Donnerstag, 6. Juni 2024

Splitter und Balken in verschiedenen Augen

Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, wie dreist Kirchisten unterschiedliche Maßstäbe anlegen können, ohne rot zu werden.

Wenn andere Menschen, mit denen sie nichts zu tun haben, die ungläubig sind und ihrem Verein nicht angehören, selbstbestimmte Entscheidungen über ihren eigenen Körper, ihre Beziehungen, oder gar ihr eigenes Lebensende treffen, rasten sowohl Katholiban, als auch Evangelioten aus.

Ja, selbst wenn es ein paar Jugendliche wagen, einfach nur an einem bestimmten Freitagabend zu tanzen oder bestimmte Filme im Kino zu sehen, oder Harry Potter-Bücher lesen, oder Halloween feiern, kommen die Käßmanns Moralkeulen-schwingend aus ihren Löchern gekrochen und verdammen all diese Harmlosigkeiten, die sie nichts angehen, ex Cathedra aus der sendungsmächtigen BILD-Zeitungs-Redaktion.

1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. 2 Denn wie ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden. 3 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge? 4 Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen! und siehe, ein Balken ist in deinem Auge? 5 Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach kannst du sehen und den Splitter aus deines Bruders Auge ziehen. 6 Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen. 

(Matthäus 7,3)

Aber so lautstark die Pfaffen über tanzende Kinder, JK Rowling-Lektüre oder kindliche Verkleidungen am 31.Oktober austeilen, so schweigsam sind sie bei den großen Verbrechen, wie Judenhass, ausgelebten Sadismus gegenüber Kindern oder pädosexuellen Aggressionen.

Denn das betrifft sie selber. Da sehen sie großzügig drüber hinweg.

[…..]  Das Amtsgericht Augsburg hat einen ehemaligen Mitarbeiter der Augsburger Domsingknaben wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes und einer Reihe von heimlichen Nacktaufnahmen von Jungen zu einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Der 26-Jährige hatte zu Beginn des Verfahrens alle Vorwürfe uneingeschränkt zugegeben. Er war bei vielen Taten noch nicht 21 Jahre alt und wurde als Heranwachsender nach dem Jugendstrafrecht verurteilt.

Der Mann hatte Videos von Mitgliedern des Knabenchors angefertigt, unter anderem als diese auf der Toilette und unter der Dusche waren. Es ging in dem Prozess um insgesamt neun solcher Filme. Laut der »Augsburger Allgemeinen«

wurden allerdings deutlich mehr mutmaßlich Betroffene identifiziert, bei ihnen hatten die Informationen zum Tatgeschehen aber nicht zur Anklageerhebung gereicht.

Außerdem hatte er einen 13-Jährigen missbraucht, indem er sich am Körper des schlafenden Kindes rieb. Das Kind übernachtete damals bei dem Chormitarbeiter daheim in München. Der 26-Jährige war früher Hilfskraft bei dem überregional bekannten katholischen Chor, nachdem er zuvor dort selbst gesungen hatte. Die Taten hatten sich zwischen 2017 und 2020 zugetragen, seitdem arbeitet der inzwischen in Dresden lebende Mann nicht mehr bei dem Chor.  […..] Der kirchliche Knabenchor ist das Aushängeschild des Bistums Augsburg. [….]

(SPON, 06.06.2024)

Wie das eben so ist bei katholischen Jungs-Gruppen oder Chören. Ettal, Regenburger Domspatzen. Ich mache allen Eltern Vorwürfe, die ihre Kinder heute noch in katholische Chöre schicken.

What else is new? Augsburg ausgerechnet.

Der römische Abteilungsleiter in Augsburg setzt sich besonders für zwei Gruppen ein: AfD-Nazis und Missbrauchstätern in Soutanen gelten seine ganzen Sympathien.

(….)  Nach dem Aus des rechtsradikalen Prügelbischofs Mixa, hat Augsburg wieder einen würdigen M-Bischof des Grauens an der Spitze.

[….] In der katholischen Kirche melden sich seit einiger Zeit prominente Stimmen zum Umgang mit der AfD zu Wort. So hatte die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, im August ihre Forderung bekräftigt, AfD-Mitglieder von kirchlichen Wahlämtern auszuschließen. "Meine Haltung ist klar: Wer in der AfD ist, darf in der Kirche keine Macht bekommen." Die Haltung der Partei sei eine "Haltung der Zerstörung". Der Augsburger Bischof Bertram Meier hatte in der vergangenen Woche hingegen mit Äußerungen zur AfD heftige Irritation ausgelöst. Auf Kritik stieß insbesondere der Satz: "Wie die Kirche tritt etwa die AfD zum Beispiel für den Schutz ungeborenen Lebens oder die Ehe von Mann und Frau ein – und doch können wir als Kirche nicht unsere Sichtweise auf solche Überschneidungen verengen."  [….]

(BR, 25.09.2023)

Beim Thema sexueller Missbrauch, setzt der Augsburger Sadist noch einen drauf und zeigt die ganze Perfidie, die Verkommenheit seines klerikalen Charakters.


 [….] Ein Betroffener von sexualisierter Gewalt durch einen Priester soll 150.000 Euro Entschädigung bekommen. So hat es eine von der Kirche eingesetzte Kommission entschieden. Doch der zuständige Bischof will nicht zahlen.

Als Hans-Joachim Ihrenberger hörte, dass das Bistum Augsburg ihm eine Entschädigung von 150.000 Euro nicht zahlen will, war er fassungslos. Vor allem, über die Begründung, dass seine aktuelle Lage doch gar nicht so schlecht sei: "Zu sagen, ich habe eine Berufsausbildung, zwei Kinder und eine Ehe, und deswegen zahlen wir nicht. Das war ein Schlag ins Gesicht. Die wissen doch gar nicht, wie es mir wirklich geht." In Wirklichkeit, sagt Ihrenberger im Gespräch mit dem WDR-Rechercheteam "Kirche und Missbrauch", bekomme er, wenn seine Ehefrau ihn berühren wolle, immer noch Angstzustände. Schon als der heute 62-Jährige als junger Mann seine Ausbildung zum Koch abgeschlossen habe, habe das viel länger gedauert als üblich.

Mittlerweile sitzt er im Rollstuhl. Nach zwei Herzinfarkten und drei Schlaganfällen könne er kaum noch das Haus verlassen.

In seinem Fall droht nun erstmals ein deutscher Bischof, die Entscheidung der eigens eingesetzten Entschädigungskommission zu blockieren, deren Unabhängigkeit stets betont wurde: Augsburgs Bischof Bertram Meier hat sein Nein der Kommission schriftlich mitteilen lassen. Das Schreiben liegt dem WDR vor.

Auf die Anfrage des Senders hin teilt ein Sprecher des Bischofs zwar mit, es sei noch nicht alles entschieden. Die Aussagen in den Briefen sind allerdings recht deutlich.  Dass er die Verletzungen durch den Priester bis heute bei jedem Toilettengang spürt, steht in den Unterlagen, die Ihrenberger an die Kirche geschickt hat. Darin beschreibt er, wie er als Kommunionkind vom Priester zum ersten Mal im Genitalbereich "gestreichelt" wurde und auch ihn dort habe berühren müssen. Es folgten, so steht es in Ihrenbergers Antrag auf Entschädigung, zwei Jahre schlimmster sexualisierter Gewalt, auch mit Vergewaltigungen.

Das Bistum Augsburg, wo die sexualisierte Gewalt laut Ihrenberger geschah, hielt seine Angaben für plausibel und leitete sie an die "Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen" (kurz UKA) weiter. Die UKA wurde von den deutschen katholischen Bischöfen ins Leben gerufen und entscheidet seit 2021 darüber, wie viel Geld Betroffene sexualisierter Gewalt in der Kirche bekommen sollen.

Seit der Gründung wird die Kommission kritisiert. Die Kommission sei nicht wirklich unabhängig, sie sei von den Bischöfen nach deren Spielregeln eingesetzt worden. Außerdem seien die gezahlten Beträge zu niedrig.  [….]

(Tagesschau, 22.12.2023)

Die RKK und Meier sind wie sie sind. Es liegt an den Augsburgern. Wer heute immer noch zahlendes Mitglied dieser perfiden Sadistenvereinigung ist, macht sich mitschuldig. (….)

(Weihnachtschristen extrascheußlich, 25.12.2023)

Bischof Meiers Einsatz für seine geliebten Kinderfi*ker ist so effektiv, daß er diese Woche den Opfern einen entscheidenden Tiefschlag versetzen konnte.

[…..] Zwei der drei Missbrauchsbeauftragten im Bistum Augsburg haben ihren Rücktritt angekündigt. Das Bistum bestätigte auf seiner Internetseite inzwischen den Rücktritt, […..] Die Diplom-Psychologen Angelika Hauser und Rupert Membarth werfen der Bistumsleitung in der Zeitung mangelnden Aufklärungswillen vor. Sie wollen demnach ihre Ämter Ende April niederlegen. […..] "Leider habe ich bis heute nicht erkennen können, dass die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Bistum Augsburg, die Bischof Bertram einmal als seine 'Herzensangelegenheit' bezeichnete, mit der notwendigen Ernsthaftigkeit und echtem Aufklärungswillen betrieben wird", zitiert die Zeitung aus einem Schreiben der beiden Sachverständigen an die Bistumsleitung.

Rupert Membarth sagte in dem Zeitungsinterview: "Noch immer wird versucht, Dinge auszusitzen. Auf der anderen Seite stehen Betroffene und ihr langes Leid." Die Arbeit sei ihm und seinen Kollegen erschwert worden. So hätten sie keinen Einblick in Personalakten beschuldigter Kleriker bekommen, sagte Angelika Hauser und erklärte weiter, sie habe keinen echten und entschlossenen Aufklärungswillen feststellen können. In ihrer Arbeit sei sie bei der Bistumsleitung auf Misstrauen und Desinteresse gestoßen. "Ich habe den Glauben daran verloren, dass sich an den bestehenden Rahmenbedingungen etwas ändert." [….]

(BR, 24.04.2024)

Mit aller Kraft blockierte der Bergoglios Mann in Augsburg die Bemühungen Licht in die Abgründe der pädosexuellen Gewalttaten der katholischen Geistlichen zu bringen.

Zu seinem großen Missvergnügen wurde der öffentliche Druck auf Meier so groß, daß er einknickten musste und dieses Jahr schließlich doch die Entschädigung auszahlen ließ.

Der evangelische Kollege und Fast-Namensvetter Landesbischof Ralf Meister von Hannover, fungiert als Pendant zum persönlich zutiefst unsympathischen Missbrauchsvertuscher Kardinal Woelki. Selbst seine eigenen Leute wollen ihn loswerden. 200 Pastoren, Diakone und Mitarbeiter der hannoverschen Landeskirche wandten sich in einem offenen Brief gegen ihren Chef. Aber die bischöflichen Krähenbrüder weigern sich, dem Meister auch nur ein Hühnerauge auszuhacken. Irgendwie muss man die Kirchenmitglieder ja aus dem Verein treiben.

[…..] Forderung von vier Betroffenen in einem Brief nach einem Rücktritt des Landesbischofs halte er für berechtigt, sagt Detlev Zander. Er ist Betroffenensprecher im bundesweiten Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Seiner Meinung nach müsse ein Neuanfang her, sagte Zander dem NDR Niedersachsen. Er glaube nicht mehr, dass Ralf Meister für den notwendigen Aufklärungs- und Aufarbeitungsprozess stehen könne. Zander sprach von einem "zerrissenen Band", von dem er nicht glaube, dass es noch zu kitten sei. […..] Landesbischof Meister müsse sich ernsthaft hinterfragen: "Sitze ich noch richtig auf dem Stuhl oder mache ich Platz für wirkliche Reformen, für wirkliche Aufklärung und Aufarbeitung in der Landeskirche Hannovers?" Detlev Zanders Wort hat Beobachtern zufolge Gewicht, denn das Beteiligungsforum ist innerhalb der EKD das entscheidende Gremium beim Thema Missbrauch. Am Freitag wird sich die Landessynode schwerpunktmäßig mit dem Thema sexualisierte Gewalt beschäftigen. Eingeladen ist dann auch Nancy Janz. Die Betroffenenvertreterin ist ebenfalls Mitglied im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt. Sie wird vor dem Kirchenparlament in Rehburg-Loccum (Landkreis Nienburg) sprechen. Janz ist neben Zander auch Sprecherin der Betroffenenvertretung im Beteiligungsforum. 

Unterdessen äußerte sich am Donnerstag der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit, der auch Ratsvorsitzender der evangelischen Kirchen in Niedersachsen ist. Er nehme es Meister ab, dass dieser das Thema sexualisierte Gewalt in der Kirche sehr ernst nehme. "Dass er es sich zu Herzen nimmt." Und er habe "ein großes Vertrauen, dass auch unsere Schwestern und Brüder in Hannover ordentlich mit dem Thema umgehen". Es sei mutig, dass in Hannover begonnen worden sei, darüber zu reden. Damit sei ein Anfang gesetzt, gut mit dem Thema umzugehen. […..] Meister hatte am Mittwoch eine Rücktrittsforderung von Missbrauchsbetroffenen zurückgewiesen. Er sehe keinen Anlass zurückzutreten, teilte er mit. […..] Die Betroffenen machen Meister in dem Schreiben für die Versäumnisse in der Fachstelle Sexualisierte Gewalt verantwortlich. Auch nach einer Neuaufstellung im Jahr 2021 würden Betroffene "weiterhin sehr negative Erfahrungen" machen, schreiben sie. Mails würden nicht oder nur schleppend beantwortet, Anliegen nicht bearbeitet, Daten teilweise ohne Zustimmung weitergegeben und "Betroffenen wird immer noch nicht geglaubt, wenn die Täter noch im Dienst sind". Sie fordern deshalb: "Die einzige verantwortungsvolle Option ist der Rücktritt von Landesbischof Meister." […..]

(NDR, 06.06.2024)

Mittwoch, 5. Juni 2024

Habituelles Lügen bei CDU und CSU

Natürlich, wenn ich die CDUCSU wäre und weiter gewählt werden wollte, müsste ich auch lügen.

Wer mit halbwegs klaren Blick auf die immensen Megaprobleme Deutschlands blickt, kann gar nicht anders, als zu dem Schluß zu kommen, daß die 16 Jahre mit C-Bundesministern eine einzige Katastrophe für Bahn, Bundeswehr, Digitalisierung, Energieversorgung, Infrastruktur, Schulsystem etc pp waren. AKK, Scheuer, Spahn, KTG, Altmaier, Karliczek, Klöckner, Seehofer, Dobrindt – was für eine Ansammlung von total unfähigen Lobbyhuren! Diese Leute dürfen nie mehr Macht bekommen.

Wenn ich als C-Parteichef mit ansehen müsste, wie sich Boris Pistorius angesichts des Kriegs in der Ukraine abmüht, weil die C-Tölpel Jung, de Maizière, Guttenberg, Von der Leyen und AKK alles zu Grunde richteten, würde ich mich a) in Grund und Boden schämen und b) die eigene Partei auflösen.

Allerdings bin ich offensichtlich nicht in der CDU oder CSU, weil ich Schamgefühl habe. Man kann kein anständiger, ehrlicher, verantwortungsvoller Mensch sein und sich gleichzeitig im Söder- oder Merz-Verein engagieren.

Diese Typen betrügen. Ob bei den erschummelten akademischen Graden oder indem sie sich bestechen lassen.

Ein auch nur halbwegs ehrlicher CSU-Chef und bayerischer Ministerpräsident müsste angesichts der Donaufluten natürlich sofort zurücktreten.

Aber Markus Söder hat eben nicht das geringste Schamgefühl, tritt unablässig vor die Kameras, um sich selbst zu inszenieren, während er lügt, daß sich die Balken biegen.



[….]  Um es konkret zu machen, sagt Armin Laschet in der Sendung von Caren Miosga ernsthaft: »Wir waren nie abhängig [von russischem Gas]«  – als es darum geht, die Putinpolitik der CDU zu verteidigen. Der kurze Realitätscheck dazu: Am Ende von Merkels letzter Amtszeit hatte russisches Gas einen Anteil von rund 55 Prozent am deutschen Bedarf . Und Merkels Wirtschaftsminister Altmaier hat nicht nur am letzten Tag seiner Amtszeit für Nord Stream 2 die Zertifizierung ermöglicht , sondern schon im Sommer 2021 gewusst, dass gleichzeitig russische Truppen an der Grenze der Ukraine aufmarschieren und Putin die deutschen Gasspeicher entgegen jeder Praxis bis dahin leer lässt . Das ist alles bekannt, die Folgen kennen alle, trotzdem windet sich Laschet auf unwürdige Weise, wo er einfach sagen könnte: Ja, wir, die CDU, haben Fehler gemacht, wir haben Putin katastrophal falsch eingeschätzt, wir haben Deutschland in eine extrem schädliche Abhängigkeit von Putins Gas getrieben.

[….] Aber nein: Laschet gibt nicht einmal auf Nachfrage und unter argem Realitätsbeschuss ernsthaft die gemachten Fehler zu.

Laschet ist nur ein Protagonist einer derzeit leider nicht gerade seltenen, konservativen Kommunikationsstrategie der drei L: leugnen, lügen, labern. Anders denn als »Lüge« kann man Laschets Behauptung, Deutschland sei gar nicht abhängig von russischer Energie gewesen, kaum mehr bezeichnen.

Auftritt Markus Söder. Der im Angesicht der soundsovielten Jahrhundertflut sagt, damit habe niemand gerechnet , obwohl eine Zunahme der Hochwasser praktisch alle Fachleute vorhersagten , nur um die unter seiner Gesamtverantwortung erfolgten Kürzungen und Streichungen beim Hochwasserschutz in Bayern  zu rechtfertigen. Oder (es sind zu viele Konservative, um sie namentlich zu nennen) diejenigen Politiker:innen, die so tun, als habe die Ampel den Atomausstieg beschlossen. Der wurde zwar unter Schröder auf den Weg gebracht, aber unter Merkel zunächst beinahe aufgehoben, mit teils erheblichen Laufzeitverlängerungen. Die finale Ausstiegsentscheidung wurde in einer Art Fukushima-Panik von Angela Merkels konservativster, nämlich der schwarz-gelben Koalition getroffen .

Es gibt kaum Bereiche, in denen dem wahlkampfbedingten, konservativen Gepolter nicht ein »Aber unter Merkel« entgegengeschleudert werden könnte. Gefolgt von der Auflistung der völlig falschen Prioritäten, der in Kenntnis der Fakten strategisch falsch getroffenen Entscheidungen, der komplett falschen Analysen und Einschätzungen der Realität. Wie spektakulär unklug und falsch es zum Beispiel war, die Schuldenbremse im Grundgesetz zu verankern und damit jede fiskalische Flexibilität nicht einfach zu beerdigen, sondern in einem dreifach verschweißten Edelstahlsarg mit Betonhülle. [….] Stattdessen geht mit der konservativen Abwesenheit einer Fehlerkultur – mutmaßlich aus Angst – oft eine Flucht in die Vergangenheit einher. Als eine Jahrhundertflut nur eine Flut war, und nicht etwa ein überdeutliches Zeichen für Handlungsbedarf in Sachen Klimaschutz. Als man noch ohne kognitive Dissonanz mit Gummistiefeln im Flutschlamm stehen und trotzdem Verbrennungsmotoren lobpreisen konnte. [….]

(Sascha Lobo, 05.06.2024)

Das achte Gebot, Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten, wird wie zu erwarten, von Christen besonders leicht mit Füßen getreten, weil sie sich als Vertreter der „Wir sind besser als die“-Ideologie, moralisch im Recht fühlen und im ständigen Antagonismus wider die anderen, unlautere Mittel anwenden. Das gehört zu ihrem Selbstverständnis als intolerante und überlegene Missionierer.

Dienstag, 4. Juni 2024

Chapeau Berlin

Zwischen Hamburg und Berlin herrscht eine eigenartige Konkurrenz-Hassliebe, die nicht recht zu erklären ist, weil die beiden Städte eigentlich nur gemeinsam haben, auf den ersten beiden Plätzen der größten deutschen Städte (nach Fläche und nach Einwohnerzahl) zu stehen. Geschichte, Mentalität, Wirtschaftskraft, politische Bedeutung und Image sind völlig anders.

Hamburg und Wien sind in vieler Hinsicht sehr ähnlich.

Beides liberale europäische Städte, beide haben weltberühmte Friedhöfe, beide knapp zwei Millionen Einwohner, beide verstehen sich als ausgesprochen multikulturell, beide haben sehr reiche Bewohner und beide gelten als rot – fast immer regieren SPÖ, bzw SPD.

Berlin lässt sich eher mit Kyjiw vergleichen.

Wien und Kyjiw sind allerdings deutlich christlicher, als die beiden deutschen Vergleichsstädte. In der Ukrainischen Hauptstadt gehört etwa jeder Zweite der orthodoxen Kirche an. Ebenso viele sind in der Österreichischen Hauptstadt Mitglied der katholischen Kirche.

Berlin und Hamburg hingegen, gelten als christliche Diaspora. In beiden Städten sind die Konfessionsfreien inzwischen in der deutlichen Mehrheit.

Die „gefühlte Konfessionszugehörigkeit“, abseits der formalen Mitgliedschaften, schwingt in beiden Millionenmetropolen sehr ähnlich. Aber in Hamburg gibt es leider noch mehr Zahler.

Hamburg hat immerhin die wenigstens Kirchenmitglieder aller reinen West-Bundesländer.

Bei den harten Zahlenliegt Berlin aber vorn, wie ich als Hamburger neidvoll anerkennen muss. Trotz all der Promi-Christen, die mit dem Parlament und der Regierung in die Hauptstadt gespült wurden – Laschet, Amthor, Merz, Steinmeier, Merkel, Thierse, Nahles, uvam. – zeigen 80% der Berliner einer Kirchenmitgliedschaft den ausgetreckten Mittelfinger.

[….] In Berlin gehören zusammen nur noch weniger als 20 Prozent der Einwohner der evangelischen oder der katholischen Kirche an. 2022 kamen beide Kirchen gemeinsam auf 19,95 Prozent der Berliner, 2023 waren es dann sogar nur noch 19,35 Prozent, wie aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der Linken hervorgeht.

Obwohl die Stadt wächst, sinken die Mitgliederzahlen der Kirchen jedes Jahr weiter. 2023 hatte Berlin nach der Statistik 3,88 Millionen Einwohner, davon waren knapp 469.000 evangelisch (12 Prozent) und knapp 273.500 katholisch (7 Prozent).  [….]

(dpa, 06.04.2024)

Die 2023er Zahlen für Hamburg liegen noch nicht vollständig vor. Aber im Jahr 2022 waren es 21% evangelische und 8% katholische Christen.

Das waren 404.000 evangelische und 164.000 katholische Religioten.

Mutmaßlich sank die Religionszugehörigkeit im Laufe des Jahres 2023, ähnlich wie in Berlin, um einen halben bis einen Prozentpunkt.

Demnach gab es 2023 um die 28% Christen in Hamburg.

Wir liegen also neun Prozentpunkte hinter Berlin zurück. Das muss besser werden!

Montag, 3. Juni 2024

Gibt es doch noch einen Funken Hoffnung für die USA?

Eins ist klar: Trump kann sich noch so grotesk lügend und abscheulich verhalten; es gibt nichts, das seine Anhänger davon abhielte, ihm mit größtem Vergnügen den Arsch zu küssen und nach Möglichkeit in denselben zu kriechen.

Eine gesamte Partei, und zwar ausgerechnet diejenige, die sich als „Law and Order Party“ rühmt, will den US-amerikanischen Rechtsstaat zertrümmern, hisst auf den Kopf gestellte Flaggen, skandiert „Defund the FBI! Defund the Police!“ und ruft kaum verhohlen zu Lynchmorden gegen die Vertreter der amerikanischen Justiz auf.

[…..] Funktioniert die amerikanische Justiz? Kommt immer darauf an, ob sie Donald Trump gerade nützt oder nicht. Mit dieser Taktik zertrümmern die Republikaner derzeit den Rechtsstaat. [….] Es war einmal ein Amerika, da galten die Republikaner als die Partei von Recht und Ordnung. Zwar hielten sich auch ihre führenden Vertreter nicht immer an das Motto Law and Order, Richard Nixon zum Beispiel ließ einst die Demokraten abhören wie einen feindlichen Staat und flog dabei auf. Doch immerhin trat er im Zuge der Watergate-Affäre als US-Präsident dann irgendwann zurück. [….]  Donald Trump [….] bewahrten seine Leute im Kongress während seiner Amtszeit vor einem Impeachment. Und jetzt haben sie, jedenfalls öffentlich, kein Problem damit, dass ihr Spitzenkandidat für die Präsidentschaftswahl 2024 ein verurteilter Straftäter ist.

Trump hält sich für das Opfer einer linken Justiz, gesteuert vom Präsidenten Joe Biden, republikanische Mandatsträger sehen das genauso. Seit bald vier Jahren bereits schwadronieren Trump und seine Verehrer, dass ihm 2020 der Wahlsieg geklaut worden sei. Diese Lüge wird so penetrant wiederholt, dass sie sich in vielen Köpfen der Wählerschaft eingenistet hat. [….] Trump [….]  nennt den Staat unter Biden "faschistisch" und den Richter Juan Merchan "Teufel". Mal abgesehen davon, dass es vielleicht keine so brillante Idee ist, einen Richter, der noch am Strafmaß feilt und einen theoretisch ins Gefängnis schicken könnte, in die Hölle zu verlegen: Trumps Redeschwall folgt einem Muster. Er tut so, als seien dieser Prozess und die übrigen Anklagen von Biden initiiert. Das soll all jene diskreditieren, die Trumps Skandale offenlegen wollen. [….] Vor zwei Privathäusern des Richters Samuel Alito aus diesem Supreme Court wehten in den vergangenen Jahren Flaggen, die sonst Trumps Hardliner vor sich hertragen. Die umgedrehte US-Fahne ist ein Symbol der Wahlleugner. [….]

(Peter Burghardt, 02.06.2024)

In dieser Situation führt Trump in den Präsidentschaftswahlumfragen in allen wichtigen Swingstates und hat daher beste Chance erneut zum US-Präsidenten gewählt zu werden.

Offenkundig haben deutlich mehr als die Hälfte der Amerikaner vollkommen und unwiederbringlich ihren Verstand verloren.

Selbst die Hälfte der US-Senatoren, einst die honorigsten Herren der Nation, die sich eher unparteiisch gaben, entledigte sich dem letzten Rest ihrer Würde und rutscht schleimspurziehend auf den Knien in Richtung des riesigen stinkenden orangen Hinterns.

Alle Maßstäbe sind so vollständig entrückt, daß man keine Hoffnung mehr für die USA haben kann.

[…..] Mann zum 47. Mal absolut sicher, dass Trump jetzt am Ende ist

[…..] Der Mann ist erledigt! Nachdem Ex-US-Präsident Donald Trump gestern in New York im Prozess um die Zahlung von Schweigegeld an Pornodarstellerin Stormy Daniels in allen 34 Anklagepunkten schuldig gesprochen wurde, ist sich Moritz Lohrmann aus Frankfurt absolut sicher, dass Trumps politische Karriere nun ein für alle Mal am Ende ist.

"Ha! Das war's jetzt endgültig für Trump! Der Wahlkampf ist gelaufen, den wählt keiner mehr", schreibt er auf Facebook und verlinkt aktuelle Meldungen zum Urteil der Geschworenen. "Ich mach mir jetzt ein Bier auf."

Zuvor hatte Lohrmann bereits ähnliche Statusupdates gepostet – unter anderem, als sich Trump am 9. Februar 2021 seinem zweiten Amtsenthebungsverfahren stellen musste ("Goodbye, Mr. Trump!"), als Trumps Anhänger am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington stürmten, um die Zertifizierung von Bidens Wahlsieg zu verhinden ("Trump wird nie wieder was in diesem Land"), als Trump die Wahl am 7. November 2020 gegen Joe Biden verlor ("Der Alptraum ist vorbei!"), als Trump während der Corona-Pandemie fragte, ob man Bleichmittel gegen Corona injizieren könne ("jetzt nimmt ihn keiner mehr ernst"), als Ex-FBI-Chef Michael Comey Trump des Versuchs bezichtigte, Einfluss auf laufende Ermittlungen auszuüben ("das kostet ihn das Amt"), als die Öffentlichkeit erfuhr, dass sich Trumps engster Zirkel vor der Wahl 2016 mit einer Kreml-nahen Anwältin traf, um Schmutz über Hillary Clinton zu sammeln ("das war's jetzt endgültig für Trump"), als Sonderermittler Robert Mueller seine Arbeit begann ("Amtsenthebungsverfahren, wir kommen!"), als Trump erklärte, bei den Neonazi-Protesten in Charlottesville seien "sehr anständige Leute auf beiden Seiten" gewesen ("jetzt ist sein Schicksal besiegelt"), als Trumps außenpolitischer Berater George Papadopoulos sich schuldig bekannte, über seine Verbindungen zur russischen Regierung gelogen zu haben ("die Schlinge zieht sich zu"), als Trump einen Tag nach seiner Amtseinführung die offensichtliche Lüge verbreiten ließ, er habe das größte Publikum aller Zeiten bei einer Vereidigung gehabt ("das lässt sich doch kein Amerikaner gefallen!"). […..]

(dpo, 31.05.2024)

Politisches Versagen, moralisches Versagen, intellektuelles Versagen und das ganz große Medienversagen haben die einst so stolze Nation USA zu Grunde gerichtet.

Wie in einem grotesken Endzeit-B-Movie, hängen die geistigen Amöben an den Lippen eines verurteilten Verbrechers, der phänotypisch als Mischform zwischen Baron Harkonnen und Jabba, the Hutt, existiert, aber mental so unterbelichtet ist, daß man die voll einkickende Demenz gar nicht bemerkt.

Was soll man mit so einer Nation machen, außer Weinen und Klagen?

[…..] Die Menge tobte, johlte, skandierte seinen Namen - so wie das nun mal üblich ist bei Veranstaltungen der Kampfsportserie UFC, wenn die Attraktion des Abends zum Oktagon schreitet. Aus den Boxen ballert "American Badass" von Krawallrocker Kid Rock, und es sagt was aus über einen, wenn er als Einmarschmusik das Lied jenes Musikers wählt, der vor einem Jahr mit einer halbautomatischen Waffe auf Bierdosen geschossen hat, weil die Brauerei ein Gewinnspiel mit Transgender-Influencer Dylan Mulvaney veranstaltet hatte.

Es war jedoch kein Kampfsportler, der in New Jersey in die Arena trat. Es war Donald Trump. Und damit ja kein Zweifel besteht, wer der Star des Abends war: Die drei Gewinner von UFC 302 , die Amerikaner Kevin Holland und Sean Strickland sowie der Russe Islam Makhachev, sprinteten nach ihren Siegen regelrecht aus dem Ring für Fotos mit Trump.

Der Auftritt war eine Antwort auf die brennendste Frage nach dem Schuldspruch der New Yorker Geschworenen am Donnerstag. Trump war in allen 34 Punkten für schuldig erklärt worden, in seinen Bilanzen eine Schweigegeldzahlung an eine Pornodarstellerin vertuscht zu haben, um Einfluss auf den Wahlkampf 2016 zu nehmen. Die Frage, natürlich: Wie geht es weiter? Die Antwort in New Jersey: ganz genauso wie bisher, vielleicht noch ein bisschen krawalliger, mit ein bisschen mehr Jetzt-erst-recht-Trotz. Der Trotz hilft Trump, vor allem finanziell, auch deshalb gilt er auch nach dem Schuldspruch als Favorit. […..] Letztlich war der UFC-Auftritt für Trump nur eine von vielen Wahlkampfveranstaltungen und Spendengalas bis zum 11. Juli. Dann wird das Strafmaß verkündet, eine Haftstrafe gilt als unwahrscheinlich. Fünf Tage davor halten die Risikokapitalgeber David Sacks und Chamath Palihapitiya eine Trump-Spendengala in San Francisco. Das billigste Ticket kostet 50 000, das teuerste 300 000 Dollar, Paare kommen für 500 000 Dollar rein. Am Abend des Urteils gegen sich kam Trump zu einer Gala an der Upper East Side in Manhattan mit einigen Spenden-Schwergewichten wie Blackstone-Chef Steve Schwarzman (der kürzlich angedeutet hatte, Trump doch unterstützen zu wollen), Immobilieninvestor und Trump-Freund Steve Witkoff, Medien-Mogul John Catsimatidis. […..] (Jürgen Schmieder, 03.06.2024)

Oder gibt es womöglich doch noch ein infinitesimal winziges Hoffnungsschimmerchen?

Gibt es etwa 10-15% der Republikaner, denen es doch nicht ganz so gut gefällt, einen Verbrecher als Präsidentschaftskandidaten zu haben?

Einige linksliberale Medien hoffen schon wieder.

[….] Reuters poll: In this survey, 10% of registered Republican voters said they were less likely to vote for Trump now that he’s been found guilty of felonies. Similarly, 25% of registered independent voters said the same thing. The same data also found Biden leading by two points.

Sonntag, 2. Juni 2024

Daß sowas von sowas kommt…

Die zahlreichen Söder- und Merz-Memes von heute sind aussagekräftig genug. 

Es erübrigt sich angesichts der Hochwasserkatastrophe in Süddeutschland noch viel zu erklären.
Der Klimawandel ist real. Extremwetterereignisse werden immer häufiger.
Wir steuern durch Nichthandeln, bzw sogar das massive Befördern der Erderhitzung durch die CDU/CSU/AFDP, auf Heißzeit-Szenarien, die wir nicht überleben können.

Stefan Rahmstorf (Klima- und Meeresforscher und leitet die Abteilung Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Seit dem Jahr 2000 ist er zudem Professor für Physik der Ozeane an der Universität Potsdam) führt bei SPON aus:


[….] Doch unbestritten ist: Starkregen wird durch die Klimaerwärmung häufiger und intensiver. [….]  Erstens belegen das die Messdaten aus den vergangenen Jahrzehnten, für den deutschsprachigen Raum und auch weltweit. Die Ereignisse in jüngster Zeit sind nur Beispiele, wie bei uns das Weihnachtshochwasser 2023 in Norddeutschland oder kürzlich im Saarland. Zweitens haben die Klimaforscher das seit über 30 Jahren so vorhergesagt, denn dahintersteckt einfache Physik. [….] Pro Grad Erwärmung kann Luft 7 Prozent mehr Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf aufnehmen. Das haben schon im 19. Jahrhundert die Physiker Émile Clapeyron und Rudolf Clausius nachgewiesen. Zudem deuten neuere Untersuchungen darauf hin, dass Gewitterregen besonders stark zunehmen – wahrscheinlich, weil bei mehr Wasserdampf auch der Aufwind in der Gewitterzelle stärker wird. Dadurch wird dann mehr feuchte Luft aus der Umgebung in die Gewitterzelle hineingesogen. [….]  Je wärmer Wasserflächen sind, umso mehr Wasser verdunstet. Entsprechend größer wird der Nachschub an feuchtegesättigter Luft. [….] Wir müssen uns gleichzeitig auf eine Zunahme der Dürreereignisse und der Extremniederschläge einstellen, in Deutschland und anderen Regionen der Welt. Die Tage mit leichtem Niederschlag nehmen tendenziell ab. Und wenn dann Regen herunterkommt, dann zunehmend in großen Mengen. [….]  Und wir stehen zurzeit bei knapp eineinhalb Grad Erwärmung. Machen wir uns keine Illusionen: An drei Grad Erhitzung werden wir uns kaum anpassen können. Denn drei Grad würden nicht doppelt so schlimm, sondern viel schlimmer. [….]

(S. Rahmstorf, 02.06.2024)

Wir wissen das alles schon lange, wissen wie unzulänglich unser Handeln ist.

Aber auch im Jahr 2024 hetzen und agitieren CDUCSUAFDPFW gegen Klimaschutz und die Grünen.

Eine ganz breite schwarz-blau-braun-gelbe Koalition der Zukunftsvernichter redet dem Volk mit Unterstützung der rechten Medienhäuser ein, Klimaschutzmaßnahmen wären, wenn nicht ganz überflüssig, so doch mindestens viel zu drastisch von der Ampel ergriffen worden. Besonders unrühmlich dabei der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Aiwanger, den die Bajuwaren nach dem Bekanntwerden seiner widerlichen antisemitischen Ausfälle, ein Rekordwiederwahlergebnis bescherten.

[….] Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann formuliert es noch deutlicher: "Für den Verzicht auf Flutpolder im Landkreis der Aiwanger-Lebensgefährtin Tanja Schweiger gibt es zwar dort Applaus. Kommende Hochwasser werden dafür die Keller donauabwärts - etwa in Passau - fluten."

Aiwanger hat diese Kritik bereits in der vergangenen Woche zurückgewiesen. Er gilt schon länger als Gegner der Flutpolder und zweifelt daran, dass die Rückhaltebecken wirksam gegen Hochwasser schützen. Die Kritik der Landräte bezeichnete Aiwanger als "Fake News" - und hat den Konflikt damit erst recht angeschürt. "Eine Ungeheuerlichkeit", sagt Deggendorfs Landrat Christian Bernreiter (CSU).  [….]

(Andreas Glas, 13.11.2018)

Wider besseres Wissens behauptet die Merz-Söder-Weidel-Aiwanger-Lindner-Bande, sie könnte Deutschlands Zukunft ganz ohne lästige Einschränkungen des Lebensstils und ohne Ausgaben für Umwelt/klima-Gedöns organisieren.

[…..] Bayerns Regierung streicht Hochwasserschutz zusammen

CSU und Freie Wähler entscheiden sich gegen bereits geplante Flutpolder an der Donau. Auffälligerweise in Landkreisen, in denen Vertraute von FW-Chef Hubert Aiwanger amtieren. Flussabwärts kommt das gar nicht gut an.

Noch im Mai dieses Jahres reiste der damalige bayerische Umweltminister Marcel Huber durch die Kommunen entlang der Donau, um für nachhaltigen Hochwasserschutz zu werben. „Flutpolder sind unsere Festungen gegen Jahrhundertfluten“, beschwor der CSU-Politiker, wohl wissend um die Vorbehalte der Anwohner gegen den Bau der riesigen Wasserrückhaltebecken. Knapp neun Monate später ist er abgelöst von Thorsten Glauber von den Freien Wählern und drei von zehn geplanten gesteuerten Flutpoldern gehören der Vergangenheit an. Die drei Flutpolder waren Teil eines Gesamtkonzepts, das die Bevölkerung entlang der Donau vor extremem Hochwasser bewahren soll. In Eltheim, Wörthof und Bertoldsheim, wo sie gebaut werden sollten, riefen sie großen Protest hervor. Dort herrscht nun Erleichterung, während sich die Politiker in den anderen Donau-Anrainerkommunen verwundert bis erzürnt die Augen reiben. Sie fragen sich, welche Folgen der Wegfall für den Hochwasserschutz hat und warum sie in ihren Orten noch an den Flutpoldern festhalten und sich dafür von den Gegnern beschimpfen lassen sollen. Landräte und Bürgermeister von CSU und Freien Wählern (FW) schrieben umgehend Brandbriefe an Ministerpräsident Markus Söder. [….]

(Sandra Tjong, 10.12.2028)

Zu allem Übel glaubt der von TikTok und Springer in die komplette Verblödung manövrierte Urnenpöbel, diesen Unsinn auch noch und wählt gerade in den Hochwasser-gefährdeten Gebieten rechts. Wie am 08.10.2023 in Bayern.

Muss man nun Mitleid, mit den in Schwaben Abgesoffenen haben? Sie waren mehr als gewarnt und hatten politische Alternativen.

Muss man nun Mitleid, mit den in Schwaben Abgesoffenen haben? Sie waren mehr als gewarnt und hatten politische Alternativen.

[….] Nach den verheeren Überschwemmungsereignissen im letzten Jahr hat die SPD-Landtagsfraktion Professor Dr. Markus Disse von der TU München (Lehrstuhl für Hydrologie und Flussgebietsmanagement) mit einem Gutachten zum Thema „Wie gehen wir in Zukunft besser mit Sturzfluten und ihren Folgen um?“ beauftragt. Eine Bestandsaufnahme bisheriger Schutzbemühungen und Vorschläge zur besseren Vorsorge sind dringend notwendig. Im Gutachten heißt es: „Im Juli 2021 führten starke und langanhaltende Niederschläge in … Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Sachsen zu Zerstörungen an Infrastrukturen und Gebäuden sowie Verletzten, Vermissten und Toten in bisher unvorstellbarem Ausmaß. Nur fünf Jahre zuvor, am 1. Juni 2016, hatte die Simbach-Sturzflut zu dramatischen Verlusten geführt mit sieben Todesopfern, über 500 vollständig zerstörten Häusern und ca. einer Milliarde Euro Schaden... Jüngere Klimastudien zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit für beide Extreme zunehmen wird.“

Das Gutachten zieht Lehren aus den Ereignissen und formuliert Empfehlungen für die Bereiche Bauvorsorge, natürlicher Wasserrückhalt sowie Informations- und Verhaltensvorsorge. SPD-Fraktionschef Florian von Brunn fordert aufgrund des Gutachtens eine Überprüfung der Situation und Maßnahmen in Bayern: „Wir brauchen dringend einen umfassenden Hochwasser-Check für Bayern in allen Bereichen! Für die Sicherheit der Menschen in Bayern müssen wir wissen, wo wir stehen. Der Freistaat investiert zwar viel Geld in Hochwasserschutz entlang von Flüssen und Gewässern, aber es gibt auch noch erhebliche Defizite. Die lange angekündigten Sturzflut-Hinweiskarten für Bayern liegen immer noch nicht vor. Außerdem gab es für Sturzflut-Risikomanagement bisher nur für gerade einmal 75 Kommunen Fördermittel – das sind nicht einmal vier Prozent aller Gemeinden, Märkte und Städte in Bayern. Das Gleiche gilt für die Förderung von Wasserrückhalt in den Städten. Die Staatsregierung kürzt sogar die Städtebaumittel in großem Umfang. Umweltminister Glauber hat zwar im Oktober 2020 zum Thema Wasser eine Regierungserklärung abgegeben, aber einziges konkretes Ergebnis ist bisher ein Leitfaden für die Kommunen. Statt dessen streicht er das Geld zusammen – und das nach den Katastrophen-Ereignissen im letzten Jahr!“

Von Brunn fordert, die Empfehlungen von Professor Disse und die Rückmeldungen aus der Praxis schnell umzusetzen: „Es geht um Menschenleben, Infrastruktur und Milliarden Euro an Sachwerten. Deswegen müssen als erstes die Warn- und Meldeketten geprüft werden. Hochwasser- sowie Sturzflut-Szenarien sollen klar an die Bürgerinnen und Bürger vor Ort kommuniziert und zusammen mit den Rettungskräften regelmäßig geübt werden. [….]

(Florian von Brunn, SPD, Mitglied des Bayerischen Landtags, 08.02.2023)

Die SPD bekam bei der nächsten Landtagswahl 8,4%, die Rechten (CSU/FW(AfD) von der Anti-Klimaschutzfront hingegen satte zwei Drittel aller Stimmen.

Ausgerechnet.

Markus Söder, die Impudenz des Jahres 2023, ist der beliebteste Unionspolitiker. Ihn wünschen sich die Wähler als Kanzler.

Schamgefühl kennt der Mann selbstverständlich nicht.

[….]  Wohl aufgrund finanzieller Engpässe hat die Bayerische Landesregierung in den vergangenen Jahren mehrere Hochwasserschutzprojekte im Freistaat vorerst gestoppt oder verschoben. Laut dem Bayerischen Rundfunk (BR) sind davon unter anderem der Landkreis Cham und die Stadt Roding betroffen. Für den Fluss Regen in Cham in der Oberpfalz gab der Hochwassernachrichtendienst (HND) am gestrigen Samstag die Meldestufe 4 aus. [….]  Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist bereits am Samstag gemeinsam mit Landesinnenminister Joachim Hermann (ebenfalls CSU) in das Hochwassergebiet nahe Augsburg gereist. [….]  In dem Landkreis [Pfaffenhofen] war in der Nacht ein Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen. [….] Söder nannte den Todesfall einen "Stich ins Herz", wie er auf der Plattform X schreibt. 

 [….] Nutzer auf X kommentierten den Beitrag des Ministerpräsidenten teils anklagend. "Fühlst du dich mitschuldig, Markus?", fragte ein User und teilte einen Artikel zu den bayerischen Sparmaßnahmen beim Hochwasserschutz. "Ändern Sie Ihre Politik, Herr Söder", appellierte ein weiterer Nutzer, während ein anderer forderte, dass der Hochwasserschutz überarbeitet und deutlich verbessert werden müsse. […]

(T-Online.de, 02.06.2024)