Samstag, 9. Januar 2016

Ein bißchen Engagement darf schon sein.


Eigentlich mischt man sich ja nicht in die nationalen Wahlkämpfe anderer Länder ein.
Im Jahr 2008 verbannte Angela Merkel allerdings aus alter Verbundenheit zu ihrem Busenfreund George W. Bush Barack Obama von einem Auftritt am Brandenburger Tor. Nachdem Außenminister Steinmeier schon sein OK gegeben hatte, mußt Obama blamiert auf Anordnung des Kanzleramtes für seine Rede zur in den USA nahezu unbekannten Berliner Siegessäule umziehen.

Natürlich blöd für Merkel, daß Obama kurze Zeit später zum mächtigsten Mann der Welt gewählt wurde. Seitdem ist das deutsch-amerikanische Verhältnis reichlich abgekühlt. Wie wir inzwischen durch Edward Snowden und andere wissen, nimmt das Weiße Haus das Berliner Kanzleramt offenbar gar nicht mehr ernst und betrachtet Deutschland als so unsicheren Hallodri, daß man ihn geheimdienstlich überwachen muß.

Die Zeit der völlig autark handelnden Nationalstaaten ist ohnehin vorbei.
Entweder man schottet sich so ab wie Nordkorea und lebt dann in der ökonomischen und kulturellen Steinzeit, oder aber man öffnet sich vollkommen und bildet Allianzen.
Auch die gegenwärtig militärisch und wirtschaftlich noch größte Macht der Erde, die USA, kann im Alleingang quasi nichts mehr erreichen. Sie braucht Freihandelszonen, internationale Geldgeber, ist völlig von Importen abhängig und bricht allein auch keine Kriege mehr vom Zaun.

Die Welt wird kleiner, wächst zusammen – das ist eben nicht nur eine griffige Floskel, sondern politische Realität und Notwendigkeit.

Bartosz Wieliński, Redakteur im Auslandsressort der polnischen Tageszeitung Gazeta Wyborcza fordert heute in einem Gastkommentar der SZ sogar ausdrücklich die Deutschen dazu auf sich in Polen einzumischen, die neue Warschauer Regierung zu kritisieren.

Bitte nicht schweigen
Nach dem Sieg der rechtspopulistischen Partei PiS ist eine Katastrophe in den deutsch-polnischen Beziehungen unvermeidbar. Trotzdem sollte die Bundesregierung sich mit Kritik auf keinen Fall zurückhalten.
[….] Um die Gewerkschaft Solidarność schlechtzumachen, verbreitete die Regierung im Kommunismus einst Zeichnungen vom "Baum des Volksverrats". Jetzt hetzen die Pis-Anhänger auf Twitter oder Facebook gegen uns und machen uns zu "Volksdeutschen". Angestachelt werden sie von Vizepremier Mateusz Morawiecki, der öffentlich bedauert, dass man heute mit der Verunglimpfung seines eigenen Landes zu kämpfen habe. Das Ziel war damals dasselbe wie heute: die Unbeugsamen mundtot machen. Wie viel leichter hätte es die Pis, wenn das Ausland nicht wüsste, was in Polen vor sich geht.
Doch das Ausland weiß es. EU-Kommission und Europaparlament wollen sich die Situation in Polen genau ansehen, in den westlichen Medien häufen sich die kritischen Kommentare. Ich verstehe die Empörung des Westens voll und ganz. Wir sind eine große Familie. Es ist normal, dass die Verwandten eingreifen, nachsehen, zu Hilfe kommen, wenn einem ihrer Nächsten Schlimmes geschieht. Und dass ein Verwandter, wenn er sich danebenbenimmt, Ermahnungen zu hören kriegt. Ermahnungen, die schärfer werden, wenn er nicht reagiert.
Die Ausschaltung des Verfassungsgerichts, die brutale Übernahme der öffentlichen Medien widerspricht den Werten Europas. Ebenso widerspricht dem Geist der europäischen Demokratie die Methode, mit der die Pis das Recht ändert: im Eiltempo, über Nacht, womit der Opposition jedes Recht auf Diskussion genommen wird. Die Gesetze, die auf Eilabstimmungen in Sejm und Senat warten, sollen die Kompetenzen der Geheimdienste erweitern, die Unabhängigkeit der Staatsanwaltschaft beenden, private Medien repolonisieren. [….]

Große Länder wie Indien, Russland oder China zu kritisieren mag ökonomische Nachteile bringen.
Das sollte einen aber nicht von ehrlichen Worten untereinander abhalten.
Wichtig dabei ist aber, daß die genannten der Nationen eine völlig andere Geschichte haben und nicht zu unseren engsten Partnern in EU oder NATO gehören.
Alle drei Länder haben in ihrer Geschichte schwer unter Westeuropa gelitten.
China hat 5000 Jahre lang keinen Kolonialismus betrieben und anderen Nationen mit Kriegen überzogen. Russland wurde mehrfach von Westeuropa aus angegriffen. Zuletzt führte die deutsche Aggression dazu, daß mindestens 22 Millionen Sowjetbürger starben – darunter auch mittelbar der ältere Bruder Wladimir Putins.

Daher ist eine gewisse Zurückhaltung angebracht. Es steht Deutschland nicht an oberlehrerhaft daher zu kommen.
Und es steht der USA, die im 21. Jahrhundert bereits einige illegale Angriffskriege anzettelte und die Welt mit Drohnenangriffen überzieht nicht an den moralischen Zeigefinger gen Moskau zu erheben.

Wir untereinander sollten hingegen umso mehr auf die Einhaltung unserer Werte dringen.
Wir sollten die in den USA praktizierte Todesstrafe, sowie amerikanische Folterlager eben nicht stillschweigend hinnehmen, sondern bei jeder Gelegenheit anprangern.

Gerade Deutschland mit seiner bekannten Geschichte sollte nicht schweigen, wenn der rechtsradikale Hetzer Donald Trump ausflippt.
Nach seiner Forderung alle Muslime an den amerikanischen Grenzen abzuweisen, protestierte die Muslimin Rose Hamid in South Carolina während einer GOP-Wahlkampfveranstaltung stumm mit einem gelben Judenstern und wurde vom rasenden Trump unsanft aus der Halle geworfen.
Das Publikum grölte und schimpfte wie von Sinnen.


So geht es nicht.

In England unterschrieben bisher mehr als eine halbe Million Menschen eine Petition für ein Einreiseverbot gegen Donald Trump.

Nach Trumps fortwährenden Angriffen auch gegen Deutschland, ist es hohe Zeit etwas Ähnliches für Deutschland zu planen.
Seine Twitternachrichten sprechen eine deutliche Sprache.

Donald J. Trump  @realDonaldTrump
Germany is going through massive attacks to its people  by the migrants allowed to enter the country. New Years Eve was a disaster. THINK!
15:25 - 6 Jan 2016

Donald J. Trump @realDonaldTrump
Man shot inside Paris police station. Just announced that terror threat is at highest level. Germany is a total mess-big crime. GET SMART!
14:24 - 7 Jan 2016

Natürlich würde Merkel es niemals zu so einem Schritt kommen lassen, aber es wäre schon ein Zeichen, wenn sich genügend Deutsche einer solchen Petition anschlössen.

[….] Nachdem in Großbritannien schon 500.000 Unterschriften für ein Einreiseverbot Trumps gesammelt wurden, gibt es nun auch in Deutschland eine entsprechende Initiative. Und mit dem bayerischen Grünen-Politiker Dieter Janecek den ersten Bundestagsabgeordneten, der sich für ein Trump-Einreiseverbot ausspricht.
"Trumps Hetztiraden gegen Minderheiten und Geflüchtete dürften den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllen"; sagte Janecek SPIEGEL ONLINE. "Deutschland sollte klare Kante zeigen gegen Hassprediger jeglicher Art, im Zweifelsfall auch mit Einreiseverboten."
[….] Auf der Plattform Change.org ist 35.000-mal eine Petition gezeichnet worden, die Trump die Einreise nach Deutschland verbieten will - "bis unsere Volksvertreter eindeutig geklärt haben, was zur Hölle mit dem Mann los ist", wie es dort heißt. Allerdings ist nicht nachprüfbar, ob sich dahinter auch 35.000 Bürger verbergen.
[….] Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs hielte ein Einreiseverbot für Trump sogar für "groben Unfug". In einer Demokratie müsse man "andere Meinungen aushalten können", glaubt er.
Oder die Konfrontation sogar suchen? So sieht es der Linken-Parlamentarier Jan Korte: "Wenn er kommt, sollten sich alle möglichst bekloppte Frisuren machen und Donald Trump noch lächerlicher machen - soweit das überhaupt möglich ist", sagt Korte mit Blick auf die blonde Haartolle des US-Politikers. "Das ist die richtige Antwort auf seine Hetze." [….]

Freitag, 8. Januar 2016

Der größere Skandal hinter dem Skandal.



Mal wieder ein Update aus Regensburg.
Über Jahrzehnte waren die Regensburger Domspatzen die Wirkungsstätte des weltbekannten „Orgel-Ratz“, also dem heute fast 92-Jährigen Georg Ratzinger, der von 1964 bis 1994 als Domkapellmeister der Chef der Regensburger Domspatzen war.
Während seiner Zeit gabt es rund 2000 „Domspatzen“, von denen rund ein Drittel sexuell missbraucht wurde.

Ob der ältere Papstbruder womöglich selbst sexuell übergriffig wurde, ist nicht bekannt.
Vielfach berichtet wurde aber von seiner ausgesprochen sadistischen Ader.
Er geriet in regelrechte Prügelorgien, warf mit Stühlen nach zehnjährigen Schülern. Ratzinger prügelte so von Sinnen auf seine Schüler ein, daß ihm vor Wut das Gebiss rausflog und durchs Klassenzimmer geschleudert wurde.

Auch Chorchef Georg Ratzinger, der Bruder von Papst Benedikt XVI., wurde von ehemaligen Domspatzen als "extrem cholerisch und jähzornig" erlebt. So habe Ratzinger noch Ende der achtziger Jahre bei Chorproben erzürnt Stühle in die Männerstimmen hineingeworfen. Einmal habe sich der Domkapellherr so erregt, dass ihm sogar das Gebiss herausgefallen sei. Der 86-jährige Ratzinger wollte sich dazu nicht äußern.

Offenbar will man aber in Regensburg mit aller Macht die Verantwortung der Ratzingers vertuschen und zu Lebzeiten des Papstes und seines Bruders nicht mehr in die Verlegenheit kommen einen Pontifex-Maximus-Bruder anklagen zu  müssen.
Sechs lange Jahre seit dem Canisius-Schock gelang das bisher.
Im Jahr 2016 wird es allerdings durch den mit der Klärung des Missbrauchsskandals beauftragten Rechtsanwalt Ulrich Weber noch einmal ungemütlich für den frommen Orgel-Ratz.

[….] Im vergangenen Februar hatte das Bistum insgesamt 72 frühere Domspatzen als Opfer körperlicher Gewalt genannt - und angekündigt, jedem von ihnen eine Entschädigung von 2500 Euro zu zahlen.
Wie viele der 72 anerkannten Gewaltopfer auch sexuell missbraucht wurden, ließ die Kirche offen. Und während Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer bislang nur von zwei Tätern sprach, berichtet Ulrich Weber nun von "eindeutig mehr als zwei Beschuldigten".
[….]  Weber erwartet, dass sich weiterhin Opfer bei ihm melden - und die Zahlen weiter steigen. Wann es einen Abschlussbericht geben wird, ließ Weber offen.
Bereits jetzt sei aber klar, dass bei den Domspatzen über Jahrzehnte hinweg ein "System der Angst" geherrscht habe, sagte Weber der SZ. Er müsse davon ausgehen, dass zwischen dem Ende des Zweiten Weltkrieges und den frühen Neunzigerjahren mindestens jeder dritte der rund 2400 Domspatzen zum Gewaltopfer geworden sei. "Das ist die einhellige Aussage der Opfergespräche", sagte Weber. [….] Während das Bistum den Misshandlungen anfangs nur in der Domspatzen-Vorschule in Pielenhofen und später in Etterzhausen verortete, bestätigt Weber jetzt auch Übergriffe im Gymnasium, Internat und Chor in Regensburg. [….]

Ebenso wichtig wie den Namen Ratzinger rein zu halten, ist es für die hunderte Milliarden Euro schwere katholische Kirche, die Opfer höchstens mit Almosen abzuspeisen.

Die Opfer der Geistlichen um Ratzinger wurden nur mit der Kneifzange angefasst.

Einige Opfer, die über Jahre regelmäßig von Pfarrern vergewaltigt wurden haben schon ausgerechnet wie viel sie durch die Maximalentschädigung von 5.000 Euro „pro Fick“ als Kind verdient hätten.

Wie praktisch es doch ist wenn die Täter unter sich bleiben und allein entscheiden, wie und ob überhaupt man den Päderasten-Augiasstall ausmisten muß.

Die moralisch verkommenen Katholiken der Bundesregierung rücken nun in den Focus, weil sie drei Jahre lang demonstrativ die Opfer im Stich ließen, ihre Bitten ignorierten und sich mit den Tätern solidarisierten.

1. Nach dem Scheitern der Pläne für eine Aufarbeitung durch das KRIMINOLOGISCHE FORSCHUNGSINSTITUT NIEDERSACHSEN stehen wir wieder am Anfang. Auch drei Jahre nach den ersten Veröffentlichungen vom Januar 2010 liegen  noch immer keinerlei detaillierte Zahlen und Informationen über das Ausmaß  der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche in Deutschland vor.
Die Katholische Kirche als Institution ist offensichtlich mit der Aufarbeitung  überfordert. Das ist nicht wirklich überraschend. Denn Selbstaufklärung kann  nicht funktionieren, dazu braucht es eine unabhängige Instanz.  Jetzt ist die Öffentlichkeit gefragt: Der Deutsche Bundestag sollte eine Untersuchungskommission einrichten und die zahlreichen Fälle von sexuellem  Missbrauch sowie das dahinter liegende institutionelle Versagen untersuchen.
Als Vorbild können dabei die Erfahrungen in anderen Ländern dienen.  […] Dass es auch anders geht, zeigt beispielhaft das Vorgehen in den Niederlanden.
[…] 2. Die 2011 von der katholischen Kirche einseitig festgelegte „Anerkennungsprämie“ für die Missbrauchstaten ihrer Priester von „bis zu 5.000 Euro“ ersetzt  keine echte Entschädigung, die auf der Grundlage der unabhängigen Untersuchung festgelegt werden sollte.
Auf Grundlage der unabhängigen Untersuchungsergebnisse muss über eine  angemessene Entschädigung für den zugefügten Schaden gesprochen werden. […]
3. Es gibt immer noch immer keine Clearingstelle für die Abwicklung von Anträgen auf Hilfe. Die Missbrauchsbetroffenen aus katholischen Institutionen in Deutschland befinden sich daher auch weiterhin in einer fachlich und menschlich absolut inakzeptablen Situation: Da es keine unabhängige Anlaufstelle gibt, müssen sie sich an die Institution selbst also die katholische Kirche wenden, um Ihre Anliegen zu formulieren. Es handelt sich hierbei um dieselbe Institution, die bis zum Januar 2010 vorsätzlich jegliche Thematisierung, Aufdeckung, Aufarbeitung oder gar Hilfen für die Betroffenen verhindert hat.  […]

Einige Opfer, die von der Kirche nach wie vor ignoriert werden, sind im Hungerstreik - auch davon war heute bei den selbstzufriedenen Bischöfen keine Rede.

Warum HUNGERSTREIK-DEMO:
    Weil der Deutsche Bundestag das Thema sexualisierte Gewalt und andere Formen von Gewalt seit drei Jahren aussitzt, anstatt konkrete Entscheidungen zu treffen.
    Weil unsere Bundesregierung eine gerechtere Gesetzesreform, sowie die Aufhebung der Verjährungsfristen verhindert.
    Weil der scheinheilige Runde Tisch dieser Bundesregierung nichts gebracht hat.
    Weil de facto nichts passiert ist.

Welche Sitten allgemein bei den Regensburger Drecksspatzen herrschten dürfte im Vatikan nicht gerade unbekannt sein - schließlich führte der Prügel-Pater Georg Ratzinger dort lange das Kommando. Der ehemalige Schüler Alexander Probst, 51, versichert per eidesstattlicher Erklärung wie es ihm damals erging.

Er hat jahrelang geschwiegen. Er wollte nicht darüber reden, wie er von dem Präfekten regelmäßig befummelt und für dessen Lust missbraucht wurde. Und er hat keinem erzählt, dass er vom Domkapellmeister Georg Ratzinger immer wieder "verprügelt" wurde. "Ein cholerischer Sadist", sagt er heute über den Bruder von Papst Benedikt XVI. [….] Was der Bub erlebte, war "der blanke Horror". Prügel, sagt Probst, "gehörten zum Schulalltag".
 Doch damit nicht genug: "Im Zimmer des Präfekten musste man sich bis auf die Unterhose ausziehen. Er hat uns dann übers Knie oder den Stuhl gelegt und mit dem Geigenbogen das blanke Hinterteil verhauen. Es ging um Macht und diese Macht hat aus meiner heutigen Sicht auch eine sexuelle Komponente gehabt."  Als Probst nach der vierten Klasse nach Regensburg kam, ins Internat der weltbekannten Domspatzen, hoffte er auf Besserung. […] Doch es sollte noch viel schlimmer kommen.   Georg Ratzinger war zu dieser Zeit der Chef der Domspatzen. "Wir waren seiner Macht ausgeliefert. Der ist regelrecht explodiert und hat uns vermöbelt", so Probst. Wer in den Gesangsproben in den Probenräumen des altehrwürdigen Doms falsch gesungen oder auch nur kurz mit einem Kameraden geflüstert habe, sei mit Ohrfeigen bestraft worden.   Georg Ratzinger selbst hat nach Agenturberichten bereits eingeräumt, bis zum Ende der 1970er Jahre in den Chorproben hin und wieder Ohrfeigen verteilt zu haben. Doch habe er nie jemanden "grün und blau" geschlagen, erklärte er. Außerdem seien früher Ohrfeigen "einfach die Reaktionsweise auf Verfehlungen oder bewusste Leistungsverweigerung" gewesen, teilte er mit.   Von wegen "hin und wieder Ohrfeigen", sagt Probst. "Das war an der Tagesordnung. Mich hat er einmal an den Haaren gepackt und so lange geohrfeigt, bis das Büschel Haare ausgerissen ist." Alle Schüler, erzählt Probst, hatten Angst vor dem Domkapellmeister. "Wir hatten regelrechte Wachposten. Und wenn Ratzinger nahte, dann hat jeder geschaut, dass er wegkommt."

Der Sadist Ratzinger prügelte zwar brutal auf die Kleinen ein, aber vergewaltigt wurde Alexander Probst abends vom Präfekten persönlich.

Natürlich ist Pater Ratzinger heute hochgeschätzt. 
Kinder zu quälen ist nun wirklich kein Grund, um die behäbige Kirche in Wallung zu bringen.

Heute nun wurde von RA Weber der neue Zwischenbericht aus dem Bistum Regensburg vorgestellt.

[….] Bis zu 700 Missbrauchsopfer bei Regensburger Domspatzen
[….] Mindestens 231 Kinder sollen zwischen 1953 und 1992 bei den Regensburger Domspatzen misshandelt, weitere 50 sexuell missbraucht worden sein. Fast viermal so viele Opfer wie das Bistum bis dato eingeräumt hatte. Hier noch von Einzelfällen zu reden, wäre zynisch. Es handle sich um ein System, sagt Anwalt Ulrich Weber, den das Bistum vor einem Dreivierteljahr beauftragt hat, den Missbrauch bei den Domspatzen lückenlos aufzuklären.
Mehr noch als die Zahlen erschrecken die Ereignisse hinter den Zahlen. Die sexuellen Übergriffe reichten "von Streicheln bis hin zu Vergewaltigungen". Darüber hinaus seien die Kinder teils blutig geschlagen worden - mit dem Stock, mit dem Siegelring, mit dem Schlüsselbund. Und wenn eines der Kinder vor Angst ins Bett gemacht habe, sei es zur Strafe vor seinen Mitschülern bloßgestellt worden.
Wie perfide Priester und Lehrer auch die Kinder selbst in ihr System aus Prügel und Schweigen eingebunden haben, schildert Ulrich Weber an einem Vorfall aus den Sechzigerjahren. Damals sei ein Internatsschüler "erheblich verletzt worden", worauf dessen Mutter Anzeige gegen einen Kirchenverantwortlichen erstattete.
Weil Mitschüler aber "gedrängt wurden, über einen Treppensturz zu berichten", konnten die Prügel nicht bewiesen und nicht bestraft werden. Am Ende verließ nicht der Täter das Internat, sondern das Opfer. [….] Ob die Domspatzen-Verantwortlichen auch von den sexuellen Übergriffen wussten, ergebe sich dagegen nicht eindeutig aus den Akten. Das liege auch daran, sagt Weber, dass über sexuellen Missbrauch "untereinander größtenteils gar nicht kommuniziert wurde". Eine bemerkenswerte Aussage, schließlich ist in Webers Gutachten von insgesamt 42 beschuldigten Priestern und Lehrern die Rede.
[….] Nimmt man alle Formen der Gewalt zusammen - also seelische, körperliche und sexuelle Übergriffe - dann müsse er davon ausgehen, dass in der Zeit zwischen 1953 und 1992 jeder dritte Domspatz zum Opfer geworden ist, sagt Weber. Dieser Eindruck habe sich aus den Gesprächen ergeben, die er mit rund 70 Opfern geführt habe. "Ich sehe keinen Grund, an der Gesamtopferzahl von 600 bis 700 zu zweifeln", sagt Weber. [….]

Der Stiftungsvorstand der Domspatzen, dem damals auch Georg Ratzinger angehörte, wusste von diesem Gewaltregime, das im Wesentlichen unter Schuldirektor Johann Meier herrschte. Das geht unter anderem aus einem Schreiben aus dem Jahr 1975 hervor, in dem der Vorstand Meier mitteilt, dass Prügel und übermäßige Gewalt nicht mehr geduldet würden. Meier ignorierte diese Anweisung nicht nur. Er gab dem Vorstand gar zu verstehen, dass das Domspatzen-Gymnasium in Regensburg sich an Etterzhausen zu orientieren habe und nicht umgekehrt. Konsequenzen hatte dies für Meier ebensowenig wie ein zwölf Jahre später zusammengestelltes Dossier, das erhebliche Vorwürfe gegen den Schuldirektor aufführte. Er blieb bis zu seinem Tod ein hochgeachtetes Mitglied der Domspatzen-Familie.

Erinnert sich noch jemand die gescheiterte Studie des weltweit renommierten Kriminologen Christian Pfeifer?
Er sollte eigentlich die über Dekaden praktizierte Vertuschung der Kinderfickereien der katholischen Bistümer untersuchen und scheiterte daran, daß man ihm nicht genügend Einsicht in die Unterlagen gewährte.
Kein Bistum mauerte so sehr wie Regensburg.
Der seinerzeitige Bischof Gerhard Ludwig Müller, der schon mehrfach Opfer von sexueller Gewalt seiner Priester zum Schweigen gebracht hatte, sie durch Anwälte einschüchtern ließ und persönlich dafür sorgte, daß vorbestrafte Pädophile erneut Kindern zugeführt wurden, damit sie erneut sexuell übergriffig werden konnten, eben dieser Abschaumbischof Müller mauerte wie kein anderer bei der Aufklärung.
Das Bistum Regensburg gab überhaupt keine Daten frei.

Bischof Müllers persönlicher Pädosexskandal datiert im Jahr 3 v. C. (2007, drei Jahre „vor Canisius“). Er vertuschte Kindersex, zwang die Opfer mit einem Anwalt zum Schweigen, den er später als „Aufklärer“ einsetzte und führte dem „stark auf Buben fixierten“ Päderasten Kaplan K. neue Jungs zu, die dieser auch gleich wieder vergewaltigte. Entschuldigen wollte sich Abschaumbischof Müller nicht und wurde zur Belohnung zum drittmächtigsten Mann des Vatikans befördert. Unfassbare Zustände, die es aber Jahrelang nicht zu einer Welle der Empörung und Kirchenaustritte schafften.


Der eigentliche Skandal ist, daß der Hauptvertuscher für sein Schweigen und das Reinwaschen der Ratzingers auch heute noch hochgeehrt als drittmächtigster Mann der Kirche fungiert.
Glaubenspräfekt Müller wurde sogar von Papst Franziskus zum Kardinal erhoben.
Der alte Ratzinger, der junge Ratzinger und Müller – sie alle drei leben höchstgeehrt im Vatikan und werden nicht zur Rechenschaft gezogen.


Wenn man den Berichten Prof Pfeifers folgt, kann man davon ausgehen, daß die Akten im Bistum Regensburg über Jahre gesäubert wurden.
Es wird Gründe gehabt haben, daß Bischof Müller so lange niemand Einblick gewährte.

Die also vermutlich ohnehin schon deutlich geschönte Wahrheit findet sich nun in diesem Zwischenbericht.

Der gegenwärtige Regensburger Bischof Voderholzer steht ganz in der unsäglichen Tradition Müllers und versucht immer noch alles kleinzureden.

Er wolle die Missbrauchsfälle "nicht an die große Glocke hängen", denn es ginge ihm um die Menschen selber. "Aber die Art und Weise, wie die Sache gegenwärtig in der Öffentlichkeit dargestellt wird, nötigt mich, auch öffentlich wenigstens ein paar Sätze dazu zu sagen." Der Bischof wolle weitere Gespräche mit den Opfern führen, allerdings "im Verborgenen". Er bittet weitere Opfer darum, sich bei ihm zu melden und Vertrauen in das Bistum zu haben.

Einer solchen Organisation gehört natürlich mindestens ab sofort jede finanzielle Unterstützung des Staates gestrichen.
Und natürlich sollten die staatlichen Stellen SELBST ermitteln – so wie dies beispielsweise in Holland oder Irland geschehen ist.
Erbärmlich, erbärmlich, erbärmlich, daß sich weder Parlament noch Bundesregierung oder Bundesstaatsanwaltschaft jemals veranlasst sahen zu ermitteln.

Donnerstag, 7. Januar 2016

Krank

Gerade war ich beim Arzt. Beim Orthopäden in so einem neuen hochmodernen Facharztzentrum.
Normalerweise handhabe ich physische Beschwerden so, daß ich sie konsequent ignoriere bis es irgendwann von allein wieder weggeht.
Gestern ließ es sich aber nicht mehr aufschieben.
Und gerade orthopädische Praxen sind verrufen für extrem lange Wartezeiten.
Es kennt auch niemand einen guten Orthopäden.
Zu den Knochen-Ärzten gehe ich schon deswegen so ungern, weil ich Privatpatient bin und da werden einem fast immer IGeL-Leistungen* empfohlen, deren Notwendigkeit man als Laie so schlecht beurteilen kann.

*Wie ich schon gelegentlich erwähnte, bestimmt in der Gesundheitspolitik weniger das Gesundheitsministerium als vielmehr der „Gemeinsame Bundesausschuss“, in dem alle Lobbyisten zunächst einmal bestimmen was ihren finanziellen Interessen dient.
Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) müssen nach den Richtlinien des § 92 SGB V nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden.
Aber welcher Patient, der wirklich krank ist oder Schmerzen hat, würde nicht aus eigener Tasche Behandlungen zahlen, wenn der Halbgott in Weiß einem glaubhaft suggeriert, daß nur diese ihm Linderung verschaffen?

Angesichts der horrenden monatlichen Zahlungen, die ich für meine Zwangs-PKV zahle, übernimmt meine Kasse IGeL-Leistungen.
Was zunächst erst mal gut klingt, bedeutet aber in der Praxis, daß ich erstens ein großes Risiko von überflüssigen aber teuren Behandlungsempfehlungen trage und zweitens, daß dadurch meine monatlichen Beiträge noch mehr steigen.

Nun also nach sehr langer Zeit ein neuer Orthopäde.
Zunächst einmal waren sie von meinen prähistorischen Ledereinlagen begeistert, die ich mitgebracht hatte. Aus dem Jahr 2000. Die sähen aber noch unglaublich gut aus.
(Daß die 15 Jahre nur im Schrank lagen und ich die nie in einen Schuh gepackt hatte, erwähnte ich nicht extra.)

Aber nun gäbe es ja viel bessere Einlagen. Die aus Kunststoff für 129,- und die doppelt so teure dünne Lederversion.  Ich müsse auf jeden Fall Beide Paare nehmen, damit ich sie je nach Schuh einsetzen könne. Knappe 500 Euro weg.
Dazu Stoßwellentherapie (drei Mal ~ rund 300 Euro) und ein MRT (>1000 Euro) zum Ausschluss von möglichen Haarfrakturen sei auch angeraten.

Im orthopädischen Sanitätsgeschäft nebenan stellte die freundliche Dame bei der „Anprobe“ fest, daß mein linker Fuß 1,5 mm kürzer als der Rechte ist!
Donnerschlag! Was für ein Drama.

Offensichtlich wird inzwischen jede kleinste Abweichung vom anatomischen Idealmaß als behandlungsbedürftig angesehen.
Dabei werden viele bereits festgestellt haben, wenn sie sich auf der Straße umsahen, daß nicht alle Menschen exakt gleich aussehen.
Wir sind keine Klone. Es gibt Abweichungen im Knochenbau.

Noch absurder wird es bei Blutbildern, die bei jeder geringfügigen Normabweichung sofort eine Therapie dagegen anmahnen.

Überraschung, Überraschung. Auch Blutzuckerspiegel, Cholesterinwerte und Blutdruck sind nicht bei jedem Menschen gleich. Viele Werte verändern sich auch auf ganz natürliche Weise durch den Alterungsprozess.
Glücklicherweise haben ältere Männer eben nicht mehr den Testosteronwert wie ein 18-Jähriger.

Jede vierte Frau über 50 wird heutzutage als Osteoporose-anfällig diagnostiziert und muß sehr teure Medikamente zur Erhöhung der Knochendichte nehmen.

Millionen Menschen in Deutschland nehmen täglich Blutverdünner ein – Marcumar, Coumadin, ASS, Xarelto und Co. Das klingt zunächst einmal gut, weil man das Risiko von Schlaganfällen natürlich gern senken will.
Aber ohne Blutgerinnung zu leben, weil man täglich eine kleine Dosis Rattengift einnimmt, erhöht andererseits das Risiko einer Hirnblutung und ist ein Alptraum für Chirurgen, die diese Menschen nicht operieren können.

Über sieben Millionen Menschen werden in Deutschland medikamentös wegen Diabetes behandelt.
Muss das wirklich sein? Oder können ältere Menschen vielleicht auch genauso gut mit einem etwas höheren Zuckerwert als er im Medizinlehrbuch steht, leben?

Studien werden immer unsauberer gelesen. Man verwechselt statistische Zusammenhänge mit ursächlichen Zusammenhängen.

Mindestens 84 Prozent der erwachsenen Bürger, so eine Studie aus Norwegen, haben demnach ein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Immer häufiger behandeln Mediziner heute kein wirkliches Leiden mehr, sondern versuchen, die statistische Wahrscheinlichkeit einer späteren Krankheit zu verringern. Dabei sind viele Messwertüberschreitungen kaum relevant. So erschienen zu Triglyceriden, C-reaktivem Protein, Fibrinogen und sieben weiteren Biomarkern aus dem Blut jeweils mehr als 6000 Studien. Wissenschaftler haben die Zahlen gesichtet und fällen ein vernichtendes Urteil: All diese Biomarker hätten nur „eine eingeschränkte oder gar keine Aussagekraft über Herz-Kreislauf-Krankheiten“.
Dennoch werden massenhaft Medikamente verschrieben, um die Blutwerte zu verändern. Die Verordnungen von bestimmten lipidsenkenden Mitteln (Statinen) etwa haben sich in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland mehr als verdoppelt; jeden Tag nehmen fünf Millionen Bürger sie ein.
(Jörg Blech, SPIEGEL, 01/16 s.101)

Noch problematischer ist es im psychotherapeutischen Bereich.
Wer kann da schon so genau sagen, was die Norm ist und was als behandlungsbedürftig einzuschätzen ist?

Darf die Trauer nach dem Tod eines geliebten Menschen zwei Jahre oder nur zwei Wochen dauern? Ab wann ist zu viel essen pathologisch? Und brauchen extrem reizbare Kinder, die sich mitunter zurückziehen, eine psychiatrische Diagnose?
Was noch normal und was schon krank ist, stufen Ärzte nach einem Klassifikationssystem psychiatrischer Leiden ein, das derzeit rundum erneuert wird. Wie der SPIEGEL berichtet, ist jetzt eine Debatte entbrannt um die Inhalte der fünften Auflage des "Diagnostischen und Statistischen Manuals Psychischer Störungen" (DSM-5), das im Mai veröffentlicht werden soll. Gesundheitsexperten warnen, normale Verhaltensweisen könnten zu seelischen Störungen erklärt werden. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sagt: "Das DSM-5 treibt die weltweite Psychiatrisierung von außergewöhnlichen Verhaltensweisen voran. Psychiater und pharmazeutische Firmen produzieren mehr Kranke, um mehr Geld zu verdienen."
(Der SPIEGEL 21.01.2013)

Und was mache ich jetzt mit meinem linken Fuß?
Der ist ja immerhin über einen Millimeter kürzer als der andere.

Ob ich es überlebe, wenn ich das nicht behandeln lasse?


Mittwoch, 6. Januar 2016

Christliches Mitgefühl für Männer.


Monatelang, vielleicht Jahrelang zusammengepfercht mit Fremden auf engsten Raum, getrennt von seiner Familie und zum absoluten Nichtstun verdammt, während man noch nicht mal den Ort verlassen darf, kein Geld verdienen kann und auch die fremde Sprache, die einen umgibt nicht lernen kann, weil man für einen der raren Kurse erst ein Asylverfahren durchlaufen müßte, das man aber noch nicht mal beantragen konnte, ist offensichtlich nicht der ideale Nährboden, um kontinuierlich entspannt und geduldig zu bleiben.
So eine Überraschung.

Man könnte natürlich argumentieren, daß es geboten wäre in so einer Situation die Familienväter wieder mit ihren Frauen und Kindern zusammen zu bringen.
Dann müßten sie sich nicht mehr jede Minute um das Wohl ihrer Familie sorgen und die Wartezeit wäre weniger unerträglich, wenn man sich währenddessen wenigstens gegenseitig umsorgen kann.
Und war da nicht auch irgendwas mit christlichen Werten? Familienwerten?
Irgendwas mit dem Grundgesetz?

Die syrische Stadt Madaja ist seit mehr als 170 Tagen abgeriegelt. [….]
Etwa 40.000 Menschen sollen in dem belagerten Ort Hunger leiden. Ein Arzt sagte der Nachrichtenagentur dpa, die Bewohner würden inzwischen Gras und Laub essen, um ihren Hunger zu stillen. Zudem hätten sie vor einigen Tagen begonnen, Hunde und Katzen zu schlachten.
"Die Menschen sterben in Zeitlupe", sagte ein Sozialarbeiter aus Madaja dem "Guardian".

Aber die modernen Christdemokraten und Christsozialen denken vielleicht auch daran, daß die armen Männer mal ihre Ruhe haben wollen. So eine Ehefrau stellt immer Ansprüche und wer weiß nicht, daß Kinder einem gewaltig auf die Nerven gehen können?

Die Bundesregierung, die auch von der SPD getragen wird, sorgt durch die Einschränkungen beim Familiennachzug dafür, daß nun immer mehr Kinder und Frauen auch die lebensgefährlichen Todes-Kähne auf dem Mittelmeer gezwungen werden.
Statt Fluchtursachen und das Schlepperwesen zu bekämpfen, schaffen sie nun ein Konjunkturprogramm für skrupellose Schlepperbanden.

Wenn man den Familiennachzug stoppt, bedeutet das:

„Unsere barmherzigen Christen betreiben jetzt das, was sie neulich im Bundestag noch abgelehnt hatten: Geschäftsmäßige Sterbehilfe!“
(Urban Priol 12.11.2015)


Gerade gestern zog die türkische Küstenwache wieder mehrere Kinderleichen aus der eiskalten Ägäis. Kein Grund für die CSU nicht immer schriller nach Obergrenzen zu schreien. So ein paar tote Gören interessieren einen wahren Christen wie Horst Seehofer, der bereits vier Mal persönlich vom Franzl-Papst empfangen wurde, nicht.

Aber wahre Christen wären nicht wahre Christen, wenn sie nicht immer noch voller Mitgefühl für die Männer in den Flüchtlingsheimen wären.
Gut, sie haben das Glück nicht mehr von ihren Quengel-Blagen belästigt zu werden.
Aber auch wenn Frauen ziemlich nutzlos erscheinen, jedenfalls so überflüssig, daß man sie nicht extra dazu holen muß, so erfüllen sie doch eine Funktion als Putzkraft und Sexobjekt.

Erstere Funktion hält man hierzulande offenbar noch für substituierbar. Da muß sich der Mann selbst helfen; er hat ja (meistens) zwei gesunde Hände.
Letztere Funktion hingegen scheint offenbar weniger einfach mit zwei gesunden Händen zu ersetzen sein.

Pfarrer Ulrich Wagner schlägt bei den offenbar Puff-erfahrenen CSU-Mitgliedern vor den Asylbewerbern Huren zuzuführen.
Man weiß ja, „der Afrikaner schnackselt so gern“ und wenn er genügend in seinem Heim poppen kann, läßt er sich vielleicht davon abhalten Björn Höckes deutsche Blondinen ins Visier zu nehmen – so die bestechende Logik.

[….]  Herr Wagner, Sie haben bei einer Asyldebatte in Siegertsbrunn neben vielem anderen angeregt, Asylbewerbern die Dienste von Prostituierten zur Verfügung zu stellen. Ist das Ihr Ernst?

Pfarrer Wagner: Der Gedanke kam, als mir ein Freund erzählt hat, dass in sein Dorf 100 Asylbewerber kommen und jetzt viele Angst hätten, dass so viele Männer die Frauen im Ort belästigen könnten. Ob begründet oder nicht: Diesen Ängsten will ich damit begegnen. Denn es gibt sie.
[….] Der Bedarf ist doch da. In unserer Gesellschaft haben wir doch auch Prostitution, das soll doch ein anerkannter Beruf sein, die Zeitungen und das Internet sind voll mit Anzeigen. Wenn’s aber um Asylbewerber geht, geben wir ihnen zu essen, zu trinken und sagen: Das Problem ist gelöst. Ist es aber nicht.
[….] Vielleicht erklärt sich auch ein Bordellbesitzer bereit, ein gutes Werk zu tun. Am Vormittag ist da ja eh nicht viel los, vermute ich.[….]