Freitag, 29. März 2013

Vorsicht Linksextremismus – Teil II



Wir befinden uns im Jahre 2013 n.Chr. Ganz Deutschland ist von der FDP entsetzt... Ganz Deutschland? Nein! Ein von unverschämten Garstigen bevölkerter Lobbyverband hört nicht auf, der Erkenntnis Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die deutschen Bürger, die als Urnenpöbel in den befestigten Lagern Rot und Grün und Links liegen...

Der Fußball-Funktionär Diether Hundt (74, VfB Stuttgart) hat von seinen dumpf-konservativen Freunden Pöstchen und Ehrungen eingesammelt wie es nur die ganze reichen Unternehmerfürsten zustande bringen.
Mitglied des Vorstands der Deutschen Handelskammer in Österreich, Präsident der Deutschen Handelskammer in Österreich; Mitglied im Aufsichtsrat von Stuttgarter Hofbräu und der Deutschen Telekom, Mitglied des Verwaltungsrats der Landesbank Baden-Württemberg, Mitglied des Gemeinsamen Beirats der „Allianz Gesellschaften“, München, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stauferkreis Beteiligungs-AG, Mitglied des Beirats der Mannheimer Versicherung, Mitglied der 13. Bundesversammlung, nominiert von der Landtagsfraktion der CDU im baden-württembergischen Landtag, Senatorenwürde ehrenhalber der Universität Stuttgart,  Ehrenbürger der Stadt Uhingen, Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich und 2005 die Erhöhung Großes Silbernes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich, Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark, Großes Verdienstkreuz mit Stern des Landes Steiermark, Ehrenvorsitzender des baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie, Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland. 2010 wurde Hundt von der Landesregierung Baden-Württemberg zusätzlich der Ehrentitel Professor verliehen.
(Angaben von Wikipedia)
Und das alles nur für eine knallhart-neoliberale Umverteilungspropaganda!
Hundts Credo ist die Entrechtung der Arbeitnehmerschaft zu Gunsten der Millionäre.
Daß in den letzten Jahren die Unternehmensgewinne durch die Decke gegangen sind und mehr Arbeiter denn je in prekären Billigjobs schuften müssen, mit denen sie so wenig verdienen, daß sie am Ende des Monats noch unter dem Hartz-Satz liegen und aufstocken müssen, ist Herrn Hundt immer noch viel zu sozialistisch.
Mit Merkel hadert er – die solle endlich unternehmerfreundlicher agieren.

Fundamentalkritik an der Kanzlerin: Die Union regiere nicht im Sinne der Wirtschaft, schimpft Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt. Er wirft Merkel eine Politik des Populismus vor. Auch Rot-Grün sei keine Alternative. Für FDP-Standpunkte kann sich Hundt schon eher erwärmen.

[…] Die Einführung der von der CDU geplanten Lohnuntergrenze kritisierte er scharf. Sie werde "den Einstieg in Arbeit für die Schwächsten am Arbeitsmarkt erschweren". […] Zudem müsse die Stromsteuer sofort gesenkt und das Erneuerbare-Energien-Gesetz angepasst werden. Anderenfalls seien Tausende Arbeitsplätze in Gefahr. Hundt sagte weiter: "Ich befürchte, dass wir vor dramatischen Strompreiserhöhungen stehen, die sich sehr nachteilig auf die deutsche Wirtschaft auswirken." […] Er kritisierte die Steuerpläne von SPD und Grünen als "Belastung der Wirtschaft in einer Größenordnung, wie wir sie in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht hatten". Aus seiner Sicht hätte die Wiedereinführung der Vermögensteuer "erheblich negative Auswirkungen auf die Investitionsfähigkeit mittelständischer Unternehmen". Wenn er höre, dass selbst die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) nach einer Erhöhung des Spitzensteuersatzes rufe, empfinde er sich "im falschen Film".

Auch im Hinblick auf den Solidaritätszuschlag stellt sich Hundt gegen die Union - und schlägt sich auf die Seite des Koalitionspartners FDP.
Den Soziplan mit 49% Spitzensteuer sieht der Herr Professor also als "Belastung der Wirtschaft in einer Größenordnung, wie wir sie noch nicht hatten" und schlägt sich auf die Seite der FDP, die in den 29 Jahren, die sie von 1969 bis 1998 ununterbrochen das Bundeswirtschaftsministerium besetzte den Spitzensteuersatz auf 56% raufgetrieben hatte.
Ein kluger Mann.
Da wäre doch ein Bundesverdienstgroßkreuz am Handkarren mit Krone und Sirene angebracht.
Welche Stellschrauben man anziehen muß, um „die Wirtschaft“ anzukurbeln, ist offenbar weit komplizierter, als es die Umverteiler-Epigonen denken.

Inzwischen hat sich auch herumgesprochen, daß Wirtschaftswachstum allein nicht ausreicht. Wachstum auf Kosten einer zerstörten Umwelt oder massenhaft pauperisierten Arbeitern, die ins Elend abgleiten, geht nicht lange gut.

Umverteiler der primitivsten Kategorie gibt es heute eigentlich nur noch in der FDP und der Linken.
 Erstere meinen alles würde gut, wenn man „die Reichen“ weitgehend aus der Solidarität entließe und ihnen durch Steuergeschenke die Portemonnaies noch mehr auffülle.

 Letztere sehen zwar korrekterweise, daß die Lücke zwischen arm und reich rasant immer größer wird, glauben aber (teilweise) es sei damit getan den Millionären ihre Millionen wegzunehmen. 

Der französische Präsidentschaftskandidat François Hollande schlug Ende Februar eine Abgabe von 75 Prozent auf Jahreseinkommen von mehr als einer Million Euro vor. Es dauerte nicht lange bis der frankophile Lafontaine auf den Zug aufsprang. Nun gruseln sich die rechten Blätter.
Oskar Lafontaine, Fraktionschef der Linken im Saarland, würde die Millionäre in Deutschland gern richtig zur Kasse bitten. Er sprach sich dafür aus, dass die sehr Reichen bis zu 75 Prozent Einkommenssteuer zahlen sollten. „Jeder, der mehr als eine Million Euro verdient, sollte sehr stark besteuert werden“, sagte Lafontaine.
Ich hingegen fände es ganz schön, wenn Steuergerechtigkeit herrschte.
 Es ist nicht fair, daß die Krankenschwester und der Nachtwächter automatisch Steuern und Sozialabgaben abgezogen bekommen, während beispielsweise Immobilienbesitzer mit dem hundertfachen Einkommen sich künstlich so arm rechnen, daß sie gar keine Steuern zahlen und sich zudem auch noch den Solidarsystemen entziehen, indem sie privat krankenversichert sind und auch keine Rentenbeiträge zahlen.

Übrigens ist auch Millionär nicht gleich Millionär.
 Wäre es nicht längst an der Zeit Steuersätze nicht nur nach der absoluten Höhe des Einkommens zu staffeln, sondern nach der Art des Einkommens?

Ich fände es beispielsweise gerechtfertigt, daß ein Unternehmer sehr wenig Steuern zahlt, wenn er viele Arbeitsplätze schafft, Lehrlinge ausbildet und seine Angestellten mindestens tariflich bezahlt.  Ein anderer Unternehmer mit der gleichen Bilanzsumme, der aber mit Finanzderivaten spekuliert und gar keine Arbeitsplätze schafft, sollte viel höher besteuert werden.

Wirtschaftspolitik kann also mehr oder weniger intelligent gemacht werden - wie es schon der viel gescholtene Gerd Schröder vor seiner Kanzlerschaft feststellte.

Dabei halte ich es für NICHT intelligent, wenn man wie die FDP einfach die Maximalforderungen der Arbeitgeberlobby erfüllt.
Lobbys haben keineswegs das Wohl des gesamten Staates im Auge.

Donnerstag, 28. März 2013

Vorsicht Linksextremismus!


Es ist intelligent, wenn politische Parteien ihre bisherigen Konzepte evaluieren.
Das sollte prinzipiell getan werden.
Prognosen sind bekanntlich schwierig – insbesondere, wenn sie die Zukunft betreffen.
 Viele politische Konzeptionen und Gesetze wirken nicht ganz so, wie man es sich vorgestellt hat.
Das liegt in der Natur der Sache, weil speziell ökonomische Dinge extrem komplex geworden sind.
Beispiel:
Die Idee über Leiharbeit, also geringeren Lohn, flexiblere Arbeitszeiten und den Verzicht auf Kündigungsschutz Arbeitnehmer in reguläre sozialversicherungspflichtige Jobs zu bekommen, ist an sich überzeugend.
Unternehmer würden sich viel eher dazu entschließen erst einmal jemanden auf Leiharbeit-Basis einzustellen und ihn dann anschließend übernehmen, wenn sie sich kennengelernt hätten.
Müßte ein Unternehmer von Anfang an vollen Kündigungsschutz und hohes Gehalt gewähren würde er stattdessen gar nicht erst jemanden beschäftigen – so die Logik eines der Hartz-Gesetze.

Nach zehn Jahren wissen wir aber, daß diese an sich überzeugende Konzeption nicht funktioniert. 
Im Gegenteil, offensichtlich wurde eher der umgekehrte Weg gegangen. 
Unternehmer feuerten ihre langjährigen Festangestellten und setzten anschließend auf Leiharbeiter. Vielfach sogar DIESELBEN Menschen, die ihren alten Job nun ohne Schutz und für ein Drittel weniger Gehalt machen müssen.
Die Kirchen machen das über Caritas und Diakonie im großen Stil. Sie gründen eigene Leiharbeitsfirmen und pressen ihre Mitarbeiter, die ohnehin kein Streikrecht haben, in diese neuen prekären Verhältnisse.
Leiharbeit ist nicht zur kurzfristigen Ausnahmeerscheinung geworden, sondern zur Regel. 

Da hatte man doch tatsächlich die Gier und die Skrupellosigkeit der Manager noch unterschätzt.
Während Unternehmensgewinne explodieren und Manager zweistellige Millionengehälter einstreichen, fristen an die acht Millionen Deutsche ihr Dasein in Billigjobs und können sich schon mal auf ein Rentnerdasein in echter Armut einstellen.

Allein durch die BMW-Beteiligung hat die Familie Quandt im letzten Jahr 703 Millionen Euro Dividende eingestrichen.
 Johanna und ihre beiden Kinder sind um 703 Millionen Euro reicher, ohne dafür einen Finger gerührt zu haben. 
Und zum Dank dafür wird ihnen auch noch mit 25% Kapitalertragssteuer sehr viel weniger davon abgezogen, als Schäuble es bei einem durch echte Arbeit verdienten Lohn tut.

Das kann offensichtlich nicht richtig sein und so ist es nur konsequent, wenn SPD und Grüne heute einen einheitlichen Mindestlohn und eine Eindämmung der Billigjob-Flut verlangen.

Das hat wenig mit den Kategorien „konservativ“, oder „Links“ zu tun, sondern es ist einfach eine ökonomische Notwendigkeit diesem Trend entgegen zu wirken.
Die SPD erinnert sich nun an einen der wahren Sätze Gerd Schröders: „Es gibt keine linke oder rechte Wirtschaftspolitik, sondern nun Richtige oder Falsche!“

Deregulierungen und exzessive Steuersenkungen bei maximaler Lohnzurückhaltung, haben zwar kurzfristig einen Boom ausgelöst, können aber nicht auf Dauer bleiben, da zwischenzeitlich die Infrastruktur vermodert, die Schulen verfallen, das Volk verdummt und ein gigantisches Zukunftsproblem aufgetürmt wird – nämlich Abermillionen Renter, die in ihrem Arbeitsleben so knapp bei Kasse waren, daß sie keinerlei Altersvorsorge treffen konnten.

Es muß mal wieder ein bißchen das Ruder herumgerissen werden.

Die SPD hat diesen Erkenntnisprozeß vollzogen und kündigt in ihrem Wahlprogramm einen 49%-Spitzensteuersatz an.
Der SPD-Chef gibt schon lange  die Richtung vor.

Mehr als 40 Prozent der Haushalte in Deutschland zahlen keine Einkommenssteuer, weil sie so wenig verdienen oder Kinder haben. Das ist ein Erfolg sozialdemokratischer Steuerpolitik. […]  Wir wollen, dass die Verantwortung für unser Land gerechter verteilt wird. Aber auch wir Sozialdemokraten wollen nicht zurück zum Spitzensteuersatz von Helmut Kohl. Da lag er bei 53 Prozent! Wir bleiben garantiert deutlich darunter.

56% Spitzensteuer war die gute alte Zeit unter Schwarzgelb. 
Kohl wäre am liebsten bei 56% geblieben und ließ sich nur widerwillig auf eine Senkung runter auf 53% ein.
So war es in der Tat, als FDP und CDU im Bund regierten, mit Frau Merkel als Ministerin und einer deutlichen CDU/FDP-Mehrheit im Bundesrat.

Es ging um den seit Wochen schwelen den Streit über die Steuerreform der 90er Jahre. Ob es denn nicht möglich sei, sondierte der Kanzler, die Forderung der CSU und der FDP nach einer massiven Senkung des Spitzensteuersatzes aufzugeben? Kohl mühte sich vergebens, die beiden blieben hart.    Kurz darauf, im Koalitionsplenum, wurde deutlich, wie sehr sich die Regierungsbildner verhakt haben. Stur beharrte CDU Generalsekretär Heiner Geißler darauf, den geltenden Spitzensteuersatz von 56 Prozent beizubehalten. Als über einen Kompromiß von 53 Prozent geredet wurde, blockte Otto Graf Lambsdorff ab. Der FDP-Graf hart: "Unsere Zahl heißt 48."
Betroffen registrierte Kohl: "Da rasen ja zwei Lokomotiven aufeinander zu." Lambsdorffs Antwort: "Bei einer vernünftigen Bahn gibt es in solchen Situationen im richtigen Moment einen Weichensteller."   Jeder am Tisch wußte wem das galt. Mit zunehmendem Ärger beobachten die Vertreter aller drei Parteien, wie Helmut Kohl die Diskussion meinungslos treiben läßt. Franz Josef Strauß bissig über den Kanzler: "Je länger die Ungewißheiten bestehen, desto mehr geht das zu seinen Lasten."

Jetzt wirft die SPD die Zahl 49% für Millionäre auf den Markt und die Konservativen drehen durch. 
Das sei Sozialismus und würde den Job-Markt zusammen brechen lassen!

Üble Hetze des neuen DIHK- Präsidenten gegen Rot-Grün.
Zu den Äußerungen des neuen DIHK-Präsidenten Schweitzer über die steuerpolitischen Pläne von SPD und Bündnis 90 / Die Grünen erklärt der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Joachim Poß:
Herr Schweitzer ist erst wenige Tage in seinem Amt als Präsident des DIHK.   Als Präsident eines großen bundesweiten Interessenverbandes sollte er sich  um eine gewisse parteipolitische Neutralität bemühen und massive Eingriffe  in den beginnenden Bundestagswahlkampf unterlassen. Was Herr Schweitzer aber  gleich zu Beginn seiner Amtszeit tut, ist nichts anderes als üble und  gezielte Hetze gegen Rot-Grün. Seine Behauptung über das vermeintliche  Ausmaß von Jobverlusten als Folge der von SPD und Bündnis 90 / Die Grünen  für notwendig erachteten Anhebung des Einkommensteuer-Spitzensatzes ist  fachlich durch nichts zu belegen.  Der forsche Herr Schweitzer hat  offensichtlich noch nicht realisiert, dass die von ihm geführte Organisation  in vielen Städten, Regionen und demnächst auch auf Bundesebene auf eine  gute Kommunikation auch mit Sozialdemokraten angewiesen ist. Bereits nach  wenigen Tagen stellt sich somit die Frage, ob sich der DIHK mit der Wahl  Schweitzers einen Gefallen getan hat.

Mittwoch, 27. März 2013

Immer wieder die eine Erkenntnis.


Religion ist schlecht.
Das ist es, was ich denke. Überraschung.

In den letzten Wochen habe ich wieder einmal intensiver Berichte studiert, in denen beschrieben wird wie grausam und sadistisch Nonnen und Pater in christlichen Kinderheimen gegen wehrlose Schutzbefohlene vorgingen.
Die Brutalität, die allein in Deutschland gegen rund 800.000 Kinder an den Tag gelegt wurde, macht misanthropisch.
 Die philosophische Frage nach der Schlechtigkeit des Menschen, woher sie kommt und ob sie in jedem steckt, ist ein weites Feld.
Mit Sicherheit kann man aber sagen, daß ein erschreckend hoher Prozentsatz der Menschen unter bestimmten Bedingungen zu extremer Grausamkeit und Gefühllosigkeit fähig ist.
Über die Nazizeit lernten wir beispielsweise erst in den letzten 20 Jahren, daß die Teilnahme an besonders grauenvollen Taten wie Erschießungen und anderen Hinrichtungen keineswegs verpflichtend war. Das über Jahrzehnte als Rechtfertigung gemurmelte "Man hatte ja keine Wahl..." ist als Schutzbehauptung enttarnt.
Überall sind Fälle dokumentiert, in denen einzelne Soldaten sich weigerten bei Erschießungskommandos mitzumachen, ohne daß es für sie Konsequenzen hatte.
Christopher Brownings Analyse über das Hamburger Reserve-Polizeibataillon 101 zeigt die widerliche Wirklichkeit, die der Forscher schon im Titel ausdrückt: „Ganz normaler Männer.“
Das waren keine besonderen Bestien, die da wie am Fließband polnische Juden killten, sondern ganz durchschnittliche Typen. 
Man konnte sich auch weigern mitzumachen, aber das wollte kaum einer.
(Meine Ausgabe: Christopher R. Browning:  „Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die „Endlösung“ in Polen.“ Rororo Taschenbuch 1996).

Mit der Religion ist es ähnlich. 
Durch die vermeidliche Autorisierung einer „höheren Macht“ mit Superior-Moral versehen, werden einfache Frauen im Nonnen-Habit zu Bestien.

Sie prügeln, misshandeln und foltern Kinder, weil das Gottes Wille ist.
 „Gottes Wille“ wie sie ihn verstehen.

 Wer seine Kinder liebt, der züchtigt sie.
Das Pew Research Center hatte 2009 eine Umfrage veröffentlicht, nach der religiöse Menschen Folter akzeptabler finden, als Atheisten.
Die Angaben wurden mit ihren religiösen Einstellungen und Gewohnheiten verglichen. Am folterfreudigsten schnitten dabei die evangelikalen Protestanten ab, mit 62 % Folterzustimmung. Bei Bürgern ohne Kirchenzugehörigkeit sank dieser Anteil auf 40 Prozent. Regelmäßige Kirchgängen fanden Folter zu 54 % akzeptable, Kirchenmuffel dagegen nur zu 42 %.
(11k2.wordpress.com)
Ebenso sind Christen eher bereit ihre Kinder zu schlagen - ganz wie es die Bibel vorschreibt.
„Rute und Zucht geben Weisheit; aber ein sich selbst überlassener Knabe
macht seiner Mutter Schande“
(Sprüche 29,15).

Entziehe dem Knaben nicht die Züchtigung; wenn du ihn mit der Rute schlägst,
wird er nicht sterben. Du schlägst ihn mit der Rute,
und du errettest seine Seele von dem Scheol.“
(Sprüche 23,13-14)

Eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) aus dem Jahr 2010 kam zu dem wenig überraschenden Ergebnis, daß Prügel umso verbreiteter sind, je religiöser die Eltern sind.
Je religiöser die Eltern seien, sagt KFN-Direktor Christian Pfeiffer, desto weniger habe es sie gekümmert, dass jegliche körperliche Züchtigung von Kindern seit 2000 in Deutschland verboten ist.
(SPIEGEL 16.10.2010)
Mit Religion im Gepäck ist man zu deutlich mehr Brutalität fähig als ohne.

Auch den Nationalsozialismus kann man gewissermaßen als Religion ansehen, quasi als „Co-Religion“ des Christentums, die den eleminatorischen Antisemitismus der Kirchen begeistert aufnimmt.

Weinberg hat diese Erkenntnis in passende Worte gegossen.
"Religion ist eine Beleidigung der Menschenwürde. Mit oder ohne sie würden gute Menschen Gutes tun und böse Menschen Böses. Aber damit gute Menschen Böses tun, dafür bedarf es der Religion."
(Steven Weinberg)
Dieses Prinzip erleben wir auch in der Politik.

Führende Mitglieder von Grünen und Sozialdemokraten, die eigentlich von ihrer Parteilinie her auf der Seite der Arbeiter und sozial Schwachen stehen sollten, werden zu vehementen Befürwortern der Ausbeuteragenda der Arbeitgeber, wenn es um das kirchliche Arbeitsrecht geht.

Die angeblich so linken Frauen Käßmann, Nahles und Göring-Kirchentag verteidigen eisern die Entrechtung der 1,3 Millionen Angestellten von Caritas und Diakonie.

Sie unterstützen tatsächlich eine JUDEN-UNERWÜNSCHT-Einstellungsmaxime, die sie unter allen anderen denkbaren Umständen scharf verurteilen würden.

Aber ihr Religiotismus zwingt sie zu diesem knallhart menschenfeindlichen Denken, wenn es zum höheren Wohle des Gottes, bzw der Kirche geschieht.

Ausgerechnet der Grüne Volker Beck, der gwissermaßen von Haus aus für die Rechte von Minderheiten eintritt, wird beim Thema "Religiöse Beschneidung" zum konservativen Fundamentalisten, der es locker in Kauf nimmt, daß Kinder sterben und alle Gefahren fahrlässig verharmlost, wenn es um das höhere Ziel der Religionsausübung geht. Die UNO-Kinderrechtskonvention ist ihm ganz egal, wenn er dafür den Imanen und Rabbis schmeicheln darf.

Verstörend ist dieser Christen-induzierte Menschenhass, wenn er von einer Grünen Spitzenkandidatin kommt.

Während nun endlich mal die letzten paar Diskriminierungen gegen Homosexuelle fallen sollen und eine breite Mehrheit der Bevölkerung, sowie auch das Bundesverfassungsgericht die verhärmten Antihumanisten vom rechten CDU-Flügel bräunlich-verklemmt aussehen lassen, hadert ausgerechnet Kathrin Göring-Eckardt mit ihrer eigenen Partei. 

Schwule akzeptieren?
  Minderheiten nicht mehr diskriminieren?
Das gefällt der Hardcore-Religiotin gar nicht.
Die Grüne Katrin Göring-Eckardt bleibt unklar beim Thema Homosexualität. Einen Gesetzesentwurf ihrer Partei trug sie wohl nur halbherzig mit. Weil sie sich der Kirche verpflichtet fühlt? [….]

Es geht um einen Gesetzentwurf, den die Grünen-Bundestagsfraktion unlängst zum Thema Homosexualität beschlossen hat. Demnach soll es mit einer Geldbuße von "mindestens 500 Euro" geahndet werden, wenn man Therapien durchführt, "die das Ziel haben, die sexuelle Orientierung bei Minderjährigen zu verändern".

Wie aus der Begründung hervorgeht, richtet sich der Entwurf auch gegen Gruppen im evangelischen Raum, etwa "Wüstenstrom" oder "Offensive Junger Christen". Diesen evangelikalen Initiativen wird vorgeworfen, dass sie versuchen, Homosexuelle durch Therapien von ihren Neigungen abzubringen. [….]

Schwer tat sich aber auch Göring-Eckardt, als sie nun nach dem Widerspruch zwischen dem eindeutigen Gesetzentwurf ihrer Fraktion und der kontroversen Debattenlage in der Kirche gefragt wurde. Göring-Eckardt antwortete wörtlich: "Da muss immer jeder für sich entscheiden, glaube ich. Also ich würde jetzt sagen, natürlich kann man das so oder anders sehen, und würde auch immer akzeptieren, dass Andere eine andere Position haben. Wir haben dazu auch keinen Beschluss gefasst als Grüne. Aber man muss das auch aushalten, dass man das unterschiedlich sieht."
Als prinzipieller Rot-rot-grün-Sympathisant empfehle ich zur Bundestagswahl doch dringend die SPD und nicht die Grünen zu wählen.
 Der SPD-Chefreligiot Thierse fliegt wenigstens raus aus dem Bundestag und ist nicht wie Kathrin Göring-Kirchentag zur Spitzenkandidatin erkoren worden.