Freitag, 31. Januar 2014

Schwacher Gott.



Deutsche Topp-Religioten wie Steinmeier, Merkel, Nahles, Thierse, Huber, Käßmann und Co setzten sich 2009 so vehement für das letztendlich doppelt gescheiterte „Pro-Reli“-Volksbegehren in Berlin ein, weil sie ihrer eigenen Ideologie nicht trauten.
Offenbar ahnen selbst die überzeugtesten Christen, daß Bibel, Evangelium und kirchliche Praxis ungefähr so begehrenswert sind wie trockene Brotrinden in einer Konditorei.
Warum sollten sich pluralistisch aufgewachsene Kinder auch ausgerechnet für das Christentum entscheiden?
Man wird nicht Christ, weil es die beste Religion ist. Man sucht sich in der Regel überhaupt keine Religion aus, sondern übernimmt einfach die Einstellung der Eltern.
Nahezu alle Kinder in Sanaa sind Moslems, nahezu alle Kinder in Rom werden Katholiken, die meisten Kinder Chennais sind Hindus. Das ist kein Zufall,
Religionen sind in Wahrheit also einfach eine abfärbende Umgebungskultur.
Rätsel Mensch. Während ein jeder bei der Auswahl eines Smartphones oder eines Autos genau vergleicht und verschiedene Angebote einholt, erfolgt die Entscheidung für eine Religion automatisch und bei abgeschaltetem Gehirn.
Für die Religionsanbieter ist das ein wahrer Segen. Denn je mehr man sich über Religionen informiert und deren Gewissheiten hinterfragt, desto eher verzichtet man am Ende ganz auf Religion.
Offensichtlich ist ein PKW also ein weitaus wichtigeres und attraktiveres Produkt, als eine Religion. Die Kunden, die sich Prospekte neuer Automodelle bestellen und im Autohaus Probefahrten vereinbaren, wollen immer dringender selbst ein PKW haben.
Schulunterricht, der wie in Berlin vorgesehen, die verschiedenen Religionen vorstellt, sie vergleicht und zusätzlich ethische Richtlinien formuliert, der darüber hinaus von Kindern der verschiedensten metaphysischen Hintergründe besucht wird, so daß sie von ihren unterschiedlichen Erfahrungen berichten können, ist für deutsche Topp-Religioten wie Steinmeier, Merkel, Nahles, Thierse, Huber, Käßmann ein Alptraum.
Schließlich besteht die große Wahrscheinlichkeit, daß die Kinderlein das Christentum kritisch hinterfragen, eine andere Religion vorziehen oder gar Atheisten werden.

Deswegen wollten deutsche Topp-Religioten wie Steinmeier, Merkel, Nahles, Thierse, Huber, Käßmann die Berliner Kindchen auch frühzeitig separieren und strikt christlich erziehen, ohne mit anderen Gesinnungen in Kontakt zu kommen.

Zu genau hatte man in der DDR erlebt, was passiert, wenn man den lieben Kleinen nicht durch systematisches Brainstorming das Christentum vom Krippenalter an, eintrichtert.
Es dauert nur wenige Dekaden bis man das atheistischste Land Europas entwickelt hat.
Noch heute gilt der Ostteil Deutschlands als der wenigste christliche Teil Europas.

Wenn der Staat aber nicht wie im heutigen Deutschland und der ehemaligen BRD-West die christliche Religion massiv fördert und propagiert, finden nur sehr wenige Menschen zu der jahrhundertealten Religion ihres Landstrichs.
Die wenigen, die sich dennoch für das Christentum engagieren, verhalten sich wie Konvertiten: Sie werden zu manischen Anhängern ihrer Sekte.
Es erfordert schließlich einen aktiven Schritt in eine Minderheit.
Das ist die Grundregel bei Religionswechseln. Ein mäßig engagierter Christ wechselt nicht zum Judentum, um dort auch nur ein halbherzig engagierter Jude zu sein.
Ein Christ tritt nicht zum Islam über, weil er Kopftücher ganz hübsch findet.
Konvertiten sind die Schlimmsten. Sie werden fast immer zu extrem überdurchschnittlich aktiven Vertretern ihrer neuen Religion.

Diejenigen, die sich in der religionspassiven DDR dennoch zu Christen entwickelten, sind dementsprechend fast alle Hardcore-Christen, deren Überzeugungen weit über das normale Maß hinausgehen.
Die Beispiele dafür sind bekannt:
Wolfgang Thierse, Kathrin Göring-Eckardt, Joachim Meisner, Dieter Althaus, Joachim Gauck.

Unglücklicherweise streben diese Extrem-Religioten alle zu Höherem. Das führt dazu, daß in einigen Ost-Ländern die christlichen Fundis extrem überrepräsentiert sind.

Groteske Verzerrungen gibt es beispielsweise in Thüringen.
Der ostdeutsche Freistaat mit 2,2 Millionen Einwohner bringt gute 20% evangelische Christen, knapp acht Prozent Katholiken und an die 70% Atheisten auf die Waage.
Die übergroße Bevölkerungsmehrheit ist aber weder in Parlament noch in der Regierung repräsentiert. Dort sind die Christen unter sich.

Wir erinnern uns gruselnd an den Hardcore-Katholiken Dieter Althaus, der so fundamentalistisch denkt, daß er als Thüringer Ministerpräsident sogar Türen für den Creationismus bei den Thüringischen Lehrplänen öffnete.

Seine CDU-Amtsnachfolgerin Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht ist Theologin.
Ihr Vater war schon Pfarrer und Superintendenten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen. Lieberknecht studierte sie Evangelische Theologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und arbeitete seit 1990 als Pastorin für die Dörfer Ottmannshausen, Hottelstedt und Stedten am Ettersberg.

Nach den Landtagswahlen von 2009 konnte man es nicht fassen, daß sich der SPD-Chef Christoph Matschie als Mann ohne Rückgrat zeigte und der heftig vom Wähler abgestraften CDU wieder zum Ministerpräsidentenamt verhalf.

Matschie, der schon seit 1999 SPD-Chef in Thüringen ist und somit eigentlich das politische Klima kennen sollte, richtete sich dabei weniger nach dem Wählerwillen, als nach seiner speziellen Moral.
Er ist - na, wer ahnt es? - professioneller Christ, der sein Theologiestudium 1984 als Diplom-Theologe an der Uni Jena abschloss.

Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen) ist seit 2005 Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und seit 2009 ist sie Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und damit zugleich Mitglied im Rat der EKD.
Sie studierte Theologie in Leipzig und verdiente sich die ersten politischen Meriten im Thüringer Landtag.
Inzwischen hat sie eine ganze Reihe hoher kirchlicher Funktionen.

Sie wurde 2007 für eine Amtszeit von sechs Jahren zum Mitglied des Präsidiumsvorstandes des Deutschen Evangelischen Kirchentages gewählt. 2009 wurde sie zusätzlich zur Präsidentin des 33. Deutschen Evangelischen Kirchentages 2011 in Dresden gewählt. Daneben ist sie Mitglied des Kuratoriums der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V.[3] Außerdem war sie 2009/2010 Vorstandsmitglied im Verein Atlantik-Brücke e.V. und seit Mai 2010 offizielle Patin des Kinderhospizes Bethel für sterbende Kinder[4]. Seit 2007 sitzt sie für die Internationale Martin Luther Stiftung im Kuratoriumsvorstand.
(Wiki)

Der LINKE-Fraktionsvorsitzende und Oppositionschef Bodo Ramelow ist evangelischer Christ und war bis September 2009 der religionspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion „Die Linke“.
In seinem Online-Tagebuch wendet er sich gegen Säkularisierungsbestrebungen und preist das Christentum, welches intensiv GEGEN Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Pressefreiheit, Rechtsstaat, Frauenemanzipation, Aufhebung der Sklaverei, Folterverbot, Abschaffung der Todesstrafe, Freiheit der Kunst, Abschaffung der Prügelstrafe, Schwulenrechte, Tierrechte, Aufhebung des Verbots gemischtrassiger Ehen, Aufhebung des Verbots gemischtkonfessionellen Ehen, gleiches Wahlrecht für alle, Selbstbestimmungsrecht der Frauen gekämpft hatte, wie folgt:

Die Religion ist wieder ins Gerede gekommen – und zwar in vielerlei Hinsicht.
[…] Und in der Partei DIE LINKE gibt es eine lebhafte Debatte, wie Religion und linke Politik überhaupt zusammen passen.
[…] Ist der Glaube also ein Hinderungsgrund für das friedvolle Zusammenleben unserer Gesellschaft und die Religion Teil des großen Integrationsproblems? Das Gegenteil ist der Fall. Die momentan geführte Debatte grenzt Menschen wegen ihres Glaubens aus. Dabei gibt es den großen Problemfall Integration nicht, Multikulti funktioniert vielerorts sehr gut. Trotzdem gibt es Bereiche, in denen Integrationspolitik besser gestaltet werden kann und muss. Die Religion ist dabei aber nicht Teil des Problems, sondern der Lösung.
(bodo-ramelow.de 24.12.2010)

Anders als die geldgierigen Bischöfe setzt der LINKEn-Frontmann allerdings auf eine striktere Trennung zwischen Staat und Kirche, warnt aber davor Laizität zum Allheilmittel zu erklären - als ob das je eine atheistische Organisation versprochen hätte!

Entscheidend bei diesen Fragen ist immer, dass man sich mit dem konkreten Regelungsgegenstand statt mit Schlagwörtern auseinandersetzt. Ein Einfordern von Laizität bringt keinen inhaltlichen Fortschritt, weil beispielsweise Frankreich, das vermeintliche Musterland einer strikten Trennung von Staat und Kirche, bei der Integration von Muslimen vor ähnlichen Herausforderungen steht wie die Bundesrepublik. Und auch die vorgebliche Laizität in der Türkei ist leider nichts anderes als ein closed shop für den türkischen Islam, worunter die Aleviten, Armenier und die urchristlichen Aramäer leiden.
(bodo-ramelow.de 24.12.2010)

Die Religion will Ramelow nicht als Gegenspielerin zum Humanismus sehen - obwohl Aufklärer, Humanisten, Wissenschaftler, Ungläubige, Ketzer, Heiden, Freiheitsliebende und Bürgerrechtler über viele Jahrhunderte von den religiösen Autoritäten auf den Scheiterhaufen gebracht wurden.

Die abrahamitischen Religionen Christentum, Islam und Judentum stehen nicht gegen Aufklärung und Humanismus, sie sollten zusammen gedacht werden. Adolf Grimme, der Namensgeber des berühmten Fernsehpreises, hat den schönen Satz geprägt »Ein Sozialist muss kein Christ sein, aber ein Christ muss Sozialist sein«. Grimme gehört zu den vielen religiösen Sozialistinnen und Sozialisten, die aus einer langen Tradition heraus ihr Engagement für eine gerechtere Gesellschaft mit der Bibel begründet haben. Auch Namen wie Dorothee Sölle, Martin Buber oder Martin Luther King seien hier genannt.
[…] Es finden sich zahlreiche Stellen in der Bibel, die Quell linker Politik sein könnten. Zum Beispiel heißt es im Paulus: »Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte Einer den Anderen höher als sich selbst. Und ein Jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem Anderen dient.«
(bodo-ramelow.de 24.12.2010)
(….)

Die Christen im Nachbarfreistaat Sachsen machen bundesweit mit ihrer Homophobie auf sich aufmerksam. Nirgendwo im deutschsprachigen Raum ist die evangelische Kirche immer noch so gegen die „Homoehe“ engagiert, wie die Fundis in Sachsen.
Die hassenden Sachsen wurden in diesem Blog in einer ganzen Artikel-Serie portraitiert.

Auch nebenan in Sachsen-Anhalt gibt sich die CDU homophober und fundamentalistischer als auf Bundesebene.
Sie bewegt sich bis weit in die Reihen von Geistesgestörten der Kategorie „Teebeutel“.
Kreationismus und „Homo-Heilung“, also erstens totaler Schwachsinn und zweitens menschenfeindlicher Schwachsinn, werden in Merkels Partei propagiert.

Heilung vom "zwanghaften Gefühl" der Homosexualität: Führende CDU-Politiker Sachsen-Anhalts stehen einem gemeinnützigen Verein nahe, der homophobe Positionen vertritt. Dessen Vorsitzender, ein Pfarrer, kritisiert die Berichterstattung über ihn. Die sei "noch schlimmer als die Stasi".
Das nächste Einführungsseminar bietet Bernhard Ritter im Mai an, der Ankündigungstext verspricht "Schritte zur Freiheit aus zwanghaften Gefühlen". In die Kategorie der zwanghaften Gefühle fällt für Ritter nach einem Bericht des Mitteldeutschen Rundfunks auch die Homosexualität, in Seminaren biete er Menschen deswegen die "Heilung" davon an. Mit dem Seminarangebot des Pfarrers und Homophobie im Allgemeinen wird sich an diesem Freitag nun der Landtag von Sachsen-Anhalt befassen, die Linke-Fraktion hat dies beantragt.
Denn Bernhard Ritter bietet seine Kurse nicht als Privatperson an, sondern als Vorsitzender der Gesellschaft für Lebensorientierung e.V., einem gemeinnützigen Verein mit Sitz im Südharz. In dessen Kuratorium sitzen gleich drei führende CDU-Politiker: Christoph Bergner, André Schröder und Jürgen Scharf. Bergner war Ministerpräsident des Landes und später Ost-Beauftragter der Bundesregierung, Schröder sitzt der aktuellen Landtagsfraktion vor und ist damit Nach-Nachfolger von Scharf. [….]


Donnerstag, 30. Januar 2014

In Franzis Windschatten



Jetzt haben sie den Papst doch tatsächlich im Franzi-Jubelwahn auch auf das Cover des Rolling Stone erhoben.
Popstar Franziskus.
Den Mann also, der für brutale Hassschriften steht.
Es ist Zeit mal wieder aus dem Buch zu zitieren, welches GOTTES WORT beinhaltet. Heute springe ich mal willkürlich in das Zweite Buch Mose (Exodus); da dort die Zehn Gebote verkündet werden, auf die man sich heute noch so viel einbildet.
Unfassbare Grausamkeiten, Sklaverei, Fremdenhass und Todesstrafen sieht „der liebe Gott“, dessen Stellvertreter auf Erden Papst Franziskus ist, für uns vor.

2 Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, so soll er dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr aber soll er freigelassen werden ohne Lösegeld.
3 Ist er ohne Frau gekommen, so soll er auch ohne Frau gehen; ist er aber mit seiner Frau gekommen, so soll sie mit ihm gehen.
4 Hat ihm aber sein Herr eine Frau gegeben und hat sie ihm Söhne oder Töchter geboren, so sollen Frau und Kinder seinem Herrn gehören, er aber soll ohne Frau gehen.
5 Spricht aber der Sklave: Ich habe meinen Herrn lieb und meine Frau und Kind, ich will nicht frei werden,
6 so bringe ihn sein Herr vor Gott und stelle ihn an die Tür oder den Pfosten und durchbohre mit einem Pfriemen sein Ohr und er sei sein Sklave für immer.
7 Verkauft jemand seine Tochter als Sklavin, so darf sie nicht freigelassen werden wie die Sklaven.
(….)
17 Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben.
(….)
20 Wer seinen Sklaven oder seine Sklavin schlägt mit einem Stock, dass sie unter seinen Händen sterben, der soll dafür bestraft werden.
21 Bleiben sie aber einen oder zwei Tage am Leben, so soll er nicht dafür bestraft werden; denn es ist sein Geld.
(….)
28 Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau stößt, dass sie sterben, so soll man das Rind steinigen und sein Fleisch nicht essen; aber der Besitzer des Rindes soll nicht bestraft werden.
29 Ist aber das Rind zuvor stößig gewesen und seinem Besitzer war's bekannt und er hat das Rind nicht verwahrt und es tötet nun einen Mann oder eine Frau, so soll man das Rind steinigen und sein Besitzer soll sterben.
(2 Mose, 21)

17 Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen.
18 Wer einem Vieh beiwohnt, der soll des Todes sterben.
19 Wer den Göttern opfert und nicht dem HERRN allein, der soll dem Bann verfallen.
 (2 Mose, 22)

5 Da kam der HERR hernieder in einer Wolke, und Mose trat daselbst zu ihm und rief den Namen des HERRN an.
(….)
10 Und der HERR sprach: Siehe, ich will einen Bund schließen: Vor deinem ganzen Volk will ich Wunder tun, wie sie nicht geschehen sind in allen Landen und unter allen Völkern, und das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, soll des HERRN Werk sehen; denn wunderbar wird sein, was ich an dir tun werde.
11 Halte, was ich dir heute gebiete. Siehe, ich will vor dir her ausstoßen die Amoriter, Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.
12 Hüte dich, einen Bund zu schließen mit den Bewohnern des Landes, in das du kommst, damit sie dir nicht zum Fallstrick werden in deiner Mitte;
13 sondern ihre Altäre sollst du umstürzen und ihre Steinmale zerbrechen und ihre heiligen Pfähle umhauen;
14 denn du sollst keinen andern Gott anbeten. Denn der HERR heißt ein Eiferer; ein eifernder Gott ist er.
15 Hüte dich, einen Bund zu schließen mit den Bewohnern des Landes, damit sie, wenn sie ihren Göttern nachlaufen und ihnen opfern, dich nicht einladen und du von ihrem Opfer isst
16 und damit du für deine Söhne ihre Töchter nicht zu Frauen nimmst und diese dann ihren Göttern nachlaufen und machen, dass deine Söhne auch ihren Göttern nachlaufen!
17 Du sollst dir keine gegossenen Götterbilder machen.
 (2 Mose, 34)

Papst Franz selbst gibt im Moment den Christen light, den good cop, während seine Kardinäle und Bischöfe im Sinne des hasserfüllten Gottes hetzen und diskriminieren.
Der frisch zum Kardinal erhobene Abschaum-Bischof Müller zeigt den Sündern was eine Harke ist.
Müller, der oberste Hüter des Glaubens besteht zum Beispiel darauf, daß man sehr wohl Kinderfickern und Mördern die Kommunion erteilen kann und soll. Daß aber Geschiedene dieses Recht verwirkt haben. Logisch.

Ließe man Geschiedene „zur Eucharistie zu, bewirkte dies Verwirrung bei den Gläubigen hinsichtlich der Lehre der Kirche“.
(Glaubenspräfekt Müller, zitiert nach DER SPIEGEL 5/14, s.38)

Ähnlich sympathisch sein Kölner Kollege Meisner, der in seiner Amtszeit systematisch ultrakonservative Tradi-Gruppen stärkte und jeden, der es wagte ihm zu widersprechen rausschmiss. Der mächtigste Diözesanbischof Deutschlands hasst Schwule, Protestanten, Muslime und alle anderen, die nicht zum ultrakonservativen katholischen Kern gehören.

Der Kardinal hatte in einer Predigt zur Eröffnung des neuen Diözesanmuseums Kolumba gesagt: "Vergessen wir nicht, dass es einen unaufgebbaren Zusammenhang zwischen Kultur und Kult gibt. Dort, wo die Kultur vom Kultus, von der Gottesverehrung abgekoppelt wird, erstarrt der Kultus im Ritualismus und die Kultur entartet. Sie verliert ihre Mitte."

Kölns Kardinal Meisner ist mit einem Vergleich katholischer und muslimischer Familien in die Kritik geraten. "Eine Familie von euch ersetzt mir drei muslimische Familien", hatte der 80-Jährige bei einer Veranstaltung des "Neokatechumenalen Weges", einer konservativen katholischen Bewegung gesagt. Der Kölner Stadtanzeiger hat ein Video der Veranstaltung ins Internet gestellt - das Zitat findet sich in Minute 88.

"Wenn Herr Wowereit für diese sexuelle Tätigkeit eine Lanze brechen will, ist das Missbrauch seines politischen Mandats", sagte Kardinal Meisner der in München erscheinenden Illustrierten Bunte. Einen Segen bekäme der SPD-Politiker von ihm nicht, fügte der Erzbischof hinzu. Zugleich teilte er aber auch in andere Richtungen aus. Er fragte zum Beispiel auch, ohne konkrete Namen zu nennen: "Wo soll unsere Jugend ihre Leitbilder herbekommen, wenn wir etwa politische Mandatsträger haben, die vier Ehefrauen hatten?"

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner [hatte] in einem Beitrag für die „Deutsche Tagespost“ beklagt, die katholische Kirche sei auf dem Wege, protestantisch zu werden. Vom Ökumenischen Kirchentag sei „ein großer Desorientierungs- und Verwirrungsschub in unsere Gemeinden ausgegangen“. Durch „unerleuchtete und häretische Kombination mancher Theologieprofessoren“ werde den Gläubigen vorgegaukelt, „unsere Eucharistiefeier sei mit dem evangelischen Abendmahl konvertibel“. Dadurch jedoch sei „der Nerv unseres katholischen Glaubens getroffen“.

Franzis Mann in Köln ist bei den Katholiken ungefähr so beliebt wie Mundfäule und Fußpilz zusammen. Am liebsten würde man ihn, wie den ähnlich verhassten Tebartz van Elst gleich ganz aus dem Bistum verjagen.

In dem Papier schreiben die sechs Katholiken: „Kardinal Meisner neigte (...) dazu, die Moderne insgesamt zu negieren.“ Die Folge davon sei „der Rückzug in ein Ghetto demonstrativer Orthodoxie“. Zu den sechs Meisner-Kritikern gehören der Leiter der Karl-Rahner-Akademie, Bernd Wacker, die Vorsitzende des Kölner Katholikenausschusses, Hannelore Bartscherer, und der Historiker und Buchautor Prof. Rudolf Lill. Kardinal Meisner (79) hat beim Papst sein Rücktrittsgesuch eingereicht.
„Meisner handelte aus einem autoritären Amtsverständnis, das ergebnisoffene Diskussionen nicht zulässt“, heißt es in der Denkschrift.

Meisner ist aber genau der Mann, auf den Papst Franz hört, wenn es beispielsweise darum geht eine Entscheidung bezüglich des lügenden Prassers TVE zu fällen.

Zum Entsetzen der konservativen Katholiken kürte auch das Schwulenblatt „The Advocate“ Franzl zum Mann des Jahres.

Nach dem Wochenmagazin Time kürte nun auch The Advocate, die “führende LGBT-Zeitschrift“ (Wikipedia) in den USA, Papst Franziskus zum „Mann des Jahres“ 2013. Erzbischof Salvatore Cordileone von San Francisco verurteilte die „Provokation“ des Homo-Blattes und beklagte, daß amerikanische Politiker wie in Illinois sich auf Papst Franziskus berufen, um die „Homo-Ehe“ zu legalisieren. Die homophile Interpretation der Papst-Aussage wurde vom Vatikan bisher allerdings nicht wirklich korrigiert.
(Katholisches 17.12.13)
Die vertrautesten Männer des Papstes, die Bischöfe und Kardinäle wollen Schwule allerdings bestenfalls „heilen“, statt sie zu tolerieren oder gar zu akzeptieren. Der Papst stimmt dieser Menschenhetze schweigend zu.

Der spanische Ex-Erzbischof Fernando Aguilar hat in einem Interview mit der Lokalzeitung "Sur" erklärt, dass Homosexualität keine akzeptable sexuelle Orientierung sei, sondern "geheilt" werden solle. Pikant: Papst Franziskus hatte erst vor gut einer Woche die Ernennung von Aguilar in den Kardinalsstand angekündigt, die Ende Februar vollzogen werden soll. Aguilar war von 1993 bis 2007 Erzbischof von Pamplona.
Im Interview erklärte der 84-Jährige: "Viele Menschen beschweren sich [über ihre Homosexualität] und tolerieren sie nicht. Ich sage mit allem Respekt, dass Homosexualität eine fehlerhafte Erscheinungsform der Sexualität ist". Schließlich, so der katholische Würdenträger, sei die einzige wichtige Funktion der Sexualität die Fortpflanzung. Mit dieser Aussage wolle er Schwule und Lesben nicht beleidigen, so Aguilar weiter, schließlich habe er selbst auch viele "Unzulänglichkeiten" wie seinen hohen Blutdruck. "Es ist keine Beleidigung, wenn ich auf die Fehlerhaftigkeit von Homosexualität hinweise, sondern hilfreich. In vielen Fällen kann man sich von Homosexualität erholen und sich normalisieren, wenn man die richtige Behandlung erhält".

Vitus Huonder hat wieder zugeschlagen. Der erzkonservative Bischof von Chur hat Papst Franziskus Anfang Januar einen "Kompromiss-Vorschlag" unterbreitet, wie die Katholische Kirche künftig weltweit mit Menschen in einer "irregulären Situation" umgehen soll.
Lesben und Schwule, aber auch Heteros, die geschieden sind, in "wilder Ehe" zusammenleben oder Verhütungsmittel nehmen, dürften demnach beim Kommuniongang ebenfalls vor der Priester treten. Allerdings sollen sie dabei die Arme verschränken und dadurch signalisieren, dass sie keine Kommunion empfangen dürfen. Vom Priester würden sie dann zwar gesegnet, aber keine Hostie bekommen.
Eine solche Praxis habe sich bereits in vielen Ländern und am Weltjugendtag bewährt, heißt es in Huonders Antwort auf den Fragebogen des Papstes zu "pastoralen Voraussetzungen der Familie im Kontext der Evangelisierung".

Dem Bischof Thomas John Joseph Paprocki (* 5. August 1952) von Springfield, Illinois, ist das noch viel zu lau. Er möchte in Anlehnung an die Bibel lieber Schwule verprügeln lassen. Gott ist Liebe!

Bischof Thomas John Paprocki hat in einem Interview erklärt, dass verheiratete Homo-Paare "gezüchtigt" werden müssten, weil sie sich an der unchristlichen "Neudefinition der Ehe" beteiligen würden. […]
"Mit Sicherheit widerspricht die Neudefinition der Ehe Gottes Plan für ein Leben im Ehestand", erklärte Paprocki mit Blick auf einen Exorzismus gegen die Öffnung der Ehe, den er vergangenes Jahr in seinem Heimatstaat Illinois durchgeführt hatte (queer.de berichtete) – die Gleichstellung konnte er damit aber nicht verhindern.
Der Bischof fuhr fort: "Also dachte ich, es wäre eine gute Zeit, dafür zu beten, dass Gott mit seiner Macht den Teufel austreibt, der in unserer Kultur vorzuherrschen scheint". Es habe nichts mit Hass zu tun, den Menschen ihre Wünsche zu verweigern, wie Paprocki in einem Vergleich erklärte: "Jedes gute Elternteil wird sagen, dass man manchmal Kinder züchtigen muss. Manchmal muss man 'Nein' sagen. Manchmal muss man sie sogar bestrafen." Wenn die Eltern so etwas tun würden, machten sie das aus Liebe, "um ihnen den richtigen Weg zu zeigen", wie er dies in der Frage der Homo-Ehe tue.

Mittwoch, 29. Januar 2014

Noch da, Grüne? Teil II

Wie ich Politiker hasse, die sich mit tumben Fußballmetaphern an das gemeine Volk heran wanzen wollen.
Dazu gehört auch die CDU-affine Hamburger Grünen-Chefin Katharina Fegebank, die sich gern in der FC St.Pauli-Fankneipe JOLLY ROGER rumtreibt, um sich bei den grölenden Biersäufern beliebt zu machen.

Für sie gilt eine der bekanntesten Fußballerweisheiten:

Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.

Wie gerade erst beschrieben, haben die Hessen-CDU-philen Grünen die politisch-inhaltliche Arbeit derzeit eingestellt.
Sie imitieren nun die Methode Merkel: Keiner bewegt sich und auf gar keinen Fall darf man sich programmatisch äußern.

Urplötzlich fiel den ehemaligen Baumfreunden aber noch ein, daß es in wenigen Monaten eine überregionale große Wahl gibt, bei der man sich vielleicht irgendwie beteiligen sollte. Scheint um Europa oder so zu gehen. Nichts Genaues weiß man nicht.
Die Grünen wollen auch personell dem Unionsvorbild folgen und die abgehalfterten, in Deutschland durch Misserfolge aufgefallenen Politiker auf die hochdotierten Posten im EU-Parlament abschieben.
Bei den Brüsseler Windeiern à la Silvana Koch-Mehrin oder Bernd Posselt kommt es ja nicht so drauf an, welchen Depp man dazu setzen möchte.

Da die Grünen ohnehin keine Meinung zu Europa haben und sich auch nicht im Wahlkampf äußern wollen, mußte auf möglichst billige Weise ein(e) Spitzenkandidat(in) gefunden werden.

War da nicht kürzlich irgendwas bei der SPD?
Ja, richtig. Mit einem Mitgliederentscheid zur Regierungsbeteiligung hatten sich die Sozen wochenlang die Titelseiten der Zeitungen gesichert.
Gut, inhaltliche Ergebnisse brachte es nicht. Der Koalitionsvertrag ist ein Desaster und demoskopisch stürzt die SPD auch schon wieder ab, aber irgendwie war es doch richtig hipp so ein Spektakel zu inszenieren.
Also wollten die Grünen das jetzt auch mal machen.
Allerdings möglichst ohne Aufwand, also ohne diese anstrengenden Diskussionen auf regionalen Konferenzen und vor allem ohne irgendwelche inhaltlichen Fragen zu streifen.
Außerdem ist so eine Befragung der Mitglieder teuer. Man braucht „Hochleistungsschlitzmaschinen“, jede Menge Geld für Porto und zu druckende Unterlagen.
Dazu hatten die Grünen natürlich keine Lust und erinnerten sich, daß es ja jetzt diese neue, die eigenartige Erfindung gibt. Nennt sich „Neuland“, oder wie es die Nerds zärtlich rufen: „Internet“. Das muß reichen.

Grüne blamieren sich mit Online-Kandidatur.
Basisbeteiligung ist das Zauberwort, das die Grünen aus dem Stimmungstief holen sollte. Diesmal wurden nicht nur die eigenen Parteimitglieder befragt, das haben ja andere wie die SPD schon längst nachgemacht. Nein, diesmal wollten die Grünen alle Europäer ab 16 Jahren im Internet abstimmen lassen, egal ob Parteimitglied oder nicht. Und zwar über die Frage, wer als Spitzenkandidaten-Duo zur Europawahl Ende Mai antreten soll.
Zwar werden erst am heutigen Mittwoch die Sieger vorgestellt. Aber schon jetzt steht fest: Die äußerst geringe Wahlbeteiligung bei der europaweiten Online-Abstimmung über das Grünen-Spitzenkandidaten-Duo bestätigt die schlimmsten Befürchtungen der Parteistrategen. Nur rund 20.000 Menschen aus ganz Europa haben sich für die Grünen-Vorwahlen interessiert und ihre Stimme abgegeben. Die geringe Beteiligung gilt bei den Grünen hinter den Kulissen als herbe Niederlage. Noch vor dem Start der europaweiten Abstimmung war parteiintern die 100.000-Stimmen-Marke als Zielvorgabe ausgegeben worden. [….]

Man erinnert sich an das Räsonieren über die Frage wann „das Internet voll ist“ des ehemaligen Merkel’schen Fachmannes für „Neue Medien“ Staatssekretär Bernd Neumann.

„Plebiszitäre Elemente“ scheint noch immer die Zauberparole für einige Kleinstparteien zu sein. Wenn man sich damit aber einen schlanken Fuß machen will und nur ferne Fragen beantworten läßt, die keinerlei Konsequenzen für die Parteiführung haben, wird es peinlich. Ob man sich nun an das Ergebnis halten soll, wissen die Grünen nicht.

Ska Keller, 32, wird Spitzenkandidatin der europäischen Grünen. Das ergab die Greenprimary, eine europaweite Online-Abstimmung. Die Wahlbeteiligung lag dabei allerdings unter 0,01 Prozent.

Wahlbeteiligung unter 0,01 Prozent.
Eine parteitaktische Meisterleistung, um sich bei der EU-Wahl ins Medieninteresse zu katapultieren!

[….] Seit Mittwoch steht fest: Die Bewerberin für die deutsche Spitzenkandidatur, Rebecca Harms, 57 Jahre, Veteranin des Anti-Atom-Protests und Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament, ist bei einer europaweiten Onlinevorwahl ihrer Partei durchgefallen. Im Rennen um die europäische Spitzenkandidatur landete Harms auf Platz drei von vier grünen Bewerbern, deutlich hinter einer jungen, deutschen Konkurrentin, die vor kurzem noch fast niemand kannte: Ska Keller, 32 Jahre, geboren in Brandenburg, seit 2009 für die Grünen im Europaparlament, Kandidatin der Europäischen Grünen Jugend.
[….] Die Onlineverliererin Rebecca Harms, derzeit mit einer Delegation des Europaparlaments in der Ukraine unterwegs, denkt nicht daran, den Spitzenplatz kampflos zu räumen: „Meine Kandidatur für Platz eins der Europaliste der deutschen Grünen gilt weiter“, sagte sie der taz.
[….] Doch gerade die Relevanz und Aussagekraft des Pilotversuchs sind auch unter Grünen umstritten. Schließlich fiel die Beteiligung peinlich niedrig aus: 22.000 Teilnehmer bei einer Abstimmung, die nicht nur Parteimitgliedern offen stand, sondern allen interessierten Bürgern über 16 Jahren aus 28 europäischen Ländern. Allein in Deutschland haben die Grünen 60.000 Mitglieder.
„Eine Abstimmung europaweit mit 22.000 Votes ist doch wohl ein Witz“, twitterte der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn. [….]


Dienstag, 28. Januar 2014

Die Legende vom braven Z.



Ach ja, das ist ja jetzt oft so enttäuschend, wenn der SPIEGEL mit Geschichten über die katholische Kirche titelt.
Da freut man sich über ein lustiges Leseerlebnis und dann werden nur olle Kamellen aufbereitet, die man schon aus Tageszeitungen kennt.
Oder noch schlimmer: Es wimmelt von sachlichen Fehlern und abstrusen Fehleinschätzungen -  dafür steht die Titelstory aus dem Februar 2013 über das Konklave.
Die aktuelle Titelgeschichte vom 27.01.2014 über den Papst und den Sex gab auch das Erwartbare wider: Nein, nicht alle Katholiken halten sich vollständig an die sexualmoralischen Lehren der RKK.



Jakob Augstein fasste das gesamte Ergebnis der weltweiten Studie in einem Wort zusammen – „nichts“.

Diese Erfahrung macht die katholische Kirche gerade, die von ihren Gläubigen wissen wollte, was sie von der kirchlichen Sexualmoral halten. Das Ergebnis - nichts - ist weniger überraschend als die Tatsache der Umfrage selbst, über die der neue SPIEGEL berichtet.

Man fragt sich wirklich, wieso die Kurie um Franzl überhaupt gefragt hat. Hätten nicht 30 Minuten Zappen, Internet oder das Lesen einer beliebigen Zeitung dazu gereicht, um zu wissen, daß niemand die moralischen Vorgaben aus dem KKK ernst nimmt – und auch nie ernst genommen hat?

„Unzucht ist die körperliche Vereinigung zwischen einem Mann und einer Frau, die nicht miteinander verheiratet sind. Sie ist ein schwerer Verstoß gegen die Würde dieser Menschen“, heißt es zum Beispiel im katholischen Katechismus. „Zudem ist sie ein schweres Ärgernis, wenn dadurch junge Menschen sittlich verdorben werden.“ Masturbation („eine schwere ordnungswidrige Handlung“) wird ebenso verdammt wie Homosexualität („in keinem Fall zu  billigen“). Ganz schlimm, sogar „unsittlich“, verhält es sich überdies mit der Ehescheidung – „weil sie in die Familie Unordnung bringt … und für die Gesellschaft aufgrund ihrer ansteckenden Wirkung zu einer tiefen Wunde wird“.
(DER SPIEGEL 5/14 s.38)

Wenig überraschend, daß sich kaum einer der jungen Katholiken daran hält.
Lange geklärt ist auch der Zusammenhang zwischen Wissen und Religiosität. Am besten wissen die Atheisten über die Kirche Bescheid. Deswegen sind sie ja Atheisten.
Kirchenkritiker aus „meiner Szene“ haben Uta Ranke-Heinemann und andere gelesen und kennen daher ganz selbstverständlich die Entzyklika „Humanae vitae“ sowie ihre Entstehungsgeschichte und die heutige Bedeutung. Unter den praktizierenden Katholiken sind solche Lehrschreiben hingegen gänzlich unbekannt.
Nur durch Unwissen können sie ihr schizophrenes Leben, beispielsweise als Frau in der RKK (Andrea Nahles!) aushalten.

Große Verwirrung löste auch die Frage aus, wie gut die Gläubigen die Lehre von „Humanae vitae“ kennen. „10 von 10 spontan Befragten dachten an eine vitalisierende Körperlotion“, heißt es in einem in Mainz eingegangenen Fragebogen. Tatsächlich gemeint war aber das päpstliche Lehrschreiben „Über die Weitergabe des Lebens“: Die Pillen-Enzyklika von Paul VI. hatte 1968 den Gebrauch von Verhütungsmitteln verboten und verursachte damals einen tiefen Spalt zwischen Amtskirche und Gläubigen.
(DER SPIEGEL 5/14 s.36f.)

Dennoch erfuhr ich in der SPIEGEL-Story diesmal doch etwas Neues.
Zunächst einmal ist die erfreuliche Tatsache zu registrieren, daß auch DER SPIEGEL gemerkt hat, daß Franziskus in einem Jahr Pontifikat keine einzige der widerlichen und menschendiskriminierenden Regelungen der RKK zurück genommen hat. Die Macht dazu hätte er.
Er plappert aber nur und denkt offenbar nicht daran seinen Schäfchen wirklich zu helfen.
Recht geglückt erscheint mir der Vergleich der pontifikalen Amtsübergabe mit dem Wechsel von GWB auf Obama.
Der jeweilige Vorgänger war so extrem unsympathisch, daß der Neue mit Vorschusslorbeeren überschüttet wurde und man ganz entzückt auf seine moderaten Töne reagierte.
 Bis man irgendwann merkten, daß der Neue auch nur das tut, was der Alte tat.

Auch die Informationen aus meinem Blog, daß nämlich der Papst ein Heuchler ist  und beispielsweise mit der Erhebung des Abschaum-Bischofs Müller in den Kardinalsstand eine ultrakonservative Stahlhelmlinie vorgibt, finden nun Eingang in den SPIEGEL. Die Titelgeschichte thematisiert die Gräben zwischen den Traditionalisten um Papst Benedikt, der immer noch im Vatikanstaat hockt und den unkonventionellen Franziskus-Fans.

Schließlich bekommt auch der deutsche Chefbischof Zollitsch eine Breitseite ab.

Er steht für eine deutsche RKK, die mit Macht die Aufklärung des Kinderfickertums verhindern will – Stichwort „Pfeiffer-Studie“.
Zollitsch forderte die missliebigen Pfaffen ultimativ zum Gehorsam auf, die es wagten darüber nachzudenken, ob sie auch Geschiedenen die Kommunion erteilen könnten.
Dazu erdreistete sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz auch noch, denjenigen Bundestagsabgeordneten, die der Papstrede im Bundestag nicht zuhören wollten, vorzuwerfen keine Demokraten zu sein. Er forderte Anwesenheitspflicht.
Sagenhaft, der oberste deutsche Vertreter einer absolutistischen Monarchie, die sich weigert die Menschenrechte anzuerkennen und Myriadenfachen Kindesmissbrauch gestattet hatte, wirft demokratisch gewählten Volksvertretern vor nicht demokratisch zu sein.

Der Mann, der Katholo-Romantikern wie dem Buchautoren und schwulen Kirchenkritiker Daniel Bühling („Das 11. Gebot: Du sollst nicht darüber sprechen“) als „scharfsinniger Theologe und guter Hirte“ gilt, ist in Wahrheit natürlich auch nur ein verlogener Karrierist.

Als ein im positiven Sinne Geistlicher der alten Schule ist [Erzbischof Zollitsch] eben KEIN Erzkonservativer, wie es heute gerade die jüngeren Priester gerne sind, sondern steht für den Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils: für Aufbruch, Erneuerung, Zukunft. Er nimmt die Gläubigen und die gemeinsame Gestaltung der Kirche ernst und tritt für einen bewussten Fortschritt ein, um die Kirche lebendig zu halten. Der Welt zugewandt, reformfreudig und doch diplomatisch und tolerant genug, um auch die konservativsten Bischöfe für sich zu gewinnen…
(D. Bühling „Das 11. Gebot: Du sollst nicht darüber sprechen“, s. 173 f.)

Der Mann, der angeblich für Aufbruch und Erneuerung steht, ist den ultrakonservativen Traditionen so sehr verpflichtet, daß er dafür sorgen wollte den Gläubigen die heiklen Fragen gar nicht erst zu stellen. Dreist wollte er die Ergebnisse der vatikanischen Umfrage fälschen, indem er die Fragen zur Homosexualität selbst beantwortete und sie gar nicht erst den Schäfchen vorlegte.
Das ist verlogen, zutiefst antidemokratisch und zudem auch noch über alle Maßen dumm, wenn er tatsächlich glaubte damit durchzukommen.

Entscheidungsfreudiger zeigte sich Zollitsch in einem anderen, allerdings sehr bedeutsamen Punkt: „Die Fragen 1, 2, 5, 7 und 8“, ließ er seinen Sekretär in einem Schreiben an die deutschen Bischöfe verkünden, „werden zentral vom Sekretariat beantwortet.“ Um Zeit zu sparen, sollten bereits vorliegende Positionen verwendet werden. Tatsächlich wurden besonders  strittige Themen dem Kirchenvolk damit vorenthalten. Der Fragenkomplex 5 zum Beispiel befasst sich mit homosexuellen Paaren, die Fragen zu Punkt 7 mit Verhütung und Abtreibung. In einer Welt ohne Internet hätte der etwas tollpatschige Zensurversuch vielleicht funktioniert.
(DER SPIEGEL 5/14 s.34f.)

Das konservative deutsche Episkopat versucht natürlich die sie schockierenden Ergebnisse der Befragungen möglichst geheim zu halten und nur in sehr entschärfter und aufgefrommter Form nach Rom zu übermitteln.
Top-Kleriker hassen Transparenz.

Zollitsch zittert.

Unter deutschen Katholiken wird über den Fragebogen des Vatikans kontrovers diskutiert: Ihre Sexualmoral hat mit der kirchlichen Lehre wenig gemein. Wie sieht es in anderen Teilen der Welt aus? Eindrücke aus sechs Ländern.
"Die Kirche ist aufgerufen, aus sich selbst herauszugehen", das sagte Jorge Mario Bergoglio zu den Kardinälen, bevor die ihn zum Papst wählten. Krank sei die Kirche, verpestet durch die Selbstbezogenheit von Personal und Institutionen. Papst Franziskus hat die Heilung zur Mission erhoben: Er predigt die Abkehr von weltlichem Prunk, er fordert zur offenen Diskussion auf, auch Reizthemen sollen auf den Tisch.
[….]   Doch der Dialog mit der Basis bleibt den meisten Kirchenoberen fremd: In kaum einem Land wird der Fragebogen derart kontrovers diskutiert, wie in Deutschland. In anderen Teilen der Welt werden die Fragen oft in den Diensträumen der Bistümer beantwortet, die Lebenswirklichkeit der Gläubigen bleibt außen vor.