Sonntag, 23. März 2014

Shitty Sunday




Wir Amis bilden ja mit unserer Tradition immer am Dienstag zu wählen eher eine Ausnahme.

Die meisten Nationen rufen den Urnenpöbel aber lieber sonntags zur Stimmabgabe, weil sie annehmen, daß man dann eher Zeit hat.

 Das mag schon sein, aber wenn ich mir ansehe, wo die Sonntagsfreien ihre Kreuze machen, wird mir kreuzübel.

Das sympathische Moppelchen Kim Yong Un hielt am 09.03.14 völlig freie Parlamentswahlen mit einem sehr ausgewogenen Ergebnis ab:

Bei der ersten Wahl unter seiner Herrschaft ist Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un mit voller Zustimmung der Bürger in die Oberste Volksversammlung gewählt worden. Kim habe in seinem Wahlbezirk bei Beteiligung aller Wahlberechtigten 100 Prozent der Stimmen erhalten, berichteten die Staatsmedien.

Am 16.03.14 war Kommunalwahl in Bayern:

Die Sozialdemokraten holten mit 20,7 Prozent ihr schlechtestes Kommunalwahlergebnis in Bayern nach dem Zweiten Weltkrieg. Das sind 1,9 Prozentpunkte weniger als 2008.

Und heute, am 23.03.14 waren die Franzosen dran:

Zum Auftakt der französischen Kommunalwahlen hat die rechtsextreme Front National (FN) teils deutliche Erfolge erzielen können. Im nordfranzösischen Hénin-Beaumont lag der FN-Kandidat Steeve Briois nach ersten Hochrechnungen am Sonntag mit 49 Prozent in Front. Auch in Béziers, Avignon oder Perpignan sah das Institut Ipsos-Steria die Rechtsextremen vorn.
Für die Sozialisten von Präsident François Hollande stehen laut Hochrechnungen einige Städte auf der Kippe, darunter etwa Reims, Saint Etienne, Amiens und Pau.
Parteichefin Marine Le Pen sprach von einem "außerordentlichen" Stimmenzuwachs für die Front National. "Die Franzosen habe sich ihre Freiheit wiedergeholt", sagte Le Pen am Sonntagabend im Sender TF1.


Da wird mir schon ganz schlecht, wenn ich an die nächsten Wahlabende in Deutschland denke.
Europawahl ist am 25.05.2014; die stramm konservativen Sachsen (die SPD knackt da noch nicht einmal die 10%-Hürde) treten am 31.08.14 an die Urnen und zwei Wochen später werden die Parlamente in Brandenburg und Thüringen gewählt.

Samstag, 22. März 2014

Geistige Giganten des Konservatismus Teil XII




 Geistig zurückgebliebene Radikalinskis wie Palin und Bachmann, sowie bösartige ultrarechte Demagogen und Lügner wie Rubio und Ryan sind für die Wähler aus der Mitte einfach zu extrem.

Andererseits vertreiben die wenigen verbliebenen Republikaner, die noch halbwegs zurechnungsfähig sind – wie zum Beispiel der neue Verteidigungsminister Chuck Hagel oder der einstige Hoffnungsträger Chris Christie - die fanatisierten Teebeutler von den Urnen.

Schwer vorstellbar, daß sich demnächst eine republikanische Führungsfigur finden läßt, die wie einst Ronald Reagan das ganze GOP-Spektrum abdeckt.
Das Spektrum ist nämlich breiter und bunter geworden.

Langfristig wird eine zerfasernde GOP die Mehrheitsfähigkeit verlieren und den Demokraten wieder Mehrheiten in beiden Kongresskammern ermöglichen.
Sie könnten sich dann auch wieder ein bißchen nach links orientieren – so wie es sich die Basis wünscht.

Dann könnte es wieder voran gehen in Amerika.

Der zwölfte geistige Gigant des Konservatismus (GGK), den ich in dieser neuen Reihe vorstellen möchte bringt alles mit, das man sich von einem amerikanischen Fundi wünscht: Randolph Blake Farenthold (* 12. Dezember 1962 in Corpus Christi) ist Republikaner aus Texas, seit 2011 US-Kongressabgeordneter, Anwalt, Tea Party Caucus-affin, ultrakonservativ, Anhänger der Lebensrechtsbewegung, Birther (glaubt also Obama sei ein Kenianer), fundamentalistisch christlich als gläubiger Episcopaler, sowie Mitglied und ständiger Gast der National Rifle Association.
Der Dreizentnermann trägt seine Schamhaare als Frisur auf dem Kopf und besticht durch generelle Doofheit.


 Das Texanische Nest, aus dem er stammt, hat der GGK-12 in seinen 51 Lebensjahren so gut wie nie verlassen; Corpus Christi ist seine ganze Welt.
Politisch folgt der langjährige ultrakonservative Radiokommentator den üblichen Teebeutelanliegen eines Texaners: Washington soll sich aus unserem Leben raushalten, Militär ist geil und knallt die Immigranten ab.


  Beim Immigranten-Raus-Thema gilt es für einen Teebeutler natürlich immer abzuwägen wie viele Latinos in seinem Wahlbezirk leben.
In Amerika gewinnen Republikaner allerdings fast immer ihre Stimmbezirke bei den nächsten Wahlen wieder, da diese kontinuierlich neu zugschnitten werden, um die konservativen Wähler hinein und die Liberalen rauszuschmeißen.

Farenthold's 27th District, which sits less than 200 miles from the Mexico border, has a substantial Latino population of 345,730 -- just under half the district. But that population isn't as influential as it once was. According to U.S. Census figures, the 2012 remapping of Texas increased the voting-age population for whites in the district by more than 100,000 voters, while reducing the number of Hispanics who could vote there by about that same number. Recent figures show the district currently has 243,991 white voters compared to 233,071 Hispanic voters.
In 2010, Farenthold defeated longtime Rep. Solomon Ortiz (D-Texas) by just 775 votes, following a recount. He easily won reelection in 2012, in part because the district no longer included the Latino voting bloc in the border town of Brownsville and added heavily Republican communities around Corpus Christi.
In Farenthold's 2014 election campaign, immigration will be a major part of the debate. He told HuffPost in a statement this week that although he supports legal immigration, he is "opposed to any policy that promotes illegal immigration."
"That said, our current system is broken and needs reform," he continued. "I sit on the House Judiciary Committee, where we’ve been actively working on concrete solutions to fix our nation’s immigration policy, piece-by-piece. Over the last several months, our committee has already made key advancements in reforming our immigration system by passing individual measures aimed at fixing specific problems with the current system."

Wie alle Teebeutler hat er natürlich keine eigenen konstruktiven Ideen, sondern wird vom Hass auf den Schwarzen im Weißen Haus angetrieben.



Obama soll weg.
Das ist die ganze Agenda des Texaners.

At a town hall meeting this past weekend, Republican Congressman Blake Farenthold of Texas told constituents that Republicans in the House "probably" have enough votes to impeach President Obama.
After being asked a question about Obama by one of his "birther" constituents, Farenthold responded by saying that, "You tie into a question I get a lot: 'If everybody's so unhappy with what the president's done, why don't you impeach him? I'll give you a real frank answer about that: If we were to impeach the president tomorrow, you could probably get the votes in the House of Representatives to do it. But it would go to the Senate, and he wouldn't be convicted."
Of course, Farenthold didn't go into specifics on just what Republicans could impeach President Obama for.



Freitag, 21. März 2014

Wo ist die Klugheit hin?



Früher dachte ich immer, daß „die Erwachsenen“ all das können, womit ich als Kind haderte. Also Rechtschreibung. Und Autofahren. Oder kochen.

Ich weiß nicht mehr wann ich begriff, daß nicht alle Erwachsenen alles können.
Längere Zeit hielt sich aber mein Vorurteil, daß immerhin die Menschen in gewissen Berufen – also zum Beispiel Lehrer oder Ärzte – selbstverständlich diese Grundfertigkeiten beherrschen müßten.

Aber vielleicht gehört das zu den Dingen, die „früher“ auch einfach anders waren, die nämlich schon in der „Volksschule“ eingebläut wurden.
Gestern las ich einige Briefe meines Großvaters aus den 1930er Jahren; recht ausführliche Beschreibungen, die er auf einer Schreibmaschine tippte, weil er ja noch die Generation „Sütterlin“ war und daher eine etwas schwer zu entziffernde Handschrift hatte. Mein Opa war kein gebildeter Mann, sondern Kaufmann, der wie in seiner Generation üblich schon als Teenager arbeiten ging.
Aber in diesen langen Briefen ist nicht ein einziger Rechtschreibfehler. Jedes Komma sitzt perfekt, jede Anrede ist groß geschrieben und jedes „das“ bekommt genau da ein „ß“ wo es hinmuß.

Mir ist immer noch nicht klar, wieso diese Fähigkeiten im 21. Jahrhundert allgemein verloren gehen, obwohl die Menschen doch viel länger in die Schule gehen und viel besseren Zugang zu Kultur und Bildung haben.
Liegt das alles nur an den SMS? Kaum vorstellbar.

Anyway.
Als erwachsener Mann glaube ich, daß Intelligenz und Bildung zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Es überlappt sich allerdings offenbar. Durch eine bildungsbürgerliche Umgebung oder eben ein bildungsfernen Elternhaus kann der IQ um +/- 15% beeinflußt werden.
Wer immer liest und sich kontinuierlich weiter informiert, wird also nicht nur gebildeter, sondern tatsächlich auch klüger.

Klassische Bildung erschien vor Hundert Jahren vielen Deutschen so erstrebenswert, daß einfache Arbeiter, die 14 Stunden und sechs Tage die Woche malochen gingen, dennoch freiwillig auf Abendschulen oder in sozialistischen Bildungsvereinen dazu lernen wollten. Lernen um des Lernens willen. Es galt als erstrebenswertes Ziel in sich.
Lernen war kein Vehikel, um damit Karriere zu machen.
Man legte sich Nietzsches „Also sprach Zarathustra!“ auf den Nachttisch, weil man gerne darin las und es genoss seine eigenen Gedanken zu stimulieren.
Heute legt man die neuen Nietzsche-Ausgaben (gerade sind wieder drei erscheinen) eher auf den Nachttisch, um damit diejenigen zu beeindrucken, denen man unter welchen Umständen auch immer sein Schlafzimmer zeigt.

Bildung verkommt partiell zu einem zweckmäßigen Kleidungsstück.
Der Dr.-Titel bringt eben nicht nur Prestige, sondern auch deutlich mehr Gehalt – bei gleicher Qualifikation.

Weniger erklärlich ist allerdings wie ihnen das so einfach gelingen konnte.
Peter Häberle, Guttenbergs Doktorvater ist ein europaweit hochgeachteter Spitzenjurist, der seinerseits ein halbes Dutzend Ehrendoktortitel verliehen bekam. Mehrere Juristische Institute in aller Welt wurden nach ihm benannt.
Und so einer merkt gar nicht, daß mit KTG jahrelang ein totaler Blender an seinem Tisch saß, der nie selbst eine Zeile geschrieben hatte und nur zusammenkopiertes Material abgab?

Bildung scheint in von Klugheit entkoppelter Form existieren zu können.

Meine naive Vorstellung, daß es einem dummen Menschen gar nicht gelingen kann bis ihn die höchsten Staatsämter aufzusteigen, weil sich über die vielen Jahre doch irgendwann die Spreu vom Weizen trenne, ist angesichts der Minister Friedrich oder Dobrindt ohnehin ab absurdum geführt.

Es gibt andererseits Kluge, die nicht den klassischen Bildungsweg gingen, die keinen bildungsbürgerlichen Hintergrund haben, keine akademische Karriere hinlegten und sich dennoch zweifellos in ihrem Leben eine immense Bildung zulegten. Dazu gehören beispielsweise die Bundeskanzler Schröder, Brandt und Schmidt, oder auch Menschen wie Marcel Reich-Ranicki, die keine Dissertationsschrift verfassten, aber ein gewaltiges Wissen anhäuften.

Eine entscheidende Gemeinsamkeit der vier Genannten ist aber ein persönlicher Grundanstand.
Sie haben sich ihre Klugheit selbst erarbeitet und dachten nie daran, es genüge aufgrund ihrer Herkunft Bildung nur zu simulieren.

Die Dr.-Peinlichkeiten Koch-Mehrin, von und zu Guttenberg und Schavan zeigten insbesondere während ihrer Enttarnung überdeutlich, daß sie eben NICHT klug sind.
 Sie begriffen offenbar ihre Affären gar nicht.
Ihre menschliche Kleinheit erwies sich erst richtig, als sie dümmlich lügend die bittere Realität abstritten und später wie ein beleidigtes Kleinkind auf den ihnen nicht zustehenden Titeln bestanden.
Wissen sie denn nicht, daß sie das letzte bißchen Reputation wegwerfen, wenn sie eingeschnappt ihre Unis verklagen und rumjammern, sie wollten IHREN Titel, den sie selbst verdient hätten, zurück?
Universitäten VERLEIHEN Titel. Die erwirbt man nicht wie beim Kaufmann. Man kann sie übrigens auch nicht zurückgeben.
Diese spezielle Sorte stolpernder Konservativer scheint nach all den Jahren in der Politik noch nicht einmal das kleine Einmaleins der Skandalogie zu beherrschen.
Salamitaktik geht immer nach hinten los und schmollend sein Recht zu verlangen – „das steht mir aber zu!“ – wird nie vom Publikum goutiert werden.

Koch-Mehrin fiel schon gewaltig auf die Nase, als sie versuchte ihren zusammengeschummelten und dann entzogenen Doktor-Titel der Uni Heidelberg zurück zu klagen.
Uli Hoeness landete im Knast, weil er dachte er brauche die Wahrheit gar nicht offenlegen, wenn er nur ein Prozent des Betrugsvolumens zugäbe. Er dachte auch, er könne sich „tätige Reue“ sparen und einfach stur auf all seinen Pöstchen und Privilegien sitzen bleiben.

Und nun Schavan, die ehemalige Bildungs- und Wissenschaftsministerin, die als einfache Abiturientin weiterhin schmollend ihren Professorentitel trägt.
Auch sie ging mit einem unmöglichen Anliegen vor Gericht und erreichte mit der heutigen Abschmetterung ihrer Klage, daß ganz Deutschland den Kopf über sie schüttelt und an ihrem Verstand zweifelt.
Schavan ist nicht nur nicht gebildet, sondern sie ist ganz offensichtlich auch NICHT KLUG.

Annette Schavans Niederlage hätte klarer kaum ausfallen können. All die Argumente ihrer Anwälte wischten die Düsseldorfer Verwaltungsrichter am Donnerstag zur Seite und wiesen ihre Klage ab. Es waren die üblichen Ausreden in Plagiatsfällen: Man habe damals eben anders gearbeitet, es gehe nur um wenige Textstellen – und überhaupt habe sich die Universität nicht an die Feinheiten der Promotionsordnung gehalten. Das Gericht aber konzentrierte sich aufs Wesentliche: Hat sie nun getäuscht oder nicht? Ja. Alles andere sind Nebensächlichkeiten.
Damit hat die frühere Bildungsministerin das Gegenteil von dem erreicht, was sie wollte, nämlich den Titelentzug als dilettantische Ungerechtigkeit der Universität Düsseldorf zu brandmarken. Die viel gescholtene Hochschule kann jetzt auf ein richterliches Gütesiegel verweisen. […]

Erreicht hat Schavan das, was ihr auch Klein Fritzchen prophezeien konnte: Sie hat sich noch einmal zur bundesweiten Witzfigur gemacht und zu einem Shitstorm eingeladen.

Einige Meldungen des Tages:

Meine Professoren klatschten sich gerade im Sekretariat ab, als es um das Schavan-Urteil ging. Das Leben ist schön.

#Schavan verliert ihren #Doktortitel wegen 60(!) fragwürdigen Stellen in der Diss. Gut so! Wissenschaftliches Arbeiten will gelernt sein...

Frau #Schavan, Herzlichen Glückwunsch, Sie haben wieder Abitur.

Donnerstag, 20. März 2014

Treffer!



Wer hat eigentlich diese dümmlichen Welttage erfunden?

Angefangen hat damit 1947 die UNO, die mittlerweile schon rund 70 Welttage dazu erfunden hat, um an bestimmte kulturelle Errungenschaften zu erinnern.

Ob das Welttagen eines kulturellen Ereignisses irgendeinen Nutzen hat, wage ich zu bezweifeln. Schon allein wegen der Inflation der vielen Gedenktage, die sich niemand mehr merken kann.

Oder weiß irgendjemand aus dem Kopf, daß
der 13. Februar Internationaler Tag des Radios,
der 21. Februar Internationaler Tag der Muttersprache,
der 3. März Welttag der freilebenden Tiere und Pflanzen,
der 20. März Internationaler Tag des Glücks,
der  24. März Internationaler Tag für das Recht auf Wahrheit über schwere Menschenrechtsverletzungen und für die Würde der Opfer,
der 23. April Welttag des Buches und des Urheberrechts,
der 17. Mai Weltfernmeldetag und Welttag der Informationsgesellschaft,
der 23. Mai Internationaler Tag zur Beendigung von Geburtsfisteln
der 23. Juni Internationaler Tag der Witwen,
der 16. September Internationaler Tag für die Erhaltung der Ozonschicht,
der 9. Oktober Tag des Weltpostvereins,
der 15. Oktober Internationaler Tag der Frauen in ländlichen Gebieten,
der 29. November Internationaler Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk,
der 11. Dezember Internationaler Tag der Berge
ist?

Wenn ein internationaler Würdigungskandidat noch deutlich bedeutender als beispielsweise der „internationaler Tag zur Beendigung von Geburtsfisteln“ ist, bekommt er sogar eine ganze Weltwoche gewidmet.

Die erste Woche im Februar ist Weltwoche der interreligiösen Harmonie,
die vierte Woche im Mai Internationale Woche der kulturellen Bildung
und die erste Augustwoche Weltstillwoche.  24. - 30. Oktober: Abrüstungswoche.

Die Gedenkaristokratie bilden die Internationalen Gedenkjahre.

2014 ist beispielswiese Internationales Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft und Internationales Jahr der Kristallographie.
Es folgen 2015 als International Year of Light and Light-based Technologies und
2016 als International Year of Pulses.

Das ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange:

2005-2014 ist die Dekade der Vereinten Nationen "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung" und  2006-2016 Dekade der Sanierung und nachhaltigen Entwicklung der durch die Katastrophe von Tschernobyl betroffenen Regionen.
2011 begann die Aktionsdekade für Straßenverkehrssicherheit.


Die kostenlose Aufmerksamkeit, die man mit der Ausrufung eines Welttages erringen kann, schuf Neider und Nachahmer. So bestimmt beispielsweise auch die RKK mehrere Welttage.

Heute, am 20.03.14 ist als der Welttag des Glücks, bzw im englischen Original „International Day of Happiness.“
Werden nun alle Menschen glücklich? Lächerlich?
Nun ja, als ich auf den Recyclinghof fahren wollte und ein Geront im silbernen Mercedes mit Christen-Fisch-Aufkleber und umhäkelter Klorolle auf der hinteren Ablage geschlagene 20 Minuten am Eingang mit der Kassiererin um die drei Euro Gebühr für einen 120-Liter-Sack Hausmüll stritt und dadurch die Zufahrt blockierte, hatte ich noch nicht recht den Eindruck von Glück überströmt zu sein.
Auch die Aussage des in einem Khaki-Cordanzug steckenden Handwerkskammergutachters, der in der Wohnung unter mir echten Hausschwamm fand und mir erläuterte, daß nun mein Bad und meine Küche rausgerissen werden müßten zur Sanierung, versetzte mich noch nicht in Happiness.
Eher weniger glücklich machte es mich auch, als einer der mit Bierflasche im Hals rumtorkelnden Bauarbeiter, die auf dem Geragenplatz neben mir aus unerfindlichen Gründen seit Tagen Schallplattengroße Löcher in den Beton fräsen, eine Ladung frischen Zement über meine Motorhaube spritzte.
International Day of Happiness?
Die spinnt, die UNO.
DACHTE ich.

Aber weit gefehlt. Die UN-Jungs wußten schon was sie taten. Heute ist wirklich ein Grund  zum Jubilieren und Frohlocken!

Fred Phelps hat den Löffel abgegeben!
 

Dieser selbst für US-Konservative radikale Hassfanatiker wurde vom Schöpfer des Hasses heimgerufen und wird nun im Jenseits weiter seiner Hass-Ideologie frönen können.

Rev. Fred Phelps Sr., who founded a Kansas church widely known for its protests at military funerals and anti-gay sentiments, has died at the age of 84 according to his son Tim Phelps.
[…]   Members of the Westboro church, based in Topeka, frequently protest at funerals of soldiers with signs containing messages such as “Thank God for dead soldiers,” and “Thank God for 9/11,” claiming the deaths are God’s punishment for American immorality and tolerance of homosexuality and abortion.

Der Welttag des Glücks hat seine Daseinsberechtigung erbracht.


Die WBC, die weltweit durch Beerdigungsstörungen berühmt wurde, wird nicht die andere Wange hinhalten und sich gefallen lassen, was sich andere zu Phelps‘ Beerdigung einfallen lassen könnten. Sie kneifen und führen gar keine Beisetzung durch.
Das sympathische Kerlchen wird jetzt vermutlich einfach in den Müll geworfen  - and god laughs.