Samstag, 21. März 2020

Licht und Schatten


Regierungserfahrung und Intelligenz sind durchaus wünschenswerte Eigenschaften für die Personen, die während einer allgemeinen Großkrise wie dieser als Minister amtieren.

Olaf Scholz ist vermutlich der wichtigste Mann Deutschlands, weil er an der Kasse sitzt während alles Pleite geht und unbedingt zu gewährleisten ist, daß einerseits die Gesundheits- und Lebensmittelversorgung funktionieren und daß andererseits keine Panik entsteht, die alles exponentiell verschlimmern würde.

Er kann das und tut das Richtige. Auch der Mann, der den mit Abstand größten Haushalt betreut – Sozialminister Heil – ist sich offenbar von Anfang an klar darüber wo es drückt und wie gehandelt werden muss.
Andere Figuren wie Verkehrsminister Oondi Scheuer, von dem man gern wüßte wie der öffentliche Personennahverkehr und der Warentransport weitergeht oder Bildungsministerin Anja Karliczek, die Millionen verunsicherten Schülern und Studenten  mal irgendeine Leitlinie vorgeben könnte, sind vollkommen abgetaucht.
Julia Klöckner ruft zwar ab und zu dazu auf nicht zu hamstern und verspricht stetigen Lebensmittelnachschub, aber wie die Landwirte das machen sollen, wenn sie keine Erntehelfer mehr bekommen, weiß sie auch nicht.
Stattdessen nur die populistische Ansage, das könnten ja die Flüchtlinge machen.
Als ob das eine Lösung dafür wäre, wie man so viele Mitarbeiter unterbringt und versorgt, wenn diese jeweils zwei Meter Abstand voneinander halten sollen.
Als ob die Spargelstechterdebatte von 2002 nicht gezeigt hätte, daß so ein Knochen- und Fleißjob nicht angeordnet werden kann.
Jens Spahn ist der Mann, der seit Jahren die drastischen Medikamentenengpässe ignoriert, bei 100.000 nicht besetzten Stellen im Pflegebereich empfiehlt, jede Krankenschwester könne ja ein paar Stunden länger arbeiten, die drastischen Warnungen vor den jetzt eingetretenen Engpässen bei der Versorgung mit hygienischer Schutzkleidung konsequent ignoriert.
Seit Jahren warnen Experten hörbar in den Medien vor den Arzneimittelenpässen.


Spahn tut nichts.

(….) 274 Medikamente sind derzeit nicht lieferbar, weil die raffgierigen Pharmakonzerne in völlig unverantwortlicher Weise nur sehr viel teurere Alternativen zur Verfügung stellen.
Die Unterschiede sind gewaltig.
Meine Eltern gehörten zu den über eine Millionen Menschen, die dauerhaft Blutverdünner nehmen mussten.
Das Mittel der Wahl – damals: Phenprocoumon = Rattengift. Bekannter unter dem Namen Marcumar.
Preis: 98 Stück für 12,50 Euro.
Da man oft nur eine Viertel Tablette am Tag braucht, reichen diese 12,50 Euro für ein ganzes Jahr.
Der alte Herr, den ich betreue, bekommt seit zwei Jahren statt Marcumar das moderne Mittel Xarelto zur Blutverdünnung.
98 Stück Xarelto 20mg von Bayer kosten 320,80 Euro; man muss immer eine am Tag nehmen. Das sind knapp 1.200,- im Jahr, also nahezu exakt der hundertfache Verdienst für die Pharmaindustrie. (….)

Wenig verwunderlich, daß der arbeitsscheue „Erfahrungsjurist“ Seehofer ebenfalls nicht in der Lage ist vorausschauend und bundeseinheitlich zu reagieren, sondern sich in der Frage der Einschränkungen des öffentlichen Lebens beliebig von den Landes-Innenministern und MPs treiben lässt. An vorderster Front ausgerechnet sein Intimfeind Markus Söder, der so tut, als ob er Bundesinnenminister wäre.

Königin der Doofheit ist – natürlich mal wieder Saskia Esken, die offenbar immer noch nicht im geringsten begriffen hat, was für ein weltweites Problem gerade über uns gerauscht ist.

[…..] Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken sieht die Einführung von Ausgangssperren angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus skeptisch. „Ich finde die Idee problematisch, weil dann womöglich der Lagerkoller droht - vor allem, wenn Kinder mit im Spiel sind“, sagte Esken dem „Handelsblatt“.
Den Vorschlag ihres Parteikollegen und niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius, wonach der Staat härter gegen die Verbreitung von Falschnachrichten in der Coronakrise vorgehen soll, sieht Esken ebenfalls kritisch. [….]
(SWP, 20.03.2020)

Zum Glück ist die SPD-Co-Vorsitzende schon nach so wenigen Monaten an der Spitze bundesweit als derartig irrelevante Dummschwätzerin bekannt, daß man sich höchstens in einem Nebensatz über sie echauffiert.

[…..] Wer in den letzten Tagen an einem bayerischen See die Radfahrer-Pulks sah, die Picknick-Gruppen, die Fußballspieler, die lustigen Burschen mit dem Biertragl, der sah auch ein Abbild des sorg- und verantwortungslosen Teils der Gesellschaft. Eigennutz ist alles, das Gemeinwohl scheint wenig zu zählen. Und wenn die SPD-Chefin Saskia Esken trotzdem glaubt, "die freiheitliche Gesellschaft" brauche keine Ausgangsbeschränkungen, dann hätte sie vielleicht etwas genauer hinschauen sollen in Berlin und in Freiburg, in München und in Stuttgart, bevor sie twitterte. […..]

Mein Dank gilt alles seriösen Medien, die seriöse SPD-Politiker wie Scholz und Heil zu Wort kommen lassen und insbesondere diejenigen Sozis, die von Haus aus Fachleute sind – der habilitierte Labormediziner Dr. med. Peter Tschentscher, oder Prof. Karl Lauterbach, der in Harvard Epidemiologie studierte – anhören.