zu raten, dass er seine Homosexualität leben solle." […] Wenn homosexuelle Beziehungen in Pfarrhäusern ohne Einschränkungen zugelassen würden, "würde die Kirche das Signal setzen, dass Homosexualität aus Gottes Sicht in Ordnung wäre", sagte Rentzing.

Homos mag er nun mal wirklich nicht. Deswegen denkt der HEUTE in sein Amt eingeführte Rentzing auch nicht daran irgendetwas zurückzunehmen.

Der neue sächsische evangelische Landesbischof Carsten Rentzing will seine umstrittenen Äußerungen über Homosexuelle nicht weiter kommentieren.
Rentzing sagte am Samstag im Hörfunksender MDR-Info, er habe damit kein Signal setzen wollen. "Es ist eine alte Debatte, die wir führen. Dazu bin ich befragt worden und habe ich mich so geäußert, wie schon viele Jahre zuvor auch." Rentzing hatte homosexuelle Partnerschaften als nicht gottgewollt bezeichnet. Homosexuelle Paare in Pfarrhäusern lehnt der Theologe ab.

Die Amtseinführung des schwer homophoben Sachsen, inspiriert nun wieder den EKD-Oberbischof aus Bayern an die Mikrophone. Er findet Rentzing toll. Genau wie dessen Vorgänger, den ausländerfeindlichen PEGIDA-Freund Bischof Bohl.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat dem neuen sächsischen Landesbischof Carsten Rentzing zur Amtseinführung gratuliert. "Wir sind gemeinsam auf dem Weg", schreibt Bedford-Strohm in einer am Freitag in Hannover veröffentlichten Gratulation.
Er freue sich auf die Zusammenarbeit. [….] In einem Festgottesdienst in der Dresdner Kreuzkirche wird zugleich Vorgänger Jochen Bohl verabschiedet, der in den Ruhestand geht. Bedford-Strohm würdigte Bohl als "verlässlichen Begleiter". Bis November bleibt Bohl stellvertretender EKD-Ratsvorsitzender.