Freitag, 28. Juni 2019

Man spricht deutsch


Kann sich noch jemand an Volker Kauder erinnern? Über Dekaden ein ganz wichtiger Strippenzieher der CDU-Bundestagsfraktion.
Waffenlobbyist aus Leidenschaft, radikaler evangelikaler Christ, CDU-Generalsekretär, rechte Hand Angela Merkels, fast drei Dekaden im Bundestag, 13 Jahre Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Fraktion, Ehrenmitglied der CSU, Mitglied des 12-köpfigen Wahlausschusses, der die Verfassungsrichter bestimmt.

[….]„sein Glaube [sei] mit der Bezeichnung ‚Evangelikaler‘ nicht ausreichend beschrieben“. Nach seinen Worten sind „Erbauung, Ermahnung und Trost“ Hauptsäulen des Evangelikalen. Des Weiteren sind für ihn zentral: „die Bibel als Gottes unmittelbares Wort, der Auftrag zur Mission, die große Bedeutung des Lebens Jesu für den eigenen Alltag, die Sündhaftigkeit des Menschen, die nur durch einen Gnadenakt Gottes und durch den Opfertod Jesu erlöst werden kann.“ Kauder erklärte unter anderem, Glaubenskraft habe er auch bei den Evangelikalen gefunden und er fühle sich bei der Evangelischen Allianz wohl. Es sei „schon beeindruckend“, dass die Evangelische Allianz es schaffe, Tausende bekennende Gläubige bei Veranstaltungen zusammenzubringen. Es gelte, diese „Glaubenskraft“ sehr ernst zu nehmen, und er sei froh, daran teilhaben zu können. Georg Brunnhuber sagte über Kauder: „Der Kauder ist der katholischste Protestant, den ich kenne. Wenn’s ums C geht, wird der zur Dampfwalze.“
2009 erhielt er eine Privataudienz bei Benedikt XVI.; ein Foto dieser Begegnung hing danach hinter Kauders Schreibtisch.
Wegen seines Einsatzes für verfolgte Christen erhielt er im September 2010 den Medienpreis Goldener Kompass des evangelikal orientierten Christlichen Medienverbundes KEP.
2014 zeichnete Papst Franziskus Kauder für sein Engagement für verfolgte Christen mit dem Päpstlichen Gregoriusorden aus. [….]

Zur christlichen Dampfwalze wird der Fundi natürlich auch bei Flüchtlingsfrage, die er ganz im Sinne der christlichen Nächstenliebe beantwortet; Nächstenliebe für den Waffenproduzenten Heckler und Koch aus seinem Wahlkreis:
Waffen raus in die Krisengebiete der Erde und Flüchtlinge zurück ins Mittelmeer.

[…..] Im ZDF-„Morgenmagazin“ sagte Kauder: Deutschland könne nicht jeden aufnehmen, „nur damit es ihm bei uns ein bisschen besser geht. Das funktioniert nicht. Die Integrationsfähigkeit darf nicht überfordert werden.“ Menschen, die wirklich in Not sind, sollen weiterhin Schutz bekommen und aufgenommen werden. Für die Gruppe der Menschen mit eingeschränktem Schutzstatus gebe es derweil „völkerrechtlich überhaupt keine Grundlage“ für einen Familiennachzug, so Kauder. [….]

OK; einzelne könnten schon kommen, aber bitte ohne Familie.
Und natürlich nur Christen.
Die Muslime solle man zurück ins Meer jagen, genau wie die Scheinchristen, die nur christlich tun und gar nicht so fromm und praktizierend sind wie er.

[…..] Kauder zu getauften Flüchtlingen: „Müssen schon ein bisschen prüfen“
Der Unionsfraktionschef Volker Kauder wünscht sich mehr Respekt in der Flüchtlingsdebatte. Auch wenn das Bamf Taufzeugnisse nicht hinterfragen solle, müsse geprüft werden, ob der Getaufte seinen Glauben auch in der Gemeinde lebe. [….]

Besser kann man die christliche Ideologie nicht charakterisieren: „Wir sind besser als die!“
Daher sollen 1. nur Christen gerettet werden und 2. nur besonders Fromme. Muselmanen hingegen sind für Kauder minderwertig und entbehrlich.
Das klappt ja auch ganz in seinem Sinne.

[….] Besonders gefährlich ist die Flucht über das Mittelmeer.
In der Zeit zwischen 2014 und 2018 sind insgesamt fast 1600 Migranten unter 18 Jahren ums Leben gekommen oder werden vermisst. Das geht aus dem Bericht "Fatal Journeys" der zur Uno gehörenden Internationalen Organisation für Migration (IOM) hervor.
Besonders gefährlich ist demnach die Flucht über das Mittelmeer, vor allem die Route von Libyen nach Italien: Dabei kamen nach Angaben der Organisation im untersuchten Zeitraum 678 Kinder und Jugendliche ums Leben. Insgesamt seien dort in dieser Zeit mehr als 17.900 Menschen gestorben. [….] Hinzu kommen nach Angaben der IOM zahlreiche Fälle, die nirgends registriert wurden. Auch Kinder, die in Abschiebehaft sterben, seien in dieser Zahl nicht berücksichtigt. [….]

Überhaupt mag Kauder keine Menschen, die nicht so sind wie er. Undeutsche, Ungläubige, Unkonservative. Widerlich.
Mit Blick auf die großartige, zukunftsorientierte Merkel-Regierung, lässt Kauder den Rest der EU triumphierend wissen, es werde wieder deutsch gesprochen in Brüssel.

(…..)Wie verkündete es neulich der CDU-Fraktionschef und Heckler-und-Koch-Lobbyist Kauder?
In Brüssel wird wieder deutsch gesprochen.
Und leider spricht man in Deutschland auch deutsch.

Ja, da freut man sich in den anderen Staaten. Wenn Macron einen Vorschlag nach dem nächsten macht und Berlin alles nur tumb und bräsig aussitzt.
Unter der Mithilfe Kauders sitzen nun immer mehr Deutsche in den Schaltstellen der Brüsseler Macht.
Eine tolle Sache, wenn man Europa endgültig zum Stillstand zwingen möchte.

[….] Warum nennen wir die EU nicht gleich Deutsch-Europa?
[….] Mittlerweile sind wir Deutschen dabei, Anspruch auf so ziemlich alle Posten in der EU zu erheben. Ein gefährlicher Trend.
[….] Phänomenale Deutschenvermehrung in Spitzenpositionen. [….]
    Von einem Deutschen wird seit Jahren der riesige Euro-Rettungsfonds ESM gemanagt: Klaus Regling, der qua Amt möglicherweise wichtigste Mann in der kommenden Krise. Das ist der, der lange Jahre die EU-Wirtschaftsabteilung geführt hat.
    Bei der Europäischen Investitionsbank (EIB) steht mit Werner Hoyer ebenfalls einer aus Deutschland an der Spitze.
    Die Chefin des Europäischen Bankenabwicklungsfonds ist: eine Deutsche - Elke König.
    Und der Präsident des Europäischen Rechnungshofs heißt Klaus-Heiner Lehne - aus dem Land, nach dem sein Name klingt.
[….]     Als oberster Beamter der EU gilt der Generalsekretär der Kommission: Martin Selmayr, aus Sie-wissen-schon.
    Im EU-Parlament heißt der Generalsekretär Klaus Welle.
    Und die Generalsekretärin beim Europäischen Auswärtigen Dienst ist Helga Schmid. Germany.
    Die wichtigste Fraktion im Europaparlament wird derweil seit Jahren von einem Landsmann geleitet, das Parlament lange Zeit von einem gewissen Martin Schulz.
    Selbst der Noch-Kommissionschef Jean-Claude Juncker aus dem schnuckeligen Luxemburg wäre das nicht geworden, so Quatremer, wenn er nicht von der deutschen Kanzlerin dort hingeschickt worden wäre.
 Es gehört ein ausgeprägtes Verständnis von der Selbstverständlichkeit Deutscher in Spitzenjobs dazu, jetzt noch einen EU-Kommissionschef aus Germany einzufordern. Oder einen deutschen Chef für eine in Deutschland sitzende Notenbank mit quasi-deutschen Statuten. Warum die EU dann nicht gleich in Deutsch-Europa umbenennen? Oder Deutsch-Brüssel? [….] (Thomas Fricke, 28.06.19)

Was hat denn SPIEGEL-Fricke zu meckern?
Gut, es müssen vielleicht nur alle Mächtigen in Brüssel nur um des Deutschseins wegen Deutsche sein.
Aber die Deutschen sind eben auch ganz besonders schlau und gut qualifiziert.
 Jedes Mal wenn ich an Günther Oettinger denke, kriege ich vor Stolz eine Erektion.
Wenn es doch nur mehr solche geistigen Giganten in Europa gäbe.


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