Freitag, 13. Oktober 2017

Anal-Soldaten – Teil II



Nachdem ich gerade die gesamte Hoffnung für diesen Planeten in die Hand von drei US-Generälen legte, muss ich noch mal feststellen, daß mir diese Uniform-Typen völlig wesensfremd sind.
Napoleon und preußische Könige führten irgendwann bunte Uniformen ein, weil die Schlachten so unübersichtlich waren und derart viele Volksgruppen zwangsverpflichtet wurden, daß man im Kriegsgetümmel gar nicht mehr wußte, wen man töten soll, wenn das nicht klar an den Farben des Rocks erkennbar war.
Aber ist das heute noch notwendig?
Erstens tragen die Soldaten doch bei der Kriegsarbeit alle dasselbe grünfleckige Tarnzeug und zweitens läuft das gegenseitige Abmurxen doch ohnehin nicht mehr wie damals bei Mel Gibsons Brave-Hart, daß man verwahrlost und ohne Unterhosen aufeinander zurast und dann ein wildes Getümmel fabriziert.
Könnte man heutige Berufssoldaten nicht in individueller Kleidung rumlaufen lassen?
Die Ränge, Orden, Wimpel, Schulterklappen, Lametta, schiefen Mützchen und sonstige bunte Abzeichen wirken auf mich extrem infantil.
Das ist Sandkastenniveau.
So sollen offensichtlich Soldaten auf ihre Funktion reduziert, entmenschlicht und steuerbarer werden.
Gut möglich, daß es sich tatsächlich auch einfacher auf einen Menschen in Uniform schießen lässt, weil dieser schon äußerlich weniger als Individuum, denn als Teil der feindlichen Armee wahrgenommen wird.
Die Hemmschwelle jemand im Freizeitdress umzubringen könnte schon deswegen größer sein, weil man verletzlicher aussieht.

Ich war in meinem Leben stets bemüht nicht so auszusehen wie alle anderen.
Schon als Kind, in dem Alter, als jedes Jahr die Füße wuchsen und man jedes Jahr neue Winterstiefel kaufen mußte, reagierte ich allergisch auf den Verkäuferspruch „die werden dieses Jahr besonders gern genommen!“
Damit war klar, daß ich die Moonboots nicht haben wollte, auch wenn sie mir optisch gefielen.

Uniformität empfinde ich als demütigend. Gefängnisinsassen werden in einheitlicher Sträflingskluft gehalten, um sie ihrer Individualität zu berauben, sie zu Nummern zu machen.
Kürzlich flackerte mir auf Facebook ein aktuelles Abi-Jahrgangsbild meiner alten Schule über den Bildschirm.
Absolut erschreckend.
Dort herrscht eine nahezu 100%ige freiwillige Uniformität. Alle Mädchen tragen die Haare lang, offen, Mittelscheitel. Alle Jungs Uppercut, Anzug, 7-Tage-Bart.
Das liegt offensichtlich an den Klugtelefonen, mit denen diese Generation ihr ganzes Leben verbrachte. Damit können sie sich ständig mit anderen abgleichen, bis sich der Look völlig nivelliert.

Vermutlich bringt diese freiwillig-unfreiwillige Uniformität, zu der man sich als Teenager eben nicht ganz frei entscheidet, sondern durch unbewußten sozialen Druck des 24/7-phones manipuliert wird, auch den massenhaften Einsatz von Benzodiazipinen und selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern mit sich.
Aufoktroyierte Gleichheit macht intoleranter gegen Menschen, die sich nicht perfekt anpassen und unterordnen.
Soldaten sind nach Dienstschluss eben nicht weiter nur Nummern und Ränge in einheitlichem Dress, sondern sie sehen sich irgendwann doch nach Formen der Ab- und Ausgrenzung.

So kommt es zu den bekannten bizarren Ritualen, die in der heteronormativen Welt allzu gern einen analen Bezug haben, weil homosexuelle Praktiken in dem Umfeld als maximale Demütigung gelten.
Vergewaltigungen von Männern ist unter Afrikanischen Soldaten verbreitet.

(….) Homo-Vergewaltigungen werden auch immer wieder aus der russischen Armee berichtet. Dort führt das berüchtigte und ultra-brutale Großvater-System unter den Wehrpflichtigen zu mehren Suiziden jeden Tag.

[Um] Andrej Sytschow […..das] Leben zu retten, mussten die Ärzte beide Beine und seine Genitalien amputierten.
Gewalt unter Kameraden gehört zur russischen Armee wie Gleichschritt und Schießübungen. Erpressung, Prügel, Folter und Vergewaltigung sind an der Tagesordnung. Die Soldaten sind sich selbst die größten Feinde.
Der Volksmund nennt die Misshandlungen von Rekruten durch ältere Soldaten "Djedowschtschina", "Herrschaft der Großväter". Wer Erniedrigung und Schmerz im ersten Dienstjahr übersteht, gibt diese Grausamkeiten an nachfolgende Rekruten weiter. [….] Das Komitee der Soldatenmütter, eine Menschenrechtsorganisation, die gegen die Missstände kämpft, registriert jedes Jahr etwa 2000 Todesfälle in der Armee - in Friedenszeiten. Ein großer Teil lasse sich auf Misshandlungen zurückführen. Im vergangenen Jahr haben nach Angaben der Militärstaatsanwaltschaft 341 Soldaten ihrem Leben freiwillig ein Ende gesetzt.
Auslöser soll nach Expertenmeinung auch hier in den meisten Fällen die brutale Quälerei gewesen sein. Die Dunkelziffer der Gewaltfälle dürfte noch weit höher liegen. [….]

In Deutschland gibt es "Djedowschtschina" vermutlich nicht in dieser extremen Form und in Amerika bringen sich die Soldaten statt während der Grundausbildung, überwiegend erst nach den Militäreinsätzen selbst um.

Innerhalb der US-Armee gibt es jährlich rund 20.000 Vergewaltigungen. Da allerdings auch Frauen „dienen“, stellen sie 90% der Opfer.

Von den aktiven US-Soldaten begeht durchschnittlich einer pro Tag Suizid. Nach der Dienstzeit steigt die Selbstmordrate um das 20-fache.

[….] Roughly 20 veterans a day commit suicide nationwide, according to new data from the Department of Veterans Affairs — a figure that dispels the often quoted, but problematic, “22 a day” estimate yet solidifies the disturbing mental health crisis the number implied.
In 2014, the latest year available, more than 7,400 veterans took their own lives, accounting for 18 percent of all suicides in America. Veterans make up less than 9 percent of the U.S. population. [….]

Ganz offensichtlich haben Soldaten untereinander eine sehr fragwürdige Art miteinander umzugehen.

Bei Ron Leshem habe ich von einem ganz anderen Umgangston unter Israelischen Soldaten gelesen. Die Hierarchie wird weniger zelebriert und so können einfache Soldaten mit hohen Offizieren locker kommunizieren.
Ich erinnere mich an rührende Szenen, als im Libanonkrieg die in „Wenn es ein Paradies gibt“ beschriebene Einheit kontinuierlich von den Golanhöhen aus beschossen wird und sich junge Rekruten so sehr fürchten, daß sie in den Armen ihres Vorgesetzten einschliefen.
Ob das repräsentativ ist, weiß ich nicht.

Von der deutschen Bundeswehr liest man hingegen jedes Jahr neue Quäl-Geschichten, in denen mit Vorliebe anale Methoden angewendet werden.

[….] Fallschirmjäger: Obst in den Po und Paddel drauf!
In einer Zweibrücken Kaserne ist es äußerst unappetitlich zugegangen: Fallschirmjäger sollen sich auf einer Feier Obst in den Hintern geschoben und mit einem Paddel drauf gehauen haben. Wegen dieser Vorfälle wird die Kompanie nun von ihrem Kongo-Einsatz entbunden. […..]

[…..]  Das Amtsgericht Zweibrücken hat im Prozess zur "Dörrobst-Affäre" um obszöne Aufnahmerituale in einer Kaserne den angeklagten Hauptmann zu einer Geldstrafe in Höhe von 2000 Euro verurteilt.
Der Richter sah es als erwiesen an, dass der ehemalige Kompaniechef das "entwürdigende Verhalten" seiner Untergebenen auf einer Feier geduldet habe. […..] 

[…..] Schon wieder schockiert ein Skandal die Bundeswehr: Bei den Gebirgsjägern im oberbayerischen Mittenwald sind junge Soldaten mit entwürdigenden Mutproben und Aufnahmeritualen schikaniert worden. Sie mussten bis zum Erbrechen Alkohol trinken und rohe Schweinsleber essen, um in der internen Hierarchie aufsteigen zu können. [….]

 [….] Nach SPIEGEL-Informationen bestätigten interne und bisher geheim gehaltene Ermittlungen, dass bei der Ausbildung von Sanitätern, im Militärjargon "Combat First Responder" genannt, offenbar sexuell-sadistische Praktiken an der Tagesordnung waren. [….] Demnach fesselten sich die Soldaten gegenseitig an Stühle, mussten stundenlang so verharren und wurden mit Wasserschläuchen abgespritzt. [….] Statt einer professionellen Armee, die für junge Menschen eine interessante Karriere bietet, erhält die Bundeswehr durch die Vorgänge in der Staufer-Kaserne wieder das hässliche Image einer männergeprägten Chauvinisten-Truppe, in der Rituale wie Erniedrigung bis hin zu den sexuell-sadistischen Ausbildungsmethoden weiterhin Platz haben und von den Vorgesetzten nicht geahndet werden. [….]

Sexuelle Übergriffe bei Gebirgsjägern
 [….] Nach den Vorfällen in der Bundeswehr-Kaserne in Pfullendorf wird ein weiterer Fall bekannt, in dem Soldaten einem Kameraden gegenüber übergriffig geworden sind. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung soll ein Soldat bei den Gebirgsjägern in Bad Reichenhall unter anderem durch Vorgesetzte sexuell belästigt und diskriminiert worden sein.
[….] Laut Ministerium handelte es sich dabei um eine Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 231 in Bad Reichenhall. "Dort sei er zwischen November 2015 und September 2016 durch Mannschaftssoldaten und einige Vorgesetzte (Ausbilder) seines Zuges mehrmals diskriminiert sowie verbal und tätlich sexuell belästigt und genötigt worden" [….] Laut Ministerium laufen derzeit Ermittlungen gegen 14 Beschuldigte, davon zwei Feldwebel, zwei weitere Unteroffiziere und zehn Mannschaftssoldaten. [….] Ein Sprecher des Ministeriums betonte auf Anfrage, es handele sich um einen von zahlreichen Einzelfällen aus der Vergangenheit. [….]

Ich möchte hier noch einmal klarstellen, daß ich moralisch keinerlei Einwände gegen analen Sex habe. Es ist völlig in Ordnung, wenn die Geistlichen im Vatikan es sich mit Freude gegenseitig besorgen.
Wenn es sich dabei aber um ein Demütigungsritual unter Zwang handelt, ist es kein Sex, sondern Gewalt.
Dafür gibt es erstens keinerlei Rechtfertigung, aber zweitens stellt sich die Frage wieso so viele Uniformierte darauf abfahren.

Die Versuche der Soldaten aus ihrer Uniformität auszubrechen sind vielfältig.
Natürlich bekommt auch Ursula von der Leyen diese spezielle soldatische Praxis nicht in den Griff.

[….]  Beim Bundeswehreinsatz in Litauen ist es vergangene Woche zu einer peinlichen Entgleisung von Soldaten gekommen. [….] Bei einer ausgelassenen Feier in einer Kneipe im Stationierungsort Rukla kam es nach ersten Ermittlungen Mitte der Woche zwischen zwei stark alkoholisierten Bundeswehrsoldaten gegen 2 Uhr morgens zu einem handfesten Streit. Der Zwist artete in eine wilde Prügelei aus. Die beiden Streithähne mussten gewaltsam voneinander getrennt werden, die Polizei rückte an. Zur Behandlung seiner Verletzungen brachten die Polizisten einen Soldaten in eine örtliche Klinik. Den anderen lieferten sie in der Kaserne ab. [….] Für die Militärführung ist der Vorfall in Litauen misslich. Vor ihrer Abreise waren die Soldaten explizit angewiesen worden, sich insbesondere beim Ausgang in die Stadt zurückzuhalten, um den Ruf der Nato-Truppen und der Bundeswehr bei dem Auslandseinsatz nicht zu gefährden. [….]

Noch amtiert ein sozialdemokratischer Wehrbeauftragter, der nicht müde wird die deutschen Soldaten zu verteidigen.
Aber muss man sie überhaupt verteidigen?
Immerhin wird niemand mehr dazu gezwungen. Die Jungs und Mädels tun das alle freiwillig. Uniformen, Befehle und die strenge Hierarchie gefallen ihnen offensichtlich. Albern sich darüber zu beklagen, daß ganz oben in der Pyramide eine Person mit Befehlsgewalt über alle steht.

[…..] Ich höre aus der Bundeswehr auch Kritik an der militärischen Führung, weil sie der Ministerin nicht deutlich widersprochen habe.
[…..] Nein, sie hat kein Haltungsproblem, sondern ziemlich genau immer wieder die Art Probleme, die im Militär nun mal zu erwarten sind. Weil man das weiß und auch bei Gründung der Bundeswehr schon wusste, gibt es eine Wehrdisziplinarordnung, Wehrdisziplinaranwälte und Truppendienstgerichte, den Militärischen Abschirmdienst und den Wehrbeauftragten. […..] Wir haben in diesem Jahr teilweise über ein Zerrbild der Bundeswehr geredet. [….]