Mittwoch, 14. Juni 2023

Ich sehe braun, und zwar dunkelbraun.

Es vergeht kein Tag, an dem sich die CDU nicht weiter an die Faschisten ranwanzt.

Inzwischen scheint es mir unausweichlich, daß die gesamte Union mit zehn Jahren Zeitverzögerung, genau wie die US-Republikaner von den völkisch-populistischen Fliehkräften rechts aus dem demokratischen Spektrum getrieben werden.

Das xenophobe Zündeln kennen wir seit Jahrzehnten von CDU und CSU.

Völlig ungeniertes Lügen wurde in der Post-Merkel-Ära schon unter Armin Laschet eingeführt. Von lästigen Fakten lässt sich mancher Unionsführer nicht mehr aufhalten, wenn er ins Hetzen gerät.

[…] In Erding hat Söder Halt gemacht vor der roten Linie, aber gestreift hat er sie schon. Er hat in den Wochen davor nicht nur das Heizungsgesetz der Ampel zerlegt. Er hat den Leuten auch Dinge erzählt, die den Faktencheck kaum überstehen. "Zwanghaftes Gendern", "zwanghafte Veganisierung", so was sagt er seit Monaten. Wenn man so will, hat sich bei den Menschen in Erding eine Wut entladen, die Söder mit seinem eigenen Engagement erst angefeuert hat.  [….]

(Andreas Glas, SZ, 13.06.2023)

Laschet, Söder und Merz strichen ebenfalls den Minderheitenschutz aus dem Unionsgefüge. Hetze gegen Grüne ist jetzt, aber auch von CDU-Mandatsträgern verbreitete Homophobie, Antisemitismus und Xenophobie werden in den beiden Parteizentralen toleriert.

Die angebliche „Brandmauer gegen rechts“ ist nur ein alberner Sonntagsreden-Popanz des Friedrich Merz, der selbstverständlich das Zusammenwachsen von AfD und CDU in den ostdeutschen Landesverbänden akzeptiert, da er selbst immer wieder AfD-Parolen nachplappert.

[….] Es ist ja immer gut, wenn Menschen miteinander reden. Noch besser ist es mitunter sogar, wenn gerade Kontrahenten und Andersdenkende ins Gespräch kommen. Wenn das Gegenüber allerdings einer extrem rechten Partei angehört, wird es kompliziert. Vor allem dann, wenn man selbst Volksvertreter ist – und ein führender Abgeordneter der größten Regierungspartei.

In Sachsen-Anhalt soll genau das geschehen sein, so berichtet es die »Volksstimme« aus Magdeburg: Der CDU-Fraktionsvize Frank Bommersbach habe angeblich einen führenden AfD-Politiker am Rande einer Landtagssitzung gefragt, ob dessen Fraktion bei einer nahenden Abstimmung mit ein paar Ja-Stimmen aushelfen könne. [….] Manche wie der CDU-Politiker Michael Brychcy, Präsident des Thüringer Gemeinde- und Städtebunds, fordern bereits Gespräche mit der AfD.

Der Fall Bommersbach wirft daher einmal mehr zentrale Fragen auf: Wie ernst meint es die Union damit, Kooperationen mit der AfD dauerhaft und konsequent auszuschließen? [….] Während Grüne und Linke sich angesichts der Vorgänge empört zeigen (»fassungslos«, »keine Überraschung«), hält sich die dritte Oppositionspartei bislang zurück – vielleicht, weil die AfD selbst wohl am meisten von dieser Debatte profitiert. Fraktionschef Ulrich Siegmund sagt, er könne sich zu der Sache nicht äußern, seine Partei sei aber an »vernünftigen Beziehungen im Sinne der Sacharbeit zu anderen Abgeordneten« interessiert. »Das gelingt mit Vertretern der CDU auf menschlicher Ebene deutlich besser«, die seien nämlich nicht »ganz so ideologisch verbohrt« wie manche Grüne und Linke. [….]

(Peter Maxwill, 14.06.2023)

Auch nebenan in der AfD-Hochburg Sachsen macht der CDU-Ministerpräsident längst gemeinsame Sache mit den Faschisten.

[…..] Bei seinem Wettlauf gegen die AfD hat sich der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer selbst rechts überholt. Die Zahl der Flüchtlinge sei zu hoch, twitterte er am Pfingstmontag. Sein Parteifreund Jens Spahn, Vizechef der Unionsfraktion, sprang ihm bei: "Unser Herz ist weit, aber die Möglichkeiten sind begrenzt - und im ganzen Land überlastet."

Kretschmer geht es um eine "Kommission", die einen "Vorschlag" erarbeiten soll, zu dem "auch eine Grundgesetzänderung gehören könnte", sprich: die Einschränkung oder Abschaffung des Asylrechts. "Wir brauchen stärkere Instrumente und wirksame Abkommen zur Rückführung abgelehnter Asylbewerber und illegaler Einwanderer", sagte er der "Welt".  Interessant ist, worüber Kretschmer nicht spricht. In seinem Interview ist von der Ukraine nicht mal beiläufig die Rede - dabei geht die Überlastung der Kommunen zu 80 Prozent auf Putins Angriffskrieg auf die Ukraine zurück, so der Migrationsexperte Gerald Knaus. Will Kretschmer die Ukrainerinnen und ihre Kinder zurückschicken, damit sie dem russischen Raketen- und Drohnenterror ausgeliefert sind?  [….]

(NTV, 30.05.2023)

Man kann Ost-CDUler inhaltlich nicht mehr von den Höckerianern unterscheiden.

[….] Um den Zuzug von Asylbewerber*innen zu begrenzen, will Sachsens CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer das Grundgesetz ändern. Seine Forderungen nach massiver Einschränkung des Asylrechtes begründet er mit rechtsextremistischer Hetze. AfD, Dritter Weg und Co freuen sich.

Dass der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) häufig als notirischer Opportunist auftritt, ist leider keine Überraschung. Dass derselbe Ministerpräsident aber den Tag nutzt, an dem in Solingen des Brandanschlags von Rechtsextremisten auf eine türkische Familie am 29. Mai vor 30 Jahren gedacht wurde, um eine Grundgesetzänderung in Sachen Asyl zu fordern und dies faktisch mit der Hetze gegen Asylbewerber:innen in der Bevölkerung begründet, macht einigermaßen fassungslos. Schon in der vergangenen Woche forderte Kretschmer in einem Gespräch mit dem „Münchner Merkur“ eine Kürzung der Leistungen für Asylsuchende. Als Begründung gab er an, dass die Leistungen in anderen europäischen Ländern niedriger seien. Darum wollten alle Asylbewerber quer durch Europa nach Deutschland gelangen. Die Binnengrenzen könnten nur dann offenbleiben, wenn hier eine Anpassung stattfände.

 

Der Sachstand ist: Alleinstehende erwachsene Asybewerber*innen erhalten in Deutschland derzeit Leistungen im Wert von 367,00 Euro im Monat. Der Betrag sinkt bei gemeinsamer Unterbringung oder Wohnung für Paare und Wohngemeinschaften auf je 330 bis 294 Euro. Jugendliche erhalten je nach Alter (14 bis 17) 326 Euro, das verringert sich schrittweise bis auf 249 Euro (für Unter-Sechsjährige).

Offensichtlich ist dem Ministerpräsidenten entgangen, dass das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in einem Urteil vom 18. Juli 2012 die Leistungen nach § 3 Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) für unzureichend und mit Art. 1 Abs. 1 Grundgesetz (GG) in Verbindung mit Art. 20 Abs. 1 GG für unvereinbar erklärt hat. Daraufhin wurde § 3 AsylbLG 2015 geändert. Das bedeutet: Kretschmer fordert einen Zustand, der schon 2012 vom BVerG als verfassungswidrig erklärt wurde. Dabei weiß Kretschmer ganz genau, dass es sich bei den Leistungen für Asylbewerber*innen größtenteils um Sachleistungen handelt. Aber so etwas kümmert einen Michael Kretschmer nicht, solange er auf der AfD-Klaviatur spielen, Bundeskanzler Scholz der „Untätigkeit“ bezichtigen und den Grünen vorwerfen kann, „quer im Stall zu stehen“. Auf dem Rücken der Schwächsten bedient Kretschmer so die Vorurteile der Rechtsnationalist*innen. [….] Als Begründung weist Kretschmer auf wachsende „Spannungen“ und „Frustrationen“ in Deutschland hin. „Das wird nicht gut ausgehen, wenn wir die Dinge so weiterlaufen lassen“, warnt er und setzt noch oben drauf: „Wir stehen vor einem Kollaps.“

Man muss da genau hinhören, um die Ungeheuerlichkeit zu begreifen: Kretschmer begründet seine Forderungen nach massiver Einschränkung des Asylrechtes letztlich mit rechtsextremistischer Hetze und Übergriffen auf Asylunterkünfte und Menschen mit Migrationshintergrund (Spannungen und. Frustrationen). Da werden sich die Rechtsnationalist*innen von AfD, Dritter Weg und Freies Sachsen die Hände reiben: Wir müssen einfach noch mehr Hass gegen Ausländer und „Asylanten“ schüren, noch mehr Überfälle auf Asylunterkünfte organisieren, noch mehr Landräte und Kommunalpolitiker:innen auf Versammlungen einschüchtern, dann wird unser Ministerpräsident parieren alles tun, um den Artikel 16 GG abzuschaffen und den Asylbewerber:innen das Leben so schwer wie möglich zu machen.  [….]

(Christian Wolff, 31.05.2023)

Dienstag, 13. Juni 2023

Fascho-Schaden der Ampel.

Die völkischen und rechtspopulistischen Sprüche aus der konservativen Ecke haben, wie zu erwarten, die AfD extrem stark gemacht.

Offensichtlich sind aber neben der AfD selbst, nicht nur Aiwangers Freie Wähler, oder Wagenknechts Schwurbel-Gruppe daran interessiert, die Faschisten weiter zu stärken, sondern die unbelehrbaren Merz und Söder gießen weiterhin Öl ins Nazi-Feuer.

Markus Söder trat am Wochenende bei der völlig in die Aluhut-Szene abgedrifteten Monika Gruber vor einem Schwurbel-Mob auf.

[….] Vor Ort waren Rechtsextreme, Klimawandelleugner, Aluhüte, Russland-Freunde, Impfgegner: Querdenker-Plakate sah man in Erding, man sieht Schilder, die den menschengemachten Klimawandel leugnen.

Wenn sich CSU, Freie Wähler und FDP nicht mehr von der AfD unterscheiden in Faktentreue und Rhetorik, dann gewinnt - die AfD. Wer hätte das nur ahnen können?

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder wurde jedenfalls in Erding massiv ausgebuht. Er trat auf einer Veranstaltung gegen das Heizungsgesetz auf, die die Kabarettistin Monika Gruber organisiert hatte – bekannt für die Verharmlosung von Corona und Fake News. Zur Veranstaltung auch aufgerufen hatte die AfD, sie war offiziell zwar nicht „willkommen“, aber das Publikum schien da durchaus anderer Meinung zu sein. Auch FDP Politiker Hagen wurde massiv ausgebuht.   


Auf derselben Veranstaltung trat auch der Freie-Wähler Politiker Aiwanger auf, der gleich mal in seiner Rede die Demokratie an sich infrage stellte. Er sagte, die „schweigende Mehrheit“ müsste sich „die Demokratie zurückholen“ - und will damit offenbar unsere existierende Demokratie delegitimieren.

In unserem neuen Artikel haben wir viele Belege dafür aufgezeigt, wie extrem und voller AfD-Wähler und Querdenker das Publikum in Erding war: „Nein zur Öko-Diktatur“, „Ob Söder während der Plandemie oder aktuell Habeck mit Klimahysterie“, [sic] „Raus aus der WHO“, hieß es auf den Schildern, „Frieden“, das AfD-Motto „Unser Land zuerst“ oder „Verbot von Chemtrails“ oder „Wir sagen nein zu Ökofaschismus“.

Nach dem Auftritt versteht auch Söder hoffentlich: Alle aufrechten Demokraten müssen gegen Populisten zusammenhalten. Gegenseitige Kritik ausdrücklich erwünscht - aber bitte auf konstruktiver Faktenbasis und ohne Dämonisierung des Gegners.  […..]

(Volksverpetzer, 11.06.2023)

Söders Koalitionspartner positioniert sich, wieder einmal, außerhalb des demokratischen Spektrums; mit riesigem Aluhut in der Schwurbelszene.

[….] Nach den umstrittenen Aussagen von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger über die Demokratie haben die bayerischen Grünen dessen Entlassung gefordert. »Die verbalen Entgleisungen von Hubert Aiwanger in Erding sind mit demokratischen Prinzipien absolut unvereinbar. Als Vize-Ministerpräsident und Staatsminister ist er untragbar geworden«, sagte Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze. Co-Fraktionschef Ludwig Hartmann äußerte sich ähnlich. Die Grünen reichten im Landtag einen Dringlichkeitsantrag ein. Darin wird Ministerpräsident Markus Söder (CSU) aufgefordert, den Chef der Freien Wähler mit Zustimmung des Landtages zu entlassen. [….] Aiwanger hatte am Samstag auf einer Demonstration in Erding gegen das Heizungsgesetz der Bundesregierung vor 13.000 Menschen gesagt, »die schweigende große Mehrheit dieses Landes« müsse sich die Demokratie wieder zurückholen. An der Kundgebung hatten auch sogenannte Querdenker und AfD-Anhänger teilgenommen.  [….]

(SPON, 13.06.2023)

Erschreckend ist, daß die jeden Klimaschutz blockierende FDP inzwischen auch in der rechtspopulistische Schwurbel-Lager wechselte. Notorische hepatitisgelbe Rechtspopulisten, wie Schäffler, Kruse und Kubicki sind inhaltlich nicht mehr von Weidel, Storch und Aiwanger zu unterscheiden.

Auch die Bayerische FDP war auf der Aluhut-Demo vertreten.

 Katja Adler ist übrigens FDP-Bundestagsabgeordnete und gehört (noch?) nicht zur AfD.


Oder der eitergelbe Bundestagsabgeordnete Gerald Ullrich, stellvertretender FDP-Landesvorsitzender in Thüringen.

Wo ist der Unterschied zur AfD, mit der seine Thüringer Parteifreunde so gern Ministerpräsidenten wählen? Kubicki nimmt sehr gelassen die mögliche Wahl eines Faschisten zum Thüringischen Landrat hin. Ausgerechnet in Höckistan, wo die AfD durchgehend rechtsextrem ist.

 Sie pöbeln wider besseres Wissen im BILD-Chor den Lügen-Kanon vom „Heizungshammer“ mit, stellen sich gegen Politik, die sie selbst abgesegnet haben und blasen diese kontrafaktisch auf.

Die frei drehende FDP stärkt damit nicht nur das faschistische Parteienlager, sondern macht es nahezu unmöglich für die Willigen der Ampel, also Scholz und Habeck, überhaupt zu regieren.

[….] Nach allem, was ich gerade aus den Verhandlungen höre, treibt der Schäffler-Flügel in der FDP Olaf Scholz vor sich her. Das ist die Lage nach anderthalb Jahren Fortschrittskoalition.  [….] In diesen Tagen kann man die Spaltung des bürgerlichen Lagers ganz hervorragend beobachten: @faznet vs. @welt; Daniel Günther vs. @Markus_Soeder; @johannesvogel vs. @f_schaeffler […..]  Die wichtigste Frage beim GEG lautet allerdings: Hat Lindner noch die Mehrheit in der FDP-Fraktion? Oder hat der Kubicki/Schäffler-Flügel übernommen? Aus der Männerfreundschaft Kubicki-Lindner scheint jedenfalls mittlerweile ein offen ausgetragener Machtkampf geworden  […..]

(Robert Pausch, Die Zeit, 13.06.2023)

Da die immer breitere Antidemokraten-Koalition aus Privat-Schwurblern (Gruber), AfD, CDU, CSU, Freie Wähler, Wagenknecht, Springer, BILD, WELT, Reichelt nun auch immer größere Teile der FDP umfasst, wird die antigrüne Hetze zu einer Self-fulfilling prophecy; denn die Regierung kann ohne die FDP nicht funktionieren, weil sie dann keine Mehrheit hat. Sie kann aber auch nicht mit der FDP arbeiten, weil sie in großen Teilen in das obstruktive verschwörungstheoretische Lager diffundiert.

Montag, 12. Juni 2023

Die Flugmafia

Die Anliegen der „Letzten Generation“ (LG) sind moderat und vernünftig. Außerdem habe ich volles Verständnis dafür, ob der katastrophalen Untätigkeit gerade in Deutschland frustriert zu sein. Was für ein absoluter Irrsinn, daß es kein Tempolimit, dafür aber gewaltige Subventionen für Verbrennungsmotoren und eine Flotte von Privatjets gibt.



Die LG schaffte aber da absolute Kunststück, sich mit der Art ihrer Kampagnen derartig unbeliebt zu machen, daß sie den Klimaschutz inzwischen weit mehr diskreditieren, als Sympathien für diese richtige Idee zu generieren.

Es ist ähnlich wie mit militanten Veganern. Wie kann in einem Land voller Tierfreunde, die vollkommen richtige Idee, weniger Tiere zu essen, so diskreditiert werden, daß die große Majorität Veganer hasst und schon allein, um die zu ärgern extra viel Currywurst und anderes Billigfleisch frisst?

Blickt man ohne ideologische Scheuklappen auf den zunehmenden Flugverkehr, bleibt keine andere Möglichkeit, als die Zahl der Starts und Landungen weltweit drastisch zu reduzieren. Stattdessen haben Boeing und Airbus so volle Auftragsbücher, daß jetzt bestellte Jets, erst in vielen Jahren ausgeliefert werden können.

Der Klimaschaden ist gewaltig und wird eben nicht nur durch die ausgestoßene Menge des durch Kerosin-Verbrennung entstandenen CO2 definiert – wie es die Fluggesellschaften gern behaupten.

Der Dreck wird nämlich direkt in der problematischen Höhe ausgestoßen. Es entstehen Kondensstreifen, die ihrerseits noch mal extra stark die Wärmeabstrahlung der Erdoberfläche behindern. Ob es Flugzwerg Merz und Porscheboy Lindner gefällt oder nicht: Wir müssen und wir werden weniger fliegen.

[….]     Frankreich hat gerade Inlandsflüge verboten, sofern eine Strecke innerhalb von 2,5 Stunden per Zug zu schaffen ist.

    Schweden und Dänemark haben angekündigt, dass alle Inlandsflüge ab 2030 emissionsfrei sein müssen, obwohl entsprechende Verkehrsflugzeuge noch nicht existieren. Norwegen will bis 2040 nachziehen.

    Israel hat seine Airports für besonders emissionsstarke Maschinen wie den Jumbojet oder den A380 gesperrt

    Der Amsterdamer Flughafen Schiphol will allen Privatflugzeugen Start- und Landeverbot erteilen, das war eine Forderung von Klimaaktivisten. Überdies will die Regierung die Maximalzahl der kommerziellen Flüge reduzieren. [….]

(Marco Evers, 09.06.2023, DER SPIEGEL 24/2023)

Was aber tun, wenn die Menschen weiter fliegen wollen?

Fluggesellschaften haben sich von Christian Lindner das EFuels-Gerede abgeguckt. Mit ökologisch erzeugtem Kerosin könne man doch umweltfreundlich fliegen.

Das ist aber unsinnig, denn erstens gibt es bei Weitem nicht die Kapazitäten, um genügen Flugtreibstoff zu erzeugen und zweitens muss man dafür immer, wie beim „E10“ Pflanzen abhacken, dafür womöglich erst Urwälder roden, um dann aus dem Holz und Fasern, die aus nichts anderem, als gespeicherten CO2 bestehen, das klimaschädliche Gas wieder freilassen und zudem die Photosynthese, also den Prozess, der CO2 aus der Luft holt und Sauerstoff erzeugt, beenden. Es bleibt also Irrsinn.

Wasserstoff bleibt ebenfalls erst einmal Utopie, da beim besten Willen nicht genug H2 auf ökologische Weise erzeugt werden kann und an den Flughäfen eine gewaltige H2-Logistik entstehen müsste. Aberwitzige Mengen des hochexplosiven Gases müssten an den menschlichen Hauptverkehrsknotenpunkten gelagert werden. Das wäre unter Sicherheitsaspekten aber völlig unmöglich.

Blieben noch Elektroflugzeuge, die tatsächlich in der Entwicklung sind; teilweise schon Testflüge absolvieren. Das klingt gut, setzt aber Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen voraus. Außerdem sind die Speichermöglichkeiten der besten Batterien immer noch so begrenzt, daß E-Flugzeuge nur sechs oder sieben Passagiere aufnehmen können – bei einer Reichweite von wenigen hundert Kilometern. Möglicherweise in naher Zukunft also tauglich, um reiche Leute schnell ökologisch von Hamburg nach Berlin zu bringen.

Nach Mallorca reicht es aber sicher nicht.

Es hilft also alles nichts; der Massenflugtourismus muss eingeschränkt werden. Die simpelste Maßnahme, um das zu erreichen, wären natürlich drastische Preiserhöhungen.

Nur, wie gestaltet man das sozial gerecht?

(….) Träfe das zu, was die AfD-Fans den Grünen unterstellten – Autos, Flugreisen, Fleisch nur noch für Bonzen und andere Superreiche, während das arme deutsche Volk zu Hause bleiben und Salat fressen muss – wäre der Umwelt und dem Klima übrigens tatsächlich geholfen.

Ein Steak 1000 Euro. Ein Flug nach Mallorca 50.000 Euro. Kinder bekommen nur gegen eine Gebühr von 1.000.000 Euro.

Ja, das wäre eine klimapolitisch höchst effektive Maßnahme, die allen Lebewesen letztendlich zu Gute käme.

Gerecht wäre das natürlich nicht, aber es ist nicht sehr schwer sich sozialverträgliche Modelle zu überlegen, die zu einer ähnlichen Konsumeinschränkung führten.

Man könnte beispielsweise ähnlich wie beim Emissionshandel jedem Menschen auf der Welt jährlich die Erlaubnis zum Verzehr einer geringen Menge Fleisch, ein paar Flugmeilen und alle 10 Jahre ein Kind zusprechen.

Diese individuellen Kontingente wären verkäuflich.

Wer sein Jahreskilo Rindfleisch nicht isst, könnte das Recht dazu an einen reichen Menschen verkaufen. Wer seine Flugmeilen nicht nutzen will, ebenso.

Damit könnte ein Superreicher immer noch nach Australien fliegen. Aber er wäre gezwungen seinen Reichtum erheblich nach unten umzuverteilen. (…)

(Fliegen, Flirten, Fleisch, 03.01.2019)

Bei der Kontingent-Idee ging ich allerdings davon aus, daß die allermeisten Leute gerne fliegen und verreisen. Aber die Flugmeilen sind noch sehr viel mehr auf ganz wenige Menschen konzentriert.

[….] So groß der Schaden, so winzig der Kreis der Verursacher: 89 Prozent der Menschheit sind im Jahr 2018 am Boden geblieben, die allermeisten davon waren sogar noch nie in der Luft. Etwa vier Prozent aller Menschen flog 2018 in andere Länder. Und nur rund ein Prozent der Erdenbürger nutzte das Flugzeug intensiv.

Diese ungefähr 80 Millionen Leute sind für mindestens die Hälfte der Umweltschäden durch die Fliegerei verantwortlich, wie der deutsche Mobilitätsforscher Stefan Gössling, 52, von der Linnaeus-Universität in Schweden vorrechnet.

In einer gerechten Welt müssten die Frequent Travellers nach dem Verursacherprinzip für das Malheur aufkommen, etwa in Form von steil ansteigenden Gebühren für jedes weitere Ticket. Mit diesem Geld könnte sogar die grüne Verwandlung der Luftfahrt finanziert werden. Doch die Realität ist anders: Die Airlines schenken ihren Vielfliegern Upgrades auf bequemere Sitze und Anreize, noch mehr zu reisen und noch mehr zu emittieren. [….]

(Marco Evers, 09.06.2023, DER SPIEGEL 24/2023)

Wir brauchen also weder eine teure Lösung, noch eine Technische.

Das Problem ließe sich politisch anpacken. Verbot der Bonusmeilenprogramme und die Ticketpreise könnten im quadratischen Verhältnis zu den jährlich zurückgelegten Meilen steigen.

Ein Flug nach Mallorca pro Jahre wäre beispielsweise so günstig, oder sogar günstiger als bisher sein.

Wer aber das vierte mal im Jahr zum Ballermann will, muss dann den achtfachen Ticketpreis löhnen. Der sechste Flug 32-fach usw.

So käme man schnell in Dimensionen, die auch Multimillionären wie Merz die Bahn schmackhaft machen.

Sonntag, 11. Juni 2023

Diplomatisch wie eine Abrissbirne.

Wenn man Teil der Elite eines absolutistischen Systems ist, in dem alles um einen allmächtigen Herrscher kreist, so daß jeder von seiner Gunst abhängt, muss man sich gut mit der Person an der Spitze stellen.

Öffentliches Lobpreisen ist das Mindeste. Wer sich nicht so gut, wie zum Beispiel Miss Lindsey Graham oder Ted-My-wife is ugly-Cruz, auf Arschkriechen versteht, kann natürlich auch außerhalb des absolutistischen Systems leben. Als Gärtner. Oder Bäcker. Aber dann eben ohne Macht und Gold aus der Hand des absoluten Monarchen.

Zwei Sonderfälle sind der britische Prince Henry Windsor und der vatikanische Kurienerzbischof Georg Gänswein. Beide waren extrem nah am Herrscher; Mitglieder des innersten Zirkels der Macht; entschlossen sich dann aber, dem Chef auf den Schreibtisch zu scheißen.

Das war; wenig überraschend, ziemlich kontraproduktiv beim Betteln um weitere Titel und Gunstbeweise.

(….) Prince Henry Charles Albert David, Duke of Sussex und Georg Gänswein, Kurienerzbischof der römisch-katholischen Kirche, weisen erstaunliche Parallelen auf.

Beide reiten auf ihren Titeln rum, die sie unbedingt versilbern wollen.

Beide sind extrem Ruhm-süchtig.

Beide sind sofort beleidigt, wenn man jemand anders im Rampenlicht steht.

Beide sind ein bißchen dämlich.

[….] [Prinz Harry ist] Einer der nervigsten Menschen dieses Planeten. Sein Buch habe ich nicht gelesen, aber ich habe ihn öfter im Fernsehen gesehen, er war ja eine Woche lang nicht zu vermeiden. Es ist grotesk, worüber er sich beschwert. Sein Bruder habe ihn geschlagen, sein Vater sei kalt zu ihm gewesen. Meine Güte, so ist das in Familien. So wie er jammert, könnte man meinen, der Junge wäre in einem syrischen Flüchtlingslager zur Welt gekommen. Allerdings hat sich wohl noch nie ein Flüchtling in diesem Ausmaß beklagt. [….] Es gibt genug wirkliche Opfer in dieser Welt. Vermutlich ist sogar die Mehrheit aller Menschen Opfer schrecklicher Umstände, insbesondere gerade jetzt, wo es so viele fürchterliche, gewalttätige Unruhen und Kriege gibt. Aber Prinz Harry ein Opfer? Nein. Es hat sich übrigens in der Geschichte des amerikanischen Verlagswesens noch nie ein Buch so schnell verkauft. Das bedeutet, dass es auch von Leuten gekauft wird, die nie zuvor ein Buch gekauft haben. Sie werden anschließend auch nie wieder eines kaufen. Für den Verlag ist das Ganze natürlich sehr gut – es ist, nebenbei bemerkt, auch mein Verlag. Man wünscht sich, sie möchten das ganze Geld dazu verwenden, auch Werke von Schriftstellern zu veröffentlichen. [….]

(Fran Lebowitz, 21.04.2023)

Beide sind eher wegen ihrer phänotypischen Erscheinung für die Damen-, bzw Männerwelt interessant.

Beide sollen weit überdurchschnittlich bestückt sein.

Beide können es nicht ertragen, daß ihre Gönner, die jeweiligen ehemaligen Oberhäupter ihres Vereins, den Löffel abgegeben haben.

Beide legten ein wirklich, wirklich schlechtes, wenig selbst geschriebenes Buch vor, mit dem sie reichlich Schmutz auf den jeweils neuen starken Mann warfen.

[…..] Saverio Gaeta und Georg Gänswein: "Nichts als die Wahrheit". Kritik an Benedikt XVI? Alles Polemik, sagt Georg Gänswein. Lassen Sie mich also ganz unpolemisch sagen: Dieses Buch erinnert mich sehr an die vor 21 Jahren unter demselben Titel "Nichts als die Wahrheit" erschienene Autobiografie eines gewissen Dieter Bohlen. Erkenntniswert und Klatschfaktor beider Bücher sind in etwa derselbe, auch die Fähigkeit zur kritischen Selbstreflexion ist bei beiden Autoren ähnlich ausgeprägt, und daher muss natürlich auch die literaturkritische Bewertung ihrer Bücher ähnlich ausfallen … Wie sagte schon der aktuelle Papst zu Georg Gänswein: "Erniedrigung tut gut".  [….]  ()

Beide sind so blöd, nicht zu bedenken, daß sie einem absolutistisch organisierten Verein angehören.

Beide vergessen, daß ihre zukünftige Karriere nun ausschließlich von dem neuen Chef abhängt, den beide so kräftig mit ihrem jeweiligen Buch angepisst haben. (….)

(Wenn Geltungssucht mit Doofheit kollidiert, 24.04.2023)

Papas Krönung am 06.05.2023 verlief für Harry auch nicht so toll. Seine geldgierige Frau und die beiden Blagen musste er in L.A. lassen und er selbst bekam nur einen Platz in der dritten Reihe, verborgen hinter dem Hut seiner Tante. Vater und Bruder sagten nicht mal Guten Tag und bevor Charles III. auf dem Buckingham-Palastbalkon erschien, um sich zujubeln zu lassen, saß Harry bereits wieder im Flieger in die USA.

Außerdem musste er in seinem langweiligen Konfirmationsanzug kommen, während sein älterer Bruder ein prächtiges buntes Kleid mit vielen schrillen Broschen trug.

Noch unerfreulicher landete Gänsi auf dem Boden der Tatsachen.

Mit nur 66 Jahren im besten Geistlichen-Alter, hatte er offenbar erwartet, zumindest bald zum Kardinal erhoben zu werden. Als ehemaliger Präfekt zweier Päpstlicher Häuser, war er so nah an der Macht, daß ihm ein weiterer Aufstieg in der Kurie zustände. Dachte er.

Nachdem er aber durch einige Interviews und das genannte Buch Bergoglio zur Weißglut gebracht hatte, spekulierte man schon auf eine deutsche Diözese. Nur welche bloß? Da Gänsi bereits Erzbischof ist, käme nur eine der sieben Erzdiözesen in Frage. Und selbst das wäre ein Abstieg im Vergleich zu einer Kurienpräfektur.

Chef eines einfaches Bistums galt als nicht vorstellbar; das wäre eine zu undiplomatische Ohrfeige des Papstes gewesen. Es kam aber sogar noch schlimmer für Ratzis ultrarechten Freund:

[….]  Der langjährige Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., Georg Gänswein, soll nach Informationen der "Welt" in sein Heimatbistum Freiburg zurückkehren - als Privatmann. Papst Franziskus habe den 66-Jährigen angewiesen, Rom bis spätestens 1. Juli zu verlassen, berichtet die Zeitung. [….]  Die Entscheidung dazu sei schon im Mai bei einer Privataudienz am 19. Mai gefallen, berichtet die "Welt" und beruft sich auf mehrere hochrangige Kirchenquellen. Der Entscheidung soll "ein mehrwöchiges Hin und Her" vorausgegangen sein. Gänswein soll verschiedene Aufgaben vorgeschlagen haben. Franziskus dagegen habe an eine Tätigkeit als Theologieprofessor gedacht. Noch am 17. Mai, also zwei Tage vor der mutmaßlichen Entscheidung des Papstes, hatte sich Gänswein bei einer Veranstaltung des Presseclubs Wiesbaden offen über seine Zukunft geäußert. Damals sprach er von einer "Phase des Überlegens", in der sowohl er als auch der Papst Vorschläge machten. [….]

(ZDF, 02.06.2023)

Gänswein wird also nichts; GAR nichts. Eine solche Blamage hatte er sich nicht vorstellen können.

A posteriori wurde erst bekannt, wie giftspuckend Gänsi mit Gottes Stellvertreter auf Erden verfahren war. Er bewies, über keinerlei diplomatische Fähigkeiten oder menschlichen Anstand zu verfügen. Er ging wie Donald Trump nach einer Bundesanklage, in den Rage-Modus und attackierte, verbal wild um sich schlagend, seine Heiligkeit selbst.

Angelo Kardinal Scola (*1941), emeritierter Erzbischof von Mailand, wäre sowieso der bessere Papst gewesen- Ätschibätschi. Und alle anderen Kardinäle finden Dich auch doof, blöder Franzi.

Kann man sich nicht ausdenken, Gänswein als öffentlich lästernde Zicke. Bösartig, wie eine Kombination aus Brigitte Seebacher-Brandt, Maike Kohl und Gloria Thurn und Taxis – allerdings zu seinem großen Bedauern mittellos, da er enterbt wurde.

[….] Father Georg: "Many cardinals today would be in harmony with Angelo Scola as Pope"  Gänswein, Ratzinger's secretary: "I have personal esteem and sympathy for the former cardinal of Milan. But I can't say anything else, in Santa Marta there is great sensitivity"

"I think quite a few cardinals would have comfortably lived with Angelo Scola being Pope". The words seem to flow comfortably in the broad smile that accompanies them. Father Georg Gänswein, personal secretary of Joseph Ratzinger for almost twenty years, does not look for polemical ideas or catchphrases, but does not shy away from and does not get around the questions, except one. Looking back on it now, on a Milanese spring afternoon in 2023, would you personally have appreciated the election as Pope of the then archbishop of Milan, Cardinal Angelo Scola?

"I cannot say that I was a friend of Cardinal Scola, but I am bound by a great personal sympathy and profound esteem for him. But to say certain things today, knowing that there is great sensitivity in Santa Marta...".  […..]

(CathCon, 23.03.2023)


Nun ist Ratzis Toyboy also Privatmann. Selbst schuld.

Samstag, 10. Juni 2023

Faschisten fördern

Als ob es nicht seit Jahren offensichtlich wäre, fragt sich Deutschland gerade, wie es denn bloß angehen könne, daß die AfD ganz ohne Realität-taugliches Programm, ohne jeden Lösungsvorschlag, mit purer Verbreitung von Angst und Hetze zur zweitstärksten Partei Deutschlands werden konnte.

Selbstverständlich öffnen die Sudelpolitiker der Union; Spahn, Merz, Söder, Dobrindt, Amthor; die Fluttore zu den Faschisten, indem sie die AfD-Hetze auf eine immer breitere Basis stellen.

[….] Friedrich Merz hat einmal gesagt, als Vorsitzender der CDU könne er die AfD halbieren. Bislang hat es nicht geklappt. Und es ist fraglich, dass er es noch schaffen kann. "Es gibt einen großen Teil der AfD-Wählerschaft, den die Union nicht erreichen kann", sagt Anna-Sophie Heinze, Politikwissenschaftlerin an der Universität Trier. Auch nicht, wenn es die Union mit verschärfter Rhetorik versucht. Im Gegenteil. In einer Rundmail sprach Merz am vergangenen Wochenende vom "Justemilieu der Regierungsparteien", bei dem "die ganz normalen Bürgerinnen und Bürger" kein Gehör mehr fänden. Der Politikwissenschaftler und Populismus-Experte Marcel Lewandowsky sieht in solchen Äußerungen eine Kulturkampfrhetorik, wie man sie etwa von den Republikanern aus Florida kenne: "Studien zeigen aber, dass man damit eher zur Etablierung und zur Wählbarkeit der Rechtsradikalen beiträgt."  [….]

(Max Ferstl und Tim Frehler, SZ, 10.06.2023)

Auf bundespolitischer Ebene, wie dem gerade vom sächsischen CDU-Hardliner Thomas de Maizière (der als Innenminister dafür plädierte, mehr Kinder im Mittelmeer ersaufen zu lassen, da bei ihrer Rettung das „Abschreckungspotential verloren“ ginge) als Präsident geleiteten Evangelischen Kirchentag, spricht sich Merz gegen eine CDU-AfD-Koalition aus. Aber seine Parteifreunde, insbesondere die Ossis, verstehen das zutreffenderweise als Sonntagsreden, die keine Bedeutung für den politischen Alltag haben. Und so stimmen immer wieder CDU und AfD in Landtagen gemeinsam ab, bringen gemeinsame Kandidaten durch, stellen Typen, wie den antisemitischen Verschwörungstheoretiker Maaßen als CDU-Kandidaten auf.

[…] Hingegen will der Präsident des Thüringer Gemeinde- und Städtebunds, Michael Brychcy (CDU), Gespräche mit der AfD nicht ausschließen. "Nicht alle in dieser Partei sind Faschisten", sagte er am Freitag dem MDR Thüringen. Mit denen, die extremistisch sind, könne man aber nicht reden, sagte er zur Deutschen Presse-Agentur. In der Thüringer CDU hatte es immer wieder Stimmen gegeben, die sich für eine zumindest partielle Zusammenarbeit mit der AfD ausgesprochen hatten - auch nach der Landtagswahl 2019, deren Ergebnisse eine äußerst schwierige Regierungsbildung in Erfurt zur Folge hatte.   [….]

(dpa infocom, 10.06.2023)

Selbstverständlich haben große Medienhäuser mit ihren Themensetzungen einen erheblichen Anteil am Erstarken der AfD.

Die Kardinalfehler von 2015/2016 beim Umgang mit Trump – nämlich ihm, in der Hoffnung auf Einschaltquoten, unbegrenzt Sendezeit einzuräumen, in der er seine Hetze und seine Lügen ausbreiten konnte, werden 2023 von CNN wiederholt. Werden auch von den deutschen Talkshows wiederholt, die AfD-Vertreter in einem falschen Verständnis von Ausgewogenheit hetzten lassen.

Wenn ein Politiker behauptet, die Erde sei flach und ein anderer, die Erde als Kugel ansieht, ist es nicht Aufgabe eine Talkshowredaktion, beiden gleich viel Sendezeit zuzuteilen, damit der Zuschauer beide Seiten ausgewogen dargestellt bekommt.

[….] Wen ich gerne mal in einer Deutschen Talkshow sehen würde:

Ein Däne der zeigt wie Ölheizung-Aus seit 2013 geht

Ein Norweger der zeigt wie 80% E-Autos gehen

Ein Niederländer der zeigt wie Tempo 100 geht

Wen ich stattdessen sehe:

Philip Amthor, Christian Dürr. Robin Alexander, Jens Spahn […..] Und natürlich eine weitere Person aus den Niederlanden, die zeigt, wie eine Verkehrspolitik für Menschen und nicht für Autos geht:)  [….]  Oder einen Luxemburger, der zeigt wie gratis ÖPNV geht. Oder einer aus Estland, der zeigt wie Digitalisierung geht. Es gibt so viele positive Beispiele aus dem Ausland. Darauf sollten wir uns viel mehr konzentrieren, anstatt in Talkshows immer nur zerreden, was nicht geht. [….]

(Politikwissenschaftler Ingwar Perowanowitsch, 07.06.2023)

Wie man mit der Übernahme von AfD-Themen die eigene Partei marginalisiert und dafür die Braunen doppelt so stark macht, zeigt im plumpen Merz-Stil auch Sahra Wagenknecht, die seit Jahren durch die Talkshows zieht, um für Putin Propaganda zu betreiben, gegen die Corona-Impfungen, LGBTIQ-Gleichberechtigung, erneuerbare Energien und Ausländer zu wettern. Die Wahlergebnisse der letzten beiden Jahre sind mehr als eine Katastrophe: Die 5%-Hürde scheint bis auf die Stadtstaaten-Sonderfälle, außer Reichweite.

(….) Für so ein Gedankengut des Schwurbel-Schwachsinns gibt es außerhalb der AfD und eines kleinen Kreises um Sahra Sarrazin selbstverständlich keine Zustimmung.

Nachdem die Linke nach der Bundestagswahl (4,9%), weitere viermal bei Landtagswahlen für ihre elende Schwurbelei und Unfähigkeit, sich von der Querfront zu trennen, schwer abgestraft wurde – 27.03. im Saarland 2,6%, 08.05. Schleswig-Holstein 1,7%, 15.05. NRW 2,1%, 09.10. Niedersachsen 2,7% - und bundesweit klar unter 5% entlangkrebst, demonstriert sie weiterhin ihre völlige Politikunfähigkeit. Geradezu erbärmlich, wie sich die einst so stolze Partei von ihrer völkischen AfD-Freundin Sahra Sarrazin und dem doppelten Partei-Zerstörer Lafontaine zerhacken lässt.

Aber auch die Reaktion innerhalb der Linken ist deutlich. Prominente Mitglieder treten demonstrativ aus, mehrere Landesverbände befinden sich in Auflösung. Eine Irre wie Sahra Sarrazin wäre als Parteimitglied auszuhalten, wenn sie denn parteiintern isoliert würde.

Aber sowohl Partei-, als auch Bundestagsfraktionsführung geben dem Nazi-Fangirl Rückendeckung. Mohamed Ali, Bartsch, Wissler und Schirdewan wissen es und lassen die Wagenknechte gewähren. Die Linke ist unrettbar verloren. Wer nicht hören will, muss fühlen. Der rechtsextreme Verschwörungstheoretiker David Berger ging bereits dazu über, Sahra Wagenknechts Youtube-Reden ungekürzt direkt in seiner völkischen Covidiotenseite PP einzubetten.  (…)

(Völkisch-Fascholinks, 16.10.2022)

Mindestens fünf Jahre zu spät, vermutlich zu spät, um das Ruder noch herumzureißen, will sich die auf Größe der „sonstigen Parteien“ geschrumpfte Linke, während die Wagenknecht-bejubelnde AfD an der 20%-Marke kratzt, nun von Sahra Sarrazin trennen.

[….] Im Parteivorstand der Linken ist klar: Dies ist ein guter Tag. Endlich ist entschieden: "Die Zukunft der Linken ist eine Zukunft ohne Sahra Wagenknecht", sagt der Parteivorsitzende Martin Schirdewan in der gleißenden Sonne vor dem Karl-Liebknecht-Haus in Berlin.

Und damit könnte ein jahrelanges kräftezehrendes Hin und Her zu Ende gehen. Sarah Wagenknecht und die Linkspartei, die unendliche Geschichte - scheinbar letztes Kapitel. Nicht nur die Parteivorsitzende Janine Wissler hat genug von den Eskapaden der Wagenknecht.

"Ich will betonen, dass wir in den letzten Wochen und Monaten immer wieder Gespräche mit ihr geführt haben, gerade seit es um die Gründung einer Konkurrenzpartei geht", sagt Wissler. "Zuletzt vor zwei Wochen, wo wir als Parteivorstand sehr deutlich gemacht haben, dass sie öffentlich und zeitnah Abstand nimmt von dem Plan der Gründung einer konkurrierenden Partei."

Zeitnah hieß: Bis zum Wochenende sollte Wagenknecht sich für oder gegen die Linke entscheiden. Und sie hat reagiert - auf ihre Art. Beim Fernsehsender "Welt" redet sie am Freitag lange um den heißen Brei herum, die Moderatorin fragt immer wieder nach, aber am Ende bleibt es bei einem dünnen Satz: "Ich habe ja schon gesagt: Bis Ende des Jahres muss das entschieden sein, zumindest, was meine Rolle angeht."

"Bis Ende des Jahres" - zu diesem Zeitrahmen wird Janine Wissler einen Tag später sehr deutlich: "Wir sind der Meinung, dass das ein Damoklesschwert ist, das über der Partei hängt, was wir nicht hinnehmen werden, dass bis Ende des Jahres unsere Mitglieder und Wähler dermaßen verunsichert werden." Die Entscheidung des Parteivorstandes ist einstimmig gefallen - und die Erleichterung darüber ist allen anzusehen. Zum ersten Mal wird die Partei so deutlich, nicht nur im Beschlusspapier, das dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. Auch Janine Wissler formuliert nicht mehr drum herum: "Aus unserer Sicht ist klar: Sahra hat sich entschieden. Sie hat entschieden, sie wird nicht mehr antreten für die Partei, sie hat entschieden, ein Konkurrenzprojekt zumindest zu prüfen und das auch kundzutun. Und deswegen ist für uns klar: Wir planen die Zukunft der Partei ohne sie." [….]

(Tagesschau, 10.06.2023)

Ich hoffe aus drei Gründen auf eine baldige Gründung der „Wagenknecht-Partei:“

Erstens wird die Linke dadurch (womöglich) wieder wählbar und wir brauchen sie dringend, um mit dem RGR-Modell eine rechnerische Alternative zur nicht regierungsfähigen FDP zu haben.

Zweitens streiten Wagenknecht und Weidel um dieselben Wähler. Die beiden Rechtsaußen-Parteien könnten sich gegenseitig kannibalisieren und schaden.

Drittens zeigte das „Projekt Aufstehen“ eindrucksvoll, wie unfähig Wagenknecht als Organisatorin ist; insbesondere da sie auf persönlicher Ebene so abstoßend und arrogant zu sein scheint, daß niemand mit ihr zusammenarbeiten kann. Daher könnte sie einen großen Scherbenhaufen bei den Schwurblern anrichten und womöglich einige (wenige) zu den demokratischen Parteien zurücktreiben.

Freitag, 9. Juni 2023

Dark-MAGA hyperventiliert

Das hat ja nicht so gut geklappt, als Mike Pence, der nun für den „Hang Mike Pence“-Mob als Präsidentschaftskandidat kandidiert, im CNN-Interview mit Dana Bash als Law-And-Order-Mann auftrat, erklärte, das Gesetz müsse für jeden gelten. Gleichzeitig scheißt sich der homophobe ultrakonservative Christ aber beim Gedanken an Trump so kräftig in die Hosen, daß er betonte, die ausnahmslos für jeden maßgeblichen Gesetze dürften aber nicht gegen Trump eingesetzt werden. Equal justice ja, aber niemals für den orangen Messias. „Noone is above the law“ spricht Pence voller Pathos – aber wegen der “unique circumstances” sei Trump eben “above the law.” So geht Logik.

“Am I living in the twilight zone here?”

(Brian Tyler Cohen, 08.06.2023)

 Und nun das: Trump wird schon wieder angeklagt und das nur, weil er sieben Schwerverbrechen beging!

[…..] Diesmal geht es um den Vorwurf des siebenfachen Bruchs von Bundesgesetzen, weil Trump Geheimakten aus dem Weißen Haus mitgehen ließ und das vertuscht haben soll. Das ist deutlich schwerwiegender als die Vorwürfe neulich im New Yorker Verfahren wegen des Schweigegelds an eine Nacktdarstellerin.  [….]

(Fabian Fellmann, 09.06.2023)

 Unerhört. Die orangen Jünger drehen frei.

Das ist nun also die neueste Ausgeburt der MAGA-Hirne: Macht nichts, wenn Trump ein Schwerverbrecher ist, macht nichts, wenn er angeklagt wird, macht nichts, wenn er ins Gefängnis kommt: Denn er kann auch im Knast zum US-Präsidenten gewählt werden und würde sich dann unmittelbar nach der Vereidigung, als erste Amtshandlung selbst begnadigen.

Nur eins ist ausgeschlossen: Daß er die Wahl verlieren könnte.

Niemand kann sich mehr über die fanatischen Trumpisten Illusionen machen. Dieser Moron-Cult hält unerschütterlich zu seinem debil-kriminellen Messias, wird ihn immer wählen. Die Anklagen gegen ihn, sind für IQ45 sogar außerordentlich lukrativ, weil 50 Millionen irre Gläubige dann noch mehr Geld spenden.

Trump selbst reagiert trotz der guten Entwicklung – durch die Anklagen werden seine Werte innerhalb des GOP-Kandidatenfeldes noch besser und er wird noch reicher – dünnhäutig. Die Vorstellung, in einem Bundesgefängnis landen zu können, behagt ihm offenbar gar nicht. Online eskaliert er im Versalien-Modus vor sich hin.







Rachel Maddows rückt den Vorgang in die richtige Perspektive. Solche Dinge geschehen. Menschen machen Fehler. Die Justiz kann ein Auge zudrücken. Menschen begehen schwere Verbrechen. Die Justiz klagt sie an, verurteilt sie. All das ist völlig normal. Nicht normal, ist hingegen, daß sich eine gesamte Partei hinter so einen Verbrecher stellt, ihn erneut zu ihrem Präsidentschaftskandidaten macht und daß die Amerikaner so einen zum US-Präsidenten wählen.

Donnerstag, 8. Juni 2023

Mainz, wie es singt und lacht

Bei den Mainzer Katholiken war es etwas ruhig geworden, nachdem Deutschlands beliebtester Kardinal, der große ABBA-Fan Kalle Lehmann, am 11.03.2018 den bischöflichen Löffel abgegeben hatte.

Die Pfälzer Närrin Nahles trauerte gar fürchterlich um ihren geliebten Kinderfi**erfreund.

Der 1936 in Sigmaringen geborene Pädosex-Förderer war endlose 33 Jahre (1983-2016) Mainzer Bischof, davon 21 Jahre Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz (1987-2008). Wojtyła konnte den jovialen Deutschen allerdings partout nicht leiden, weswegen er ihm 14 Jahre die traditionell damit verbundene Kardinalswürde verweigerte. Bis 2001 musste Lehmann als einfacher Bischof ausharren, um in Rom bei seinen erzkonservativen Gegenspielern, wie zB Präfekt Ratzinger, im für jeden deutlich sichtbar rangniederen Kleid aufzutreten.

Das deutsche Episkopat gehört mit dem Italienischen und dem US-Amerikanischen zu den drei Reichsten der Welt. Zudem steht Deutschlands katholische Kirche als Ausgangspunkt der Reformation üblicherweise in der besonderen Gunst des Vatikans. Schließlich soll den renitenten Germanen stets vor Augen geführt werden, wieso die Papstkirche prächtiger und schöner ist, als die Lutheraner, die laut Ratzinger noch nicht einmal als Kirche firmieren dürfen – Extra Ecclesiam Nulla Salus.

Der oberste Chef der deutschen Katholiken, der Vorsitzende der Bischofskonferenz, erscheint regelmäßig zum Rapport in Rom. Da war es ein klares Zeichen eiskalter Demütigung, daß Lehmann 14 Jahre immer in seinem einfach schwarzen Abendkleid antanzen musste, während seine Gesprächspartner in prächtigen Purpur-Roben so aufgebrezelt waren, daß Olivia Jones daneben schlicht wirkt.


Wieso sich Ratzi und Jay Pee Two an Lehmann störten, ist a posteriori; alle drei Kurial-Geronten sind zur Zeit tot; insofern schwer nachzuvollziehen, da Lehmann genau wie die beiden Päpste stets alles unternahm, um Kindersexopfer zu demütigen und die Taten seiner Sexual-Sadisten in Soutane vertuschte.

(….) Im Jahr 2023, also 28 Jahre nach Groer, 21 Jahre nach Law, 13 Jahre nach Canisius und 5 Jahre nach Lehmanns Tod, ergibt eine weitere Studie für die Öffentlichkeit völlig Überraschendes: Karl Kardinal Lehmann war moralisch genauso verkommen. Wer hätte das bloß ahnen können?

[…] Doch posthum fällt nun ein Schatten auf das Lebenswerk des Kardinals, der im Jahr 2018 im Alter von 81 Jahren in Mainz gestorben war: Beim Umgang mit Missbrauchsfällen in seinem Bistum sei Lehmann "seinem eigenen Anspruch zu keiner Zeit gerecht geworden" - so lautet das harte Urteil des Regensburger Rechtsanwalts Ulrich Weber, der am Freitag im Auftrag des Bistums Mainz eine Untersuchung vorgelegt hat.  Weber […] unterteilte die Bischofszeit Lehmanns in drei Phasen: Von "Abwehren und Vortäuschen" in den Anfangsjahren über "Herausreden und Verteidigen" von 2002 bis 2009 bis zum "Eingestehen und Bewältigen" nach 2010. […]  Insgesamt kamen Weber und sein Co-Autor Johannes Baumeister am Ende auf 401 Betroffene und 181 Beschuldigte. Während sie dem amtierenden Mainzer Bischof Peter Kohlgraf echten Aufarbeitungswillen attestieren, fällt ihr Urteil über die Bischöfe Albert Stohr (1935 bis 1961) und Hermann Volk (1962 bis 1982) ähnlich verheerend aus. […]  Die Studie für Mainz, aber auch die Mitte Februar für das Bistum Essen vorgestellte Untersuchung des Münchner IPP-Instituts, weiten außerdem den Blick auf die Rolle der Gemeinden: Pfarrgemeinden, so sagt es Ulrich Weber, hätten mit einer Solidarisierung mit Beschuldigten und der Diskreditierung von Opfern eine Aufklärung erschwert und weitere Vorfälle ermöglicht. […]

(Annette Zoch, 04.03.2023)

Natürlich, ich verstehe; gläubige Katholiklen verdrängen das Thema, wollen nicht gern daran erinnert werden, daß sie ein Kinderfic*ersystem unterstützen und finanzieren. Sie lesen nicht jeden Bericht und wollen mit den missbrauchten und gefolterten Kindern nicht konfrontiert werden, weil es unangenehme moralische Fragen aufwirft, die nur zu einem Ergebnis führen können: SOFORT AUS DER KIRCHE AUSTRETEN. (…)

(Was einen Atheisten so richtig aufregt, 04.03.2023)

Der grausame Kindermissbrauchs-Förderer Lehmann war eindeutig einer der ihren. Da hätte Karol Józef Wojtyła ihm auch wirklich früher ein bunteres schickeres Drag-Kleid gönnen können.



A propos Drag-Kleid; der Urinduscher regt sich heute ganz fürchterlich auf, weil am 09.06.2023 im Rahmen des „Hessentages“ eine zum Bistum Mainz gehörende Kirche, einen seiner Ansicht nach abscheulichen Frevel anbietet: Männer im Kleid! Schock, schwere Not!

[…..]  Rund um und in der Kirche St. Antonius erwartet Euch am Tag "Queer in Church"  ein informatives, kreatives und vielfältiges Programm für Groß und Klein. Gemeinsam mit den queeren Netzwerken der Region werden die beiden Queer–Beauftragten des Bistums Mainz den Tag gestalten. Am Nachmittag wird uns die Performance–Künstlerin Corinna Ramona Ratzel  in die Welt der großen Träume mit  Mega-Seifenblasen entführen. Regenbogenfarbene Windräder werden gebastelt und Gesichter farbenfroh geschminkt, dazu weitere Überraschungen. Wir wünschen uns persönliche Begegnungen, informative Gespräche und einen lebendigen Austausch. Schaut einfach mal vorbei! […..]

(Katholische Kirche St. Antonius, Pfungstadt)

Deutschlands Chef-Homohasserin Hedwig Beverfoerde, 60, bis 2016 in der CDU, dann Verpartnerung mit Trixi Storch, ist so empört, daß ihr der Bußgürtel platzt.

[….]  Manchen ist im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr heilig: Am Freitag, den 9. Juni, treten in der Kirche St. Antonius in Pfungstadt im Rahmen des Hessentags zwei „Drag Queens“ auf. Ausgerechnet ein Altarraum soll als Bühne für die Show zweier Männer in freizügigen und pseudo-weiblichen Kostümen mißbraucht werden.  Die Verantwortlichen in der katholischen Pfarrei scheint es auch nicht zu stören, daß einer der beiden „Drag Queen“-Männer sich in einem Video über die kirchliche Sexualmoral lustig macht und scheinbar auch Abtreibung befürwortet.

Und das ist nicht alles: Das gesamte Freitagsprogramm in der Pfarrei steht unter dem Motto „Queer in Church“ und wird von den beiden „Queer-Beauftragten“ des Bistums Mainz (!) organisiert, die dazu auch die regionalen LSBT-Gruppen eingeladen haben.

[….] Die LSBT-Propaganda durchdringt unsere Gesellschaft offenbar so tief, daß sie selbst vor der Kirche nicht Halt macht. Aber wie gelingt das den Meinungsmachern und Sprachrohren der LSBT-Lobby? Welche Methoden wenden sie an? Und wie können wir diese Entwicklung umkehren? [….] 

(Hedwig Freifrau von Beverfoerde, 03.06.2023)

Die wackeren Kämpfer wider die Verweiblichung des katholischen Mannes dürften allerdings noch viel Arbeit vor sich haben, bis der letzte Geistliche aus seinem bunten Kleid steigt.