tag:blogger.com,1999:blog-8299456476639295871.post6665192262296651466..comments2024-03-25T17:03:45.941+01:00Comments on TAMMOXSCHE GEDANKEN - II: ChristenkulturTammo Oxhofthttp://www.blogger.com/profile/10587812925852726640noreply@blogger.comBlogger6125tag:blogger.com,1999:blog-8299456476639295871.post-15436932983417333792012-08-19T01:52:27.612+02:002012-08-19T01:52:27.612+02:00@Wolfgang Borsche.
Ich kenne diese Geschichten vo...@Wolfgang Borsche.<br /><br />Ich kenne diese Geschichten von meinem Vater. Der wurde katholisch erzogen und bekam dann mit neun oder zehn Jahren zum ersten mal einen Anzug angepasst und mußte dann in den Beichtstuhl. <br />Was haben Kinder in dem Alter zu beichten?<br />Er wußte das natürlich nicht und bekam dann den Schock seines Lebens, als der Pfaff im Beichtstuhl plötzlich nur noch daran interessiert war, ob er eigentlich mit seinem Penis spielen würde. Und dann folgte eine Tirade mit Höllendrohungen und den wüstesten Ausschmückungen davon was einem passiere, wenn man sich untenrum unsittlich berührt.<br />In dem Alter hatte er natürlich noch gar nicht darüber nachgedacht und war ganz entsetzt von den Geschichten des Priesters.<br />Mein Vater hat einen Zwillingsbruder und meinem Onkel erging es natürlich genauso. Glücklicherweise hatten sie noch einen älteren Bruder, der dann abends die beiden Jungs mit dem kalkweißen Gesicht aufklärte und ihnen klar machte, daß sie nicht etwa die einzigen wären, denen unmittelbar drohe in die Hölle zu kommen, sondern daß Priester generell davon redeten. Sie sollten sich keine Sorgen machen - das gehöre ab jetzt zu jedem sonntäglichen Kirchgang, daß der Priester sie ausführlich nach Masturbation ausfragen würde.<br /><br />Gerade vor zwei Monaten ist ein etwas entfernterer verwandter von mir in Amerika auch mit neun das erste Mal in den beichtsuhl geschickt worden. War natürlich ein Riesenfest („First Confession“) in der Großfamilie. Wir haben dann ein Photoalbum geschickt bekommen und meinem Vater kamen sofort alle Erinnerungen wieder hoch. Der ist richtig ausgetickt und konnte sich gar nicht mehr beruhigen zu schimpfen was dem kleinen Kind angetan würde!<br />Als erstes hat er mal seinen Bruder in NY angerufen und den zur Sau gemacht, wie er das zulassen könne!<br /> Nach 70 Jahren!<br />Und ich wette heute geht es auch noch um Unkeuschheit, die gleich schon einem Neunjährigen ausgetrieben werden muß!<br /><br />LGT<br /><br />Tammo Oxhofthttps://www.blogger.com/profile/10587812925852726640noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8299456476639295871.post-60428348871907072342012-08-15T16:38:14.283+02:002012-08-15T16:38:14.283+02:00Ja, Tammox,
was Du da im letzten abschnitt schrei...Ja, Tammox,<br /><br />was Du da im letzten abschnitt schreibst, treibt mich auch seit langer Zeit um. Der bis ins kleinste ausgetüftelte Sexualwahn der Catholica hat über Jahrhunderte soviel Energien gebunden, daß sich wirklich die Frage stellt, wie weit wären wir ohne.<br />Ich finde es immer wieder erschreckend, wenn mir ältere Familienmitglieder erzählen, wie sie noch vor 50 Jahren im Rahmen der Beichte penibelst ausgeforscht wurden und oft vor Blödheit nicht einmal wußten, was die Pfaffen wollten. Man muß nur mal nachlesen, wie verschiedene Autoren des Mitelalters peinlichst genau die sexuellen Sünden auflisteten; und die Phantasie dieser Leute kannte keine Grenzen - ja, sie sind die eigentlichen Erfinder der Perversionen. Da wurde überlegt, wieviel Buße der Verkehr mit einem Astloch bedeutete; ja sogar der Verkehr mit einer weiblichen Leiche war weniger schlimm als mit einem lebenden Mann.<br />Und wie gesagt - der Begriff der Perversion, den die meisten Menschen ja als eine Vokabel der Psychologie/Psychiatrie ansehen, ist tatsächlich einer der aus der Theologie stammt.<br />Karl-Heinz Deschner hat sich einmal die Mühe gemacht, die Themen, die Johannes Paul II. in den ersten Jahren bei seiner wöchentlichen Audienz behandelte, aufzulisten. Da wird immer behauptet, der Polen-Paul sei ein politischer Papst gewesen - von wegen: während sich zu Beginn der 80er Jahre die Bevölkerungen Europas über den Nato-Doppelbeschluß entzweiten und ausgerechnet in Polen die Erosion des Ostblocks begann, wurde Woijtyla nicht müde ununterbrochen über Keuschheit und die Vertierung des menschen durch Sexualität zu sprechen.<br />In diese Jahre fällt dann auch die Behauptung (die genaue Zitatstelle habe ich gerade nicht zur Hand, kann sie aber gerne heraussuchen) eines deutschen Bischofs, daß die Keuschheit des Mannes durch die tierische Sexualität der "Weiber" gefährdet sei. Das ist gerade mal 30 Jahre her!<br />Dazu fällt einem wirklich nichts mehr ein! <br /><br />wolfgang broschenoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8299456476639295871.post-56088491065136900882012-08-14T23:51:07.430+02:002012-08-14T23:51:07.430+02:00Vielen Dank an alle drei!
Natürlich freut es mich ...Vielen Dank an alle drei!<br />Natürlich freut es mich das zu hören.<br />Ich glaube allerdings auch nicht, daß die katholische Körperlichfeindlichkeit ein Nebenkriegsschauplatz ist.<br />Zum einen ist es natürlich unter PR-Aspekten genial etwas zum Tabu zu erklären, das gleichzeitig ein Hauptcharakteristikum für das Leben überhaupt ist - nämlich den Fortpflanzungstrieb.<br />Wenn man diesen Trieb verbietet, ist quasi garantiert, daß jeder gegen dieses Gebot verstößt und somit zum Sünder wird (=in die Hölle kommt)<br />So haben alle ein schlechtes Gewissen und alle sind bereit sich der angeblich einzigen Macht zu beugen, die einem vor der Hölle bewahren kann - nämlich der Kirche.<br />Würde sich die Kirche mit ihren Verboten auf etwas konzentrieren, das ohnehin kaum jemand tut, wären die Menschen viel freier und hätten kein schlechtes Gewissen.<br />Der Aufwand, der bis in jüngste Zeit betrieben wird, ist natürlich immens.<br />Man denke nur mal an die weltweiten Anstrengungen die Masturbation einzudämmen. (Dazu gehört auch die Penisbeschneidung in den angelsächsischen Ländern)<br />Darüber kann man ja lachen, aber komisch ist das eigentlich nicht.<br />Die psychologischen Verwerfungen, die es anrichtet, wenn ein normaler heranwachsender permanent von schlechten Gewissen und dem Glauben sündhaft zu sein gequält wird, nur weil er etwas völlig natürliches tut, sind sicher nicht ohne.<br />Nicht zuletzt hat die katholische Wissenschaftsfeindlichkeit auch zu 1000 Jahren finsterem Mittelalter geführt, in denen die Forschung stillstand. <br />Ohne diesen Wahnsinn, hätten wir vielleicht schon vor 500 Jahren ein Heilmittel gegen Krebs gefunden und eine Methode gefunden auskömmlich mit unserer Umwelt zu leben, statt Kriege anzuzetteln und ökologische Katastrophen anzurichten.<br /><br />Wer weiß?<br /><br />LGT<br /><br /><br />Tammo Oxhofthttps://www.blogger.com/profile/10587812925852726640noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8299456476639295871.post-45975910168504984222012-08-14T19:11:13.666+02:002012-08-14T19:11:13.666+02:00Werter Tammox,
ich muß Dich einfach beglückwünsch...Werter Tammox,<br /><br />ich muß Dich einfach beglückwünschen zu diesem "kulturgeschichtlichen Artikel". Es scheint sich nur um eine Nebensache zu handeln bei der Hygiene - tatsächlich ist diese Sache aber ein beispiel dafür, wie sehr 2000 Christentum unseren Umgang miteinander, unsere Kultur tatsächlich bis heute geprägt haben.<br />Selbst die Sauberkeit mußte gegen das Christentum durchgesetzt werden - der Urgrund für die "Schmutzkultur" ist natürlich der Sexualwahn der Catholica. Mir wurde einmal in einer Diskussion entgegengeschleudert, daß sich nur wenige Paragraphen im Katechismus (also dem, was ein Katholik zu glauben hat) mit Sexualität beschäftigten. Tatsächlich kann man die Auswirkungen dieser Irrsinnsparagraphen aber kaum unterschätzen.<br />Wenn ich dann aber sehe, wieviele Vorstöße in jüngster Zeit durch den Vatikan und seine Krankenarme in den einzelnen Ländern immer und immer wieder gegen eine freiheitlich und selbstverantwortlich ausgeübte Sexualität unternommen werden, wie heftig gegen Geburtenregelung und Medizin gekämpft wird, dann bleibt mir nichts anderes als festzustellen, daß die katholische Kirche seit Johannes Paul II. (von Ratzinger ganz zu schweigen) erneut gegen die Aufklärung kämpft und in nichts besser ist als der Islam. <br />Insofern beleuchten Deine Anmerkungen keineswegs einen Nebenkriegsschauplatz: noch immer werden ja Gesetze, Traditionen und oft genug der allermenschlichste Umgang durch 2000 Jahre Bigotterie, Rechthaberei und Dummheit des Christentums geprägt.<br />Andreas Altmann hat das ja deutlich in seinem schönen Buch "Das Scheißleben meines Vaters..." beschrieben. Diese muffig-schmuddelige katholische Schoß ist noch immer fruchtbar... Leiderwolfgang broschenoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8299456476639295871.post-31741066843822900102012-08-14T18:25:18.851+02:002012-08-14T18:25:18.851+02:00einfach herrlich dieser blog
erleichtert mir jede...einfach herrlich dieser blog<br /><br />erleichtert mir jeden morgen das mühevolle aufstehen und wachwerden<br /><br />ein großes danke dafür, immer weiter sofrösinoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8299456476639295871.post-40828211838288066412012-08-14T15:20:19.982+02:002012-08-14T15:20:19.982+02:00Kinder, Kinder, der Begriff 'Unsere Zivilisati...Kinder, Kinder, der Begriff 'Unsere Zivilisation' bekommt plötzlich eine neue, ja deutlich peinliche Bedeutung. Zum Glück gab's ja immerhin Parfüm, sonst wäre die Menschheit, zumindest auf unserer Seite der Erdkugel, sicherlich längst ausgestorben.<br /><br />Wenn man nun bedenkt dass Christen im Mittelalter, und der überwiegende Teil der Menschen von damals waren doch wohl solche, ausser je einmal waschen bei Geburt und nach dem Sterben dieser Prozedur unterworfen wurden, da fragt man sich doch warum man die Totenwäsche überhaupt durchführte. <br /><br />Sicherlich waren die Verstorbenen bei jener Wäsche mindestens mit einer Badehose bekleidet. Nur wer zog diese den Toten an wenn schon nackt duschen bis etwa 1960, zumindest im Erzbistum Köln, der katholischen Moral widersprach? Satyrnoreply@blogger.com