Sonntag, 22. Dezember 2013

Das Weihnachtswunder


Gott sorgt für die Seinen.

An der Spitze der traditionell antiklerikalen FDP, die in ihrem Programm von 1974 den Einfluss aller Kirchen strikt beschränken wollte, wird künftig ein bekennender Christ stehen, der seit drei Jahren auch Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) ist. „Mein Glauben gehört zu meinem festen Wertegerüst“, sagt Rösler, der regelmäßig mit seiner Familie den Gottesdienst besucht.

Der frommste Vizekanzler aller Zeiten, das ZdK-Mitglied Dr. Philipp Rösler, weiß wie man den katholischen Glauben zu interpretieren hat:

Nächstenliebe ist abzulehnen, nur die Reichen kommen ins Himmelreich und Wucher ist gut!

Mit Armen mochte sich der überzeugte Katholik erst gar nicht abgeben.
Sollten die prekär bezahlten „Schleckerfrauen“ sich doch selbst um eine „Anschlußverwendung“ für sich kümmern.

Der Wirtschaftsminister der Herzen wußte eben, daß er seine kostbare Zeit nicht für diese armseligen Verkäufer-Brummsummseln verschwenden sollte, sondern lieber wahre Mildtätigkeit und Nächstenliebe für diejenigen entfaltet, denen Gott seine Liebe durch Reichtum gezeigt hatte.
Rösler setzte sich selbstlos für Baron von Finck, die Quandt-Familie und Paul Gauselmann ein.
Die FDP hat eben tatsächlich Herz; zumindest für diejenigen, die ihr zuvor Spenden in siebenstelliger Höhe überwiesen haben.
Glücklicherweise fließen auch an die APO-FDP weiterhin die Schecks. Sonst wüßte Herr Lindner ja auch gar nicht in welche Rekta er kriechen soll.

Auch nach seiner verheerenden Bundestagswahlniederlage wußte Rösler was sich für einen Christen gehört.
Die mehreren Hundert nun arbeitslos gewordenen FDP-Mitarbeiter ignorierte er, weigerte sich standhaft irgendeinem Parteikollegen zu helfen oder Trost zuzusprechen und schob auf dem letzten Parteitag die Schuld für die Niederlage anderen in die Schuhe.

Die Wahl haben in der FDP viele vergeigt: die Vorstände, die Vizes, die verschiedenen Parteivorsitzenden und natürlich auch der Spitzendkandidat. Erstaunlich, wie wenige von denen sich an diesem ersten Tag der Aufarbeitung auf dem FDP-Sonderparteitag zu Wort melden. Es sind genau zwei: Jetzt Ex-Parteichef Philipp Rösler und der Spitzenkandidat und Chef der vorerst letzten Bundestagsfraktion, Rainer Brüderle.
Und selbst die zeigen nur auf andere: Auf die Medien, die CDU, auf Angela Merkel, auf die Durchstecher in den eigenen Reihen. Wie kläglich, dass Rösler lieber darüber lamentiert, wie schlecht er von den Medien behandelt worden sei, als darüber, welche kommunikativen und strategischen Fehler er selbst gemacht hat. Erinnert sei nur an seinen Coup, Joachim Gauck gegen Merkel als Bundespräsident durchgeboxt zu haben. Um sich dann über den Klee selbst dafür zu loben.
[…]  Nur die, die die vielen Fehler gemacht haben, schweigen. Oder zeigen mit dem Finger auf andere. Ein Armutszeugnis. Wer Ehre für sich beansprucht, der sollte auch in der Lage sein, zu seinen eigenen Fehlern zu stehen, sie zu benennen. Das Wort "Entschuldigung" fiel nicht einmal. Das wäre ein Zeichen von Größe gewesen. Und neben dem eigenen Rückzug aus der aktiven Politik der letzte gute Dienst an ihrer Partei gewesen.

Nachdem Rösler die stärkste FDP aller Zeiten, 15%-Partei mit fünf Bundesministern, binnen kürzester Zeit durch eine noch nie dagewesene Kette von Fehlleistungen erstmals nach dem Krieg zur APO herunterwirtschaftete, wartet eine neue Herausforderung auf den Freund der Milliardäre.
Rösler soll nun nichts weniger als die Weltwirtschaft retten!
Ein brillanter Plan!
Endlich erfüllt sich auch das Steuersenkungen! Steuersenkungen! Steuersenkungen! Steuersenkungen! Steuersenkungen! Steuersenkungen! Steuersenkungen! - Versprechen der FDP-Führung, die von 2009 – 2013 lediglich AbgabenERHÖHUNGEN durchgesetzt hatte! Rösler zieht in das Steuerparadies Schweiz.

Den Posten des Wirtschaftsministers hat er abgegeben, FDP-Parteichef ist er auch nicht mehr. [...] Jetzt wechselt der 40-Jährige zum Weltwirtschaftsforum in Davos - und könnte neu durchstarten.
[…..]  Philipp Rösler, 40, [steht] nun vor dem Scherbenhaufen seiner Parteikarriere - und noch einmal könnte Davos zum Ort des unverhofften Wiederaufstiegs werden.
Bemerkenswerter Schritt
Das Weltwirtschaftsforum, so gab Rösler am Wochenende bekannt, wird sein neuer Arbeitgeber. Künftig werde er "die regionalen Aktivitäten des World Economic Forum außerhalb der Schweiz" verantworten, sagte der Ex-Gesundheitsminister, Ex-Wirtschaftsminister und Ex-FDP-Chef dem Focus. Mit der ganzen Familie ziehe er in die Schweiz. Bloß weg.

Weitere ähnlich gute Personalvorschläge:

Daniela Katzenberger wird Ministerin für Reaktorsicherheit, Lothar Matthäus übernimmt das Kultusministerium, Helmut Schmidt könnte man zum Kapitän der U18-Nationalmannschaft machen und Cindy aus Marzahn löst Nacho Duato als Chef des Berliner Staatsballetts ab.






Samstag, 21. Dezember 2013

Paradies Deutschland!


 Die Königin trat diese Woche ihre dritte Amtszeit an.
Es scheint wieder sehr gemütlich und behaglich zu werden.
Nahtlos knüpft man an die Zeiten von 2005-2009 an.
War da sonst noch irgendwas? An Schwarzgelb kann sich schon keiner mehr erinnern. Die Episode wurde aus dem kollektiven journalistischen Gedächtnis gestrichen.
Und der Urnenpöbel hat ohnehin nur die Aufmerksamkeitsspanne einer Eintagsfliege.
Ab und zu kommt es vor, daß die treuen FDP-Epigonen in den TV-Redaktionen Christian Lindner einladen, damit er vom hohen Ross aus den GroKo beschimpfen kann.
Was als Liebesdienst gemeint war, wirkt allerdings eher verzweifelt auf die Zuschauer.
„Was will der denn noch da?“ fragt man sich unwillkürlich und schaltet gleich um, weil man meint, es müsse sich um eine Wiederholung aus dem letzten Jahr handeln.

Nein, die FDP braucht niemand mehr.

Vermutlich werden Lindis Leute auch in der APO nicht in die verdiente Lyse geraten, weil sie als erfolgreichste Lobbyisten der Milliardäre immer noch Finanziers haben.

Neben der CDU hat auch die FDP nach der Bundestagswahl eine hohe Spende von der Quandt-Familie erhalten. Laut Veröffentlichung des Bundestages erhielt die nicht mehr im Parlament vertretene Partei am 9. Oktober von Johanna Quandt und ihren Kindern Stefan Quandt und Susanne Klatten insgesamt 210.000 Euro. Die drei Familienmitglieder besitzen zusammen 46,7 Prozent der Aktien des Autokonzerns BMW.

Bescherung kurz vor Weihnachten - bei der FDP klingelt erneut die Kasse: Die Liberalen hat wieder eine Großspende aus der Wirtschaft erhalten.
Die R&W Industriebeteiligungen GmbH mit Sitz in Köln überwies den Liberalen 200.000 Euro, wie aus einer Veröffentlichung des Bundestages hervorgeht.
Die Partei hatte nach der Wahl bereits insgesamt 360.000 Euro von der Quandt-Familie - das ist der Großaktionär von BMW - und dem Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie erhalten.

Lindners FDP mag formal weiterleben, aber in Wahrheit ist sie natürlich längst keine Partei mehr, sondern schlicht und ergreifend ein Lobbysprachrohr.

Die oben Zehntausend Deutschlands möchten sichergehen, daß sie weiterhin in einem Reichenparadies leben, in dem ihre Abgaben sehr viel geringer als die der normalen Arbeitnehmer sind.

Ihre Sorgen dürften aber unbegründet sein. Die großen Schweinereien der schwarzgelben Koalition – Hotelsteuer, Befreiungen von der Energiesteuer für Milliardenschwere Konzerne, während der kleine Verbraucher allein die Strompreissteigerungen zahlen muß  - wurden auch von der SPD abgenickt.
Die massivste Ungerechtigkeit unseres Steuersystems, daß nämlich Zinseinkünfte deutlich niedriger besteuert werden als Arbeitseinkommen, will auch die SPD-Unions-Koalition beibehalten.
Wer als Krankenschwester oder Flugzeugmechaniker jeden Tag neun Stunden arbeitet wird stärker zur Kasse gebeten, als derjenige (Millionär), der gemütlich den ganzen Tag auf dem Sofa sitzt und seine Einkünfte durch Nichtstun generiert.

Fast noch unfassbarer: Den Milliardensegen, der über die Rentner ausgegossen wird, müssen ganz allein die Beitragszahler der Rentenversicherung aufbringen.
Arbeitgeber, Vermögende, Spekulanten, Selbstständige werden mit keinem Cent zur Finanzierung herangezogen. Die Milliarden werden stattdessen bei Nachtwächtern und Putzfrauen eingesammelt.

DANKE Nahles und Gabriel!

Kein Grund zur Sorge liebe Industrielle; Deutschland bleibt auch ohne FDP Euer Schlaraffenland.

Reichenparadies Deutschland
In keinem großen Industriestaat werden Vermögen so gering besteuert wie hierzulande. Die britische Regierung etwa verlangt ihren "Reichen" sechs Mal so viel ab wie die deutsche. Für die Berater von Finanzminister Schäuble ist das allerdings noch lange kein Grund für eine radikale Reform.
Der Befund ist eindeutig: [….] Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist die Quote [an vermögensbezogenen Steuern] in keinem großen Industriestaat so niedrig wie in Deutschland.
Unter allen 34 OECD-Mitgliedern liegt die Bundesrepublik mit einem BIP-Anteil von gerade einmal 0,6 Prozent auf Platz 25. Der Durchschnitt beträgt 1,3 Prozent, und vorne liegen nicht etwa die Sozialstaatsbefürworter aus Frankreich, sondern ausgerechnet die Gralshüter des Kapitalismus: Großbritannien mit 3,6, Kanada mit 3,3 und die USA mit 3,2 Prozent. Die britische Regierung verlangt ihren "Reichen" also sechs Mal so viel ab wie die deutsche.




Freitag, 20. Dezember 2013

Tiefe Blicke


Ein bißchen ärgert mich es ja schon, wie inzwischen die großen Medien die kleine große Koalition zerfetzen.
Ja, natürlich haben Leute wie Jakob Augstein Recht, wenn sie den erbärmlich niedrigen Anspruch der CDU-SPD-CSU-Koalition und das lächerliche Personal in der Luft zerreißen.
Ja, natürlich werden keine Weichen gestellt und sämtliche Augen, inklusive Hühneraugen vor den drängenden Zukunftsproblemen verschlossen.
Ja, natürlich ist der Koalitionsvertrag ein einziger Worthülsen-Murx, der nur für Comedians irgendeinen Wert hat.


Aber, warum verdammt noch mal, habt ihr das nicht von Anfang an gesagt und in einem medialen Trommelfeuer die Koalitionäre unter Beschuss genommen?

Da wäre uns womöglich einiges erspart geblieben.

Nun haben wir den Salat. Ich bin gespannt, ob diesmal die Kuschelkoalition wieder dazu führt, daß die Regierungsparteien immer weniger zu unterscheiden sind.

Einige giften aber schon rum und scheinen dafür sorgen zu wollen, daß dies nicht geschieht.

Johannes Kahrs 20.12.13 via Twitter

    da hat de maizière von der leyen verarscht, sts beemelmans ist teil des problem, garantiert nicht teil der lösung. http://t.co/NVWjmp5GEb

Johannes Kahrs 19.12.13 via Twitter

    spreche gleich im bundestag zum antrag der linken auf öffnung der ehe. das ist 1:1 ein alter spd antrag. der koa vertrag steht dem entgegen.


 

Sehr gut gelöst vom Chef der Seeheimer!

Es gibt Unterschiede zwischen den Parteien.

Das wird schon bei ersten Personalentscheidungen deutlich. Die Sozis haben nun einmal die besseren Leute und mehr Mut.

Der Chef der Bundestags-SPD ordnet die Riege seiner Stellvertreter nahezu vollkommen neu – und verjüngt sie
[….] Es tut sich etwas an der Fraktionsspitze: Sie wird deutlich jünger – und damit rücken Leute auf, die das Bild der SPD auch nach dieser Legislaturperiode einmal prägen könnten.
Von den neun bisherigen Stellvertretern bleiben nur zwei: Axel Schäfer, 61, Chef der nordrhein-westfälischen Landesgruppe. Und Hubertus Heil, 41, zuständig für Wirtschaft, Energie, Bildung und Forschung.   Den Rest des Tableaus hat der am Montag gewählte Fraktionschef Thomas Oppermann, 59, vollkommen neu zusammengestellt. Da wäre etwa Sören Bartol, 39, aus Marburg. Mit seinen Parteifreunden in Hessen lag er oft über Kreuz und durfte deshalb nie auf wirklich gute Listenplätze hoffen. Das störte ihn allerdings nicht, weil er seinen – traditionell roten – Wahlkreis stets direkt gewann. In Berlin hat er sich als Verkehrspolitiker einen Namen gemacht, Parteichef Gabriel nannte seinen Namen schon vor einiger Zeit häufiger, wenn es um hoffnungsvolle Nachwuchskräfte ging – wobei Bartol schon seit 2002 im Bundestag sitzt.
Eva Högl, 44, ist seit Anfang 2009 dabei, sie ist zuletzt einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden, indem sie als SPD-Obfrau im NSU-Untersuchungsausschuss hartnäckig Aufklärungsarbeit leistete. Auch sie ist als neue stellvertretende Fraktionschefin Teil von Oppermanns neuer Spitzenmannschaft, zu der außerdem gehören: der Außenpolitiker Rolf Mützenich, 54, der Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach, 50, Carola Reimann, 46, die in der vergangenen Legislaturperiode Vorsitzende des Gesundheitsausschusses war, und Ute Vogt, 49, die früher Chefin der baden-württembergischen SPD war und sich zuletzt als SPD-Obfrau im Gorleben-Untersuchungsausschuss hervorgetan hatte. Sie alle wurden in der Fraktionssitzung am frühen Donnerstagabend gewählt. [….]
 (SZ vom 20.12.2013)



Es besteht also Hoffnung, daß in der SPD-Fraktion zukünftig Rückgrat gezeigt wird.


Der neue Generalsekretär der CDU, Peter Tauber, soll die CDU jünger und moderner machen. Doch seine Vergangenheit legt nahe, dass Tauber mit einem weitreichenden Abtreibungsverbot sympathisiert. [….] Der neue CDU-Generalsekretär Peter Tauber [könnte] von einem heiklen Thema eingeholt werden. [….]
Seit Tagen kursiert in einigen Blogs und sozialen Netzwerken der Verdacht, Tauber befürworte ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen. Der 39-Jährige habe sich in der Vergangenheit "wiederholt" für eine Verschärfung des Abtreibungsparagrafen 218 eingesetzt, heißt es etwa auf der evangelischen Website "Idea" .
[….] Ein Abtreibungsgegner als Angela Merkels General? Das passt nicht zum propagierten Selbstbild als moderne, weltoffene und sich verjüngende Volkspartei.
Die Vermutung, Tauber kämpfe gegen Schwangerschaftsabbrüche, bezieht sich auf seine Zeit als Landeschef der Jungen Union in Hessen. Von 2003 bis 2009 führte er den Verband. Im Jahr 2006 sprach sich das zweitgrößte Gremium, der Landesausschuss, per Beschluss für ein weitreichendes Abtreibungsverbot aus. Die Gruppe verlangte, dass Abtreibungen nur noch nach einer Vergewaltigung oder bei einer dauerhaften Gefährdung der Gesundheit straffrei sein sollten.
[….] Nun feiern katholische Websites Tauber als CDU-Mann, der auf ihrer Seite steht. Das Gegenteil ist bei feministischen Portalen der Fall. Das "Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung" empört sich: "Mit seinen Vorstellungen steht der 39-Jährige bei Fragen zum Thema der sexuellen Selbstbestimmung offenbar am rechtskonservativen, fundamentalistisch-religiösen Rand der Gesellschaft."
Tauber ist dafür bekannt, sich am christlichen Menschenbild zu orientieren. In einem Gastbeitrag gegen die umstrittene Präimplantationsdiagnostik (PID) schrieb er 2011: "Besonders der christliche und jüdische Einfluss auf unsere Gesellschaft hat dazu geführt, dass ein Bewusstsein entstanden ist, dass nur Gott über das Leben verfügen darf und nicht die Menschen. Dies hat sich nach unserer Ansicht bis heute nicht verändert und darf es auch nicht", heißt es darin.

Die Berufung von Andrea Voßhoff zur Bundesdatenschutzbeauftragten hat auch SPD-Politiker befremdet. Die CDU-Rechtspolitikerin hält daran fest, dass die umstrittene Vorratsdatenspeicherung ein wirksames Instrument der Kriminalitätsbekämpfung sei, sagte sie dem SPIEGEL.
Andrea Voßhoff, die neu gewählte Bundesdatenschutzbeauftragte, hat ihre positive Grundhaltung zu der umstrittenen EU-Richtlinie über die Vorratsdatenspeicherung bekräftigt. "Meine Grundposition ist, dass eine datenschutzkonforme Vorratsdatenspeicherung ein wirksames Instrument der Kriminalitätsbekämpfung sein kann", sagte Voßhoff dem SPIEGEL.
"Auch das Bundesverfassungsgericht hat nicht das 'Ob' der Mindestspeicherfristen in Frage gestellt, sondern nur das 'Wie'", betonte Voßhoff. Der baldigen endgültigen Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs über die Richtlinie wolle sie nicht vorgreifen. "Ich warte sie mit großem Interesse ab."
Voßhoffs Berufung zur Datenschützerin war heftig kritisiert worden. Sie hatte sich bis vor kurzem als CDU-Rechtspolitikerin im Bundestag dafür eingesetzt, die umstrittene Datenspeicherung zur Kriminalitätsbekämpfung in Deutschland einzuführen, weil diese "dringend notwendig" sei. […]

Das immerhin muß man den Unionisten lassen: Sie liefern Vorlagen für die Sozi-Parlamentarier!

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Verdammter Kleinmut



Doch, daß sich nicht alle Schwulen outen mögen, halte ich für absolut verständlich, wenn auch bedauerlich.
Das mag für mich eher eine theoretische Frage sein, aber ich kann mir nur sehr schwer vorstellen mich für einen Verein, wie zum Beispiel die Katholische Kirche oder die Fußballbundesliga,  zu engagieren, der mich grundsätzlich ablehnt.
Im Falle der RKK werfe ich das auch allen Frauen vor: Wieso engagiert ihr euch ausgerechnet für einen Laden, der euch für so minderwertig hält, daß ihr noch nicht mal niederste Ämter selbst übernehmen dürft?
Wie erbärmlich es ist, wenn die 2000 Jahre lang Unterdrückten bei den ersten Brotkrumen, die sie zugeteilt bekommen, gleich vor Dankbarkeit in Verzückung geraten!

Über viele Jahrhunderte haben katholische Offizielle Schwule, Gottlose, Hexen, Ehebrecherinnen und viele andere mehr gefoltert und umgebracht und nur weil sie das nun seltener tun, ist alles verziehen?

Ebenso gut könnte Kenan Kolat (Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland e. V.; TGD) auf Knien zur NPD-Zentrale robben und sich dafür bedanken, daß heute kein von Migranten bewohntes Haus angezündet wurde.

Die Leute von der HUK möchte ich eigentlich zum Psychiater schicken und ihre Schizophrenie behandeln lassen.

Wir, die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (kurz: „HuK”), wollen die volle Teilhabe von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Queeren (LGBTQs) am kirchlichen und gesellschaftlichen Leben. Als Zeuginnen und Zeugen der befreienden Botschaft von Bibel und persönlicher Gotteserfahrung arbeiten wir
-      am Abbau von Vorurteilen gegenüber und Diskriminierung von LGBTQs innerhalb der Kirchen,
-      für die vollständige berufliche Gleichstellung mit heterosexuellen Biomännern und -frauen,
-      gegen die Diskriminierung von HIV-Positiven und an AIDS Erkrankten,
-      an der Schaffung von Räumen, um als LGBTQs Spiritualität zu teilen, und
-       an der Erkennbarkeit von uns als Christinnen und Christen innerhalb der LGBTQ-Gemeinschaft.

Wenn man Teilhabe und Anerkennung möchte, sollte man sich dringend eine andere Ideologie suchen!
In der Bibel, die nur so strotzt von Strafandrohungen, dem Zorn und der Eifersucht Gottes, der Intoleranz und Brutalität ausgerechnet „die befreiende Botschaft“ zu erkennen, zeugt schon von schwerer geistiger Umnachtung.

Was für eine Selbsterniedrigung es ist, sich für kleinste Symbole der Tolerierung zu erwärmen.
 Würde ich jemanden unterdrücken wollen, käme mir die maximal-viktimogene Einstellung der christlichen Homo-Organisationen gerade Recht. Wer so devot auftritt, schreit ja förmlich danach noch mal getreten zu werden.

Gläubige im Ruhrbistum für Segnung von homosexuellen Paaren
[….]  Im Bistum Essen hat sich eine Mehrheit jetzt sogar für die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren ausgesprochen. Auch der Zölibat wurde von einigen in Frage gestellt.
Bei einer vom Papst veranlassten Umfrage haben sich Gläubige im Ruhrbistum für die kirchliche Segnung von homosexuellen Paaren ausgesprochen. "Mehrheitlich sprechen sich die Befragten (...) dafür aus, gleichgeschlechtlichen Partnern, die fest im Glauben stehen und gerne danach leben möchten, eine kirchliche Segnungsfeier zu ermöglichen", teilte das Bistum Essen am jetzt mit. Eine Reihe von Personen hätten sich zudem gewünscht, dass Priestern die Möglichkeit eröffnet wird, sich zwischen dem zölibatären Leben und einem Leben in Ehe und Familie zu entscheiden.
[….]  "Für viele Katholiken im Ruhrbistum entspricht die kirchliche Lehre nicht der Lebenswirklichkeit", stellte das Bistum zusammenfassend fest. So habe die Befragung etwa ergeben: "Selten bis nie würden sich Paare zur einer Trauung anmelden, die nicht schon vorher zusammenlebten. Sehr oft gebe es Lebensgemeinschaften ohne religiöse oder zivile Anerkennung. Getrennt Lebende und wiederverheiratete Geschiedene gehörten zur Realität in den Gemeinden", hieß es.
Getrennt Lebende und Wiederverheiratete empfänden in ihrer Situation meist Trauer. Sie litten sehr, habe es in einer Antwort geheißen. "Viele Menschen würden die Tatsache, dass sie nach kirchlicher Lehre in einer "irregulären"" Situation lebten, als verletzend empfinden."

Getrennt Lebende sind traurig, weil der homophobe Reaktionär Overbeck sie nicht anerkennt?
Ich bin traurig, daß die so bekloppt sind auf den Segen von so einem Typen Wert zu legen. Im Gegenteil; ich bin sogar stolz darauf, daß meine atheistische Lebensweise von Overbeck, Müller, Mixa, Meisner und Co verdammt wird.

Diese gerade mal drei Dutzend von zwei erzkonservativen Menschenrechtsantagonisten in Rom ernannten Kirchenfürsten, die keine Frauen mögen, dafür aber deren Kleider auftragen, haben nur deswegen Macht über die armen Geschiedenen, Getrennten, Schwulen, Lesbischen, Bisexuellen und Wiederverheirateten, weil diese ihnen die Macht dazu geben.
Bitte alle sofort austreten, keine Kirchensteuer mehr zahlen und jeden Bischof herzlich auslachen!

Wer wie Andrea Nahles oder Wolfgang Thierse finanziell solche Typen unterstützt, macht sich mitschuldig!
Alle Kirchenmitglieder tragen dazu bei, daß ein Huonder noch heute Menschen niedermacht und homophober Gewalt den Boden bereitet.

Vor einer Woche hat der Churer Bischof Vitus Huonder ein Donnerwort gegen die Homo-Ehe gesprochen – und damit empörte Reaktionen ausgelöst. Die Grundidee, «dass jede sexuelle Identität als gleichwertig akzeptiert wird», sei «tief unwahr» und zerstöre Ehe und Familie, schrieb Huonder. [….]
Huonder: Es geht überhaupt nicht um einen Angriff, sondern vielmehr um die Verteidigung des christlichen Menschenbildes. Das passt sehr gut in die Adventszeit, und es ist heute ganz besonders nötig. [….] Mir geht es um den Genderismus. Diese Ideologie behauptet, dass es neben dem biologischen Geschlecht ein „soziales“ Geschlecht gebe. Dieses sei nicht eine Vorgabe der Natur, die der Mensch annehmen und persönlich mit Sinn erfüllen muss, sondern nur eine soziale Rolle, über die er selbst entscheide. Solch ein Denken zerstört die Familie und die Gesellschaft.
[….] Die Gender-Ideologie leugnet letztlich, dass der Mensch ein Geschöpf ist. Sie macht den Menschen gewissermassen zum Gott, weil sie vergessen machen will, dass der Mensch eine vom Schöpfer vorgegebene Natur besitzt. Der Manipulation der Natur, die wir heute für unsere Umwelt beklagen, wird durch den Genderismus auch der Mensch unterzogen.
[….] Ich meine [mit der Homosexualisierung in Schule und Kindergarten] das Umerziehungsprogramm, das den Kindern einredet, sie seien von Natur aus weder Mädchen noch Buben, sondern sozusagen neutrale Wesen. Dass sie selber ihre sexuelle Ausrichtung wählen könnten und dass Heterosexualität nur eine mögliche freie Entscheidung unter vielen sei. Das ist für mich ein Angriff auf die naturgegebene Würde des Kindes.
[….] Wenn gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren, verletzt dies die Rechte des Kindes. Denn jedes Kind hat ein Recht auf Mutter und Vater. In der Struktur einer homosexuellen „Familie“ wird dieses Recht dem Kind bewusst verwehrt. Das darf nicht sein.

Daß die stramm katholisch gewordene ZEIT“ heute auf der Titelseite mal wieder eine Papst-Belobigung der Religiotin Evelyn Finger veröffentlicht, wundert mich nicht.
Aber müssen ausgerechnet Menschenrechtsgruppen, die sich für die LGBTQ-Rechte einsetzen, Franziskus bejubeln?

Erstmals hat "The Advocate" einen Papst zum Mann des Jahres ernannt. Das teilte das schwul-lesbische Nachrichtenmagazin am Dienstag mit. In einem Artikel wird der 77-Jährige gelobt, weil er die Debatte über Homosexualität in der katholischen Kirche verändert hat. "Ob man es mag oder nicht – die Art, wie er über das Thema redet, macht einen Unterschied", so das Magazin in seiner Begründung. [….]  Der Papst habe den Titel wegen seines großes Einflusses verdient: "Die noch bestehenden Verweigerer der Anerkennung von LGBT, die politische Fortschritte blockieren, werden eher von einer Person überzeugt werden, die sie kennen. In der gleichen Art, wie Präsident Obama die Politik mit seiner Evolution bei Homo-Rechten verändert hat, genauso könnte der Papst Auswirkungen auf die Religion haben".[….] Zwar gibt "Advocate" zu, dass Franziskus auch als Papst homofeindliche Äußerungen getätigt habe. Beispiele sind das Gerede von einer "Homo-Lobby" oder die Forderung an Frankreich, die Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Eherecht wieder rückgängig zu machen. [….] Bereits vor wenigen Tagen hatte das US-Magazin "Time" Papst Franziskus zum Mann des Jahres erklärt.

Ein Homo-Magazin lobt und bejubelt einen Mann, der weltweit gegen die Homo-Ehe und die rechtliche Gleichstellung kämpft, Schwule und Frauen für zu minderwertig hält, um auch nur niedrigste Ämter in seiner Organisation zu übernehmen und zudem immer noch nicht die Pädosexopfer seiner Priester finanziell entschädigt; ja, sogar just einen ausgewiesenen Vertuscher zum Bischof ernennt.

Was für eine blamable und extrem feige Aktion!
Aus der Kirche tritt man aus, wenn man der Meinung ist, allen Menschen gebühren die gleichen Rechte und der gleiche Respekt.
Dazu muß man übrigens keineswegs selbst Mitglied einer dieser diskriminierten Gruppen sein.
Es sollte selbstverständlich sein sich von der RKK zu distanzieren – genau wie man sich von jeglichem Rassismus und Antisemitismus angewidert zurückschreckt; ohne selbst Jude oder Türke zu sein.

The Green Bay-area priest tapped Tuesday by Pope Francis to lead the Diocese of Marquette, Mich., testified in a 2011 deposition that he destroyed documents relating to priests accused of sexual abuse.
Father John Doefler, 49, an Appleton native and vicar general of the Diocese of Green Bay, will be installed as the bishop of Marquette early next year. In announcing his appointment Tuesday, Green Bay Bishop David Ricken said, "I could not be more delighted." Ricken said Doerfler "has excelled in his service to this dioceses...and has been a trusted adviser on moral and canonical issues."
But the advocacy group, the Survivors Network of Those Abused by Priests, blasted Doerfler's selection, saying he destroyed what may have been criminal evidence, including psychological reports of priests accused of sexually assaulting minors.
"We find this decision really perplexing," said SNAP Midwest Director Peter Isely of Milwaukee. "Doerfler destroyed virtually all of the abuse records in Green Bay." [….]
Shame on you, Franzi!


Mittwoch, 18. Dezember 2013

CDU-Karrierepfade



Pofalla und Altmaier haben es vorgemacht, wie man in die höchsten Positionen aufsteigt.

Niemals anecken, niemals widersprechen, jede 180°-Wende der Chefin mitmachen und dazu eifrig alles tun, um in die Medien zu kommen, um dort mit größtmöglichen Speichelleck-Faktor die Chefin zu loben.
In der CDU wird nicht debattiert und nicht gemosert, sondern immer brav abgenickt. Dröger und öder als CDU geht nicht.

Politisches Fachwissen oder erfolgreiche Sacharbeit sind hingegen absolut zu vernachlässigen.
Altmaier hat beispielsweise ausgerechnet bei seiner zentralen Aufgabe, der ökologischen Energiewende so eklatant versagt, daß er nur in Schilda im Amt bleiben könnte. Oder eben bei Merkel, die ihn dafür sogar noch belohnt, indem sie ihn zu ihrem Kanzleramtsminister macht.

Der stockende Ausbau des deutschen Stromnetzes gefährdet die Energiewende. Von den 1855 Kilometern an neuen Trassen, die laut Bundesregierung rasch gebaut werden müssen, wird im laufenden Jahr kein einziger neuer Kilometer realisiert. Das geht aus dem neuen Monitoring-Bericht der Bundesnetzagentur hervor, der SPIEGEL ONLINE vorliegt.     Der Ausbau der Netze ist nötig, um mehr Strom vom windreichen Norden in die Industriestädte im Süden zu transportieren, die besonders viel Elektrizität verbrauchen. Insgesamt 23 neue Leitungen hält die Bundesregierung für unverzichtbar, damit der Atomausstieg und die Umstellung auf eine stärkere Versorgung durch erneuerbare Energien gelingen kann. Bislang sind erst 268 Kilometer besagter Trassen im Höchstspannungs-Übertragungsnetz gebaut worden, damit sind gerade 14,5 Prozent des prioritären Netzausbaus geschafft.

Altmaiers Job war es zuhause zu sitzen und Angela Merkel zu bejubeln.
Für Umwelt und Klima-Politik war da keine Zeit.

Deutschland zeigte bei den Klimagipfel-Verhandlungen in Warschau wenig Engagement – Umweltminister Altmaier reiste nach nur einem Tag sogar schon wieder ab. Mangelt es Berlin umweltpolitisch an Ehrgeiz?
[….] Die Chefin der Entwicklungsorganisation Oxfam, Winnie Byanyima, sprach gar von einer „Abwärtsspirale“ bei den Verhandlungen. Thomas Hirsch von der Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ nannte den Gipfel einen „neuen Tiefpunkt der Klimadiplomatie“. [….]
Im Gegensatz zur Vergangenheit spielt Deutschland bei Klimakonferenzen kaum noch eine Rolle. [….] Beim Warschauer Klimagipfel beschränkte sich die Bundesrepublik auf einen eintägigen Kurzbesuch des amtierenden Umweltministers Peter Altmaier (CDU), der am Mittwoch einflog, Forderungen an andere stellte, die Energiewende als solche lobte und 30 Millionen Euro für den darbenden Anpassungsfonds mitbrachte.

So einen Mann fördert und befördert die Kanzlerin. Für ihre Politik des Irgendwie-vor-sich-hin-wurschtelns ist Fachwissen und Durchsetzungskraft nur hinderlich.
Merkels ständige Kurswechsel, ihr an den Umfragen Entlangmäandern passt nicht zu Ministern, die Pflöcke einschlagen und voran gehen.
Daher setzte sie im neuesten Kabinett an mehreren Schlüsselstellen auf völlig unerfahrene und sachfremde Gestalten.
Sie werden Deutschland keinen Millimeter voran bringen, aber dafür auch nie der Kanzlerin widersprechen.

Frisch vereidigt, aber ahnungslos: Ministerin von der Leyen beschäftigt sich seit wenigen Tagen mit Verteidigungspolitik. Gröhe hat von Gesundheitspolitik kaum Ahnung. Hendricks dürfte Umweltschutz allenfalls von der Mülltrennung kennen. Herrscht blanke Ignoranz in Berlin?   Immerhin kann sie entwaffnend sein. Und wie! Kurz nach ihrer inoffiziellen Ernennung sitzt die künftige Verteidigungsministerin bei Günther Jauch und antwortet auf die Frage "Verstehen Sie was von Verteidigungspolitik?", dass sie seit Donnerstagabend so einiges darüber gelesen habe. Seit Donnerstag.
Am Donnerstag hatte nämlich Kanzlerin Angela Merkel ihre Parteifreundin Ursula von der Leyen gefragt, ob sie in den kommenden vier Jahren vielleicht Oberbefehlshaberin der Bundeswehr werden wolle und damit hauptverantwortlich für die Sicherheits- und Verteidigungspolitik des Landes. Überrascht habe sie das, so von der Leyen; doch noch am selben Abend sagte sie zu. [….] Alexander Dobrindt (CSU) kennt die Autobahnen Bayerns und auch das Internet, weshalb er, logisch, Verkehrsminister mit Zuständigkeit für Dateninfrastruktur wird. Auch in Entwicklungsländern gibt es Landwirtschaft, weshalb, klar doch, der Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, Gerd Müller (CSU), neuer Entwicklungshilfeminister werden muss.
[….]  Ist es also fortgeschrittene Ignoranz oder Schlimmeres, wenn Politiker auf Ministerien losgelassen werden, in denen jeder Referatsleiter sie fachlich in die Tasche stecken, rausholen, zusammenfalten und wieder reinstecken könnte? [….]

Einige ganz wenige in der CDU wagen es ab und zu doch mal an der ein oder anderen Stelle leise zu widersprechen.
Herr Missfelder beispielsweise versuchte sich mit Kritik an der einseitigen CDU-Politik zu Gunsten der Rentengeneration zu profilieren und der angebliche Gesundheitsexperte Jens Spahn ist so offensiv schwul, daß er kurz nach dem gegenteiligen CDU-Parteitagsbeschluß doch schon wieder für eine rechtliche Gleichstellung warb! Gleiche Rechte für alle? Oh Graus‘ denkt sich da der CDU-Stammwähler.
Merkel was not amused.
In der CDU hat man rundgelutscht zu sein und keine Ecken oder Kanten zu haben.

Das Kabinett steht, jetzt kungelt die Unionsfraktion ihre Posten aus. Überraschend soll die 30-jährige Nadine Schön als Fraktionsvize für Familienpolitik zuständig sein. Philipp Mißfelder und Jens Spahn, beide Verfasser eines kritischen Manifests, gehen dagegen leer aus.
Manchmal kann man schon an der Sitzordnung ablesen, mit wem es in der Politik nach oben geht - und mit wem nicht. Als sich die Abgeordneten der Unionsfraktion zur Weihnachtsfeier im Tipi, einem Zelt am Kanzleramt, einfanden, blickten sie erstaunt auf den Kanzlertisch. Zwei Stühle entfernt von Angela Merkel hatte die junge Abgeordnete Nadine Schön aus dem Saarland Platz genommen. Was genau die Dame für diese herausgehobenen Position auszeichnete, den Abend bei Merkel sowie Volker Kauder nebst Gattin zu verbringen, blieb dem Rest der Fraktion unerklärlich.
Jetzt ist klar: Nadine Schön steigt zur stellvertretenden Chefin der 311 Mitglieder starken Unionsfraktion auf, zuständig für die Themen Familie und Jugend. […..]
Bei der Weihnachtsfeier im Tipi saßen zwei Politiker übrigens besonders weit weg vom Kanzlertisch - Spahn und Mißfelder.

 Man sollte eben nicht schwul sein und sich der Merkellinie völlig anschließen, wenn man In der CDU ganz nach oben will.

Ein bekennender evangelischer Christ aus Hessen wird neuer CDU-Generalsekretär. Der 39-jährige Bundestagsabgeordnete Peter Tauber (Gründau bei Hanau) tritt die Nachfolge von Hermann Gröhe an. Der ebenfalls kirchlich engagierte Protestant - er war von 2003 bis 2009 Mitglied des Rates der EKD - wird Gesundheitsminister. Tauber schreibt auf seiner Internetseite: „Mein Wertefundament ergibt sich daraus, dass ich gläubiger Christ bin, Historiker und Reserveoffizier.“ […]  Als Vorsitzender der Jungen Union Hessen (2003-2009) hatte er sich wiederholt für eine Verschärfung des Abtreibungsparagraphen 218 eingesetzt. Ein straffreier Schwangerschaftsabbruch solle nur noch nach einer Vergewaltigung oder bei einer dauerhaften Gesundheitsgefährdung der Frau gewährt werden. Er wolle das Thema aus der Tabu-Ecke holen, so Tauber.