Donnerstag, 10. Januar 2019

Irreversibel


Das war nun wirklich sein Hauptversprechen während des anderthalbjährigen Wahlkampfes: Mauer bauen und Mexiko dafür bezahlen lassen.
Sie werde 4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22,23,24,oder 25 Milliarden Dollar kosten. Trump nannte im Laufe seines Wahlkampfes so ziemlich jede Zahl, die ihm durch den Kopf schoss.


Die geistig retardierte GOP-Basis, die noch nie etwas von Leitern, Tunneln oder Drohnen gehört hatte, war so euphorisiert, daß sie wie ein Rudel Pawlow-Hunde ein feuchtes Höschen bekam und unablässig „build the wall, build the wall“ skandierte.

Im Januar 2017 wurde Trump tatsächlich als Präsident vereidigt und bekam dazu von den Amerikanern eine breite republikanische Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses.
Trump kontrollierte nun Exekutive und Legislative, hatte freie Hand.
Zwei Jahre Schlaraffenzustand, zwei Jahre Untätigkeit. Mexiko lachte das Weiße Haus aus. Zwei republikanische Jahre lang baute Trump keine Mauer, bat den Kongress gar nicht erst um Geld.


Kaum sind die Republikaner in der Opposition und Trump ist abhängig von der demokratischen Mehrheit, will ich plötzlich sofort von den bösen Linken sein Lieblingsprojekt bezahlt haben.

Die geben die Mittel natürlich nicht frei und daher schmollt Trump nun.
Seine kleinen Schweine-Äugchen noch mehr denn je zusammen gekniffen, sniffte er sich vom Oval Office endgültig ins Off.


Fast unnötig zu erwähnen, daß alle Argumente Trump für den Mauerbau durchweg erlogen oder zumindest radikal falsch ausgelegt waren.


Was soll man mit so einem Irren noch anfangen? Einer so grotesk häßlichen Witzfigur, die auf dem geistigen Stand eines garstigen Kleinkindes laut maulend und Türenknallend aus dem Raum flüchtet, wenn die ranghöchste Demokratin Nancy Pelosi es wagt „Nein“ zu ihm zu sagen.

Trump, das Satire-Opfer.


Es ist nur bedauerlich, daß #45 nicht der einzige Irre der Regierung ist, sondern kontinuierlich seriöse Mitarbeiter dazu zwingt in seine destruktive Phantasiewelt einzudringen.
You cannot make that shit up: Das U.S. Office of Personnel Management (OPM) im Weißen Haus schlägt für die Millionen vom dreiwöchigen Shutdown Betroffenen vor, sie könnten doch einen Garagenverkauf machen, wenn ihnen das Geld für Lebensmittel fehle oder aber den Vermieter fragen, ob sie ihre Mietschulden mit Rasenmähen abarbeiten können.

SAMPLE LETTERS
Following are sample letters that you may use as a guide when working with your creditors.  OPM is not able to provide legal advice to individual employees.
Things to consider:
- Speak with your landlord, mortgage company, or creditor first before you write a letter.  Just sending a letter may not be very effective as it will take a fair amount of time to get to the individual who needs to see it, if at all.  Speaking with your creditors will enable you to work out the details of any payment plan that you can later confirm with your letter.
- Be sure to send the letter directly to the person to whom you have spoken to confirm your request for a reduced payment plan. [….]
(OPM)

Ist das OPM oder nicht doch eher OPP?

[….]  The agency that oversees the government’s civilian workforce is facing scrutiny after suggesting federal employees affected by the partial government shutdown barter with their landlords if they can’t make rent payments, advice that it later said was posted “inadvertently.”
On Thursday, the U.S. Office of Personnel Management tweeted sample letters to help the roughly 800,000 affected workers negotiate with creditors and mortgage companies. One letter, meant for employees to send to their landlords, discussed a temporary reduction in rent payments and suggests “the possibility of trading my services to perform maintenance (e.g. painting, carpentry work) in exchange for partial rent payments.” On CNN on Saturday morning, Tony Reardon, president of the National Treasury Employees Union, called the suggestion about trading services for reduced rent “laughable” and “unfortunate.” [….]

Mit diesem völlig Wahnsinnigen und seinen Hardcore-Unterstützern, die jede noch so widersprüchliche absurde Lüge von ihm fressen wird Amerika international absteigen.
#MASA
Make America Small Again.

Man kann nur auf einen neuen Präsidenten 2021 oder womöglich erst 2025 hoffen.
Aber selbst wenn #46 der beste potus aller Zeiten wird, kann er nicht mehr das reparieren, was Trump zerstörte.

  […..] Vie­le Un­ter­neh­men auch hier in den USA pro­tes­tie­ren ge­gen pro­tek­tio­nis­ti­sche Maß­nah­men, der Au­to­in­dus­trie und dem Han­del ge­fällt das nicht. Die gan­ze Han­dels­kriegs­de­bat­te hat nur mit ei­nem Mann und sei­nen ei­gen­ar­ti­gen Ide­en zu tun.
 Ich fürch­te, das Welt­han­dels­sys­tem wird grund­sätz­lich be­schä­digt, denn es hat im­mer auf der Rol­le der USA als ul­ti­ma­ti­vem Ga­ran­ten ba­siert, der für Sta­bi­li­tät sorgt. Aber die USA sind nicht mehr stark ge­nug. Nun, da wir uns ein­mal als un­zu­ver­läs­si­ger Part­ner er­wie­sen ha­ben, wird auch ein neu­er, den Frei­han­del be­für­wor­ten­der Prä­si­dent den Scha­den nicht mehr be­he­ben kön­nen. Die Welt wird im­mer wis­sen, dass die­ses Land wie­der ei­nen Do­nald Trump wäh­len kann.
 [….]
(Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman, SPIEGEL, 05.01.2019)

Mittwoch, 9. Januar 2019

Demokratische Legitimation.


In der CDU streiten die beiden alten Herren Merz und Schäuble erbittert gegen ein demokratisches Wahlergebnis, mutmaßen Verschwörungen, sowie technische Gemeinheiten als Ursache für die Wahl Kramp-Karrenbauers zur Vorsitzenden.

AKK hatte am 07.12.2018 in Hamburg 517 von 999 Stimmen bekommen. Wie auch immer ihre parteiinternen Gegner das drehen und wenden wollen; die anderen Kandidaten hatten die gleiche Chance und unterlagen. Die neue Chefin errang nicht nur eine relative, sondern auch die absolute Mehrheit.
Der Parteitag hatte gesprochen und nach der allgemeinen Begeisterung über den Ausbruch der Demokratie in der CDU waren nun die Verhältnisse geklärt.

Könnte man denken.
In Wahrheit konnten es die stockkonservativen Männer natürlich nicht ertragen erneut einer Frau unterlegen zu sein und begannen sofort Kramp-Karrenbauers Autorität zu untergraben.
Serienwahlverliere Merz hielt sich anschließend öffentlich für so großartig, daß er ins Kabinett eintreten müsse und sein Parteipate Schäuble brachte den Heuschrecken-Multimillionär als Kanzlerkandidat ins Gespräch – an AKK vorbei.
Dabei war die Machtfrage eben erst entschieden worden.
Aber ein demokratisches Votum bedeutet in der heutigen „jeder hat eine Meinung und muss sie sofort herausposaunen“-Welt nicht mehr viel.
Angebliche Demokraten erweisen sich immer mehr als schlechte Verlierer. Abstimmungsergebnisse werden scheinbar nur noch akzeptiert, wenn man sie gewonnen hat. Das ist aber keine Demokratie mehr, sondern Trumpismus.

Die Sozis können ein Lied davon singen.
100% der Delegiertenstimmen bekam der Seeheimer Martin Schulz in Berlin am 19.03.2018 mit 605 von 605 Stimmen. Euphorie brach aus, man wähnte die SPD schon mit einem Fuß im Kanzleramt. So unumstritten hatte in 150 Jahren noch kein SPD-Chef geherrscht.
Wie lange es anhielt wissen wir ja. Ein halbes Jahr später schlug „der Martin“ mit blamablen 20,5% auf und war bald weg vom Fenster.
Die SPD musste wieder eine Entscheidung treffen; diesmal eine so weitreichende, daß weder die Bundestagsabgeordneten, noch die Parteitagsdelegierten genügend Rückgrat dafür hatten.
Statt also die Qualifizierten und dafür Bezahlten mit der Groko-Entscheidung zu betrauen, wählte man den Weg der Diktatur der Inkompetenz: Sollten doch die Mitglieder entscheiden, dann könnte anschließend auch niemand den Schwarzen Peter haben, wenn es schief ginge.

[…..] Rund 463.000 Mitglieder waren zur Stimmabgabe aufgerufen, beteiligt haben sich an dem Votum rund 378.000 Mitglieder. Das entspricht einer Beteiligung von rund 78 Prozent. Für eine Neuauflage der Großen Koalition stimmten 66,02 Prozent der Mitglieder. [….]

In diesem Fall gehörte ich ausnahmsweise zur Zweidrittel-Mehrheit der Ja-Sager.
Ich mag die Groko und die Tatsache, daß damit Merkel und Seehofer und Spahn in ihre Ämter kamen auch nicht.
Aber sie ist eindeutig das kleinste Übel nachdem Jamaika platzte. Anderenfalls gäbe es jetzt eine wie auch immer geartete schwarz-braune Zusammenarbeit ohne Sozi-Minister und ganz ohne all die Verbesserungen, die die SPD für ärmere Menschen erreichen konnte.
66 Prozent sind eine klare Mehrheitsentscheidung, die basisdemokratisch getroffen wurde.
Die Partei befriedet wurde aber keineswegs; im Gegenteil. In der Social-Media-Welt drehen die Unterlegenen nur noch mehr auf. Statt den demokratischen Prozess zu akzeptieren, arbeiteten sich SPD-Linke, Jusos und sonstige Groko-Gegner nun erst Recht an ihrer Partei ab, überschütten die Bundestagsfraktion bei jedem kleinen Fehler mit Häme, fallen der eigenen Koalition in den Rücken und zeigen das Gegenteil von Solidarität.

Ende April 2018 gab es das nächste Partei-Votum. Diesmal musste eine neue Parteivorsitzende der SPD bestimmt werden. Nahles dabakulierte, wie immer. Ihre Gegenkandidatin Simone Lange blieb aber ebenfalls erschreckend unter den Erwartungen und so landete die katholische Pfälzerin bei 414 von 631 Delegierten-Stimmen.
Wieder so ein eindeutiges Zweidrittel-Ergebnis, das für jeden Demokraten bindend sein muss.
Da dieselbe Prozentzahl wie beim Mitgliedervotum über die Groko auftauchte, verbreiteten Journalisten und Parteipolitiker sogleich den Schluß, die Groko-Unterstützer hätten mit zusammengebissenen Zähnen für Nahles gestimmt, die auch diesen Kurs vehement vertrat. Kühnerts No-Groko-Freunde hätten sich hinter Frau Lange gesammelt, die aus der Groko ausscheiden wollte.

Das ist natürlich blanker Unsinn, wie schon die Tatsache zeigt, daß Kevin Kühnert Andrea Nahles nach ihrer Wahl öffentlich und offensiv unterstützte.
Bei mir zB war es in jeder Hinsicht entgegengesetzt. Ich unterstütze die Groko, weil es um mehr als die Partei, nämlich alle Bürger geht, weil ich einen Außenminister Maas statt Außenminister Spahn haben möchte und einen seriösen Olaf Scholz lieber über die Finanzen wachen lasse statt eines CSU-Windeis à la Seehofer.
Frau Nahles sieht das zufällig genauso, aber deswegen ist die Position nicht falsch.
Innerparteilich geht es aber um eine Personalie und deswegen lehne ich Nahles als Vorsitzende kategorisch ab; hätte sie niemals gewählt.
Die Frau ist meiner Ansicht nach eine katastrophale Fehlbesetzung, die für einen erheblichen Teil des demoskopischen Abstiegs verantwortlich ist. Würde sie nicht Fehlentscheidung an Fehlentscheidung reihen und dabei diplomatisch wie ein Nashorn durch die Arena walzen, stünde die SPD weit besser da.

Frech kann sich der bei der Basis unbeliebte Finanzminister und Vizekanzler als Kanzlerkandidat ins Spiel bringen, obwohl Nahles als Fraktions- UND Parteivorsitzende eigentlich das doppelte „erste Zugriffsrecht“ hat.
Zugriffsrecht hätte.
Aber was kann sie schon dem ehemaligen Hamburger Bürgermeister entgegensetzen, wenn sie abgesehen von allen Sympathiefragen so offensichtlich unfähig, ungeeignet und intellektuell unterbelichtet ist? Daß Scholz genügend Fleiß und Kompetenz mitbringt, um Kanzler zu sein, bezweifelt niemand ernsthaft. Nahles‘ Ansehen in der Bevölkerung ist hingegen irgendwo zwischen Fußpilz und Lothar Matthäus angesiedelt.


Ich stimme, erstaunlicherweise auch in dieser Hinsicht mit der ganz großen Majorität des Urnenpöbels überein: Nahles kann es nicht.

Ich stelle aber nicht den demokratischen Prozess in Frage.
Nahles ist selbstverständlich die regulär gewählte Vorsitzende. Ein große Mehrheit wollte es so und als Teil einer Partei kämpft man vor der Wahl vehement für seine Position, verteidigt aber nach der Wahl die Majoritätsentscheidung und schmollt nicht in der Ecke.
Man fällt nicht sofort den eigenen Leuten in den Rücken.

Wir lernen also wieder einmal, wie schwierig und fatal Mitgliedervoten sind.
Göring-Kirchentag statt Habeck, Müller statt Saleh, Scharping statt Schröder, Oettinger statt Schavan – die Kette der radikal falschen Mitgliederentscheidungen ist lang.


Meistens ist die Basis verblödet und entscheidet mehrheitlich für die Scheiß-Option. Siehe Recep Tayyip Erdoğans Wahl mit 52% zum Präsidenten im Juni 2018. Siehe Brexit. Nach dem Basisvotum der Engländer ist aber nicht nur falsch entschieden, sondern das Land ist in dieser Frage nicht etwa geeint, sondern mehr gegeneinander aufgehetzt denn je. Wie auch immer nun entscheiden wird, eine Hälfte der Bevölkerung wird in Frust verfallen und sich zunehmend destruktiv verhalten.



AfD, Linke, Grüne, SPD und FDP setzen alle auf mehr plebiszitäre Elemente, weil das populär ist und man sich einen schlanken Fuß macht. Nur CDU und CSU sind dagegen.
In diesem Fall – und es ist der einzige Fall an den ich mich erinnern kann seit ich erwachsen bin – stimme ich der Union zu. Sie hat Recht, alle anderen irren.

Die indirekte Demokratie – also mit hoher Wahlbeteiligung Experten in einen Gremium zu wählen, die dort als VolksVERTRETER nach ihrem eigenen Gewissen und unbeeinflusst entscheiden, ist zielführender.

Ebenso sollten Delegierte in Parteien entscheiden.
Nachdem aber die Büchse der Urwahl-Pandora offen ist, nutzt nun jeder die Drohung mit Basis-Entscheidung, um demokratische Prozesse zu unterminieren. Nichts anderes tun Merz und Schäuble, wenn sie AKK ausbooten wollen, indem sie eine Urwahl des CDU-Kanzlerkandidaten vorschlagen.

[….] Die Ba­sis­ab­stim­mung wird ins Feld ge­führt, um die Ent­schei­dung der De­le­gier­ten zu dis­kre­di­tie­ren. Dar­in liegt die Haupt­ge­fahr von di­rek­ter De­mo­kra­tie. Sie stärkt das po­li­ti­sche Sys­tem nicht, sie de­le­gi­ti­miert es. Die »Zeit« frag­te vor ei­ni­gen Jah­ren in ei­nem Plä­doy­er für Volks­ent­schei­de, ob es sein kön­ne, dass »un­se­re Par­tei­en­de­mo­kra­tie eine Vor­lie­be für die au­to­ri­tä­re Re­ge­lung wich­ti­ger Fra­gen« habe. Ent­schei­dun­gen ei­nes frei ge­wähl­ten Par­la­ments wer­den auf die­se Wei­se mo­ra­lisch dis­kre­di­tiert. Dass die Bür­ger sich von der li­be­ra­len De­mo­kra­tie ab­wen­den, ist eine rea­le Ge­fahr. Di­rek­te De­mo­kra­tie ist nicht die rich­ti­ge Ant­wort. [….]
(Ralf Neukirch, Spiegel-Leitartikel, 05.01.2019)

Dienstag, 8. Januar 2019

Franzels Pädos


Ob mit oder ohne „Brand“; Müller-Kardinäle sind eine üble Sache für diejenigen, die der römisch-katholischen Kirche wohlgesonnen sind.
Oder für Atheisten wie mich: Da capo! Macht weiter so, brecht öffentlich Lanzen für’s Kinderficken. Das ist so ziemlich das einzige, bei dem es noch einen Ablehnungskonsens gibt.

Aber der Reihe nach – Papst Franz musste gerade erst drei Kardinäle, also seine allerengsten Vertrauten und allerhöchsten geistlichen Fürsten, die den nächsten Papst wählen, kaltstellen, weil die selbst kleine Jungs missbraucht hatten.

Bergoglio reduzierte aber die Strafen, denn schließlich konnte ja keiner ahnen, daß daran irgendwas falsch ist, wenn man 11-Jährige Messdiener im Beichtstuhl vergewaltigt.

An dieser Stelle noch mal ein Rückblick auf die Müllers.
Der eine, Gerhard Ludwig Kardinal Müller, fiel schon als Regensburger Bischof besonders übel auf, weil er pädosexuelle Gewalttäter gezielt neuen kleinen Jungs zuführte und anschließend massiv die Opfer bedrohen ließ.

(….)Es geht um den Kaplan Peter K.

Nach der ersten Verurteilung des Priesters als Sexualstraftäter, konnte er mit dem Segen seines Bischofs Müller mit den Ministranten von Riekofen Ausflüge unternehmen.
Er hat mit ihnen Wasserpfeife geraucht und Wein getrunken.

Und das nicht einmal ein Jahr nach seiner Verurteilung wegen sexuellen Missbrauchs an zwei kleinen Jungs - also mitten in der Bewährungszeit, in der er Kindern fernzubleiben hatte.
Sofort begann er wieder einen Jungen zu belästigen – Dank Bischof Müller wurde den Eltern verschwiegen in welche Gefahr sie ihre Kinder brachten.

Höflichere Menschen als ich, Rudolf Neumaier zum Beispiel, drücken es so aus:
Bischof Gerhard Ludwig Müller macht sich mit dieser Politik des Leugnens und Verschweigens nicht nur als Geistlicher unglaubwürdig, er schadet damit der gesamten Kirche.

Kaplan K., laut Gutachten sehr stark auf Buben fixiert, wurde vor zwei Jahren vom Landgericht von Regensburg zum zweiten mal verurteilt:

Drei Jahre Haft wegen schweren sexuellen Missbrauchs im Wiederholungsfall sowie die sofortige und zeitlich offene Unterbringung in einer psychiatrischen Anstalt. Dass ihn sein Dienstvorgesetzter, also die Diözese, wieder einsetzte und damit die Taten ermöglicht habe, habe sich bei der Strafzumessung zugunsten des Angeklagten ausgewirkt, sagt der Richter. (…..)

Müller handelte als Bischof derartig verwerflich, daß selbst Kinderfickerbeschützer wie Ratzi ihn eigentlich hätten rauswerfen müssen.
Aber zu Müllers Bistum gehören auch die Regensburger Domspatzen, bei denen 30 Jahre lang Papstbruder Georg Ratzinger seinen sadistischen Trieben frönte und kleine Kinder schwer misshandelte.
Um das Pontifikat seines kleinen Bruder nicht zu gefährden war es wichtig die Aufklärung über Ratzingers Abscheulichkeiten unter allen Umständen zu unterdrücken. Das tat Müller, so daß der Papst bei ihm in schwerer Schuld stand, ihn nach Rom holte und zum drittmächtigsten Mann der 1,3 Milliarden Katholiken beförderte. Zum obersten Glaubenswächter und rothütigen Kardinal.

Seine Eminenz Müller, ein enger Freund der rechtsradikal-rassistischen Fürstin Gloria und ihres Intimus Kurienerzbischof Gänswein, ist bis heute völlig uneinsichtig und kann keine Spur Mitleid für die Zehntausenden von Priestern misshandelten und missbrauchten Kinder aufbringen.
Daß einige wenige Bischöfe nun Transparenz walten lassen wollen beim Thema Kindesmissbrauch, sogar weltliche Justiz bemühen, lehnt er strikt ab.

[…..] Laut Kardinal Müller können Laien Bischöfe nicht verurteilen: "Mit Lynchjustiz kommt man nicht weiter"
Die Missbrauchsaufarbeitung ist in vollem Gang. Wie soll man mit Bischöfen umgehen, die Missbrauch vertuscht haben, ist eine der Fragen. Sie können jedenfalls nicht innerkirchlich durch Laien gerichtet werden, meint Gerhard Ludwig Kardinal Müller. [….]

Roms Topkardinal steht fest an der Seite der Täter und hetzt gegen die Opfer.

[…..] Nach Meinung von Kardinal Gerhard Ludwig Müller wird der sexuelle Missbrauch von manchen Akteuren innerhalb der katholischen Kirche instrumentalisiert, um eigene Interessen durchzusetzen. Das schreibt der frühere Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation in einem Gastbeitrag, der auf den Internetseiten Lifesitenews und Kath.net erschienen ist. "Es ist klar, dass diese Verbrechen instrumentalisiert werden, um eine andere Agenda zu befördern", so Müller dort wörtlich. "Man will das sakramentale Priestertum mit der Missbrauchskrise aus den Angeln heben."
Müller kritisiert außerdem, wie manche "Mächtigen in der kirchlichen Bürokratie" in der  Missbrauchskrise agierten. Die Kirche sei ein Werk Gottes und als solches nicht veränderbar, betont Müller. Sie sei "wesenhaft" heilig und könne nicht nur als "historisches Gebilde" gesehen werden. [….]

Der andere Müller, der mit den „Brand“ ist aus demselben Holz geschnitzt.
Die Opfer heuchelten und Schuld wären ohnehin nur die Schwulen.

[….] Die Argumente zur eigenen Entlastung wirken wie eine weitere Verhöhnung der Opfer. So bezeichnete Kardinal Walter Brandmüller die Empörung in der Bevölkerung in einem Interview kurz vor seinem 90. Geburtstag als Heuchelei. "Was in der Kirche an Missbrauch passiert ist, ist nichts anderes, als was in der Gesellschaft überhaupt geschieht." Sexueller Missbrauch sei alles andere als ein spezifisch katholisches Phänomen. Der eigentliche Skandal sei, dass sich die Kirchenvertreter in diesem Punkt nicht von der gesamten Gesellschaft unterschieden.
Etwas später wies Brandmüller darauf hin, dass 80 Prozent der Missbrauchsfälle im kirchlichen Umfeld männliche Jugendliche und nicht Kinder beträfen. Es sei zudem "statistisch erwiesen", dass es einen Zusammenhang zwischen Missbrauch und Homosexualität gebe.
[….]

Das sind nach wie vor ungeheuerliche Aussagen. Solche Kardinäle gehören vor den Richter.

Leider versagen deutsche Juristerei und Politik in diesem Punkt fast vollständig und man muss bis auf die unterste Ebene der Hierarchie gehen, um einen Vertreter der katholischen Klasse zu finden, der sich moralisch anständig äußert.

[….] Der Kölner Stadtdechant Robert Kleine hat im Zusammenhang mit der Missbrauchsdebatte die deutschen Kardinäle Gerhard Ludwig Müller und Walter Brandmüller scharf kritisiert. "Wenn ein römischer Kardinal die aufkommende Diskussion über Zölibat, kirchliche Sexualmoral und Priesterausbildung […] als 'Missbrauch des Missbrauchs' geißelt, halte ich das – nicht zuletzt auch den Missbrauchsopfern gegenüber – für untragbar", sagte Kleine laut domradio.de beim Dreikönigsempfang des Katholikenausschusses der Stadt Köln am Montagabend.
Wenn ein anderer Kardinal behaupte, ein Zusammenhang zwischen Missbrauch und Homosexualität sei statistisch erwiesen, dann "handelt es sich um eine bösartige Diffamierung Homosexueller, um vom eigentlichen Skandal abzulenken", so der Stadtdechant weiter. [….]

In den USA, in Australien, in Irland, in den Niederlanden sieht das anders aus.
Auch im katholischen Frankreich lässt sich die Justiz nicht mehr ganz so leicht von den Karren der Kinderfickerkirche spannen.
Der 68-Jährige Philippe Xavier Christian Ignace Marie Kardinal Barbarin ist nicht amüsiert. Ihm könnten 45.000 Euro Geldstrafe und drei Jahre Gefängnis bevorstehen.

[…..] In Frankreich stehen mehrere Kirchenvertreter vor Gericht, darunter der Erzbischof von Lyon. Der Vorwurf: Er soll von Fällen sexuellen Missbrauchs gewusst, sie aber nicht angezeigt haben.
Mit ernster Miene war Kardinal Philippe Barbarin am Vormittag im Gerichtssaal in französischen Lyon erschienen. "Ich werde der Justiz antworten. Sie hat mich heute einbestellt. Ich erscheine vor ihr", sagte der sonst so redegewandte Erzbischof von Lyon eher schmallippig den wartenden Journalisten.
Die Fälle, um die es ab heute vor Gericht geht, liegen bereits lange zurück. Ende der 80-er und Anfang der 90-er Jahre soll sich Bernard Preynat, ein Priester aus der Diözese Lyon, vielfach sexuell an Minderjährigen vergangenen haben. Taten, die der Priester selbst teilweise eingeräumt hat. Viele davon sind mittlerweile verjährt. Wegen einiger läuft ein gesondertes Verfahren gegen Preynat selbst.
Das Gericht in Lyon dagegen befasst sich nun mit der Frage, ob Kardinal Barbarin und mehrere weitere, teils hochrangige Mitarbeiter der Kirche von den Missbrauchsfällen gewusst, diese aber nicht angezeigt haben. [….]

Pech für die französischen Kardinäle. Im Deutschland der streng katholischen Parteichefinnen Kramp-Karrenbauer und Nahles mit einer de-facto Staatskirche, die sich 12 Milliarden Mitgliedsbeiträge direkt vom Staat eintreiben lässt und weitere Steuerentlastungen in Höhe von 20 Milliarden Euro jährlich, sowie fast 600 Millionen Euro für Bischofsgehälter und Priesterausbildung zuschieben lässt, müssen auch die Müllers in ihren roten Ballkleidern, sowie die Bestie Georg Ratzinger nichts befürchten.

[…..] 2016 hatte [Kardinal Barbarin] bei einem Treffen von Bischöfen in Lourdes gesagt, die Mehrheit der Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs seien "Gott sei Dank" verjährt. "Ich habe es in der Vergangenheit nicht immer verstanden, die besten und passendsten Wörter zu nutzen", erklärte er nun vor Gericht.
"Wir wollen die Wahrheit über das Schweigekartell wissen", sagte der Mitgründer des Opferverbands La Parole Libérée (etwa: die befreite Rede), Alexandre Hezez, zum Auftakt des Verfahrens. Der Verband wirft dem Erzbischof vor, dem Priester erst 2015 den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen untersagt zu haben, als die Vorwürfe öffentlich bekannt wurden.
"Absolut nichts vom Leid der Opfer der sexuellen Übergriffe verstanden"
Neben dem Kardinal stehen auch zwei frühere Mitglieder der Erzdiözese Lyon vor Gericht: Maurice Gardès, derzeit Erzbischof im südwestfranzösischen Auch, und Thierry Brac de la Perrière, Bischof von Nevers im Zentrum des Landes. Vorgeladen sind zudem zwei Kleriker aus Lyon und die ehemalige Verantwortliche einer Gruppe für Missbrauchsopfer. Dem Priester Preynat steht ein separater Prozess bevor.
"Dieses Verfahren ist ein Schauprozess", kritisierte einer der Verteidiger vor Gericht. […..]