Mittwoch, 13. Mai 2020

Schwarzgelb im Sumpf

Heute reihte sich ein weiterer Bekannter aus dem Zimmertemperatur-IQ-Kosmos in die Parade der aluhütigen Covidioten ein: Luftkopf Til Schweiger instagramte sich wieder einmal eifrig Shitstorms herbei.
Wie ich gestern in epischer Breite darstellte, genießen auch diese braun-eso-verschwörerischen Querfrontler, die sich bei den Nazis unterhaken Meinungsfreiheit.

Sie dürfen sich selbstverständlich ihren Alu-Bommel um den Hals oder an das Handgelenk hängen, damit auch jeder von weitem zweifelsfrei erkennt, daß hier alle Hirnzellen abgestorben sind.

 […..] Bodo Schiffmann, HNO-Arzt und Betreiber einer privaten, auf Schwindel spezialisierten Praxis, kam nach Hamm erst später als benötigter Prominenter dazu. Bekannt wurde dieser im letzten Monat durch seine täglichen Youtube-Videos zur Corona-Krise, mit denen er teilweise deutlich über 200.000 Klicks erreicht. In den Videos präsentiert er eine Mischung aus einseitig dargestellten bis verzerrten Fakten, falscher Zitation und fehlerhaften Schlussfolgerungen, Unwahrheiten bis hin zu Verschwörungstheorien. So spricht er wiederholt von Covid-19 als Erkältung beziehungsweise gar nicht mehr existent und behauptet, erhöhte Sterberaten entstünden, wenn überhaupt, durch eine Massenpanik aufgrund der Eindämmungsmaßnahmen. Außerdem sei das Grundgesetz ausgesetzt und die Regierung handele undemokratisch. Hier legt er Vergleiche mit DDR und NS-Regime nahe und fordert juristische Belangung der Politik. Abgerundet wird dieses verschwörungsideologische Bild durch die Selbstbezeichnung als „kritischer Querdenker“ (inklusive Aufruf, eine zerknüllte Alu-Kugel um den Hals zu tragen, um mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen – den (so nennt er es) „Querdenkerbommel“) und Interviews mit einschlägig bekannten verschwörungsoffenen Medien wie „KenFM“, „Rubikon“ oder „NuoViso“, aber auch der dem iranischen Regime nahestehenden Plattform „Muslim-Markt“. […..]

Die Schweigers, Hildmanns, Naidoos eignen sich eigentlich hervorragend dafür, um sie nach Herzenslust auszulachen.
Leider sind die aber nur auf dem ersten Blick komisch. Das Problem sind die vielen weitgehend enthirnten Normalbürger, die dieser Gaga-Covidiotie Glauben schenken und dadurch schweren Schaden erleiden. Würden sie sich nur selbst eine tödliche Krankheit einfangen wäre der Verlust zu verscherzen.
Aber das Problem in der Pandemie sind immer die Schwächeren und Hilfloseren, die durch renitente Hildmann-Follower ohne Mundschutz und Mindestabstandsgebot infiziert werden und möglicherweise mit dem Leben für die Ignoranz anderer bezahlen.
Wer auf den „Hygienedemos“ gegen Bill Gates und George Soros protestiert, ist wie ein Volltrunkener, der mit vier Promille Auto fährt.
Gefährdete er sich damit nur selbst, sollte man ihm den freien Willen lassen; möglichst bald zum Organspender zu werden.
So ist es aber nicht. Ein Auto ist immer auch eine potentielle Mordwaffe. Wer sich geistig umnachtet hinters Steuer setzt, erhöht nicht nur das Risiko die eigene Lebenszeit mit Zickzack-Kurs auf den Baum drastisch zu verkürzen, sondern wird damit hoher Wahrscheinlichkeit dabei auch unbeteiligte Unschuldige verletzten oder töten.
Das ist eine sehr ernste Sache und daher gibt es außer ein paar umnachteten CSU-Politikern niemand, der ernsthaft die Promillegrenze aufweichen will.

Umso dramatischer ist es, wenn sich auch „normale Politiker“ der „Altparteien“ bei den großen Corona-Parys der Aluhüte einreihen.
Shame on you, Thomas Kemmerich! Der Thüringer Kurzzeit-MP marschierte beim “Corona-Spaziergang“ von Gera mit.

[…..] Am Samstag hatten in Gera Bürgerinnen und Bürger gegen die Auflagen zur Eindämmung des Corona-Virus demonstriert. Unter den Teilnehmern waren auch Rechtsradikale. Thüringens Kurzzeit-Ministerpräsident Thomas Kemmerich (FDP) hatte sich trotzdem in den Protest eingereiht - und sich dabei weder an die vorgeschriebenen Abstandsregeln gehalten, noch einen Mundschutz getragen. Außerdem ließ er sich vom Veranstalter widerspruchslos als "einziger aktuell legitimer Ministerpräsident" ankündigen, dabei regiert in Thüringen längst wieder Bodo Ramelow. […..]

Shame on you, FDP!

Glücklicherweise gibt es unter Sozialdemokraten fast gar keine Affinität zu Chemtrailern und Impfgegnern. Bei den Linken und erst recht den Grünen ist das leider anders. Die Grünen sind die traditionelle Partei der antiwissenschaftlichen esoterischen Schwurbler und Homöopathen.
Die FDP ist längst in die klimaleugnende Spinnerecke abgedriftet.

Aber auch die CDU hat Grund sich in Grund und Boden zu schämen. Und damit meine ich nicht nur Armin Laschet.
Die AfD-Parade der Covidioten von Erfurt wurde von einem prominenten CDU-Mann veranstaltet!

[…..] Der Veranstalter der Kundgebung, der in Kemmerich den eigentlichen Ministerpräsidenten sieht, sitzt im Thüringer Landesvorstand des CDU-Wirtschaftsrats. Vizepräsident des Wirtschaftsrats ist übrigens Friedrich Merz. Und Astrid Hamker, die Präsidentin des Rates, darf qua Amt an allen Sitzungen des CDU-Bundesvorstandes teilnehmen.
[…..]  Wer sich den Videomitschnitt der Veranstaltung ansieht, fühlt sich an AfD-Kundgebungen erinnert. Erst spricht der Veranstalter. Der Mann vom Thüringer CDU-Wirtschaftsrat heißt Peter Schmidt, er ist Geschäftsführer bei dem Unternehmen Jenatec Industriemontagen. Und er beklagt in seiner Rede zunächst, dass über dem Berliner Reichstagsgebäude zwar "Dem Deutschen Volke" stehe - er aber schon seit einiger Zeit das Gefühl habe, dass dort eher stehen müsste: "Den Interessen und Karrieren korrumpierter Politiker", oder "Den Interessen internationaler Ökoprofiteure" oder "jetzt ganz aktuell: Den Interessen der Pharmalobby und undurchsichtiger Stiftungen".
Dann bittet Schmidt "einen Freund" ans Mikrofon. Und er macht das mit dem Satz, der jetzt den CDU-Wirtschaftsrat in Verlegenheit bringt. "Er war für einen Tag unser Ministerpräsident, bevor ihn ein Anruf einer machtgierigen Frau aus Südafrika gestürzt hat", sagt Peter Schmidt, "für mich ist er unser einziger aktuell legitimer Ministerpräsident: Thomas Kemmerich". Zur Erinnerung: Kemmerich ist der Mann, der sich im Februar mit Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten hat wählen lassen. Und mit der "machtgierigen Frau" meint Schmidt die Kanzlerin. [….]