Sonntag, 11. August 2019

Wir heuchlerischen Arschlöcher


Dank des alten Herren, für den ich die rechtliche Betreuung übernommen habe, werde ich nebenbei zum Hausverwalter.
Vorher lief die Treppenhausreinigung seines Hauses leicht kuddelmuddelig. Da ich jetzt für seine Finanzen geradestehen muss, kann ich natürlich niemand für kleines Geld schwarz beschäftigen, sondern mache alles überkorrekt mit Rechnungen und Belegen.
Wie wir schon gesehen haben, sind Deutsche sich fast immer zu fein, um Dienstleistungen anzubieten. „Fleiß“ ist eine Konnotation, die man beim Begriff „Deutschland“ endlich mal streichen sollte. Hilfsbereite, freundliche und flexible Hilfe bieten nur Migranten an.
Heute war ein junger, sehr gut aussehender Eritreer im Kleid da. Mit seinen kleinen Söhnen, die ebenfalls farbenfrohe bodenlange Kleider trugen.
Natürlich, denn es war Sonntag, 14.00 Uhr und als gute Christen kamen sie gerade aus dem Gottesdienst, der bekanntlich in afrikanischen Ländern viel weniger steif und dröge abgehalten wird.
Man möge mir den positiven Rassismus verzeihen: Aber diese knallbunten Regenbogenfarben sehen zu „schwarzer“ Haut natürlich viel besser aus, als zu der Käseweiß/rosa-Epidermis herkömmlicher Fischköppe (daher trage ich auch nur schwarz).
Der gute Mann betreibt eine kleine Gebäudereinigungsfirma, arbeitet ausgesprochen gründlich und gewissenhaft. Allerdings mit einer völlig undeutschen Einschränkung: Er guckt dabei nicht griesgrämig gequält, sondern verbreitet ausgesprochen gute Laune, strahlt jeden freundlich an.
Natürlich sei es gar kein Problem am Sonntag zu kommen.

Sogar das konservative Burda-Magazin „Focus-TV“, dessen online-Ableger immer vorn dabei ist, wenn Flüchtlinge kritisiert werden, lobte in der letzten Wochenende nicht nur den Einsatz von Altenpflegern aus Afrika, Asien und Osteuropa, sondern bekannte klar, daß Deutschland ohne sie zusammenbreche.

[…..] Deutsche Altersheime finden keine Pfleger mehr. Hoher Arbeitsdruck, große Verantwortung und ein Gehalt von nur 2500 Euro brutto machen den Job unattraktiv. Weil mindestens 15.000 Fachkräfte fehlen, werben deutsche Heimbetreiber immer mehr Altenpfleger aus dem Ausland an.
Doch wie kommen Asiaten oder Südeuropäer mit wenigen Sprachkenntnissen bei uns zurecht, und werden sie von den Heimbewohnern akzeptiert? FOCUS TV hat eine Gruppe Vietnamesen bei der Arbeit in einem Münchner Altenheim begleitet. Fern der Heimat mussten sie sich an eine andere Umgebung und Kultur gewöhnen. Das steht der 23-jährigen Benedetta aus Italien noch bevor: Sie will Altenpflegerin in Bayern werden. Aber gelingt es ihr, in der Fremde Fuß zu fassen? Geschafft hat es inzwischen die Kongolesin Nadine Condurachi. Seit sie vor 20 Jahren aus Afrika flüchten musste, hat sie sich in Karlsruhe bis zur Pflegedienstleiterin hochgearbeitet und sogar selbständig gemacht. Die FOCUS TV Reportage über Ausländer, die unser Pflegesystem vor dem Kollaps bewahren und über deutsche Senioren, die damit eine ganz neue Erfahrung machen. [….]

Um das klar zu stellen: wäre kein einziger Nicht-Biodeutscher arbeitsfähig, würden sie allesamt nur enorme Kosten und ökonomischen Schaden verursachen, wäre ich trotzdem aus grundsätzlichen humanitären Erwägungen dafür alle aufzunehmen.
Verstärkt wird das Argument noch dadurch, daß deutsche und europäische Politik massiv dazu beiträgt das Leben in den „Herkunftsländern“ unerträglich zu machen. Unsere Landwirtschafts-, Export-, Subventions-, Klima-, Fischfang-, Waffenexport- und Finanzpolitik ruiniert schließlich die afrikanischen Nationen.

Allerdings benötigen wir meine Gutmensch-Bahnhofsklatscher-Argumente gar nicht, denn die Migranten in Deutschland erhalten unsere Wirtschaft am Leben, generieren Nachfragen und spülen Geld in die Steuerkassen.

Umso abartiger, verwerflicher und amoralischer, daß EU, USA und Deutschland nach wie vor Terrorregime stärken, Waffen in Krisengebiete exportieren und Entwicklungsländer ökonomisch drangsalieren, so daß vielen nur noch die Flucht bleibt.


Mit einer Kanzlerin Merkel und Unions-Kräften à la von der Leyen, AKK, Söder, Spahn, Merz, Linnemann, Klöckner regiert aber nach wie vor das rassistisch-völkische Ressentiment, welches der aus dem Osten über Deutschland quellenden AfD-Pest nach dem Munde redet. Eine aberwitzige Politik.
Wider die Vernunft und des Humanismus.

Nach wie vor sorgen Deutschland und Europa dafür immer neue Fluchtursachen zu schaffen.

[…..]  Der ehemalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel wirft führenden europäischen Staaten vor, den Bürgerkrieg in Libyen durch Unterstützung gegnerischer Kriegsparteien anzuheizen und zu verlängern. Europa mache sich "mitschuldig", dass der Krieg kein Ende finde. So treibe Europa auch die Fluchtbewegung über das Mittelmeer an. Die Europäische Union schaffe "die Voraussetzung dafür, dass der Migrationsdruck größer wird", sagte Gabriel Panorama. […..]  Der SPD-Politiker hebt die Folgen dieser widersprüchlichen europäischen Politik für die Migrationsfrage hervor. Die Aussichten, die Flüchtlingsbewegungen einzudämmen und menschenwürdige Bedingungen für Migranten herzustellen, bewertet Gabriel negativ: "Solange dieser Bürgerkrieg tobt, werden wir praktisch keine Chancen haben". Hier bemängelt Gabriel eine eklatante Widersprüchlichkeit in der europäischen Außenpolitik gegenüber der südlichen Nachbarregion, weil die europäischen Staaten ausnahmslos die Migration über das Mittelmeer stoppen wollten. Durch die Unterstützung gegnerischer Kriegsparteien bewirke man jedoch das Gegenteil.
[…..] 

Samstag, 10. August 2019

The last family


Lori Lightfoot, die neue Bürgermeisterin von Hamburgs Partnerstadt Chicago, ist richtig klasse.
Man muss sich solche Menschen bewußt vergegenwärtigen, wenn man sich so viel mit der Trump-Administration beschäftigt. Irgendwann glaubt man sonst alle US-Politiker wären solche widerlich-rassistischen und korrupten Idioten wie Moscow-Mitch, Lyin‘ Ted, Burr oder Pence.


Daß IQ45 Lightfoot, 57, hasst wie die Pest, versteht sich von selbst: Sie ist eine Frau, Demokratin, hochgebildet, Staranwältin, schwarz und lesbisch.
Wenn eine Metropole mit fast drei Millionen Einwohnern so Eine zur Bürgermeisterin wählt, ist das für die Trumps Grund genug die ganze Stadt zu verdammen.
Wer immer noch der irrigen Annahme anhängt, die Trump-Frauen wären einen Hauch moralischer als Donald, kennt Lara (Erics Frau, die perfide Lügen über Minderheiten ausposaunt), Melania (die von Anfang an die rassistische Birther-Lüge ihres Mannes öffentlich unterstützte) und Ivanka schlecht.
Auch Trumps korruptes Daughter-Wife poltert per Twitter gegen schwarze Gemeinden. Ganz wie ihr Vater will sie den Rassismus anstacheln. Auch sie weiß, daß GOPer in überwiegend schwarzen oder liberalen Städten wie New York, Chicago, Washington oder Baltimore nichts zu verlieren haben. Im Gegenteil, das groteske amerikanische Wahlrecht hilft den Republikanern sogar, wenn sie diese urbanen Zentren verlieren.

Lori Lightfoot weiß das natürlich auch und lässt sich gar nicht erst von den perfiden Twitter-Lügen Ivankas provozieren.


Nein, kein Demokrat leugnet die Probleme in den großen Städten mit armer Bevölkerung, aber sie arbeiten kontinuierlich und erfolgreich daran die Zustände zu verbessern.

Allerdings gibt es völlig amoralisch profitgierigen superreiche Weiße, die systematisch den hauptsächlich von People Of Color bewohnten Stadtteilen schaden.

[…..]  Schließlich ist da noch Jared Kushner, Berater und Schwiegersohn des    Präsidenten. Dieser besitzt eine erhebliche Zahl an Immobilien - unter anderem im Bereich Baltimore. Also genau dort, wo der Schwiegerpapa eine "Rattenverseuchung" wähnt. Und in vielen der angeblich 17 Wohnkomplexe der Kushner Cos. herrschen laut einem Bericht der "Washington Post" alles andere als blitzsaubere Zustände.
Im Jahr 2017, so die Zeitung, habe es in den Kushner-Immobilien mehr als 200 Verstöße gegen die Vorschriften gegeben. Eine Untersuchung von "New York Times" und ProPublica hat demnach ergeben, dass sich die Bewohner über Mäuseplagen, Schimmel und Madenbefall beschwert hätten. Christine Taylor, Sprecherin der Firma, als deren Chef Kushner bei seinem Wechsel ins Weiße Haus zurückgetreten war, erklärte, man habe sich stets an lokale Vorschriften und Gesetze gehalten.
Das dürften viele Bewohner der Kushner-Häuser anders sehen. Laut "Baltimore Sun" wollte eine Gruppe von ihnen eine Sammelklage wegen unzulässiger Mietverhältnisse gegen die Immobilienfirma einreichen. Ihr Ansinnen wurde von einem Gericht im Bundesstaat Maryland zurückgewiesen. […..]

Die gesamte Trump-Familie ist völlig verkommen.


Freitag, 9. August 2019

Die Rückkehr der Sedi-Ritter.


Der homoperve.., homosexuelle David Berger, hat inzwischen den finalen Schritt zum Full-Kreuznet-Content getan.
In schönster FSSPX-Tradition lässt er auf seinem Pipi-Blog gegen das zweite Vatikanische Konzil agitieren.
Man fühlt sich glatt zehn bis 15 Jahre zurückgebeamt, zumal Kreuznets Ikone der Sedivakantisten-Szene, der offenbar immer noch in Mamis Dachboden hausende selbsternannte „Pater“ Rolf Lingen ebenfalls wieder aufgetaucht ist. Diesmal auf Twitter. Auch auf seinem Youtube-Kanal (147 Abonnenten) postet er fleißig immer noch Ansprachen aus seinem Kinderzimmer.



[….] Rolf-Hermann Lingen (geb. 19. August 1967, Recklinghausen) ist ein deutscher erzkonservativer sedisvakantistischer Priester (Sedisvakantisten lehnen den aktuellen Papst ab). Lingen sieht sich als einer der wenigen einzig wahren Vertreter der katholischen Kirche. Im Internet kürzt er seinen Namen meistens mit PRHL ab. Das P steht für Pater. Er tritt "missionarisch" im Internet auf, beispielsweise als Autor auf der radikalen Seite Kreuz.net, auf der er behauptet, das Verbot der Holocaustleugnung sei menschenrechtswidrig. Er kritisiert ferner auf seiner Internetpräsenz die katholische Amtskirche, die er als V2-Sekte bezeichnet, scharf für ihren angeblichen Glaubensabfall und Liberalismus.


Lingen ist der Gründer einer Sekte namens Kirche zum Mitreden (KZM), die gegen die römisch-katholische Kirche, die Priesterbruderschaft St. Pius X. und gegen Pater Andreas Endl und die Herz-Jesu-Franziskaner[2] kämpft. Er ist der Meinung, Homosexualität sei eine heilbare Krankheit und fordert die Bestrafung von Homosexuellen, die ihre Neigung ausleben. Das Tagebuch der ermordeten Anne Frank bezeichnet er als "antichristliches Machwerk", für das er die Abkürzung "TAF" verwendet, und bezweifelt den Inhalt sowie die dokumentierte Entstehungsgeschichte. Eine private Ausgabe verbrannte er, wofür die Deutsche Nationalzeitung volles Verständnis äußerte. [….]



Kreuznet-Fans erkennen in PRHL immer noch den Eiferer mit den drei großen Themen: Holocaustleugnung, Homo-Hass und Hunger.
Immer wieder postete er manisch seine Diätpläne, mit denen er sich entweder selbst kasteite, gegen Klagen protestierte, oder aber die Welt von der Homosexualität zu retten versuchte.



Mit Inbrunst predigt er heute noch wider die „Homoperversion“, allerdings bei einer durchschnittlichen Klickzahl im zweistelligen Bereich eher mit bescheidenen Erfolgen.


Seine drei großen Themen von damals behielt PRHL bei, aber wie jeder ordentliche rechtsradikale Verschwörungstheoretiker hasst und bekämpft er mittlerweile auch leidenschaftlich Greta Thunberg und Flüchtlinge, bestreitet hartnäckig den Klimawandel und verdammt Impfungen.

Er mag zwar keine größere Anhängerschaft generieren, dafür hat er mit dem Internet-Blog Kreuznet II, vulgo Philosophie Perennis einen klickmächtigen geistigen Verbündeten.

Auch der Ex-AfD-Mann mit dem schlechten Gebiss hat ein manisches Verhältnis zu seinem Körper, stählt und trainiert sich.
Auch er ist so radikal verblödet, daß er nicht den Unterschied zwischen „Wetter“ und „Klima“ kennt, so daß er einen einzigen kühlen Tag aufgeregt als „Beweis“ gegen die „Lüge vom Klimawandel“ postet.



 
Kaum eine Verschwörungstheorie ist ihm zu blöd, aber am meisten hasst er natürlich Flüchtlinge und Greta.

Neuerdings ist er so weit auf Lingen-Kurs, daß er auf seiner Phimose-Plattform den radikalen AfD-Aktivisten Michael van Laack gegen die "linksgrünen Reichskirche" (römisch-katholische Kirche) hetzen lässt; „veröffentlicht von PP-Redaktion“.

[….] Während Christus dem Petrus erklärte, er könne ihm jetzt noch nicht folgen, fordern im Gegenteil die Auctores dieses Prozesses (DBK und ZdK) die Gläubigen auf, zu folgen, zu begleiten, ja gar – um im Bild zu bleiben – den Apostelnachfolgern vorauszugehen wie einst Christus. Die heute Vorausgehenden aber sind nicht „wahrer Gott und wahrer Mensch“, oft sind sie Feinde der Lehre, Feinde der Kirche, die sich durch die Institutionen geschlichen haben und nun – da sie Legion geworden sind – ihre Masken der Frömmigkeit und Tugendhaftigkeit fallen lassen.
[….] Seit mehr als 50 Jahren befindet sich die Kirche im Niedergang, sowohl quantitativ als auch qualitativ. [….] Von 1962-1965 hatte die Weltkirche ein Konzil abgehalten, hatte sich in den Dokumenten neu (aber multi-rezipierbar) zum Liberalismus, zur Religionsfreiheit, zur Liturgie usw. aufgestellt. [….] Innerhalb von vier Jahren (1965-69) sehen wir einen Niedergang der Ordensgemeinschaften (bis zu 25% Verlust), zahlreiche Priesterlaisierungen und einen Rückgang der Berufungen. [….] Wir sehen also eine Kirche, die von immer weniger Menschen gebraucht wird, so wie sie aktuell verfasst ist. Eine Kirche, die sich dem Staat andient, wie es seit den Tagen des Reichsbischof Müller während der Non-Vogelschiss-Periode nicht mehr gesehen wurde:
Linientreu plappert man die Forderungen der Kanzlerin und der EU-Kommission zu Migration, Klimawandel, Geldpolitik und „Kampf gegen Rechts“ nach…  [….]


Hätte Pater Lingen sich nicht mit seinen Radikal-Diäten 35 Jahre lang radikal sämtliche satanische Fleischeslust ausgetrieben, würde er nun vor Glück ejakulieren.
Was muss das für ein Triumpf sein für Mamas Liebling aus Dorsten:
PP verdammt nicht nur die „V2-Sekte“ – immerhin bezeichnete der fanatische Katholik David Berger Papst Franziskus schon als einen, der auf „unerträglich egoistische Weise seine Macht“ ausübe,  allergisch gegen Katholizismus“ und „nicht zurechnungsfähig“ sei – sondern verdammt außer dem Vaticanum II auch ausdrücklich die liberale Linie gegenüber der „Homo-Ehe“, obwohl davon wirklich nicht die Rede sein  kann, wie osteuropäische und afrikanische Episkopate zeigen – insbesondere in Polen.


[….] Gibt es keine klaren Ansagen, hört und liest jeder das, was er will und zieht entsprechende Schlussfolgerungen. So geschah es auch nach dem Konzil. Im Westen fiel diese Entwicklung zeitlich mit dem Erstarken der außerkirchlichen neuen politischen und philosophischen Bewegungen zusammen. [….] Darüber hinaus debattiert man seit Jahrzehnten offen über Themen wie Zölibat, Priestertum der Frau, Ehe-Lehre, Homosexualität, Verhütung, Abtreibung, Euthanasie. [….] Die Treue zum Staat wurde und wird auch dadurch bezeugt, dass man gegen die „Ehe für alle“ keine Organklage einreichte, – dass man sich arrangiert mit der Fristenlösung, die jährlich 4.000 Schulklassen im Mutterleib zerstören lässt. [….]
Gender findet man mittlerweile irgendwie voll normal in Deutschland. 51 Geschlechter, Schwulenquote in Priesterseminaren. Alles, um dem Staat zu gefallen, alles um den „Gläubigen“ zu gefallen, die seit Jahrzehnten linksgrün indoktriniert werden von einer postchristlichen CDU, Ökofaschisten und eskortierenden Medien. [….]

Berger goes Weininger: Der überzeugte Katholik, der die Katholiken hasst, der Schwule, der gegen Schwulenrechte ätzt und der AfDler, der die eigene Partei bekämpft.

(….) Einen besonderen Twist gibt es dabei, da er sich als Schwulensprecher empfindet, aber wie einst Otto Weininger (* 1880; † 1903) als Schwuler hauptsächlich gegen Schwule agitiert.
Der Superhomosexuelle, der stolze Vielficker, strammschwänzige Muskelfetischist und Sneakerschnüffler, der Promiske und Pornophile mit dem gewaltigen Gemächt sieht seine engsten Alliierten in den bekanntesten klerikalen Homophoben Deutschlands.
Dazu braucht es schon besondere Schaltungen in den Synapsen seiner Großhirnrinde. (….)

Donnerstag, 8. August 2019

Helikopter-Generation



Natürlich ist es eine unentschuldbare Schande, wenn in Deutschland Kinder so hungrig oder so ermüdet zum Schulunterricht erscheinen, daß sie gar nicht mitmachen können.
Lehrer berichten immer wieder von solchen Fällen, es scheint also zu stimmen.
Eine andere Frage ist, ob das deutsche Sozialsystem so löcherig ist, daß blanke finanzielle Not die Eltern dazu zwingt ihre Kinder hungern zu lassen.
Vermutlich ist eher Unvermögen der Eltern verantwortlich; was natürlich für die Kinder noch schlimmer ist und die Frage aufwirft wieso Jugendämter in diesem steinreichen Staat personell immer noch so schlecht ausgestattet sind, daß sie nicht eingreifen, bevor solche Zustände ausbrechen.

Natürlich denke ich an die Schulerzählung meiner Elterngeneration, die kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges geboren tatsächlich hungern musste. Aber selbst als alle staatlichen Strukturen zerstört waren, gab es für jeden Schüler täglich einen Löffel Lebertran von der Lehrerin, um den Fett- und Vitamin-Haushalt aufrecht zu erhalten. Mal abgesehen davon, daß das Zeug so grauenvoll schmeckt, daß meine Mutter noch viele Dekaden später würgen musste beim Gedanken daran, ist es offenbar möglich mit fast gar keinen finanziellen Mitteln Kinder staatlich zu ernähren.

Wieso müssen CSU-Werbefiguren wie die unsägliche Uschi Glas im steinreichen Bayern tatsächlich mit privaten Mittel dafür sorgen, daß durch ihr Projekt „Brotzeit für Kinder“ 7.500 bayerische Grundschüler nicht mit knurrenden Magen in der Schule sitzen?

In Deutschland gibt es aber inzwischen nicht nur solche klar zu definierenden Missstände, sondern auch gleichzeitig das diametrale Gegenteil als Problem.
Kinder und Jugendliche, die noch als Studenten von ihren überfürsorglichen Eltern zur Uni gebracht werden, die bis sie 30 sind zu Hause wohnen und denen ihre Mütter auch später noch den ganzen Haushalt führen.

Meine Friseurin, die wie alle Handwerksmeister verzweifelt nach Mitarbeitern sucht, lockte Anfang des Jahres eine neue Kraft aus einem Kaff nahe Hildesheim nach Hamburg.
Die Hildesheimerin, 22, seit zwei Jahren Friseurgesellin, war selbstverständlich nicht in der Lage allein eine Wohnung in Hamburg zu finden. Ihre Chefin musste alle Beziehungen spielen lassen, damit die Hildesheimerin hier in das gemachte Nest plumpste. Wunderschöne sonnige Wohnung mit neuem Bad und Küche, großer Balkon und Tiefgarage, die frisch renoviert nur auf ihren Einzug wartete.
Natürlich konnte sie nicht allein aus Hildesheim herkommen, weil sie keinen Führerschein hatte und die Bahn nicht nehmen wollte, da sie sich in Hamburg nichts auskannte. Mami brachte sie mit dem Auto.
In den ersten drei Monaten arbeitete sie insgesamt dreieinhalb Wochen. Den Rest der Zeit nahm sie sich frei, weil sie unter Heimweh litt und dieses ganze „Arbeiten“ ihr generell zu anstrengend war. Dann auch noch gleich viereinhalb Tage die Woche (Friseure sind in Hamburg Sonntag und Montag geschlossen).
Zudem musste sie auch noch mit dem Bus einige Stationen zur Arbeit fahren, während sie in Hildesheim doch genau über dem Laden gewohnt hätte.
Unzumutbar das Ganze. Eigenartigerweise war ihre Chefin auch nicht wirklich zufrieden mit einer Mitarbeiterin, die ca eine Woche pro Monat arbeitet.
Ihr Vermieter (ein Jahr Kündigungsfrist) ließ sie früher aus dem Vertrag, war bereit einen Nachfolger zu suchen. Das gestaltete sich aber schwierig, da Madame bereits wieder zu Hause bei Muttern in Hildesheim chillte und nicht einsehen wollte, daß sie einem Mietnachfolger auch mal Zugang zu der Wohnung gewähren müsste, wenn sie schon kulanterweise neun Monate eher aus dem Vertrag gelassen wurde.
Inzwischen sitzt der Vermieter auf drei Monaten unbezahlten Strom- und Wasserrechnungen. Die 22-Jährige Hildesheimerin wußte gar nicht, daß man sich bei Versorgern anmelden muss. Um sowas hätten sich immer ihre Eltern gekümmert.

In diese Sicht der Dinge passen auch die durch die Presse wabernden Schweinefleischgeschichten, die von der AfD hochgejazzt auf die Titelseiten der Zeitungen schwappen.
Da wagen es ein oder zwei private Kitas Schweinefleisch von der Speisekarte zu nehmen und sofort droht der Untergang Deutschland. Neoptismus-Günther ist damit sogar Ministerpräsident in Kiel geworden. Im Wahlkampf hatte seine Partei rechtspopulistisch für Schweinefleischpflicht in Kantinen plädiert.
(Ein interessanter Move für eine Christenpartei, die damit an islamophobe Gefühle appelliert, aber gleichzeitig auch antisemitisch agiert.)

[….]  Deutsches Kind, das eine Woche kein Schweinefleisch gegessen hat, spricht plötzlich arabisch
Duisburg (dpo) - Sind das die ersten Folgen falsch verstandener Toleranz? Nachdem es durch ein tragisches Versehen eine Woche lang kein Schweinefleisch gegessen hatte, sprach ein vierjähriges deutsches Mädchen aus Duisburg heute plötzlich arabisch. Die Eltern des Kindes waren fälschlicherweise davon ausgegangen, dass es in der Kita regelmäßig mit Schweinefleisch versorgt wird.
"Uns ist schon seit Tagen aufgefallen, dass ihr Deutsch immer schlechter wird, wussten aber nicht, woran es liegt", erzählt die Mutter der kleinen Mia (4), während sie sicherheitshalber eine Bifi isst. "Normalerweise bekommt sie bei uns ja auch regelmäßig Schweinefleisch, aber in den letzten sieben, acht Tagen war sie immer so satt vom Kita-Mittagessen und wir waren viel unterwegs."
Heute Morgen dann der Schock. Nach dem Aufstehen sagte das Kind plötzlich " ما الذي يحدث؟ لماذا أتحدث فجأة بشكل مختلف؟"
Für Ernährungswissenschaftler Horst Dreffler ist das kein Wunder: "Schweinefleisch ist tief im deutschen Genom verwurzelt. Führt man dem Organismus nicht regelmäßig ausreichende Mengen Schweinefleisch zu, verliert er sein Deutschsein." [….]  Auf ihre Tochter will sie künftig besonders achtgeben: "So ein Risiko gehe ich nicht noch einmal ein", erklärt sie. "Ab sofort gibt es zum Frühstück immer Schweinemedaillons statt Cornflakes." [….]

Abgesehen vom völligen Irrsinn der AfD sind diese abstrusen Überlegungen zur Fütterung von Kleinkindern auch willkommener Anlass, um an meine eigene Schulzeit zu denken.

Fundstück auf Facebook von heute
 Ein Blick auf die Homepage meines alten Gymnasiums offenbart Erstaunliches:

Cafeteria, Oberstufenmensa, Aufenthaltsräume, Computerräume, Kantine.
Es wirkt auf mich eher wie das Programm eines Kurbades.
Vor 40 Jahren in der Prä-Pillenknick-Ära, gab es so viele Klassen, daß nie Räume frei waren. Wir mussten bei jedem Wetter in den Pausen und Freistunden draußen stehen, wo man sich im Winter zitternd an seiner Zigarette festhielt. Als Oberstufenschüler hatte ich teilweise bis zu 15 Freistunden die Woche, weil wir Älteren unsere Kurse um die Jüngeren herumlegen mussten. Immer Nullte Stunde, dann zwischendurch einige Stunden verteilt und wieder 7., 8. und 9. Stunde.
Selbstverständlich gab es GAR NICHTS ZU ESSEN!
Gelegentlich haben einige Mütter organisiert, daß die Unterstufenschüler "Schulmilch" in der Pausenhalle holen konnte. Einen Becher Milch für die Jüngsten.
Alle anderen mussten, wenn sie denn Hunger hatten und nichts von zu Hause mitgebracht hatten, heimlich und verbotenerweise zu dem nächsten BOLLE-Supermarkt (ca 800 m weg) laufen. Die große Tüte Chips für 90 Pfennig. Gern legten wir für eine Flasche FABER-Sekt zusammen (3,99 DM); aber so viel Geld hatte man nicht immer und soff zur Not auch den fiesen Rosé-Verschnitt aus dem Brick für 1,99 DM.
Das war aber nicht ganz ungefährlich, weil die Lehrer kontrollierten, ob man das Schulgelände verließ. Durch das Schultor konnte man daher nicht, sondern musste abenteuerliche Schleichwege durch die Gebüsche nehmen und über Zäune klettern. Das konnte heftig Ärger geben.
Als Oberstufenschüler durfte man während der Freistunden weg. Wir fuhren mit dem Bus 15 Minuten zum nächsten Einkaufszentrum okkupierten das schäbige in dunkelbraunem Cord-Stoff gestaltete Kaufhof-Café. Leider herrschte Verzehrpflicht. Man musste aber etwas kaufen, sonst flog man raus. Das Billigste war Automatencafé für DM 1,10,-
Daran hielt man sich dann zwei, drei Stunden fest.
"Pausenbrot" war natürlich "uncool". Nur die größten Schuldeppen brachten sich was von zu Hause mit. Ein Mädchen hatte stets eine Tupperdose dabei, aus der sie geschälte Wurzeln und halbe frische Paprikas fischte. Der Gedanke an „gesundes Essen" ar aber noch nicht populär, also lachten wir sie als „Bauernmädel“ aus, hielten und an Chips und Billigfusel fest.
Gefrühstückt habe ich nie; das tue ich bis heute nicht.
Als generell unsportlicher Mensch muss ich aber auch dazu sagen, daß wir in Ermangelung von Computern, Smartphones und ähnlichen technischen Schnickschnacks, sowie Eltern, die nicht gewillt waren rund um die Uhr Chauffeur zu spielen, dahingehend verwildert waren, daß wir alle Wege zu Fuß oder per Fahrrad (ohne Helm!) absolvierten, generell sehr viel Zeit draußen verbrachten.
Daher war auch die Erfindung von Fitnessstudios noch nicht nötig. Es brauchte keine Spezialläden, um Muskeln für Bildschirm-affine Blagen zu generieren.
Ohnehin liefen ja alle ständig draußen rum.
Ich erinnere mich nicht an wirklich dicke Mitschüler.
Ich erinnere mich auch nicht an Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Allerdings waren die Begriffe „Gluten“ oder „Lactoseintoleranz“ ebenfalls noch nicht erfunden. Wir fraßen alles.

Es gibt keinen Grund Alkohol- und Tabakkonsum für Jugendliche zu idealisieren. Ich wünschte, ich wäre damals schlau genug gewesen auf die Idee zu kommen, daß meine Deutschlehrerin tatsächlich Recht haben könnte, wenn sie stets mit erhobenen Zeigefinger „Sargnägel, das sind alles Sargnägel“ skandierte, als sie uns rauchen sah.
Aufklärung über gesunde Ernährung ist natürlich richtig.
Aber hyperprotektives Verhalten der Eltern, die ihre Brut vor absolut jeder Gefahr bewahren wollen und jedes einzelne in Kitas servierte Nahrungsmittelmolekül persönlich kennenlernen wollen, generieren damit lebensunfähige Kinder.
Als Antinatalist habe ich leicht reden; ich muss mich ja nicht um eigene Blagen sorgen, aber ich freunde mich immer mehr mit den alten konservativen Sprüchen an, daß Kinder eben auch mal in den Dreck fallen müssen. Nicht immer ist der bequemste Weg der Beste.