Montag, 7. Juli 2014

Überflüssige Studien Teil IX


Die Universität Bielefeld sammelte unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Zick, Dr. Beate Küpper und Carina Wolf vier Jahre lang Daten in acht Europäischen Ländern zum Thema „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.“
Man könnte fast meinen, das sei….

Wieder einmal eine sinnlose Befragung.

Jetzt habe ich schon so viele Simpel-Zusammenhänge dargestellt - Religiöse haben einen niedrigeren IQ als Atheisten, Dümmere sind auch konservativer und Konservative sind religiöser - und wieder einmal hat sich jemand die Mühe gemacht einen zu erwartenden Zusammenhang empirisch zu untermauern.

Heute wissen wir auch aus der Hirnforschung, daß religiöse Menschen einen signifikant niedrigeren IQ als Atheisten haben.

Je höher die Bildung, desto größer die Neigung kritisch zu hinterfragen, selbst zu denken und nicht einfach blind den Vorgaben eines Predigers zu folgen.


Diesen Beobachtungen schloss sich nun Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen an und veröffentlichte eine Sonderauswertung der Studie „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ der Autoren Prof. Beate Küpper, Hochschule Niederrhein und Prof. Andreas Zick, Universität Bielefeld.

Die Ergebnisse sind wie immer:

Schwulenhass ist umso verbreiteter, je ungebildeter und religiöser man ist.

Ein Fünftel der Befragten in Nordrhein-Westfalen neigt zu homophoben Einstellungen.
Homophobie ist bei den Älteren, in der Tendenz auch bei den weniger Gebildeten, Männern, Befragten mit Migrationsgeschichte und auf dem Land verbreiteter.
Grundlegende Werthaltungen fördern oder schützen vor Homophobie: Mit zunehmender Religiosität, einer ablehnenden Haltung gegenüber kultureller und religiöser Vielfalt und einer autoritären Grundhaltung nehmen homophobe Einstellungen zu.
Mit der politischen Selbstpositionierung von Links über die Mitte nach Rechts nehmen homophobe Einstellungen zu. Wer sich politisch machtlos fühlt, neigt eher zu Homophobie. Darüber hinaus sind politische Einstellungen etwa zur Demokratie für Homophobie unbedeutend.
Eine gewisse Rolle spielt zudem die Abschätzung sozialer Beziehungen. Wer seine sozialen Beziehungen nach Kosten-Nutzen bewertet und wer über mangelnde soziale Unterstützung klagt, tendiert eher zu Homophobie.
Mit zunehmendem Einkommen sinken homophobe Einstellungen. Allerdings spielt die eigene finanzielle Lage verglichen mit anderen Einflussfaktoren insgesamt kaum eine Rolle für das individuelle Ausmaß von Homophobie. So ist beispielsweise die Angst vor der eigenen Arbeitslosigkeit unerheblich.
Homophobie ist mit anderen Vorurteilen signifikant verknüpft. Wer homosexuelle Menschen abwertet, wertet mit größerer Wahrscheinlichkeit insbesondere auch Frauen, aber auch Migrantinnen und Migranten im Allgemeinen, Juden und Muslime und in der Tendenz sogar Langzeitarbeitslose, Obdachlose und Menschen mit Behinderung stärker ab. 


Der beliebteste Papst aller Zeiten begibt sich ins „Neuland“ und will wissen was seine Schäfchen eigentlich von der Moral seiner Kirche halten.

Die Bielefelder Studie, die in Kooperation mit einem internationalen Team von WissenschaftlerInnen der Universitäten Amsterdam, Bielefeld, Budapest, Grenoble, Lissabon, Marburg, Oxford, Padua, Paris, und Warschau durchgeführt wurde zeigte aber interessante nationale Unterschiede auf.

Vorurteilen gegenüber verschiedene Adressatengruppen; nämlich Einwanderer, ethnisch-kulturelle Minderheiten, Juden, Muslime, Frauen, homosexuelle, obdachlose und behinderte Menschen konnten in allen acht untersuchten Ländern festgestellt werden. Das Ausmaß der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit ist in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Italien, Portugal, Polen und Ungarn allerdings sehr unterschiedlich.
In fast allen Aspekten sind Frankreich und Holland wesentlich toleranter und nicht so erheblich mit Vorurteilen behaftet. Am anderen Ende der Skala stehen mit erheblich extremeren Werten Polen und Ungarn.

Gleichzeitig offenbaren sich Unterschiede im Ausmaß der Zustimmung [zu Vorurteilen] mit insgesamt dem niedrigsten Ausmaß in den Niederlanden, gefolgt von Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Portugal und der vergleichsweise höchsten Zustimmung in Polen und Ungarn.

Offenbar spielt neben der Religiosität, die in Frankreich und Holland am niedrigsten ist, demokratische Erfahrungen eine große Rolle.
Polen und Ungarn sind unter den verglichenen acht Ländern diejenigen, die erst kurze Zeit Demokratien sind.

Hellhörig wurde ich, als die Forscher das Syndrom der „GMF“ definierten.

Vorurteile gegenüber verschiedenen Gruppen sind in einem Syndrom Gruppenbezogener MenschenFeindlichkeit miteinander verbunden und werden durch einen gemeinsamen Kern gespeist, der im Wesentlich von einer Ideologie der Ungleichwertigkeit bestimmt wird. Wie vermutet, zeigt unsere Analyse der europäischen Daten dass sechs verschiedene Vorurteile eng in einem GMF-Syndrom miteinander verbunden sind: Vorurteile gegenüber Einwanderern, Juden, Muslimen, Schwarzen, Frauen und Menschen mit homosexueller Orientierung. Diese verschiedenen Vorurteile sind in allen acht Ländern eng miteinander verknüpft.

Wenn man sich über Dekaden intensiv mit Religionen beschäftigt, versteht man vieles.
Man versteht wie Religion als Herrschaftsinstrument benutzt wird, wie man sich Menschenmassen durch Religion gefügig macht, wieso es gerade die Herrschenden sind, die sich durch Religion legitimieren.
Man versteht wieso Menschen Funktionsträger einer Religion werden wollen.
Mir als Menschen ohne Spiritualität fällt es aber schwer nachzuvollziehen, wieso sich einfache Menschen regelrecht zu Religion hingezogen fühlen, wieso sie Religion „brauchen“.
Der Grund ist das was ich an dieser Stelle immer wieder die „Wir sind besser als die“-Attitüde nenne.
Religion befriedigt nicht nur das Bedürfnis nach Gruppenzugehörigkeit, sondern erhebt die eigene Gruppe auch über andere Gruppen, so daß man das individuelle Inferioritätsgefühl nicht nur ablegt, sondern sogar mit einem Superioritätsgefühl substituiert.
Das führt ohne große Umwege dazu Lebewesen, die nicht zur eigenen Religion gehören eben deswegen als moralisch so entrechtet anzusehen, daß man sich wie ein kleiner Gott über sie erheben darf.

Auf Christen bezogen heißt das:

Tiere?
 - Macht euch die Erde Untertan.
Afrikaner?
-    Versklaven
100 Millionen Ureinwohner Süd- und Nordamerikas?
-    Abschlachten
Muslime im Heiligen Land?
 - alle umbringen
Frauen?
 - ersäufen
Wissenschaftler?
-      Ab auf den Scheiterhaufen
Juden?
 - Pogrome

Der religiöse Überlegenheitsimpetus macht es möglich und geradezu notwendig.
Man sieht es heute noch unverfälscht bei ISIS und Boko Haram.

Die Beschreibung der GMF durch die Bielefelder Forscher passt geradezu mustergültig auf religiöses Glauben.
Man denkt nicht weiter, fühlt nicht mit, sondern erhebt sich über andere, die man schon allein wegen ihrer Unterscheidbarkeit ablehnt:

Es zeigt sich außerdem, dass alle einzelnen Elemente des GMF-Syndroms von einem gemeinsamen Kern gespeist werden, den wir als generalisierte Abwertung von „schwachen Gruppen“ interpretieren. Dieser gemeinsame Kern von GMF ist in allen Ländern wesentlich von einer Ideologie der Ungleichwertigkeit bestimmt. Eine solche generalisierte Ideologie der Ungleichwertigkeit bedeutet, soziale Hierarchien von ‘Überlegenheit’ und ‘Unterlegenheit’ bestimmter Gruppen aufgrund ihrer scheinbaren natürlichen, kulturellen, oder sozialen Prädisposition. Eine solche Ideologie betrachtet manche Gruppen als ungleichwertig z.B. wegen ihrer wirtschaftlichen Nutzlosigkeit, ihres scheinbaren geringerer zivilisatorischer Entwicklung oder sogenannter unnormaler sexueller Praktiken. Wir argumentieren, dass Vorurteile dazu dienen, den Status der eigenen Gruppe aufrechtzuerhalten und zu erhöhen und zugleich andere Gruppen auf einer untergeordneten Position zu halten.

Genauso lesen sich die Hassbeiträge von religiösen Schwulenfeinden, von Rassisten und Misogynen.
Die Forscher in acht Ländern wollten natürlich den Ursachen auf den Grund gehen.

Darüber hinaus scheinen Europäer anfälliger für GMF zu sein, wenn sie glauben, keine politische Macht zu haben und wenn sie politisch eher rechts als links sind. Hinzu kommt: Je religiöser sie sich selbst einschätzen, desto eher tendieren sie zu GMF. Auch sind Europäer vorurteilsbehafteter, wenn sie sich persönlich im Vergleich zu den meisten anderen oder als Gruppe im Vergleich zu Einwanderern zurückgesetzt fühlen. Während eine starke Identifikation mit dem eigenen Land oder der Region im Zusammenhang mit einem höheren Ausmaß von GMF steht, wird diese durch eine Identifikation mit Europa in einigen Ländern zum Teil reduziert. Außerdem nehmen Vorurteile mit höherem Alter und geringerer Bildung zu.

Anders als die Autoren der IKG- Studie (=Institut für interdisziplinäre
Konflikt- und Gewaltforschung), die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit mit Religion, konservativer Einstellung und geringer Bildung korreliert sehen, betrachte ich Religiosität und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit als zwei Seiten einer Medaille.

Vorurteile, Nationalismus und Hassverbrechen nehmen überall dort ab, wo man sich von Religion befreit.

Sonntag, 6. Juli 2014

Beleidigt



Toll!
Dank meiner SPD kann man jetzt mit 63 in Rente und keiner muß mehr für unter 8,50 Euro arbeiten.
Die SPD-Generalsekretärin, die man als Normalbürger gar nicht bemerkt, schreibt mir dazu, das sei mein Verdienst.

Lieber Tammox,
heute hat der Bundestag die Einführung eines Mindestlohns von 8,50 € beschlossen. Ein historischer Tag für Deutschland, denn heute bekommt die Arbeit endlich ihre Würde zurück! Über 10 Jahre haben wir für den Mindestlohn gestritten und ihn jetzt - gegen viel Widerstand - eingeführt.
Wir setzen damit um, was wir versprochen haben. Ab dem 1. Januar 2015 kommt der Mindestlohn von 8,50 € in Ost und West.
Es wird zukünftig keine Ausnahmen für einzelne Branchen geben.
[….]  Bitte nutze die kommenden Monate, um über den Mindestlohn zu reden! Es ist unser gemeinsamer Erfolg.
Vielen Dank und herzliche Grüße

In der Logik der SPD-Granden müßten die Wähler nun darüber begeistert sein, wie die Sozis „liefern“.
Ehrliche Politik ist das. Es wird NACH der Wahl genau das umgesetzt, was VOR der Wahl versprochen wurde.

Aber in den Umfragen spiegelt sich das eigentümlicher weise so gar nicht wider.

Aber auch die Sozen sind unzufrieden, denn bei genauerer Betrachtung sind die SPD-Regierungserfolge recht Potjomkinsch.

Ja, die Optionspflicht fällt – aber nur für UNTER 23-Jährige.
Tammox bekommt eben keine doppelte Staatsbürgerschaft und ist weiterhin unwürdig Deutscher zu werden.

Ja, der ohnehin nicht sehr hohe Mindestlohn kommt – aber für viele Millionen Menschen eben nicht.

Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, hatte die zwischen Union und Sozialdemokraten vereinbarten Ausnahmeregelungen am Wochenende scharf kritisiert. Der Kompromiss verwehre mindestens drei Millionen Menschen die geplanten 8,50 Euro pro Stunde. Der Vorsitzende der Partei Die Linke, Bernd Riexinger, sagte der "Frankfurter Rundschau", das Gesetz lese sich "wie eine Satire auf das SPD-Wahlprogramm".

Wie kann man nur die Hosen so voll haben und von steigenden Preisen in Restaurants und Gemüseläden warnen?
Verdammt noch mal; dann soll Essen gehen eben drei Euro mehr kosten, dann soll man für eine Schale frisch gepflückter Erdbeeren eben ein paar Cent mehr hinlegen! Was ist denn das für eine asoziale Sichtweise, daß man seinen Luxus ganz billig genießen will und andere dafür ausgepresst werden??

Ja, die Rente mit 63 kommt – aber nur für die Menschen, die 1951 und 1952 geboren sind. Alle anderen haben Pech.
Auch Nahles Rentengesetz ist eine Mogelpackung. Sie läßt nämlich wieder nur alles über die Beiträge finanzieren. Wie bei Gröhes lachhaftem „0,3%-Beitragssatz erhöhen“-Pflegereförmchen, werden Reiche, Spekulanten, Beamte und Bundestagsabgeordnete nicht zur Kasse gebeten. Dafür aber die sprichwörtliche Krankenschwester und der Nachtwächter.

Ab dem Geburtsjahrgang 1964 können solche Arbeitnehmer erst mit 65 in Rente gehen. Und diese Regelung ist noch nicht einmal neu - sie gab es auch bisher schon. Das neue Gesetz verbessert gegenüber der alten Regelung nur die Anerkennung von Zeiten der Arbeitslosigkeit. Viele Menschen sehen sich vor allem durch die Aussagen von Sigmar Gabriel und Andrea Nahles getäuscht. Beide hatten wiederholt  von der Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren gesprochen. Dass jetzt nur zwei Jahrgänge wirklich mit 63 in Rente gehen können, halten viele Arbeitnehmer für ungerecht.


Auf ihre eigenen Fehlleistungen hingewiesen zu werden, kann die Arbeits- und Sozialministerin allerdings gar nicht leiden.
Wie können es die undankbaren linken Zecken wagen ihre eigene Ministerin mit der schnöden Realität zu konfrontieren??
Ausgerechnet die DL-21-Vorsitzenden Hilde Mattheis, die Chefin von Nahles‘ Arbeitskreis „Demokratische Linke“ in der SPD sprach Klartext:

"Mit der Festschreibung des Mindestlohnes im Koalitionsvertrag hatten wir einen roten Apfel in die Hand bekommen", hatte diese Anfang der Woche in einem Interview gesagt. „Jetzt zeigt sich, dass er auf der einen Seite verfault ist.“
"Erfolge schlechtgeredet" […] Ihr Zitat sei nicht auf die SPD, sondern „auf die Union gemünzt gewesen, die uns die ganzen Mindestlohn-Ausnahmen abgerungen hat“, sagte Mattheis dem Tagesspiegel.

Lustigerweise ist Mattheis sogar im Recht. Kein Linker in der SPD unterstellt Nahles, daß sie alle die Ausnahmen haben wollte. Jeder weiß, daß es sich dabei um Auswirkungen einer Politik als Juniorpartner einer konservativen Partei handelt. Genauso stellte es die DL21 dar.

Der Mindestlohn ist ein Meilenstein!
Zur heutigen Abstimmung über das Tarifautonomiestärkungsgesetz, mit dem ein Mindestlohn von 8,50 Euro in Deutschland eingeführt wird, äußert sich Hilde Mattheis, MdB, Vorsitzende des Forum Demokratische Linke – Die Linke in der SPD:
„Die Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns war seit vielen Jahren eine zentrale Forderung der SPD, die maßgeblich auf die harte Arbeit der SPD-Linken zurückzuführen ist. Es ist daher ein großer Erfolg für die gesamte Partei und vor allem für die Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles und die SPD-Linke, dass der Mindestlohn heute eingeführt wird.
Es ist sehr bedauerlich, dass wir mit unserem derzeitigen Koalitionspartner zu einigen Kompromissen gezwungen waren. Gleichzeitig sind wir sehr froh, dass zumindest keine Branche mehr unter einen Stundenlohn von 8,50 Euro fallen wird. Die Aufgabe der SPD-Linken in den kommenden Jahren wird es sein, die bestehenden Einschränkungen zu beseitigen, so dass der Mindestlohn für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland gelten wird.“

Nahles ist aber offenbar sogar zu doof, um sich mit ihren engsten Verbündeten abzusprechen und eine gemeinsame Sprachregelung zu finden.
Genauso wie Fahimi nutzt sie nicht die Gelegenheit die CDU zu kritisieren und dem Wähler zu illustrieren wo es hakt, was die Unterschiede zwischen den großen Parteien sind und was anders liefe, wenn die SPD mehr zu entscheiden hätte.
Stattdessen verkaufen Nahles und Fahimi den Menschen ein gerupftes Hühnchen als Adler und sind furchtbar beleidigt, wenn jemand ihren Schwindel bemerkt.
Zudem zettelt sie nun noch einen Streit an und macht das Desaster richtig publik, indem sie demonstrativ bei der DL21 austritt!

Durch eigene Doofheit betreibt Nahles im Amt Wahlwerbung für die Opposition!
Aber dieses strategische Geschick bewies sie ja schon als Generalsekretärin.

Die SPD-Parteilinke steht vor der endgültigen Spaltung. Am Freitag erklärten nach Informationen der Süddeutschen Zeitung sechs namhafte Sozialdemokraten ihren Austritt aus dem Forum Demokratische Linke, kurz DL21. Sie erhoben schwere Vorwürfe gegen die Vorsitzende des Vereins, Hilde Mattheis. Prominenteste Unterzeichnerin des Schreibens ist Arbeitsministerin Andrea Nahles, die einst DL21-Vorsitzende war.
Lange galt der Kreis als wichtigstes Forum der Parteilinken, doch sein Einfluss war zuletzt deutlich geschwunden. Im Oktober war bereits der frühere DL21-Vorsitzende Björn Böhning ausgetreten. Auch er hatte Kritik an Mattheis geübt und ihr "eine gewisse Lust an der innerparteilichen Niederlage" attestiert.
[…]  "Dabei geht es nicht um diese eine Äußerung, sondern um eine Haltung", schreiben die Unterzeichner. "Es ist nicht das erste Mal, dass insbesondere Erfolge innerhalb der SPD im politischen Raum, die auf maßgeblichen Einsatz von Linken innerhalb der Sozialdemokratie zurückgehen, von führenden VertreterInnen der DL21 schlecht geredet werden." […]


Samstag, 5. Juli 2014

Der Christ des Tages Teil LXXVIII


Nur die Frommsten der Frommen werden in diesem Blog mehrfach ausgezeichnet.
Heute ist es soweit. Der Christ des Tages LXVI Erzbischof von St. Paul and Minneapolis John Clayton Nienstedt wird nun auch zum Christen des Tages LXXVIII erhoben.
Es folgt ein Rückblick, um in Erinnerung zu rufen wie Erzbischof Nienstedt seinen ersten Tammox-Titel verdiente.

Wie Gott funktioniert und wie seine Lehre zur Nächstenliebe zu verstehen ist, wissen wir religiöse Laien eigentlich gar nicht.

Damit wir nicht tumb und irregeleitet vor uns hin stolpern und dabei die Welt in ein amoralisches Chaos stürzen, hat der liebe Gott uns seine Hirten und Oberhirten geschickt. 
Christliche Geistliche erklären uns was Gott mag und was er nicht leiden kann. Daher wissen wir dann auch was richtig und was falsch ist.
Das ist wichtig. Denn sonst könnten womöglich „objektiv ungeordnete Verhältnisse“ eintreten, bei denen sich Menschen gegenseitig Liebe und Zuneigung zukommen lassen, die zwischen ihnen nichts, aber auch gar nichts zu suchen hat!

Besonders hervorgetan als Leuchtboje der moralischen Orientierung hat sich der Erzbischof von St. Paul and Minneapolis John Clayton Nienstedt.

Ihn möchte ich daher auch als Christen des Tages Nr. 66 ehren.

Nienstedt, 65, stammt aus Detroit und wurde dort 1996 Weibischof. Seine theologische Ausbildung machte ihn zum „Experten für das Leben“
(…..)
Nur konservativen Klerikern, die voll auf Papst-Kurs sind, überträgt Rom das Vertrauen anderen, vermeidlich zu laschen Bischöfen auf die Finger zu klopfen. 
Es sollte auch nur ein Jahr dauern, bis Nienstedt selbst Erzbischof von St. Paul and Minneapolis wurde und nun den Oberbefehl über 850.000 Katholiken erhielt.
 Er residiert nun in der prächtigen Cathedral of Saint Paul, ist Herr über 800 Priester und Dekane, sowie 2.000 Nonnen. 
Außerdem gebietet der Christ des Tages Nr. 66 über sage und schreibe neun Suffraganbistümer: Bistum Bismarck, Bistum Crookston, Bistum Duluth, Bistum Fargo, Bistum New Ulm, Bistum Rapid City, Bistum Saint Cloud, Bistum Sioux Falls und das Bistum Winona.

Zeit sich bei Rom erkenntlich zu zeigen. 
Und wie könnte man das besser, als durch rechte, extrem homophobe Sprüche, wie Ratzinger sie liebt?
Die nächste Wahl mit einer gesonderten Homo-Volksabstimmung bot sich an.
 Nienstedt überwies eine Million Dollar in die Wahlkampfkasse der Homo-Hasser.

Im Bundesstaat Minnesota wird Anfang November über ein Verbot der Homo-Ehe in der Verfassung abgestimmt. Zwar ist bereits jetzt die gleichgeschlechtliche Eheschließung per Gesetz verboten, allerdings argumentieren die Befürworter des Verfassungszusatzes, dass ein Gesetz zu leicht von Richtern ausgehebelt werden könnte. Das Referendum wurde nach dem Wahlsieg der von der Tea Party dominierten republikanischen Partei im Parlament beschlossen.

Schwule sind schlimm und ihnen zu erlauben zu heiraten, sei genauso schlimm wie MORD - erklärt der Erzbischof seinen Schafen.

„But the reality is that marriage is not ours to redefine,
 just as another human life is not ours to take.”

Eine Nummer kleiner hatte er es nicht.

 […] As archbishop, it is my solemn responsibility and duty to teach the truths of the faith. It is, as they say, my job. In fact, I cannot do anything other than pass on to the faithful these timeless truths — truths that have been revealed to us by Christ in Sacred Scripture, sacred tradition, and teachings of the Church for two millennia.
[…] I urge us all to stand up for the truth, always with love. I ask that you consider and pray about the following:
[…] the reality is that marriage is not ours to redefine, just as another human life is not ours to take. God is both the author of life and the author of marriage. It is this most fundamental understanding of the natural order that animates who we are as Catholics. It is why we fight so ardently to defend every human life, from conception to natural death. […]  It is also why we fight to defend God’s plan for marriage, because his providence is as clear for what marriage is as it is for the dignity of each human life.
When society says that the unborn, the weak and poor don’t matter, we as Catholics stand up for the truth. We cannot do any different for God’s timeless plan for marriage. […]


So weit, so gut. Der amerikanische Erzbischof zeigt den gelegentlich gegenüber den Evangelikalen Homohassern etwas lasch wirkenden US-Katholiken, daß sie sich im Kampf gegen Frauenrechte, Humanität und Toleranz nicht verstecken müssen!

Schwule sind die Pest und da ist es nur zu verständlich, daß der fromme Christ des Tages Nr. 66 Millionen Dollar aus den Taschen der Gläubigen ausgibt, um die Gomorrhisten-freundlichen Demokraten im Weißen Haus zur Raison zu bringen!

Wem wir die gay-marriage zu verdanken haben weiß Nienstedt ganz genau:
Der Teufel persönlich hat sie erfunden. So gibt es nur eine richtige Verwendung für das Geld der Gläubigen: Die satanischen Schwuchteln bekämpfen.

“Those who actively encourage or promote homosexual acts…formally cooperate in a grave evil and, if they do so knowingly and willingly, are guilty of mortal sin,” Nienstedt wrote late in 2007. That echoed a column he wrote the year before—while bishop of New Ulm—cautioning Catholics against watching Brokeback Mountain, a film about two married cowboys who fall for one another. He wondered whether Hollywood knew just how dangerous their “agenda” was: “Surely they must be aware that they have turned their backs on God and the standards of God in their quest to make evil look so attractive.”
Before the 2010 midterm elections, Nienstedt turned his attention to the burgeoning gay-marriage movement. He recorded an introduction on a DVD opposing gay marriage, which was sent to four hundred thousand Minnesota Catholics. The same year a Catholic mother wrote to him pleading for acceptance for her gay son. He recommended she consult the Catechism. “Your eternal salvation may well depend upon a conversation [sic] of heart on this topic,” he replied. And in 2012, Nienstedt led a coalition of religious leaders pushing for an amendment to the state constitution defining marriage as between one man and one woman. Reportedly, Nienstedt committed $650,000 to those efforts. The amendment failed.
But by the fall of 2013, Nienstedt’s focus would be pulled away from gay marriage to an issue of greater urgency: the sexual abuse of children by priests. In September of last year, Minnesota Public Radio reported that the archdiocese was aware of Fr. Curtis Wehmeyer’s history of misconduct when Nienstedt promoted him to pastor. He refused to inform the parish staff of Wehmeyer’s troubling past. The cleric eventually molested the children of a parish employee.

Erst jetzt wurde bekannt, was man sich eigentlich denken konnte.
Nienstedt kämpft nicht nur gegen das totale Tuntentum, weil er als guter Christ den Katechismus der Katholischen Kirche kennt.
Nein, er weiß noch aus einer direkteren Quelle wie widerlich die Schwulen sind:
Er ist selbst schwul.
Somit wird Erzbischof von St. Paul und Minneapolis John Clayton Nienstedt nun auch zum Christen des Tages LXXVIII erhoben.
An dieser Stelle noch einmal meinen Dank dafür, daß der völlig heterosexuelle Papst Ratzi so ein sicheres Gespür für Beförderungen hat.




Nienstedt, der Anfang des Jahres vor Gericht stand, weil er hartnäckig pädophile Priester seiner Diözesen schützte und weiter Kinder molestieren ließ, befummelte selbst lieber erwachsene Männer. Vorzugsweise Priester und Seminaristen.
Die RKK ermittelt inzwischen gegen den Christen des Tages 66 & 78.
Denn die Vorwürfe häufen sich. Im Dezember 2013 machten Anschuldigungen eines minderjährigen Jungen die Runde, den der Erzbischof wiederholt in den Schritt gefasst haben soll.
Im aktuellen Fall soll es sich um Sex Männern über 18 Jahren gehandelt haben, heißt es in den Berichten. Wie einst Kardinal Groer in Wien begrapschte Nienstedt scheinbar alles, das nicht bei drei auf dem Baum war.
Wenn seine Priester seine Befummelungen nicht über sich ergehen ließen, soll er sie Strafen belegt haben.

Now Nienstedt is accused, reports the magazine Commonweal, of “multiple allegations” of "inappropriate sexual conduct with seminarians, priests, and other men."
The magazine's source is a former church lawyer named Jennifer Haselberger, who resigned in 2013 to protest the decision—made by Nienstedt, among others—to allow a priest with known sexual inappropriateness issues to lead a parish. (That priest was subsequently arrested and jailed for child sexual abuse that occurred well after his past misbehavior had been made known to church officials.) Haselberger says she was recently contacted by outside lawyers contracted by the archdiocese to investigate Nienstedt, and that their investigation has turned up ten witnesses who accuse Nienstedt of inappropriate sexual behavior and of "retaliating against those who refused his advances or otherwise questioned his conduct."
In a separate case, Nienstedt has been acused of groping a boy during a group photo shoot in 2009.