Freitag, 19. Januar 2018

80 Jahre zurück gebeamt.



Die widerliche xenophobe Braunfront von CSU über de Maizière, Orbán, Spahn, FDP, David Berger, AfD, PEGIDA, Dobrindt, Scheuer, Festerling, Gauland, Storch, Jürgen Fritz, Ines Laufer, Identiären, Reichsbürger, NPD, Conservo, PI, Kurz, Strache, Broder, Tichy, Ach Gut bis Akif Pirinçci ist sich in einer Sache einig.
All diese dunkelhaarigen Menschen mit fremdartigen Namen sollen so schnell wie möglich raus aus Deutschland. Es sollen natürlich auch keine mehr reinkommen dürfen. Der Schutz der Familie, die von denselben Leuten geradezu heiliggesprochen wird, wenn es darum geht gegen Homosexuelle zu hetzen, gilt nicht für Araber oder Afrikaner. Deren Familien sind offenbar unwert. Da sollen Kinder von ihren Eltern, Ehemänner von ihren Frauen über Jahre auseinander gerissen werden. Grundgesetz? Genfer Flüchtlingskonvention? Ist doch egal.

Weg. Einfach weg. Ob man sie kaserniert oder gar „konzentriert“, in Ankern abserviert, sie von Typen wie Orbán oder Erdoğan massakriert oder gleich als Leichen im Mittelmeer konserviert, ist sogar der ganzen Bundesregierung egal.
Aus den Augen, aus dem Sinn.
Hauptsache, es kommt keiner mehr nach Deutschland.
Ob die Menschen sterben, hungern, ersaufen, erschossen oder gesprengt werden dringt nicht bis ins deutsche Kollektivbewußtsein vor, auch wenn einige wenige natürlich laut aufschreien, ob des totalen moralischen Versagens Europas.


Na also, geht doch: Die Flüchtlingszahlen sinken. Die Bundesregierung atmet auf. Die Flüchtlingskrise vorbei, als würde ein Spuk zu Ende gehen. Nur dass es eben kein Spuk ist, sondern immer noch bittere Realität. Nein, diese so genannte Flüchtlingskrise ist noch lange nicht vorüber. Ganz im Gegenteil. Sie findet jetzt nur nicht mehr vor unseren Augen statt.
Aber in Syrien, wo in diesen Tagen Hunderttausend auf der Flucht sind vor einer Großoffensive der syrischen Armee. Menschen, die aus Syrien nicht raus- und nach Europa nicht reinkommen.
Auch aus Eritrea versuchen immer noch Tausende zu fliehen, weil ihnen dort Folter, Zwangsarbeit und willkürliche Verhaftungen drohen.
Und in Afghanistan begann das neue Jahr, wie das alte endete: Mit blutigen Anschlägen, denen die Zivilbevölkerung schutzlos ausgeliefert ist.
Wie gut, dass wir uns die Folgen dieses Elends hier nicht mehr antun müssen. Dafür hat Europa, dafür hat die Bundesregierung gesorgt:
Im Mittelmeer zum Beispiel, wo wir gegen alle Regeln des Völkerrechts libysche Milizen aufrüsten, die Flüchtlinge auf offener See verrecken lassen oder in Foltercamps zurückbringen.
Oder in Griechenland, wo wir Familien mit ihren Kinder unter erbärmlichen Umständen vor sich hinvegetieren lassen – getrieben vom zynischen Kalkül, es möge möglichst viele abschrecken nach Europa zu kommen.
Oder in Afrika, wo die Bundesregierung keinerlei Hemmungen hat mit den schlimmsten Diktaturen zu kooperieren – um die Flüchtlinge schon in der Wüste aufzuhalten, wo viele elendig zugrunde gehen. Weit weg von Europa: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Ja, die Flüchtlingszahlen in Deutschland sinken. Aber wir sollten uns nichts vormachen: Dafür hat Europa seine Seele verkauft – mit tatkräftiger Unterstützung der Bundesregierung. Die Folgen der Flüchtlingskrise seien bewältigt, sagte der Bundesinnenminister heute. Vielleicht kann er jetzt ja ruhiger schlafen. Ich kann es nicht.



Ja, das stimmt. Syrien ist ein Hort des Friedens. Zu 99%. Da kann man wunderbar leben.

Unfassbar miese Lügen verbreitet die kackfarbige Brut. Deutschland liefert Waffen ins Krisengebiet. Wir verdienen, während und weil die Lage in Syrien völlig eskaliert.

[….] Kampfpanzer auf Tiefladern rauschen an der Kamera vorbei; das türkische Fernsehen überträgt von der Grenze zu Syrien. Präsident Recep Tayyip Erdoğan droht den syrischen Kurden mit Angriffen. In der syrischen Provinz Idlib wird seit Wochen heftig gekämpft: Dort attackieren syrische Truppen mit Unterstützung Russlands Rebellen und Dschihadisten, von denen einige von der Türkei unterstützt werden.
Überdies gibt es neue Spannungen zwischen den USA auf der einen Seite und Russland, Iran sowie dem syrischen Regime von Baschar al-Assad, aber auch der Türkei auf der anderen, seit die USA angekündigt haben, unter maßgeblicher Beteiligung der Kurden im Nordosten Syriens eine 30 000 Mann starke Truppe zum Grenzschutz aufzubauen.
Das Jahr 2018 beginnt mit Eskalation in dem Bürgerkriegsland; die Aussicht auf Frieden oder Verhandlungen schwinden. Die Zusammenarbeit zwischen Russland, Iran und der Türkei ist gefährdet, eine Auseinandersetzung zwischen den USA und Russland sowie Iran, indirekt ausgetragen durch von ihnen gestützten Milizen, wird wahrscheinlicher. Ein Krieg zwischen der Türkei und Syriens Kurden ist schon fast im Gange; ein Zerwürfnis zwischen den Nato-Partnern Türkei und USA die Folge. […..]

Täglich wird es katastrophaler.
Deutschlands Flüchtlingsschikanierungspartner Recep Tayyip Erdoğan eskaliert fleißig mit, weil er die einzig zurechnungsfähige und nicht fanatische Macht in der Malaise, die Kurden hasst wie die Pest.

[…..] Erdogans Truppen stehen offenbar kurz vor dem Einmarsch ins Nachbarland Syrien. Die Militäroffensive hat bereits begonnen: Seit Mitternacht greift das türkische Militär kurdische Dörfer an. [….]

Der türkische Präsident hat alle Möglichkeiten.
Woher hat der Mann, der Myriaden Oppositionelle, Journalisten, deutsche Reporter und Intellektuelle in Zuchthäuser steckt noch mal die Waffen für seine Syrienoffensive?

Ach ja:

[…..] Bundesregierung will Panzer-Deal mit der Türkei genehmigen
Die beginnende Entspannung zwischen der Türkei und Deutschland zeigt Wirkung: Rheinmetall soll laut einem Bericht erlaubt werden, türkische Leopard-Panzer aufzurüsten. [….]

Das ist das neue Motto der (alten) Groko: Militärisch mitmischen, aber vor den Konsequenzen die Augen verschließen.

Deutsche Tornados und Tankflugzeuge sind immer noch für den Anti-IS-Einsatz in Jordanien stationiert, obwohl der IS doch eigentlich besiegt sein soll und die Zielaufklärung sowieso nur von US-Drohen durchgeführt wurde, weil die erheblich moderner als die deutsche Schrottflugtechnik ist.
Was will Ursula von der Leyen eigentlich noch da?
Warum gab es nicht längst einen Abzugsbefehl?
In den Groko-Sondierungen werden Obergrenzen postuliert und die angeblich sicheren Herkunftsländer sind gleichzeitig noch Kriegsgebiete?

[….]  Die Mission der Aufklärungs-Tornados hat sich dabei in den vergangenen Monaten deutlich verändert. Während die Jets früher hochauflösende Bilder von Stellungen und Gebäuden machten, in denen sich der Gegner verschanzt hatten, suche man nun nach versprengten IS-Kämpfern, die sich etwa als Beduinen tarnten. Keine einfache Aufgabe. "Je mehr die in den Untergrund gehen, desto schwerer wird es. Und letztlich sind unsere Aufklärungs-Tornados dann irgendwann das falsche Mittel", sagt Dominique G.  Das weiß wohl auch seine oberste Chefin. "Die Aufgabe wird weitergehen, aber sicherlich werden sich Aufträge und Charakter der Aufträge verändern", erklärte Verteidigungsministerin von der Leyen, die zu Besuch beim Kontingent in Jordanien ist. [….] Dass die Mission noch lange fortgeführt wird, bezweifelt auch Fritz Felgentreu, Verteidigungspolitiker der SPD und womöglich bald in einer Koalition mit von der Leyens Union. "Die Sinnhaftigkeit lässt nach", sagt Felgentreu. [….] Monatelang waren die Jets der Luftwaffe von der türkischen NATO-Basis Incirlik aus gestartet. Doch die Debatte um Einschränkungen von Besuchen deutscher Parlamentarier bei der Truppe führte zum Umzug nach Jordanien. Seit Oktober 2017 fliegen die Tornados ihre Einsätze nun von hier aus. Seitdem haben die Aufklärungs-Jets nach Angaben der Luftwaffe mehr als 150 Einsätze absolviert, das Tankflugzeug sogar gut 160. [….]

Donnerstag, 18. Januar 2018

Homopower Teil II



Das ist nur eine Vermutung, die ich nicht vollständig beweisen kann, aber ich denke, daß Putin und Trump eine ganz ähnliche Einstellung zu Schwulen haben.
Es interessiert sie nicht besonders, weil beide nicht in der Wolle gefärbte Religioten sind.  


Vor seiner politischen Karriere fiel Trump nicht mit homophoben Äußerungen auf, während sein tiefsitzender Rassismus sich durch seine gesamte Karriere zieht. Wladimir Putin absolvierte gar zwei volle Amtsperioden als russischer Präsident ohne irgendein Interesse an homorepressiver Gesetzgebung.
Wahrscheinlich die klassische Altherren-Bigotterie. Man guckt gern Lesbenpornos, mag aber weibische Männer nicht.

Putin hatte nach seinen ersten acht Jahren enorme ökonomische Fortschritte vorzuweisen, aber je besser es den Russen ging, desto liberaler wurden sie auch. Bei Duma-Wahlen sackte Putins Partei auf die 50%-Marke herab.
Zeit sich einen mächtigen Verbündeten zu suchen.

Der Prass- und Prunk-begeisterte Metropolit Kyrill rafft aber nicht nur Luxusgüter an sich und spannt den Staat für seine Geldgier ein, sondern er unterstützt auch euphorisch die diskriminierende Hetze gegen sexuelle Minderheiten in Russland.
 
 "Moral ist entweder absolut, oder es gibt sie nicht. Wenn Sie Homosexualität rechtfertigen, warum dann nicht gleich Pädophilie?", erklärte Kyrill vor einem Jahr im Interview mit dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel“.
 Der neue Chef der 135 Millionen Russisch-Orthodoxen Christen begründete seinen Vergleich mit der Heiligen Schrift: "Die Bibel nennt das Sünde", so Kyrill zur Homosexualität. Der CSD Moskau sei daher lediglich "eine aufdringliche Zurschaustellung von Unzucht".
(Queer.de 02.02.2009)

Menschenrechte, Demokratie und womöglich Schwulenrechte - das mag der Russische Patriarch in Moskau genauso wenig wie Ratzinger im Vatikan.

"Sie persönlich, Wladimir Wladimirowitsch, haben eine großartige Rolle bei der Korrektur des Laufs unserer Geschichte gespielt. Ich möchte mich bei Ihnen dafür bedanken", sagte der Patriarch nach Kirchenangaben. In der Vorwoche hatte Kyrill I. orthodoxen Christen abgeraten, an der dritten großen Protestkundgebung gegen Putin in Moskau teilzunehmen. Sie sollten lieber zu Hause beten, als Sprechchöre zu rufen. 
(Kathweb 09.02.2012)

Immer mehr scharf homophobe Gesetze werden in Russland durchgesetzt.

Für Putin ist sein Bündnis mit Kyrill ein Win-Win-Deal. Seine Macht wird gesichert und was er Kyrill dafür an Anti-blasphemischen Gesetzen und homophober PR geben muss, kümmert ihn nicht, weil schwule Russen kein politischer Machtfaktor sind.

Trump ging ebenfalls den Deal mit radikal Homophoben ein, weil ihm das die Wahl sicherte. Er merkte schnell was seinen evangelikalen Schwulenhassern wie Mike Pence gut gefiel.

Christen sind aber eine politische Macht, die schon immer bestens mit den üblen und faschistischen Hass-Regimen harmonierte.

 Auf Schwule einzudreschen hat für Trump einen zusätzlichen „positiven“ Effekt, da sein Vorgänger viele LGBTI-freundliche Regelungen auf den Weg brachte. Nichts hasst Trump so sehr wie seinen schwarzen Vorgänger, nichts treibt ihn mehr an, als der Drang alle Spuren Obamas zu tilgen.
Daher leitet er mit Vergnügen ein antischwules Rollback ein. Nicht weil er selbst Schwule zutiefst hasst, sondern weil es Obama beschädigt und Pence erfreut.

Das TAP* listet inzwischen eine endlose Liste homophober Aktivitäten der Trump-Administration auf. Dagegen wirkt Putin liberal.

*The Trump Accountability Project (TAP) is a resource for journalists, editors, and other news makers reporting on the Trump administration, which catalogues the anti-LGBTQ statements and actions of President Donald Trump and those in his circle.

Aktuellstes Beispiel ist eine neue Regelung, die es medizinischem Personal erlauben soll die Behandlung von Schwulen, Lesben und Queeren zu verweigern.
Willkommen im Mittelalter.

 [……] The Trump administration is considering a new “religious freedom” rule that would allow healthcare workers to refuse to treat LGBT patients. The move would also allow workers to deny care to a woman seeking an abortion or any other service they morally oppose. […..]

Da ejakulieren Evangelikale vor Glück und scharen sich umso fanatischer Hinter Trump und Pence.

In den USA nehmen Hassverbrechen gegen Schwule wieder zu und in den meisten Bundesstaaten kann man anschließend sogar wegen seiner eigenen Homophobie freigesprochen werden. So wünschen es die Republikaner.

[…..] Mit der "Homo-Panik-Verteidigungsstrategie" können Rechtsanwälte argumentieren, dass ihre Mandanten einen Homosexuellen nur getötet haben, weil sie panische Angst vor seiner sexuellen Orientierung gehabt hätten und dadurch nicht zurechnungsfähig gewesen seien. Bei einer wohlwollenden Jury können die Homo-Hasser mit einem milderen Urteil oder gar einem Freispruch rechnen.
Der bekannteste Fall einer "Gay Panic"-Verteidigung ereignete sich nach dem Mord am schwulen Studenten Matthew Shepard im Jahr 1998 nahe Laramie (Wyoming). Die Täter wurden allerdings trotzdem zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Erfolgreich war die Strategie etwa 2009 in Chicago, als ein heterosexueller Mann freigesprochen wurde, obwohl er einen Schwulen mit 61 Dolchstichen getötet hatte. [….]

Anders als in Russland sind US-LGBTIQs aber nicht so zahnlos, daß die GOP keinen Preis dafür zahlen müsste.

Schwule sind nicht nur sichtbar, sondern auch reich (wie zB Apple-Chef Tim Cook), beliebt (wie zB Jodie Foster, George Takei), medien-affin (Anderson Cooper, Don Lemon) oder sogar Sportler (Brian Boitano, Martina Navratilova, Michael Sam).


Amerikas Top-Homophober, US-Vizepräsident Mike Pence muss also durchaus mit Widerspruch rechnen, wenn er öffentlich auftritt.

Das wird beispielsweise bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang passieren, wenn Pence sich im Glanz seiner US-Mannschaft sonnen möchte, indem er die Delegation in Südkorea anführt.

Das gefällt nicht jedem. Der schwule amerikanische Eiskunstläufer Adam Rippon zeigt ihm schon mal den Mittelfinger.

 […..] As our American Olympic delegation prepares to compete at the PyeongChang Winter Olympics in South Korea next month, one athlete in particular did not take kindly to the news that Vice President Mike Pence will lead the U.S. delegation in the opening ceremonies.

In an interview with USA Today Sports, figure skater Adam Rippon, who made history as the first openly gay athlete to ever qualify for the Olympics, expressed outrage at the news.

    “You mean Mike Pence, the same Mike Pence that funded gay conversion therapy?” Rippon said. “I’m not buying it.”

    “I don’t think he has a real concept of reality,” he added. “To stand by some of the things that Donald Trump has said and for Mike Pence to say he’s a devout Christian man is completely contradictory. If he’s okay with what’s being said about people and Americans and foreigners and about different countries that are being called ‘shitholes,’ I think he should really go to church.”
Rippon further claimed that, should be invited to the White House for a post-Olympic reception, he would reject any such invitation.

    “I won’t go because I don’t think somebody like me would be welcome there. I know what it’s like to go into a room and feel like you’re not wanted there,” he explained. “If I talked to people the way that President Trump talks to people, my mom would kick my ass.”

Pence, the fierce conservative and virulent homophobe, has been outspoken in his opposition to gay rights. He signed Indiana’s Religious Freedom Restoration Act into law, allowing businesses to discriminate against LGBT customers for religious purposes. He has signaled support for the decidedly inhumane practice known as conversion therapy, has voted to define marriage as only between a man and a woman, and has claimed that LGBT military service amounts to “social experimentation.” […]


Mittwoch, 17. Januar 2018

Rage of white men.



Rassistische und islamophobe Hetzer des Schlages David Berger oder Donald Trump haben es leicht.
500 Millionen Menschen leben und Europa, 330 Mio in den USA.
Mit Kanada, Neuseeland, Australien, Russland kommt man also auf eine Referenzgröße von rund einer Milliarde weißer „Abendland“-Menschen.
Da kann man leicht aus den Newstickern regelmäßig irgendeinen Straftäter herauspicken, der dunkelhäutig und/oder muslimisch ist, um seine miese Hassbotschaft zu transportieren.

„Sehr nur her, schon wieder hat so ein minderwertiger Dunkelmensch einem von uns etwas angetan! Wir müssen uns endlich wehren und das Pack rausschmeißen/abschieben/wegsperren.“

Das ist Pauschalisierung auf unterstem Niveau. Ein Muslim ist böse, also sind alle 1,4 Milliarden Moslems böse.
Ein Muslim ist Terrorist, also sind alle Muslime Terroristen.

Pauschalisierungen aufgrund von Rasse oder Religion sind ohnehin absurd, weil der soziokulturelle Hintergrund, die Bildung und Wohlstand eher ein Indikator für Kriminalität sind.

Islamophobe Hetzer, die alle deutschen Probleme mit Kriminalität auf „den Islam“ schieben, kann man ganz leicht mit dem Gegenbeispiel Iran zu fassen bekommen.
Es gibt de facto keine Kriminalität oder Integrationsproblematik durch Iraner in Deutschland, obwohl sie weitüberwiegend ebenfalls Muslime sind.
Wieso das so ist, lässt sich leicht erklären. Während in den 1960er Jahren die am schlechtesten gebildeten Türken als Gastarbeiter nach Deutschland kamen, waren es im Zuge der Ayatollah-Revolution von 1979 in erster Linie Intellektuelle und Akademiker, die aus dem Iran nach Deutschland flohen.
Daher  sind typische Berufe von Deutsch-Iranern heute auch Architekt oder Chirurg.
Natürlich gibt es mit „denen“ keine Probleme, obwohl sie dem Islam angehören.

Der zweite Grund weswegen rassistische/religiöse Pauschalisierungen wohl zur Hetze, nicht aber als echte Argumente taugen, ist die nicht gewährte Repräsentativität.
Greift man sich aus einer Hetzseite wie Bergers PP-Blog ausschließlich durch muslimische Asylanten begangene Straftaten heraus, entsteht schnell der Eindruck alle Straftaten würden von ihnen begangen, oder jedenfalls die große Mehrheit.

Die Statistik gibt das aber beim besten Willen nicht her.

In den US werden zehn Mal mehr Menschen versehentlich von Kindern getötet („Toddler-Terror“), als von islamischen Terroristen.
US-Cops sind sogar 100 mal tödlicher als Islamisten.


Natürlich würden Trump und Berger so eine Tatsache nie erwähnen.
Daher werden auch Mass-Shooting mit weißen oder christlichen Tätern diskret verschwiegen, während sofort wüst losgetwittert wird, wenn der Täter dunkleren Teints ist.


US-Senator Cory Booker, ohnehin noch en brasse, weil Trumps völlig verblödete Heimatschutzministerin keine Probleme mit dem Shithole-Vokabular ihres Chefs hatte, wies heute bei Chris Cuomo auf die tödlichsten Attacken hin.

Seit dem 11.September 2001 gab es in Amerika 85 major attacks, von denen 73% von white Supremacists gegen Minderheiten durchgeführt wurden.

[….] White Men Have Committed More Mass Shootings than Any Other Group. [….] “There’s a feeling of entitlement that white men have that black men don’t," criminologist James Alan Fox told The Washington Post in 2012. "They often complain that their job was taken by blacks or Mexicans or Jews. They feel that a well-paid job is their birthright. It’s a blow to their psyche when they lose that. ... If youre a member of a group that hasnt historically experienced unemployment, theres a far greater stigma to [losing a job] than those who have." [….]

Also wenn man schon pauschalisieren will, dann sind ganz klar weiße christliche Männer die gefährlichste Gruppe in Amerika.
Statt „complete shutdown for all muslims“ sollte Trump also lieber die ganzen  white christian hategroups aus dem Land werfen, wenn er etwas gegen die Terrorgefahr unternehmen möchte.
Blöd nur, daß sich aus ihnen auch seine treueste Wählerbasis rekrutiert und er sie daher für „very fine people“ hält.

[…..]  In fact, America has been here 273 times in 2017 alone, according to the Gun Violence Archive, which compiles deaths and injuries from shooting incidents and defines a mass shooting as any incident where four or more people are wounded or killed. According to their tally, there have also been 11,698 deaths as a result of gun violence so far this year. Between 2001 and 2014, 440,095 deaths by firearms occurred on US soil, while deaths by terrorism during those years numbered 3,412. Today, America faces approximately one mass shooting per day on average.
Mass shootings are a violent epidemic that have been met with fatal passivity for far too long. If mass shootings were perpetrated mostly by brown bodies, this would quickly be reframed and reformed as an immigration issue. If thousands died at the hands of black men, it would be used to excuse police brutality, minimize the Black Lives Matter movement and exacerbate the "raging black man" stereotype. If mass shooters identified as Muslim, it would quickly become terrorism and catalyze defense and security expenditures.
But this is a white man's problem. According to an analysis by Mother Jones, out of 62 cases between 1982 and 2012 (a time period that would not include the actions of Dylann Roof or Stephen Paddock, among others), 44 of the killers were white men and only one was a woman. Since 1982, mass shootings in the United States have been committed by white men who are often labeled "lone wolves" or "psychologically impaired." As a result, the government that would otherwise be mobilizing its institutions to bring about reform remains a stalwart of the Second Amendment and mass shootings' greatest ally. An over-affinity for guns among white men, dangerous against any other backdrop, gets defended as patriotism by many conservatives or even as white pride by those on the alt-right. [….]