Donnerstag, 18. Dezember 2025

Ein Freund weniger.

Es ist albern, sich nach einer Dekade immer noch Hoffnungen zu machen, Trump könne es sich doch noch mit seinen Anhängern verscherzen, indem er den Irrsinn, seine Lügen zu weit treibt.

Aber, immerhin, sein physischer und mentaler Verfall wird immer offensichtlicher, die schlechten Wirtschaftsdaten lassen sich nicht verheimlichen und die 2024 dazugewonnenen Latino-Voter gehen ihm wegen der SA-, äh.., ICE-Pogrome von der Fahne.

[…] 18 Minuten Eigenlob und Schuldzuweisungen

[…] Nach fast einem Jahr im Amt des US-Präsidenten hat sich Donald Trump in einer Rede an die Nation gewandt. […] Vor allem beim Blick auf die wirtschaftliche Lage zeigte sich der Präsident betont optimistisch. Vor einem Jahr sei das Land "tot" gewesen, nun sei es das "angesagteste" in der ganzen Welt. Vor seinem Amtsantritt seien die USA ein Land gewesen mit "Millionen krimineller Ausländer" im Land, einer woken Gesellschaft und einer ausufernden Inflation. Doch nun stünden die Vereinigten Staaten vor einem "Wirtschaftsboom, wie ihn die Welt noch nie gesehen hat".

In aktuellen Wählerumfragen spiegelt sich dieses positive Bild, das Trump zeichnet, jedoch nicht wider. Die Zufriedenheitswerte des Präsidenten sinken, vor allem aufgrund der anhaltenden Inflation und den hohen Lebenshaltungskosten für amerikanische Bürgerinnen und Bürger. Diese Unzufriedenheit schürt bei Trump und seinen Republikanern die Sorge vor den sogenannten Midterms in rund einem Jahr.  [….]

(Tagesschau, 18.12.2025)

Natürlich lügt Trump, daß sich die Balken biegen.

Natürlich erwarten wir nichts anders, als absurde Lügen des orangen Egomanen.

Aber es ist schon auffällig, wie die Panik aus ihm spricht. Offensichtlich ist er sich nicht sicher über seinen Rückhalt in der Bevölkerung, in der Partei, bei seiner Basis.

Politanalysten hüben, wie drüben, diagnostizieren unisono Angst und Nervosität.

[….]  Tiefer geht’s nicht? Doch. Donald Trump entfacht in diesen Tagen einen sogar für seine Verhältnisse irren Sturm aus Tod, Verhöhnung, Trash und Kitsch. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. [….] Am Dienstag hat Bret Stephens, der liberal-konservative Meinungskolumnist der New York Times, fast die Beherrschung verloren. In der Überschrift seines Kommentars nannte er den Präsidenten ein „kleines, hohles, schmutziges Ungeheuer“.

In der Einleitung zitierte er noch einmal die abscheulichen Sätze Trumps zum Mord an Rob Reiner und dessen Frau. Dann erklärte er, warum Manieren das Entscheidende seien; ohne Manieren falle die Gesellschaft zurück in die Barbarei.

In der Einleitung zitierte er noch einmal die abscheulichen Sätze Trumps zum Mord an Rob Reiner und dessen Frau. Dann erklärte er, warum Manieren das Entscheidende seien; ohne Manieren falle die Gesellschaft zurück in die Barbarei.

Und dann zählte er alles auf, womit Trump die moralischen und zivilisatorischen Standards fast schon irreparabel zerstört habe: die dummen, vulgären Social-Media-Posts; die Kabinettssitzungen in der Art von Nordkorea; die stillosen Beleidigungen seiner Vorgänger; die unverschämte Gier, mit der sich seine Familie in diesen Tagen bereichert; die nie gesehene Unterwürfigkeit, die er von Staatsgästen fordert. Und so weiter. [….]

(Claudius Seidl, 18. Dezember 2025)

Bemerkenswert ist nicht die kontinuierliche Eskalation des grotesk geschminkten Kriminellen. Bemerkenswert ist nicht die Empörung, die er damit in einer Hälfte der USA auslöst. Bemerkenswert ist nicht die Blase aus speichelleckenden Cronies, in der er lebt und die ihm 24 Stunden am Tag bestätigen, der Tollste aller Zeiten zu sein.

Bemerkenswert ist aber, daß Trump selbst inzwischen offenkundig wahrnimmt, wie sich die Daumen senken und er sich unter Zugzwang gesetzt sieht.

Er muss das ewige Feiern und Golfspielen unterbrechen, um seine Agenda zu verteidigen. Das ist nicht das Ende des Trumpismus. Thiel, Heritage-Foundation, Newscorps, Musk, Project 2025, eine korrumpierte Partei und 75 vollkommen verstrahlte GOP-Wähler stehen dafür, den Weg in die toxische, menschenfeindliche Autokratie weiter zu gehen. Aber es ist vorstellbar, vor Januar 2029 einen neuen Cultleader zu installieren. Alle Nachwahlen und kommunalen Abstimmungen, seit Trumps zweiten Amtsantritt, verloren die Republikaner dramatisch. Deswegen halte ich eine Absage der Midterms auch für weiterhin realistisch. Sollten aber in elf Monaten das House und ein Drittel des US-Senates neu gewählt werden, könnte bei genügender Unzufriedenheit, trotz der massiven Wahlbeeinflussung und speziell die Republikaner bevorzugender Wahlgesetze, der Kongress demokratisch geführt werden und damit dem Weißen Haus das Leben schwer machen.

[…] Natürlich gibt es Leute, die gut finden, was Trump macht. Aber Trump hat seinen Zenit schon überschritten. Die Republikaner im Kongress sind sehr besorgt, was die Midtermwahlen im November 2026 betrifft. Die MAGA-Bewegung beginnt, sich zu spalten. Es gibt Revolten, etwa bei den Republikanern in Indiana, die sich geweigert haben, die Wahlkreise neu zuzuschneiden. Es kommt immer dieser Moment, an dem die Leute beginnen, einen Präsidenten in seiner zweiten Amtszeit als lahme Ente zu sehen und über die Zeit danach nachzudenken. [….]

(John Bolton, 18.12.2025)

Ich nehme weiterhin an, daß die Zeit der kompromissbereiten demokratischen Dinosaurier wie Chuck Schumer, vorbei sein wird.

Nach zehn Jahren Trumpismus, haben immer mehr Demokraten die Nase voll davon, den GOPern devot die Hand zum Frieden auszustrecken.

Bei weiterhin explodierenden Lebensunterhaltskosten (ACA!) und einem erratisch vor sich hin spinnenden Präsidenten, könnte ein GOP-Massaker bei den Präsidentschaftswahlen 2028 drohen, welches den ein oder anderen Trumphintern-Küsser dazu animieren mag, einem dritten Impeachmentverfahren zuzustimmen.

In dieser Situation braucht IQ45-47 seine Freunde, die ihm Kraft geben. Einer seiner liebsten Freunde und eifrigsten Speichellecker wurde nun aber entmachtet. Ins Abseits gestellt.

[….] Papst Leo XIV. schickt Trump-Vertrauten als Erzbischof von New York in Rente[….] Zuletzt trat Dolan vor allem als Unterstützer und Freund von US-Präsident Donald Trump in Erscheinung. Bei beiden Amtseinführungen des aus New York stammenden Trump sprach der Kardinal ein Gebet und pflegt auch privat ein gutes Verhältnis zu ihm. Das führte sogar dazu, dass ihn der Präsident im Frühjahr als möglichen Franziskus-Nachfolger ins Spiel brachte. Auf die Frage, wen er sich als nächsten Papst wünsche, sagte Trump: »Wir haben einen Kardinal, der zufälligerweise aus einem Ort namens New York kommt und der sehr gut ist.« [….]

(SPIEGEL, 18.12.2025)

Der MAGA-Kardinal schlechthin entmannt; ausgerechnet vom einem US-Papst!

Wenn das kein böses Omen für den MAGA-Gott ist!