Bevor Donald Trump Ende 2016 mit 2,5 Millionen StimmenMINDERHEIT zum US-Präsidenten gewählt wurde, wußte man natürlich schon einiges über ihn. Kannte seinen chronischen wirtschaftlichen Misserfolg, den Rassismus, den Sexismus, die Vulgarität, seine Unanständigkeit und natürlich das manische Lügen.
Es dauert aber bis nach seinem Amtsantritt im Januar 2017 bis ich tatsächlich die zwei entscheidende Faktoren seiner Lügerei begriff:
· Er lügt keineswegs nur absichtsvoll, sondern auch völlig willkürlich, sich selbst widersprechend und für jeden offensichtlich. Er lügt nicht ökonomisch, sondern völlig inflationär.
· Es schadet ihm bei seiner Anhängerschaft keineswegs als myriadenfach überführter Lügner dazustehen.
Das hatte ich bis 2015 nicht verstanden, daß ein so mächtiger Mann so extrem viel lügen kann, ohne dafür irgendeinen Preis zu zahlen. Aber es war wohl zu naiv, im Social Media Zeitalter noch von einer Wählerschaft auszugehen, die nicht gern verarscht wird.
Heute kennen wir natürlich alle auch den ideologischen Bannonschen Überbau, nach dem der öffentliche Raum so sehr mit Scheiße geflutet werden müsse, daß die faschistische Oligarchie sich in der Tarnung des ewigen Shitstorms immer besser etablieren kann.
Als Donald Trump im 2024er Wahlkampf People of Color, Immigranten, Queere und insbesondere Kamala Harris und Joe Biden mit vollkommen abstrusen Lügen überzog, wußte ich, anders als acht Jahre zuvor, daß es ihm eben nicht schaden würde.
Sondern daß er wertwolle Aufmerksamkeit generiert, wenn er vor den Fernsehkameras der Welt erklärt, Haitianische Einwanderer äßen den Amerikanern die Haustiere, die Katzen und Hunde weg. Daß Eltern morgens ihren gesunden Jungen in die Schule schickten und ihn/sie zum Mädchen zwangsoperiert nachmittags zurück bekämen. Es gibt nichts, das irrsinnig genug wäre, um von den Trumpanzees für zu irre gehalten zu werden, um ihn zu wählen.
Die sind ein sadopopulistischer religiöser Kult, der sich
an jedem neuen Hassmärchen noch mehr ergötzt.
Für sie ist immer jemand anders Schuld. Social Media ist voll mit wütend pöbelnden Kultmitgliedern, die sich selbst entlarven und es selbst dann nicht merken, wenn man sie mit der Nase draufstößt. In Trump-Kostüme gehüllte Gestalten, die gegen „Obamacare“ wettern und dafür unbedingt den „Affordable Care Act“ (ACA) behalten wollten. Es handelt sich dabei allerdings bloß um zwei verschiedene Namen derselben Sache. Die GOPer wollten aber nichts akzeptieren, das an einen Schwarzen erinnert und so kam es zur Vereinigung der damals noch eigenständig hassenden Kongress-Republikaner, die seit Jahren immer wieder versuchten Obamacare zu Fall zu bringen und dem Neuling Trump.
Gerade ging ein Clip viral, in dem ein blondes „Trump Girl“ sich lautstark über die viel zu hohen Trump/Biden-Steuern echauffiert, dann darüber aufgeklärt wird, daß während der gesamten Biden-Präsidentschaft unverändert der 2017 geschlossene Trump-tax-code galt, aber dadurch nicht einen Millimeter von ihrer Verachtung für die Demokraten abrückt.
Also ja, weder überrascht es, noch schadet es Trump bei seiner fanatischen Basis, wenn er vollkommen dreist von um 97% gesunkenen Eierpreisen oder dem zunehmenden Kanadischen Tourismus in die USA prahlt.
Natürlich ist nichts davon wahr. In den ersten 100 Tagen Trump ging es in jeder Hinsicht nur bergab.
Dabei werden die drastischen Folgen erst noch kommen. Bisher erleben die Verbraucher noch gar nicht die hohen Zölle in den Läden, weil die Großhändler in Erwartung des Desasters ihrer Lagerbestände maximiert hatten.
[….] Sinkende Eier- und Spritpreise, Milliardeneinnahmen durch Zölle – vieles, was der US-Präsident in seiner ersten Bilanz preist, ist frei erfunden. [….] US-Präsident Donald Trump markierte die 100-Tage-Marke seiner zweiten Präsidentschaft mit einer Massenkundgebung in Michigan. Er selbst bezeichnet seine bisherige Amtszeit als die erfolgreichste in der Geschichte des Landes. Doch die Realität sieht aktuell anders aus. Seine Umfragewerte sind im Keller. Tausende Menschen protestierten in den vergangenen Tagen und Wochen in vielen Städten gegen die Politik seiner Regierung. Die US-Wirtschaft durchlebt dank Trumps Handelspolitik eine Achterbahnfahrt. Und auch Republikaner im Kongress äußern sich immer öfter kritisch.
Als Trump am Dienstag in Warren, Michigan, – einem Vorort von Detroit – die Bühne betrat, war dies alles kein Thema. [….] Der US-Präsident legte seine „Greatest Hits“ auf und wiederholte sein Versprechen einer goldenen Zeit für Amerika. Er sprach auch über eine Zukunft mit weniger Inflation, mehr Jobs und mehr Sicherheit für alle US-Bürger und er stichelte gegen Demokraten, inklusive Ex-Präsident Joe Biden und Vizepräsident Kamala Harris.
„Wir haben erst angefangen. Es ist nichts gegen das, was noch kommen wird“, sagte Trump unter dem tobenden Applaus seiner Anhänger. [….] Laut Trump seien seit seiner Amtseinführung die Preise für Eier und an den Tanksäulen stark gesunken. Beides entspricht nicht der Wahrheit. [….] Doch weder Trump noch die Anhänger, die immer wieder mit „USA, USA“-Rufen von sich hören machten, schien dies zu kümmern. [….] Der von Wirtschaftsexperten prognostizierte Preisanstieg, der aufgrund von Trumps Handelspolitik amerikanische Familien treffen wird, wird da einfach ignoriert. [….]
Schon Helmut Kohl sprach einst die Worte „die Wirklichkeit ist anders als die Realität“. Möglicherweise kommt Trump also bei seinen Wählern noch lange damit durch, alles schön zu lügen.
Die gute Nachricht für seine Gegner ist allerdings die Geschwindigkeit des ökonomischen Absturzes der USA. Es sieht nach drei Monaten übler aus, als selbst Pessimisten befürchteten. Die gesamten US-Wirtschaft, die Trump von Biden in hervorragenden und stark wachsenden Zustand übernommen hatte, schmiert jetzt ab.
[….] Die US-Wirtschaft ist nach Angaben der US-Regierung von Januar bis März um 0,3 Prozent geschrumpft. [….] Es ist der erste Rückgang seit drei Jahren und eine deutlich negativere Entwicklung als von Analysten erwartet. Beeinflusst könnte der Abwärtstrend auch durch die aggressive und widersprüchliche Zollpolitik von US-Präsident Trump sein – und den Anstieg der Importe, weil US-Unternehmen versuchten, schnellstmöglich noch Waren in die Vereinigten Staaten einzuführen.
In den drei Monaten davor lag das Wachstum noch bei 2,4 Prozent. [….] US-Beobachter verweisen darauf, dass US-Präsident Trump eine Wirtschaft übernahm, die trotz hoher Zinsen, die die US-Notenbank zur Bekämpfung der Inflation verhängt hatte, stetig wuchs. Seine unberechenbare Handelspolitik, darunter 145-prozentige Zölle für den Handel mit China, lähmte die Wirtschaft und drohte, die Preise zu erhöhen und die Verbraucher zu schädigen.
Die US-Aktienindex-Futures fielen als erste Reaktion auf das Bruttoinlandsprodukt, das schlechter ausfiel als erwartet. Ein Hinweis auf die Sorgen vor einer Verlangsamung der Konjunktur in der weltweit größten Volkswirtschaft. Laut einer von Reuters durchgeführten Umfrage unter Ökonomen war statt des Rückgangs ein Wachstum von 0,3 Prozent erwartet worden.
Dazu passend wurden im April deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der Beschäftigten nur um 62.000, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt einen Anstieg um 115.000 erwartet. [….]
Seine fanatischen MAGAs werden weiter zu IQ45-47 halten, die Realität negieren und für alle negativen Folgen andere als Trump verantwortlich machen.
Aber es gibt nicht nur solche schwer gehirngewaschenen Cult-Member. Viele Trump-Wähler sind auch nur moderate misogyne Rassisten, die keine schwarze Frau an der Staatsspitze wollten. Viele andere sind einfach dumm wie Bohnenstroh.
Ich denke voller Entsetzen eine College-Umfrage des Youtubers Joey Gentile vom 10.09.2024, als er vier Wochen vor der Wahl auf einem Universitätscampus in Florida Studenten nach ihrer Wahlabsicht befragte. Zukünftige Akademiker sollten deutlich liberaler und gebildeter als Durchschnittsamis sein. Aber selbst von denen, sind die meisten vollkommen politisch und ökonomisch unterbelichtet. Sie sind generell desinteressiert und plappern weitgehend die Märchen von Trumps enormer Wirtschaftskompetenz nach. Daher würden sie ihn auch wählen, obwohl ihnen weder Kamala, noch Donald gefielen. Schließlich wollten sie später mal „not broke“ sein.
Das waren keine fanatisierten Fans, sondern die typischen intellektuell retardierten fehlinformierten indolenten Amis. Nur Stroh im Kopf.
Bei denen habe ich doch eine KLEINE Hoffnung auf Einsicht aufgrund des Kollapses der US-Ökonomie. Es ist und bleibt die einzige Chance für die USA, endlich dazu zu lernen: Dass Business Genius Trump die Wirtschaft so dermaßen zusammen krachen lässt, daß die im Oktober 2024 befragten Studenten in Florida begreifen, einen schweren Fehler gemacht zu haben.
[….] Trump schreibt in
einem Beitrag in den sozialen Medien, der Abschwung der US-Wirtschaft habe
nichts mit seinen Zollkriegen zu tun. Der Republikaner prognostizierte vielmehr
einen Aufschwung in den USA: "Wenn der Boom beginnt, wird er beispiellos
sein. HABT GEDULD!!!"
Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) werden sich die von Trump
angezettelten Handelskonflikte jedoch nicht für die USA auszahlen. Im
Gegenteil: Der IWF korrigierte jüngst seine Prognosen für die US-Wirtschaft
drastisch nach unten. Demnach dürfte die US-Wirtschaft 2025 zwar noch um 1,8
Prozent und 2026 um 1,7 Prozent zulegen. Damit liegt die geschätzte
Wachstumsrate aber um 0,9 beziehungsweise 0,4 Prozentpunkte unter der
IWF-Prognose vom Januar, als Trump erneut ins Weiße Haus einzog. [….]
(SZ, 30.04.2025)
Noch reicht es nicht. Die Supermarktregale müssen erst richtig leer werden und Massen entlassen werden.
Aber es sind ja erst drei Monate. Wenn Benzin 10 Dollar die Gallone kostet, Eier unerschwinglich werden und Millionen ihre Jobs verloren haben, wenn keine Touristen mehr nach Florida kommen, wenn die Amis merken, daß sie vom Rest der Welt wegen Trump gehasst werden, …