tag:blogger.com,1999:blog-8299456476639295871.post8199329810413764234..comments2024-03-25T17:03:45.941+01:00Comments on TAMMOXSCHE GEDANKEN - II: Die nächste mediale Sau im deutschen Dorf?Tammo Oxhofthttp://www.blogger.com/profile/10587812925852726640noreply@blogger.comBlogger3125tag:blogger.com,1999:blog-8299456476639295871.post-11862961279198724152013-05-10T14:13:10.916+02:002013-05-10T14:13:10.916+02:00Sein Vergleich mit dem Antisemitismus ist lächer...Sein Vergleich mit dem Antisemitismus ist lächerlich. Antisemitismus hatte geopolitische Wurzeln, war über bald Jahrtausende auch religiös motiviert, hatte sicherlich auch mit sehr realen Phobien zu tun (also Furcht und Unverständnis den befremdlichen religiösen Sitten und Gebräuchen gegenüber). Alltäglicher Antisemitismus ist heute sicherlich latent durchaus verbreitet, aber eben genauso wie Ressentiments gegenüber Ausländern überhaupt vorwiegend nationalistisch und oder von Sozialneid motiviert. Aber ganz gewiss nicht vergleichbar mit - und hier benutze ich mal der Einfachheit halber den Ausdruck - Homophobie vergleichbar. Heutzutage nährt sich Antisemitismus im Wesenlichen aus Verschwörungstheorien, die „dem Juden“ alle Schuld an Katastrophen, Finanz- und Wirtschaftskrisen geben und deren Streben nach der „Weltherrschaft“ beschwören. Ein in Europa sehr reales Beispiel dafür kann man derzeit in Ungarn beobachten. Da behaupten die neuen ungarischen Nazis tatsächlich, Israel wolle Ungarn an sich reißen, um, für den Fall, dass ihr Überleben im Nahen Osten nicht mehr gesichert wäre, in Ungarn einen Rückzugsraum für einen neuen jüdischen Staat zu haben. Dass man von solchen kruden Vorstellungen getriebenen Personen in deutschen Talkshows keinen Platz einräumen würde, liegt wohl auf der Hand, ist aber doch nicht mit den Auftritten homofeindlicher Kirchenvertreter zu vergleichen. Denke ich nun mal! Weil es für mich tatsächlich zur Meinungsfreiheit gehört, ablehnende Haltungen gegenüber Homosexuellen und Homo-Ehe im Speziellen äußern zu dürfen. Wer das nicht aushält, muss sich recht eigentlich seiner Position nicht gerade sicher sein. Was ich zu beanstanden hätte, habe ich schon vorher gesagt. Ich wünschte mir eigentlich nur beherztere Moderatoren und - das will ich nicht verschweigen - nicht nur einige nahezu als Quotenschwule zu bezeichnende, sondern wesentlich profiliertere Diskutanten auf der Gegenseite.<br />Noch eine Nachbemerkung: In irgendeinem Kontra-D.B.- Artikel wurde dieser auch auf innerhalb homosexueller Kreise vorhandene Intoleranz verwiesen. Das bezog sich in erster Linie auf einen durchaus nicht wegzuleugnenden Jugend-, Männlichkeits- und Schönheitswahn innerhalb der Community obschon doch eben nicht alle Homosexuellen schön, vor Kraft strotzend und jung sind, die Mehrehit diesem Ideal mitnichten entspricht. Aber das ist ja nun mal nicht das Thema von D.B. Sicherlich auch nicht im Magazin „Männer“.<br /> <br /><br /><br /><br />taco garcia lorcanoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8299456476639295871.post-35163951157319140592013-05-10T14:11:11.456+02:002013-05-10T14:11:11.456+02:00Was ich an diesen Talkshows zum Thema tatsächlich...Was ich an diesen Talkshows zum Thema tatsächlich bemängeln möchte, ist der Umstand, dass die Moderatoren in der Hinsicht zu zahm sind, dass sie bestimmte Argumente nicht hartnäckig hinterfragen. Die derzeitige Hauptargument dieser rechtsaußen argumentierenden Katholiken beispielsweise gegen die Homo-Ehe, ist doch das , dass für sie die „normale Ehe“ eine gottgewollte heilige Instanz ist, die allein zu fördern sei, weil sie auf die Zeugung von Kindern und damit auch schlussendlich das Überleben der Menschheit orientiert ist. Da erheben dann zwei anwesende Homosexuelle mehr oder weniger zaghaft Einspruch. Das war es aber dann auch. Ich habe noch keinen Moderator erlebt, der dann hartnäckig nachgefragt hat, welchen negativen bevölkerungspolitischen Einfluss denn die prozentual nun mal absolute Minderheit der Homosexuellen und deren Gleichberechtigung vor dem Gesetz haben könnte. Wenn schon mal gegen die rein religiös motivierte Argumentation gegen Homosexuelle so recht nicht viel zu sagen ist. Diese kann man wohl beklagen, was aber genauso fruchtlos sein dürfte, wie den Glauben an einen Gott oder Jesus Christus speziell zu verurteilen. <br />Mit der Kampagne aber, solche Auftritte nicht mehr zuzulassen, treibt man nicht nur „eine Sau durchs Dorf“, sondern verschafft den Gegnern der Homosexualität nur weit mehr Aufmerksamkeit, als sie es verdienen. Dieses maximal halbes Dutzend Talkshows zum Thema wäre längst aus dem Bewusstsein auch derer, die sie überhaupt gesehen haben, verschwunden, würde D.B. nun nicht versuchen neue mediale Aufmerksamkeit zu erreichen. Über die Homo-Ehe und Adoptionsrecht in Homo-Ehen wird ganz sicherlich noch viel diskutiert und gestritten werden. Aber das deutsche Verfassungsgericht hat entschieden, und über kurz oder lang wird es auch da eine absolute Gleichstellung geben. Einige eventuell noch diesbezüglich angesetzte Talkshows mit katholischen Rechtsaußendiskutanten wird daran nichts ändern. Dass das im politischen Alltag noch eine ganze Weile dauern kann, ist nun mal der übliche Verlauf politischer Entscheidungen und der Gesetzesgebung. D.B‘s Aktionen aber könnten allenfalls erreichen, dass generelle Vorbehalte nur noch weiter am Kochen gehalten werden. Einfach deshalb, weil man ihm und damit leider verallgemeinernd Intoleranz der Homosexuellen vorwerfen könnte. Und dass er persönlich durchaus intolerant gegenüber denen ist, die ihm nicht permanent Beifall spenden, es gar wagen seine Ansichten kritisch zu hinterfragen, hat er oft genug bewiesen.tacho lorcanoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8299456476639295871.post-1609306467920229322013-05-10T14:07:40.401+02:002013-05-10T14:07:40.401+02:00Eingangs möchte ich, um Missverständnisse zu verme...Eingangs möchte ich, um Missverständnisse zu vermeiden, darauf verweisen, dass ich schwul bin und somit von keinerlei Ressentiments gegenüber Homosexuellen geplagt bin. Mir deshalb auch das Recht nehme, zu diesem Thema meine - freilich unmaßgebliche - Meinung zu äußern.<br />Zunächst möchte ich den inflationär benutzen Begriff „Homophobie“ beklagen. Eine Phobie ist im klassischen Sinn eine krankhafte Furcht vor real nicht bestehenden Gefahren, Gefahren, die nur im Denken bzw. in der Phantasie der Betroffenen existiert. Ein nun mal verbreitetes und überhaupt nicht wegzudiskutierndes Unverständnis, eine Abneigung gegen über diesen oder jenen sexuellen Praktiken Homosexueller ist letztendlich aber genauso verständlich wie umgekehrt es sich rein Homosexuelle auch nicht so recht vorstellen können, dass das Sexualleben Heterosexueller der echte Bringer sein sollte. Aber da von einer Phobie zu sprechen, trifft nicht das Problem. Man spricht ja auch nicht von „Heterophobie“ bei Homosexuellen. Zur Phobie könnten Ressentiments gegenüber Homosexuellen nur dann werden, wenn es erzkonservativen Kreisen gelänge, Menschen eine eingebildete Angst vor Homosexuellen einzureden, meinetwegen vor der „Homo-Maffia“. Diese Versuche gibt es sicherlich und nicht nur wenige. Dass sie aber auf fruchtbaren Boden fallen würden, den Eindruck habe ich freilich nicht. Zumeist werden diejenigen, die da versuchen eine Homophobie zu entfachen, wohl nur als Spinner belächelt .<br />Gleichermaßen ist es nur bedingt gerechtfertigt, von Hass auf Homosexuelle (oder umgekehrt) zu sprechen. Dieser mag bei geistig primitiven Menschen wohl durchaus vorhanden sein, kann aber - so meine ich - nicht als allgemein oder auch nur latent vorhandenes Phänomen definiert werden. Dieses, mein Argument wird nicht dadurch entkräftet, dass es durchaus zu gewaltsamen Übergriffen gegenüber Homosexuellen kommt, dies aber mehr durch solche primtiv gestrickten Menschen, die gerne mal alle diejenigen verprügeln, die nicht ihrem kruden Weltbild entsprechen, die also auch Linke, Punks, Grüne, Obdachlose, Bettler, Behindete im Visier haben.<br />Und dann gibt es natürlich vor allem diejenigen, die als „homophob“ bezeichneten Typen, die - dann eben auch öffentlich - gegen Homosexualität auftreten und dieses religiös begründen. Die dann unter Umständen , in „guter“ Tradition des diesbezüglich ersten „Hasspredigers“ der christlichen Kirche, des Apostel Paulus religiös gegen Homosexualität wettern.<br />Und nun komme ich auch auf die Kampagne von D.B. mit dem Ziel, das Auftreten von rechtsaußen stehenden Vertretern der Kirche oder ihnen ideologisch Nahestehenden in Talkshows des TV zu unterbinden, gar zu verbieten, zu sprechen. Zunächst wird meines Erachtens der Einfluss oder die Wirksamkeit solcher TV-Auftritte maßlos überschätzt. Wer schaut sich denn diese alltäglichen Talkshows im TV - und darunter auch ein maximal ein halbes Dutzend solcher mit Auftritten dieser erzkonservativen „Christen“ an? Ganz sicherlich nicht gewaltbereite junge Menschen. Diejenigen, die sich solche Talkshows reinziehen, sind wohl in aller Regel Menschen in einem Alter, das sie nicht mehr allzusehr dazu befähigt, noch den Knüppel zu schwingen. Wenn D.B. auf französische Verhältnisse verweist, dann müssen da ganz andere Kaliber die Massen aufgewiegelt haben, als die paar verbohrten Kirchenvertreter in deutschen Talkshows. Wenn in Paris eine Million Menschen öffentlich gegen die Homo-Ehe protestieren, können diese nicht nur von solchen Kuby-Lohman-Reiche-Typen mobilisiert worden sein. In Deutschland werden ja nicht mal Hunderttausend Menschen dazu bewegt, ihren Arsch hochzubekommen, wenn es um die tatsächlich bewegenden Themen, also z.B. soziale Probleme geht. Wieviele Menschen wurden jetzt am 1. Mai angesichts Finanzkrise, Euro-Skepsis, Steueroasen, zunehmder Verarmung breiter Schichten, Angst vor dem sozialen und finanziellem Abstieg auf die Straße gelockt?tachonoreply@blogger.com