Dienstag, 2. Juli 2019

Wahlergebnisse


Wenn es gilt das Spitzenamt eines Regierungschefs demokratisch zu bestimmen, stellen verschiedene Parteien einen Spitzenkandidaten auf, die Wähler wählen einen davon aus und wer die meisten Stimmen bekommt, hat den Job.
So stellt sich das Klein Fritzchen vor. So läuft es aber nur, wenn Personen direkt gewählt werden, wie zum Beispiel der Wiener Bundespräsident.

Verbreiteter sind in Europa aber ein Verhältniswahlrecht und indirekte Demokratie.
In Deutschland wählt man das Staatsoberhaupt eben nicht direkt, sondern beruft dafür die riesige Bundesversammlung ein.
Das ist keine Kuriosität, sondern wohlüberlegte Konsequenz aus den sehr schlechten Erfahrungen mit den sehr mächtigen Reichspräsidenten Hindenburg und Hitler.
Wir wählen ebenfalls nicht den Bundeskanzler, sondern lediglich Parteien, die sich im Parlament zu Koalitionen zusammenfinden müssen, um eine Kanzlermehrheit zusammen zu bekommen.
Erst die Abgeordneten wählen dann den Regierungschef – und zwar nur ihrem eigenen Gewissen folgend.
Keineswegs stellt die stärkste Partei automatisch den Regierungschef.
Die CDU/CSU wurde bei den Bundestagswahlen von 1969, 1976 und 1980 stärkste Partei. Vergebens. Kanzler wurde dennoch ein Sozi, obwohl die SPD nur 1972 mit Willy Brandt und zweimal mit Gerd Schröder (1998 sehr deutlich und 2002 sehr knapp) stärkste Partei wurde.
Dieses indirekte System in Kombination mit 5%-Hürden und Verhältniswahlrecht ist eine gute Versicherung gegen charismatische Blender und Populisten. Wir erinnern uns alle mir Schrecken daran wie in den Jahren 2010/2011 über 90% der Nation, bis weit in den linken Bereich dem Charme des Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg verfielen, ihn für einen Messias hielten, obwohl er von Anfang an ein Blender und Betrüger war. Interessanterweise wurden KTGs dreiste Lügen schon 2009 aufgedeckt und beispielsweise von PANORAMA (und auch in diesem bescheidenen Blog) veröffentlicht.
Aber Fakten sind irrelevant in einem verführbaren Volk wie dem Deutschen.
Glücklicherweise haben wir also in Deutschland eben keine direkte Demokratie, die Guttenberg zu mächtigen Alleinherrscher à la Erdogan oder Putin aufsteigen lassen konnte.
Dumm genug ihn zu wählen, wäre die überwiegende Mehrheit der Teutonen garantiert.
Das bestehende Wahlsystem bewahrt Bundesländer und Bundestag ein Stück weit vor solchen Bauchentscheidungen.
Es kann aber auch dazu führen, daß nach der Wahl keiner der Spitzenkandidaten in Frage kommt, weil alle beschädigt sind und schließlich einer, der nie zur Wahl stand den Spitzenjob bekommt.

Beispiele sind

1.) Hamburger Bürgerschaftswahl vom 21. September 1997. Henning Voscherau war SPD-Spitzenkandidat, Ole von Beust trat für die CDU an. Regierungschef wurde Ortwin Runde.
2.) Bayerische Landtagswahl vom 28. September 2008. CSU-Spitzenkandidat Beckstein trat gegen SPD-Mann Franz Maget und Sepp Daxenberger von den Grünen an. Neuer Ministerpräsident wurde Horst Seehofer, der auf keinem Wahlzettel gestanden hatte und noch nicht mal Mitglied des bayerischen Landtags war.
3.) Bürgerschaftswahl in Bremen vom 26.05.2019. SPD-Amtsinhaber  Carsten Sieling trat gegen CDU-Herausforderer Carsten Meyer-Heder und die grüne Spitzenkandidatin Maike Schaefer an. Keiner der drei wird neuer Bürgermeister.

Die Spitzenkandidatur für die Juncker-Nachfolge ist grundsätzlich eine Farce, da der Rat der Regierungschefs letztendlich entscheidet und der steht nicht zur Wahl bei den EU-Wahlen.
Das EU-Parlament selbst seinen Kommissionschefs bestimmen zu lassen wünscht sich offiziell jeder, aber ich bin bei dem extrem heterogenen Konstrukt skeptisch, ob das sinnvoll ist.

Die britischen Wähler zeigten schließlich ihre Unreife und Unzurechnungsfähigkeit bei der Auswahl ihrer EU-Parlamentarier.

 […..] Die Europagegner der britischen Brexit-Partei haben sich während der Europahymne zu Beginn der konstituierenden Sitzung des EU-Parlaments demonstrativ umgedreht. Die Parlamentarier um Parteichef Nigel Farage kehrten dem Plenum den Rücken zu, als die Hymne zur Eröffnung der Sitzung erklang.
"Die Brexit-Partei hat bereits Präsenz gezeigt", schrieb Farage anschließend zu einem Foto der Aktion auf Twitter. [….]

Mit der Spitzenkandidatur für den EU-Chefposten soll direkte Demokratie simuliert werden?
Warum eigentlich?
Man könnte auch die Vorzüge der indirekten Demokratie loben.
Die konservative EVP, abonniert auf die Position als stärkste Fraktion zeigte schon mit der Präsentation ihres Spitzenkandidaten, wie offensichtlich sie tricksen wollte.
Manfred Weber ist bloß einfacher Parlamentarier. Er verfügt über gar keine Regierungserfahrungen. Noch dazu ist er sogar im eigenen Land nahezu unbekannt.
Der Kommissionspräsident ist aber so etwas wie der Chef der Regierungschefs. Es ist absurd sich vorzustellen, Alphatiere wie Macron fügten sich einem unbekannten Greenhorn einer deutschen Regionalpartei.
SPE-Kandidat Frans Timmermans ist als ehemaliger Außenminister und Erster Vizepräsident und EU-Kommissar schon ein ganz anderes Kaliber. Aber mit einem miesen Wahlergebnis geschlagen.

Ich wende mich gegen den gefühlten Spitzenkandidatenzwang bei der Besetzung der Topjobs.
Es sollte lieber der Bestmögliche zum Zug kommen.

Als ich zuerst den Namen Ursula von der Leyen hörte, hielt ich es für eine Meldung des Postillions.
Natürlich, als Amtsinhaberin einer klassischen Ministeriums einer großen Nation ist sie schon viel eher das richtige Kaliber, wenn auch immer noch zu klein.
Besser wäre es, man hätte sich gleich auf Merkel oder Macron geeinigt.
Von der Leyen ist aber aus anderen Gründen eine sehr schlechte Wahl.

Sie verfügt zwar über viel Regierungserfahrung, aber versagte in allen ihren Jobs und hinterließ verbrannte Erde.

Sie ist keine Teamplayerin, versucht geradezu manisch selbst zu glänzen und opfert Mitarbeiter, wenn es gilt ihre eigenen Fehler auszubügeln.
Sie ist also nicht nur profilierungssüchtig, sondern tut das stets auf Kosten der eigenen Mitarbeiter, die die offensichtlich im Gegenzug ihre Chefin durch die Bank weg hassen wie die Pest.
Man  kann nicht mit ihr zusammenarbeiten, da Foto-Uschi immer nur ihr eigenes Wohl im Auge hat. Dieser schwere persönliche Arschlochfaktor kegelte sich auch aus dem Rennen um das Bundeskanzleramt und den CDU-Parteivorsitz.
Wer sie kennt, kann sie nicht ausstehen.

Hinzu kommt noch der in diesem Blog seit über einer Dekade dokumentierte Drang zu lügen wie gedruckt. Die Dr.-Titel-Schummlerin kann einfach nicht ehrlich sein.

[…..] Immer und immer wieder hatte ich die gewohnheitsmäßige Lügnerin Ursula von der Leyen überführt mit der Wahrheit auf Kriegsfuß zu stehen.
Die beim Urnenpöbel extrem beliebte Top-Politikerin und als Merkel-Nachfolgerin gehandelte Arbeits- und Sozialministerin hat die Methode Pinocchio zu ihrem Markenzeichen erhoben.
Immer wieder drängt sie sich mit populären und provokanten Thesen ins Scheinwerferlicht, läßt sich feiern und taucht dann schnell wieder ab, bevor ihre Aussage als faustdicke Lüge enttarnt wird.
Sie selbst gesteht dabei niemals ein gelogen zu haben und läßt Untergebene ihres Ministeriums die Drecksarbeit machen.
Von der Leyen ist eine PR-Maschine der ganz ekelhaften Sorte. 
So sonnte sie sich beispielsweise in Bewunderung für ihren Einsatz für die Frauenquote.
Überall ließ sie sich dafür beklatschen und als es zum Schwur kam, stimmte sie im Bundestag mit Frau Merkel gegen die Frauenquote. In der vorangehenden Debatte zum Thema kniff sie in erbärmlich feiger Weise und sagte ihren Redebeitrag zu ihrem Abstimmungsverhalten ab.
Man kann das durchaus so machen. 
Denn der satt-zufriedene deutsche Urnenpöbel hat eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne als eine Eintagsfliege. Er behält nur die glanzvollen Eigenlob-Auftritte der Möchtegern-Kanzlerin in spe im Kopf und denkt längst wieder an die nächste RTL-II-Titten-Realityshow, wenn von der Leyens Popanzkartenhaus zusammenbricht.
Daß von der Leyen Zahlen manipuliert, um selbst in besserem Licht dazustehen, ist eine ihrer leichtesten Übungen.
[…..]
Im Juni 2013 stieg die Erwerbsarbeitslosigkeit im offiziellen Vergleich zum Vorjahr um 56.000 Menschen. Offiziell vermeldet Nürnberg für den Monat Juni 2,865 Millionen Arbeitslose. Jede – bekannte – statistische Trickserei außer Acht gelassen, sind 3,737 Millionen Menschen ohne Beschäftigung. Kranke Arbeitslose und Arbeitslose über 58 Jahren werden, beispielsweise, schon gar nicht mehr offiziell erfasst. Der Verdacht, dass sich Bundesagentur wie Politik mit der hohen Sockelarbeitslosigkeit und der hohen Zahl Langzeitarbeitsloser abgefunden haben, hat sich mit Veröffentlichungen in dieser Woche bestätigt. Schwerer zu vermittelnde Arbeitslose wurden regelrecht ignoriert, schnell zu Vermittelnde schönten die vermeintliche Erfolgsbilanz.
(Katja Kipping, 27.06.2013)

Anders als der unwissende Wähler, hat die Journaille inzwischen durchaus mitbekommen, daß man von der Leyen keine fünf Zentimeter weit trauen darf.
Ausgerechnet das biedere ZDF, das mit seinem schwarzgelb und kirchlich dominierten Verwaltungsrat für regierungsfreundliche und kirchentreue Chefredakteure sorgt, versucht sich nun zur Wahl auch an einer Art "Fakten-Check“ für Politikeraussagen im Wahlkampf. Unter „zdfcheck.de“ werden sparsam vereinzelte Aussagen überprüft.
Im Berliner Hauptstadtstudio des ZDF arbeitet ab Mitte Mai ein Team aus Faktencheckern, Social-Media-, und Grafik-Redakteuren von ZDF und Phoenix – sichtet, wählt aus und recherchiert. Die Expertise aus den ZDF-Fachredaktionen fließt dabei mit ein. Die Ergebnisse des Teams kann jeder live und transparent auf ZDFcheck.de verfolgen und selbst mitrecherchieren: Noch ist die Internetseite ZDFcheck.de im Aufbau, aber ab dem 13. Mai 2013 können Interessierte direkt ihre Hinweise auf der Seite eingeben und sich so in den Rechercheprozess einbringen.
 (zdfcheck
Transparent?
Naja, wieso hier welche Aussagen genau gecheckt werden, erschließt sich mir nicht.
An Merkel hat sich jedenfalls noch keiner herangewagt.
Den ersten Check ließ allerdings die gewohnheitsmäßige Lügnerin Ursula von der Leyen über sich ergehen.
 Sie, die Arbeits- und Sozialministerin, die es wissen müßte, hatte behauptet die Einkommensschere schließe sich seit drei Jahren.
Das ist, überraschend, überraschend, natürlich eine Lüge. Schließlich handelt es sich ja um von der Leyen und die verabscheut Fakten.
Nimmt man die Ministerin beim Wort, lässt sich Ihre Aussage nicht zweifelsfrei belegen. Das gilt vor allem für ihren Zeitbezug "in den letzten drei Jahren". Für diesen Zeitraum gibt es keine aktuellen Zahlen. Die Daten des Statistischen Bundesamtes reichen bis zum Jahr 2011 und zeigen nicht, dass sich die Einkommensschere schließt. Die Aussage der Bundesarbeitsministerin stützt sich nach Angaben ihres eigenen Ministeriums auf DIW-Daten, die allerdings nur die Jahre 2005-2010 analysieren. Und selbst diese alten Daten werden vom DIW sehr unterschiedlich interpretiert. Für die Schlussfolgerung von Ursula von der Leyen finden sich deshalb hier keine hieb- und stichfesten Belege. Deshalb das Fazit: stimmt so nicht.

So richtig trauen sich die ZDF’ler also auch nicht. 
Experten, wie zum Beispiel der bekannte Kölner Armutsforscher Christoph Butterwegge werden gar nicht erst befragt und ob das DIW, welches schon mal Mitarbeiter entläßt, wenn sie sich nicht regierungsfreundlich genug zeigen, so eine objektive Quelle ist, wage ich auch zu bezweifeln.

(…..) Es war schon immer ihre Methode vorzupreschen, um sich mit fremden Lorbeeren zu schmücken – beispielsweise die Eröffnung der ersten Bundeswehr-Kita, die aber schon lange vor ihrem Amtsantritt eröffnet worden war.

Von der Leyen fällt in ihrem Umfeld besonders unangenehm auf, weil sie bei ihren PR-Terminen meistens lügt und wenn diese Lügen später als solche enttarnt werden, taucht sie ganz tief ab und läßt einen ihrer Untergebenen den Kopf dafür hinhalten.
Wenig überraschend, daß sie auch die Ministerin ist, die die höchsten Pensionskosten für den Steuerzahler verursacht, weil sie immer wieder Staatssekretäre und Abteilungsleiter feuert, die nicht mehr mit ihr zusammen arbeiten können.
Ihre Probleme mit der Beschaffungsabteilung des Verteidigungsministeriums machen dies besonders deutlich – da rollten schon einige Köpfe.
In ihren vorherigen Ministerien ging Foto-Uschi aber schon genauso vor. (…..)

Soll das etwa die europäische Antwort auf Trump sein?

Es ist in Ordnung auf andere Personen als die Spitzenkandidaten zurückzugreifen.
Aber nicht von der Leyen.
Aber nicht eine Deutsche; es herrscht ohnehin schon ein heftiges deutsches Übergewicht in der EU.

[….] Größere Experten als von der Leyen hätte es sicher gegeben, ihren Zenit als verdientes Kabinettsmitglied hat sie auch überschritten - nicht ganz zufällig sah sie sich selbst bis kurz vor der Entscheidung nicht auf dem Brüssler Posten. [….]
Manfred Weber ist aus der Perspektive der Staats- und Regierungschefs hingegen ein politisches Leichtgewicht. Vom Zeitpunkt seiner Nominierung an war absehbar, dass er vom Rat nicht akzeptiert werden würde. Die EVP hat zuletzt in parteilicher Engstirnigkeit die Sache nur verschlimmert. [….]

Montag, 1. Juli 2019

Impudenz des Monats Juni 2019


Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.

Die unfassbare Peinlichkeit des Andreas Scheuer mit seiner Minus-Maut und die Stutenbissigkeiten am rechten AfD-Rand, lassen einen vergessen, daß der schlimmste Rechte Deutschlands unser Superminister ist.
Er ist nicht der Extremste, aber multipliziert man ihn mit seiner enormen Machtstellung, erhalten wir ein größeres Produkt als bei allen anderen.
Bau-, Integrations-, Innen-, Verfassungs-, Sport- und Heimatministers Seehofer, die Impudenz des Monats Juli 2018, wird hiermit erneut geehrt:
Die Impudenz des Juni 2019 ist der Leiter des Heimatmuseums Horst Seehofer.

Dem als Parteichef Ausgemusterten wirft man oft Faulheit und Unkenntnis vor. Das sind sicherlich zutreffende Kritikpunkte angesichts seiner völligen Untätigkeit bei der Erleichterung von Integration durch Lichten des Vorschriftendschungels oder seine desinteressierte Passivität beim Megathema „Wohnen“.
Dennoch kann man aber von Glück reden, wenn Horst Seehofer gar nichts tut. Das ist wie bei Trump: Richtig schlimm wird es erst, wenn er mal nicht golft oder manisch vor der Glotze hängt, sondern tatsächlich regiert.
Der Ingolstädter Nichtakademiker ist völlig erkenntnisresistent und immer noch lediglich von einem Gedanken getrieben: „Ausländer raus!“.
Wir empören uns über sie schlimmen Bilder an der US-mexikanischen Grenze, ignorieren aber nur zu gern, daß Dank des Obergrenze-Geschreis und der Orban-Huldigung unseres Bundesinnenministers Europa hermetisch abgeriegelt ist und Tausende der Schwächsten und Ärmsten in einen elenden Tod treibt.

[……] Die heutige EU-Migrationspolitik ist noch brutaler als die von Donald Trump. Zwar stimmt es: In Europa gibt es keine Grenzbeamten, die Kinder von ihren Eltern trennen. Dafür paktieren die Europäer mit libyschen Milizen, die Schreckenslager betreiben, in denen Menschen gefoltert und vergewaltigt werden, und sie arbeiten mit der sogenannten libyschen Küstenwache zusammen, die kaum mehr ist als eine Miliz zur See. Auf dem Mittelmeer wurde die Seenotrettung praktisch eingestellt, der italienische Hardliner Matteo Salvini lässt keine Rettungsboote mehr anlegen. [……] Das Ziel ist klar: Die Überfahrt nach Europa sollte abschreckender, gefährlicher werden. Das hat zum Teil funktioniert – es kommen weniger Boote, im Verhältnis sterben dafür mehr Menschen. Allein in diesem Jahr sind knapp 600 Migranten im Mittelmeer ertrunken, weit mehr als an der US-mexikanischen Grenze umkamen. Die Schrecken der EU-Migrationspolitik spielen sich nicht vor Kameras ab, sondern in Nordafrika und auf hoher See[……]

Während Migranten in Deutschland nicht nur ein ökonomisches Glück, sondern auch absolut notwendig sind, begreift es Horst Seehofer immer noch nicht und schwingt ganz auf AfD-Wellenlänge.
Mit perfider Lust versucht er es Zugewanderten und hier Geborenen (wie mir) möglichst schwer zu machen, ihnen Knüppel zwischen die Beine zu werfen und ihnen inhumane Zumutungen aufzubrummen.


Wer sich, anders als Seehofer mit der Materie auskennt, wendet sich angewidert ab oder protestiert.

[….] Künftig soll nur eingebürgert werden, wer sich „in die deutschen Lebensverhältnisse“ einordnet. Das ermögliche Behördenwillkür, kritisiert Ferda Ataman. [….]
taz: Frau Ataman, Sie haben den Bundestag aufgerufen, der am Donnerstag anstehenden Änderung des Staatsbürgerschaftsrechts nicht zuzustimmen. Warum?
Ferda Ataman: Den Aufruf unterzeichnet haben über 1.000 Menschen, darunter etwa 100 Professorinnen und Professoren und zahlreiche Initiativen, Juristinnen- und Anwaltsvereine. Das ist ein ziemlich einmaliges Bündnis aus Migrantenorganisationen und Rechtsexperten. Unsere Kritik richtet sich unter anderem gegen die Wischiwaschi-Formulierung, dass in Zukunft bei Einbürgerungen eine „Einordnung in die deutschen Lebensverhältnisse“ vorausgesetzt werden soll. Damit bekommen Behörden einen willkürlichen Spielraum, ob jemand Deutscher werden darf oder nicht. Das wäre ein Rückschritt in die 80er Jahre.
[….] Erst seit den 90er Jahren gibt es einen Anspruch auf Einbürgerung, der sich nach einigermaßen klaren Kriterien richtet. Du kannst hingehen und sagen: So, ich bin jetzt seit acht Jahren rechtmäßig in Deutschland, sichere meinen Lebensunterhalt, habe mir nichts zuschulden kommen lassen, ich würde jetzt gern deutsche Staatsangehörige werden. Vorher lag das allein im Ermessen der Behörden. [….]

Das einzig Positive, das man über den Bundessuperministerhorst sagen kann ist seine radikale Ineffizienz als selbsternannter „Erfahrungsjurist“.

Was er dem Wähler als Gesetz anpreist ist wie Maut und Herdprämie immer Murx; selbst wenn der Verfassungsminister es ausnahmsweise mal hinbekommt nicht verfassungswidrig zu agieren. Der bayerische Geront ist hoffnungslos verblödet und kann nicht liefern.
Zum Glück für die Betroffenen.

[….] Seehofer wollte Grenzkontrollen, Merkel war dagegen. Der Innenminister setzte dann auf „wirkungsgleiche Vereinbarungen“. Er sprach von 40.000 Zurückweisungen pro Jahr. Jetzt teilt sein Ministerium mit: es wurden 20 Personen abgewiesen.
[….] Demnach wurden seit August 2018 insgesamt 18 Personen nach Griechenland gebracht und zwei nach Spanien. Das spanische Innenministerium erklärte auf Anfrage der „Welt am Sonntag“, man habe zur Anzahl zurückgenommener Migranten gar keine Informationen. [….] (Migazin, 01.07.19)

Sonntag, 30. Juni 2019

Diese Ausländer…..


Es ist ja schon schlimm genug, daß sie alle nicht arbeiten wollen und sich nur auf der sozialen Hängematte ausruhen, aber gleichzeitig nehmen sie auch noch den Deutschen die Arbeitsplätze weg und lassen die deutschen Arbeitssuchenden schlecht aussehen, weil sie fleißiger und zuverlässiger sind.

Mist, da regt man sich als HartzIV-Empfnger über die Sanktionen auf, nur weil man keine Lust hat zum Jobcenter zu kommen und dann zeigen ausgerechnet diese Flüchtlinge, daß man gar keine Sanktionen bekommt, wenn man diesen perfiden Trick anwendet, tatsächlich pünktlich bei Beratungsgesprächen zu erscheinen!

[….]  Flüchtlinge und andere Ausländer werden in Hamburg deutlich seltener wegen verpasster Termine oder abgelehnter Jobangebote sanktioniert als Deutsche. Das geht aus einer Auswertung der Arbeitsagentur hervor, die dem Abendblatt vorliegt.
Demnach lag die sogenannte Sanktionsquote von Ausländern im vergangenen Jahr monatlich im Durchschnitt bei 2,3 Prozent – bei Arbeitslosen mit deutschem Pass waren es dagegen 3,6 Prozent. [….]  Laut dem Chef der Agentur für Arbeit in Hamburg, Sönke Fock, decken sich die Zahlen mit den Erfahrungen der im Alltag. „Ein Erklärungsansatz für die niedrigere Quote ist der hohe Anteil von motiviert auftretenden Geflüchteten.“ [….]  Mehrere Arbeitsvermittler schilderten gegenüber dem Abendblatt in der Vergangenheit, dass die große Mehrheit der Flüchtlinge vor allem bei abgesprochenen Terminen sehr verlässlich sei. [….]  Insgesamt schreitet die Integration der Geflüchteten auf dem Arbeitsmarkt [….]   schneller voran als zunächst prognostiziert. [….] 

Was ist das nur für ein Mist; da nimmt man Hunderttausende Ausländer auf und dann kurbeln die frech die Nachfrage so an, arbeiten in den Branchen, die händeringend nach Angestellten suchen, daß anschließend die öffentlichen Haushalte überquellen.


Was soll Deutschland denn nun bloß tun mit den vielen Milliarden?
Etwa investieren?
Für was denn nur? Es ist ja nicht so, daß in den Bereichen Bildung, Infrastruktur, netzausbau oder Energiewende noch irgendwelche Aufgaben vor uns lägen.

Da hat man sich so schön in seinen Vorurteilen eingerichtet, daß diese ganzen Flüchtlinge sowieso nie zu integrieren wären und dann haben sie auch einmal viel schneller als gedacht sozialversicherungspflichtige Jobs und tragen zum deutschen Wohlstand bei; engagieren sich in sozialen Berufen!

(…..) Der Peter Tschentscher-Senat an der Elbe macht aber etwas noch viel effektiveres, um die AfD zu bekämpfen.
Statt wie die Sachsen-CDU zu jammern und zu schimpfen, wer angeblich nicht dazu gehört, versuchen die Sozis hier etwas ganz außergewöhnliches: Sie tun ihre Arbeit, kümmern sich um die Flüchtlinge, sorgen dafür, daß sie vernünftig untergebracht werden, deutsch lernen und Jobs finden.
Zum Höhepunkt der „Flüchtlingskrise“ gab noch der damalige Bürgermeister Olaf Scholz das Motto aus „in fünf Jahren soll die Hälfte der Flüchtlinge“ einen regulären sozialversicherungspflichtigen Job haben und hier Steuern zahlen.

Das Ziel ist heute, nach gut drei Jahren bereits erfüllt. 15.000 der 30.000 in Hamburg lebenden Flüchtlinge haben einen ganz normalen Job, liegen niemand auf der Tasche und tragen zum Steueraufkommen, dem Wohl der Wirtschaft bei.

Kein Wunder, die meisten von ihnen sind hoch motiviert und gebildet. Hamburger Befragungen ergaben, daß  rund jeder vierte Flüchtling einen akademischen Hintergrund aus seinem Heimatland hat.
Schon blöd für die AfD. Nicht nur, daß die Integration der Syrer und Afghanen und Nordafrikaner besser klappt als angenommen, sondern sie haben sich sogar zu einer Stütze der Wirtschaft gemausert.

[….] Die Integration auf dem Arbeitsmarkt schreitet schneller voran als vorausgesagt: Laut Bundesagentur für Arbeit haben knapp die Hälfte der Flüchtlinge, die in den Jahren 2015 und 2016 nach Hamburg kamen, einen Job gefunden. [….] Pro Jahr hatten zuletzt etwa 3000 Flüchtlinge einen Job gefunden. „Diese Entwicklung ist positiv und hält weiterhin an“, sagte Sönke Fock dem Abendblatt. „Das ist neben dem Engagement der Unternehmen auch der Tatsache geschuldet, dass Geflüchtete auf dem Arbeitsmarkt überdurchschnittlich motiviert auftreten.“ [….]


Statt wie in anderen Bundesländern die Hände über dem Kopf zusammen zu schlagen und zu beklagen, man wüßte so wenig über die Ausbildung der Heimatvertrieben, schickte die rotgrüne Regierung Leute mit dem „Work and Integration for Refugees“ (W.I.R.)-Programm los, die jeden Flüchtling befragte, was er kann, was er gelernt hat und als was er arbeiten möchte.

[….] Die Erfolgsgeschichten des Syrers, der seinen eigenen Eisladen in Ottensen eröffnet, oder der Afghane, der den Todesdrohungen der Taliban entkam und nun als Elektrikerlehrling auf der Baustelle glänzt, lassen sich auch von hartgesottenen Rechtspopulisten nicht mehr als „Einzelfälle“ abtun. [….]  Die Politik hat mit klugen Programmen wie „Work and Integration for Refugees“ (W.I.R.) dafür gesorgt, dass Hamburg deutlich schneller an der Marke „50 Prozent der Flüchtlinge in Arbeit“ anschlug als andere deutsche Großstädte. [….]

Offenbar ist diese politische Tugend – ordentliche Verwaltungsarbeit – mehr und mehr in Vergessenheit geraten und so wird auch Horst Seehofer, der durch ostentative Faulheit auffällt, ständig seine Arbeit schwänzt und als einziger Bundesminister noch kein einziges Gesetzesvorhaben auf den Weg gebracht hat, zum größten Integrationshemmnis. (…..)

Überall in der Bundesrepublik arbeiten Flüchtlinge inzwischen in den verschiedensten Berufen zum Wohle aller.

Da sind also fleißige motivierte Menschen aus Eritrea oder Syrien, die sich als Pfleger oder Lehrer oder Unternehmer wirklich nützlich machen in Deutschland.
Die armen AfDler, Urinduscher und CSU-Wähler. Da gerät ja das ganze Weltbild durcheinander.


Aber wieso werden überhaupt Flüchtlinge eingestellt, wenn
es doch auch so sympathische Deutsche gibt?


Der große braune Knall

Da ich kein ganz junger Hüpfer mehr bin, mache ich mir keine ganz großen Illusionen mehr über mich selbst.
Ja, ich glaube, daß ich einige bestimmte Fähigkeiten und Talente habe, die ich selbstbewußt einsetze.
Aber ich weiß natürlich auch um einige eklatante Schwachstellen.
Ich bin kein Frauen-Aufreißer, unfähig mich in den Mittelpunkt zu stellen und habe den sportlichen Ehrgeiz einer Amöbe.
Kaufmännische Gene habe ich ebenfalls nicht abbekommen. Ich würde zielsicher jeden Laden in die Pleite führen.
Eine extreme Fehlbesetzung wäre ich auch als Krimineller, weil mir immer alle leidtun und ich keine Coolness mitbringe. Ich bin schon zu feige schwarz zu fahren.

Das größte Verbrechen, das ich je beging, liegt rund drei Dekaden zurück und verfolgt mich immer noch.
Das war nach meinem Vordiplom, als ich im Hauptstudium fortgeschrittene anorganische Chemie betrieb und beim Themenkreis „Komplexchemie“ insgesamt zehn Präparate darstellen musste. Das war theoretisch nicht so kompliziert, aber die Versuchsaufbauten hatten es in sich, weil bei den empfindlichen Substituenten alles unter extremen Vakuum oder Schutzgasen stattfinden musste.
Da bastelt man schon einen halben Tag die Geräte zusammen bis alles steht, aber die größte Schwierigkeit war natürlich an meiner grandiosen Universität überhaupt alle benötigten Ausrüstungsgegenstände bei der chronisch unterversorgten Geräteausgabe zu bekommen.
Für ein Ölpumpenvakuum gab es natürlich keine entsprechende fertige Pumpe, die man einfach anstellte, sondern man musste sich diverse Gasbomben und Dewar-Gefäße ausleihen. Also stand man um 06.30 Uhr im AC-Keller und suchte zunächst einen Rollwagen, auf dem man die schweren Bomben transportieren konnte und hoffte anschließend, daß man früh genug war, um funktionierende Bomben zu bekommen.
Mit Geschick und Glück hatte man nach einer Woche irgendein leuchtend rotes oder blaues Pulver erzeugt, das man sofort abgeben musste, um es auf Reinheit und Ausbeute zu überprüfen.
Die eigentliche Schwierigkeit war natürlich das anschließende Kolloquium bei dem ein Chemie-Prof alle theoretischen Grundlagen abfragte.
Aber soweit gelangte man nicht, wenn das dargestellte Produkt zu minderwertig war und das konnte man nur bedingt beeinflussen, wenn man nicht die entsprechenden Geräte hatte und Ausgangschemikalien bekam.
Bei einer Aufgabenstellung verzweifelte ich regelrecht, weil ich nie alles was ich an Laborgeräten benötigte auf einmal ausgeliehen bekam und genau in dem Moment war da dann dieser Typ aus dem höheren Semester, der just genau das Zeug hergestellt hatte, das ich abgeben musste und durch einen Rechenfehler viel zu viel hatte, so daß er es dezent entsorgen wollte.
Ein unglaublicher Zufall.
Er schob mir einen Kolben mit fast zwei Gramm roten Kristallen unter Argon-Atmosphäre zu, war froh das los zu werden und ich gab es direkt an meinen Prof weiter mit der frohen Kunde endlich alles aufgebaut zu haben.
Der Vorfall hatte keine Konsequenzen und natürlich sagte ich mir 7.000 mal, man hätte mich zu dem Betrug gezwungen, da die Uni etwas akademisch verlangte, für das sie nicht die Voraussetzungen schuf.
Schummeleien an der Uni sind allgegenwärtig, aber ich denke noch 30 Jahre später mit Bauchschmerzen daran, weil ich letztendlich einen Schein erhielt, der nicht zu 100% auf meinen eigenen Leistungen beruhte.

Umso mehr staune ich immer wieder über Impostoren und Blender aller Art, die ohne mit der Wimper zu zucken mit fremden Leistungen glänzen, lügen oder kriminell agieren.
Insbesondere bei Prominenten und Politikern ist das erstaunlich, weil diese Vögel im Gegensatz zu meinem jungen Uni-Ich in der Öffentlichkeit stehen und doch damit rechnen müssen von Journalisten und Gegnern genau geprüft zu werden.

Da war dieser aus einem südlichen deutschen Bundesland stammende Minister, der nicht nur ein bißchen geschummelt hatte, sondern seine gesamte Dissertation von vorn bis hinten abgeschrieben hatte und voller Emphase vor der Presse aufgebaut erklärte „meine Doktorarbeit ist kein Plagiat!!"
Dabei war der Text natürlich öffentlich und jeder konnte nachvollziehen, daß nur tumb zusammen gegoogelt worden war.

Oder dieser bekannte Abgeordnete aus NRW, der auf öffentlichen Datingprofilen zum Rudelbumsen im Drogenrausch lud und persönlich durch Berlin spazierte, um sich Crystal Meth zu kaufen.
Moralisch verurteile ich weder Drogen noch Sex, aber wie kann man so blöd sein zu glauben, nie erwischt zu werden, wenn man weiß, daß damit das politische Ende eingeläutet würde?

Oder Jeff Bezos, der nicht nur fremdvögelte – das kostete ihn 75 Milliarden Dollar, die er seiner Frau bei der Scheidung zahlen musste, da sie offenbar eben kein entsprechendes Arrangement hatten – sondern auch noch mit einer Trumpfreundin Sex-Nachrichten austauschte, die den schlüpfrigen Inhalt sogleich über ihren Bruder an den Trumps National Enquirer weiterreichte.
Muss man nicht seit Anthony Weiner wissen, daß es immer irgendwann rauskommt, wenn man Penisbilder per Handy verschickt?

Ich bin schon lange offen für die These, daß alle Celebrities und Spitzenpolitiker zumindest partiell Borderliner sind und verweise zum wiederholten Mal auf Karen Duves großartiges kleines Buch über die Karriere von Soziopathen.

(….)Die von Karen Duve in ihrem wunderbaren Essaybuch „Warum die Sache schiefgeht“ beschriebenen Alpha-Männer an der Spitze der Nahrungskette kennen natürlich keine Selbstzweifel. Sie kommen auf die höchsten Stufe der Karriereleitern, weil sie sicher sind dahin zu gehören und sich zutrauen alles zu können. Sie sind so selbstbewußt, halten sich so selbstverständlich für Gottes Geschenk an die Menschheit, daß sie in der Lage sind diesen Irrglauben auch ihrem gesamten Umfeld einzupflanzen.
Das funktioniert; Testosteron, Rücksichtslosigkeit, Selbstüberschätzung, Dominanz und Risikobereitschaft bringen einen ganz nach vorn.
Und deswegen geht die Sache auch schief.

Wie Egoisten, Hohlköpfe und Psychopathen uns um die Zukunft bringen
(Karen Duve)

Es wäre besser für das Fortbestehen der Menschheit wenn statt dieser ICH-BIN-IN-ALLEM DER-BESTE-Trumps lieber vorsichtigere, abwägende und um Rat bemühte Anführer die Politik bestimmten.

Ein Mensch, der nie eine Universität von innen gesehen hat und nicht an fataler Selbstüberschätzung leidet, würde vermutlich ablehnen Verfassungsminister der viergrößten Industrienation der Erde zu werde, weil er ahnen würde, daß alle bisherigen Bundesinnenminister bisher studierte Juristen waren.

Nicht so bei Horst Seehofer, der einfach verkündete, er wäre eben Erfahrungsjurist, weil er schon so viel mit Gesetzen zu tun gehabt hätte.
Dementsprechend katastrophal wird das Ministerium nun auch geführt.

Mit der Begründung könnte sich auch ein chronischer Kariespatient als Dentist niederlassen.

Mein Freund, der Kapitän berichtet immer wieder von „Paxen“ (Passagieren auf Frachtschiffen), die sich zum Leidwesen der Crew ununterbrochen auf der Brücke aufhalten und den Offizieren Ratschläge geben, weil sie sich aufgrund einer früheren Kreuzfahrt-Teilnahme einbilden Nautiker zu sein.

Welch erstaunliche Anmaßung!
Nein, wer sich den Appendix entfernen lassen hat ist nicht anschließend qualifiziert als Chirurg zu arbeiten.

Mit dieser radikalen Selbstüberschätzung geht oft eine erstaunliche Schamlosigkeit einher.
Man kennt das insbesondere von den vielen, alten, fetten, häßlichen Männern, die fest davon überzeugt sind knackige, schöne, junge Frauen passten zu ihnen.
70-jährige Typen ohne Haare und mit Schmerbauch, die aber äußerst kritisch die Figuren ihrer 25-Jährigen Verlobten betrachten. (…..)
(Der, den keiner will, 19.12.2018)

Drogen, Geld und Erfolg verleiten Blender offensichtlich dazu zunehmend unvorsichtig zu sein; zu glauben, ihnen könne keiner was.

Das extremste Beispiel ist natürlich Trump, der immer lügt, gar keine Erfolge vorzuweisen hat, finanziell immer wieder scheitert, sich aber hartnäckig für den Allergrößten hält.

Seine Kinder, inklusive Schwiegersohn Jared treten in genau die Fußstapfen.
Sie halten sich allesamt für absolut fabelhaft, ohne je Anlaß dafür geliefert zu haben.

[….] Jared Kushner will in Bahrain für seinen Nahost-Friedensplan werben. Aber es sieht schlecht aus - Trumps Schwiegersohn überschätzt sich, wie bei so vielen Prestigeprojekten, von denen nur er selbst profitierte.
[….] Trump verspricht oft Megadeals, ohne dass am Ende viel von ihnen übrig bleibt. Etwa sein "neues" Handelsabkommen mit Mexiko und Kanada. Das ist im Kern nicht mehr als eine Nafta-Modernisierung, die gegenwärtig im US-Kongress verkümmert. Auch Kushner ist nicht der Dealmaker, für den er sich hält:
    Seine Immobilienfirma wackelt,
    seine Tageszeitung "New York Observer" ist kaputt,
    aus seinem sogenannten White House Office of American Innovation, das "frisches Denken" und Wirtschafts-Know-how in die Politik bringen sollte, ist bis heute keine einzige Initiative hervorgegangen.
[….] Was ihn dazu befähigen sollte, einen dauerhaften Frieden zwischen Israelis und Palästinensern auszuhandeln, ist offen. Der Enkel von Holocaust-Überlebenden ist praktizierender Jude, am Handgelenk trägt er ein rotes Kabbala-Armband. Er fühlt sich mit dem jüdischen Staat Israel verbunden. Nicht mehr und nicht weniger. Qualifikationen hat er keine.
In seine neue Rolle ist Kushner wohl eher hineingeschliddert. Genauso wie er und seine Ehefrau, Trumps älteste Tochter Ivanka, an ihre Top-Beraterposten im Weißen Haus kamen - durch Vetternwirtschaft.
[….] Diese Mischung aus Naivität und Überheblichkeit findet sich bei manchen, die sich zeitlebens in einer Blase aus Privilegien und Wohlstand bewegen. Die Kushners seien ein Musterbeispiel für den "Dunning-Kruger-Effekt", schreibt Kolumnistin Michelle Goldberg in der "New York Times".
Was komplex klingt, ist ganz einfach. Es handelt sich dabei um eine Faustregel, erdacht von zwei Psychologen der Universität Cornell. Der Effekt, so Goldberg, "verleitet inkompetente Personen dazu, ihre Fähigkeiten zu überschätzen, weil sie nicht verstehen, wie viel sie nicht wissen".
Oft rettet solche Leute die Nähe zu Macht und Geld. Die Parallelen zu Kushner, der planlos an der Zukunft des Nahen Ostens arbeitet, sind offenkundig. Dessen verschuldeter Konzern bekam neulich eine Geldspritze von einer Firma mit Verbindungen in das Emirat Katar.
In ein weiteres Unternehmen, an dem Kushner beteiligt ist, flossen nach Recherchen des "Guardian" bisher 90 Milliarden Dollar aus Offshore-Quellen. Und aus Saudi-Arabien. [….]

Auch ein rechtslastiger islamophober Blogger aus Berlin, der sich just mit seinen Nazifreunden zerstritt scheint in dieses Muster zu passen.

Berauscht von sich selbst und mutmaßlich weiteren ungesunden Substanzen, wähnte er sich als Anführer aller Rechtsextremen, aller Schwulen und aller Journalisten.
Er hielt sich für unantastbar und so konnte ich nur staunen welche Abgründe mir über sein Privatleben zugetragen wurden. Ganz Berlin tuschelte offenbar; es gibt sogar ein Buch darüber.

Ich nehme für mich in Anspruch nie so unter die Gürtellinie gezielt zu haben, daß ich diese Gerüchte weitergebe, aber nach der letzten Woche mutmaße ich, daß seine Gegner in der rechten Szene offensichtlich auch über Material verfügen, um ihn zu verdrängen.

Heute verkündete er in einer wütenden Abrechnung mit Erika Steinbach seinen Rückzug aus dem Kuratorium der „Desiderius-Erasmus-Stiftung“ der AfD.
Ganz offensichtlich hat die von ihm einst so bewunderte Steinbach etwas gegen ihn in der Hand.

[…..] Hiermit trete ich mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Kurator der Desiderius-Erasmus-Stiftung zurück. Seit etwa 14 Tagen versucht die Präsidentin der Stiftung, Dr. Erika Steinbach, in ungebührlicher Weise Druck auf meine journalistische Tätigkeit auszuüben.
Und zwar erstaunlicherweise sobald ich problematische Tendenzen am extrem rechten Rande der AfD (Björn Höcke, Wolfgang Gedeon, Doris von Sayn-Wittgenstein usw.) und bei der vom Verfassungsschutz überwachten „Identitären Bewegung“ und den „Neurechten“ von „Schnellroda“ sowie die gefährliche Hetze und Hassreden im Zusammenhang mit dem Mord an Regierungspräsident Lübcke auf meinem Blog kritisiere. [….]
(Pipi-Blog, 29.06.19)

Mich wundert weniger, daß AfD und Co die Reißleine ziehen, die Brücken zum UD abbrechen, sondern eher, daß es erst jetzt geschieht und daß der braune Theologe so unvorsichtig war, es soweit kommen zu lassen.