Sonntag, 26. Januar 2020

Weinen mit der AfD – Teil II


Ja, die Umfragewerte sind wie die Wahlergebnisse in Ostdeutschland stabil hoch, weil es eben auch einen stabilen Sockel von richtig schlechten Menschen in Deutschland gibt.

(…..) Die AfD-Fans sind sogar so klar antidemokratisch und menschenhassend eingestellt, daß sie sich keineswegs davon irritieren lassen, wenn immer mehr Fälle von kriminellen AfD-Parlamentariern bekannt werden.
Sie lieben alle Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (GMF) so sehr, daß sie es gern akzeptieren, wenn die AfD mit Spendengeldern mauschelt, die dümmsten Abgeordneten stellt und auch noch fauler als alle anderen Parteien ist. (…..)

Die politische Großwetterlage ist also gut. Die Wähler sind immer gern und freiwillig bereit sich aktiv weiter durch Zeitungsverzicht und Bildungsboykott zu verblöden.

Die AfD-Welt ist aber nicht nur rosig, da ihre Top-Politiker leider auch alle AfD-affin sind und somit einen Intelligenzquotienten in der Nähe der Zimmertemperatur aufweisen und eine geradezu unheimliche Abneigung gegen Legalität verspüren.

Sie scheitern nun schon daran rechtzeitig Veranstaltungsorte für ihre Parteisitzungen zu buchen.

[…..] Rechts-freie Räume. Der für das Wochenende geplante Parteitag der Berliner AfD fällt aus - ein Vermieter zog seine Zusage zurück. Für die Rechtsaußen wird es immer schwieriger, Räume für Veranstaltungen zu finden. […..]

Zuvor musste der Parteitag schon dreimal wegen Raumnot abgesagt werden.
Oberst Georg Pazderski, der Berliner Chef der Braunen wurde gerade aus seinem Amt gemobbt, weil er nicht rechtsradikal genug war.
Ein geordnetes Nachfolgeverfahren schaffen die Berliner aber nicht und installieren daher einen AfD-Notvorstand um den Ultrarechtsaußen Nikolaus Fest, dessen ohnehin schon erzkonservativer Vater Joachim vermutlich im Grab rotiert.

Wie bei allen AfD-Landesverbänden gibt es auch beim Bundesverband massive finanzielle Ungereimtheiten.

Der Hamburger Steuerberater Klaus Fohrmann, 68, AfD-Bundesschatzmeister, vor zwei Monaten mit 85% als Schatzmeister bestätigt, wurde auch dabei ertappt zu mauscheln.

[….] AfD-Schatzmeister Klaus Fohrmann [….]  schmeißt er die Brocken hin. Die offizielle Begründung fällt äußerst knapp und vage aus.
Fohrmann habe am Sonnabend bei einem Parteikonvent erklärt, er wolle aus persönlichen Gründen zurücktreten, sagte AfD-Sprecher Bastian Behrens in Berlin. Das Amt werde nun sein Stellvertreter Carsten Hütter übernehmen. [….]

Wie so viele andere AfDler hat auch er offenbar die Staatsanwaltschaft im Nacken.

[….] Im April 2019 bestätigte die Staatsanwaltschaft Berlin Ermittlungen gegen Fohrmann wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Parteiengesetz. Dabei geht es laut Staatsanwaltschaft um fragwürdige Werbemaßnahmen im Wert "einer Gesamtsumme im unteren sechsstelligen Bereich".
Medienberichten zufolge handele es sich dabei um Wahlkampfhilfen eines Vereins, der mithilfe der Schweizer Werbeagentur Goal jahrelang Werbung für die AfD gemacht haben soll. Unter anderem habe der Verein der Partei im Bundestagswahlkampf 2017 offenbar Tausende Exemplare einer rechten Wochenzeitung als Wahlkampfmaterial zur Verfügung gestellt. [….]

Aber damit passt Fohrmann immerhin gut zu seiner Partei. Denn dort greifen die Spitzenpolitiker alle gern mal in die Kasse. Wenn es rauskommt, wird es teuer.

[….]  So verhängte die Bundestagsverwaltung wegen Gratis-Werbeaktionen des Schweizer Unternehmens Goal AG für den heutigen Bundesvorsitzenden Jörg Meuthen in einem Landtagswahlkampf eine Strafzahlung von rund 270.000 Euro. Es ging dabei um Plakate, Flyer und Anzeigen, was die Bundestagsverwaltung als illegale Parteispende wertete. Eine Klage der AfD gegen diese Entscheidung hat das Verwaltungsgericht Berlin vor kurzem zurückgewiesen. In einem ähnlich gelagerten Fall um den heutigen Europaabgeordneten Guido Reil beträgt die verhängte Strafzahlung rund 133.000 Euro.
Auch Zuwendungen aus der Schweiz in Höhe von rund 132.000 Euro an den AfD-Kreisverband am Bodensee der Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel werden untersucht. Sollte die Bundestagsverwaltung auch bei diesen, für Weidels Bundestagswahlkampf vorgesehenen Zahlungen ein illegales Vorgehen sehen und wie üblich eine Strafe in dreifacher Höhe verhängen, würde dies die AfD mit weiteren 396.000 Euro treffen. […..]

Aber bei sechs Millionen Wählern finden sich bestimmt genügend Spender, um den Laden finanziell wieder flott zu bekommen.