Donnerstag, 20. März 2014

Treffer!



Wer hat eigentlich diese dümmlichen Welttage erfunden?

Angefangen hat damit 1947 die UNO, die mittlerweile schon rund 70 Welttage dazu erfunden hat, um an bestimmte kulturelle Errungenschaften zu erinnern.

Ob das Welttagen eines kulturellen Ereignisses irgendeinen Nutzen hat, wage ich zu bezweifeln. Schon allein wegen der Inflation der vielen Gedenktage, die sich niemand mehr merken kann.

Oder weiß irgendjemand aus dem Kopf, daß
der 13. Februar Internationaler Tag des Radios,
der 21. Februar Internationaler Tag der Muttersprache,
der 3. März Welttag der freilebenden Tiere und Pflanzen,
der 20. März Internationaler Tag des Glücks,
der  24. März Internationaler Tag für das Recht auf Wahrheit über schwere Menschenrechtsverletzungen und für die Würde der Opfer,
der 23. April Welttag des Buches und des Urheberrechts,
der 17. Mai Weltfernmeldetag und Welttag der Informationsgesellschaft,
der 23. Mai Internationaler Tag zur Beendigung von Geburtsfisteln
der 23. Juni Internationaler Tag der Witwen,
der 16. September Internationaler Tag für die Erhaltung der Ozonschicht,
der 9. Oktober Tag des Weltpostvereins,
der 15. Oktober Internationaler Tag der Frauen in ländlichen Gebieten,
der 29. November Internationaler Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk,
der 11. Dezember Internationaler Tag der Berge
ist?

Wenn ein internationaler Würdigungskandidat noch deutlich bedeutender als beispielsweise der „internationaler Tag zur Beendigung von Geburtsfisteln“ ist, bekommt er sogar eine ganze Weltwoche gewidmet.

Die erste Woche im Februar ist Weltwoche der interreligiösen Harmonie,
die vierte Woche im Mai Internationale Woche der kulturellen Bildung
und die erste Augustwoche Weltstillwoche.  24. - 30. Oktober: Abrüstungswoche.

Die Gedenkaristokratie bilden die Internationalen Gedenkjahre.

2014 ist beispielswiese Internationales Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft und Internationales Jahr der Kristallographie.
Es folgen 2015 als International Year of Light and Light-based Technologies und
2016 als International Year of Pulses.

Das ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange:

2005-2014 ist die Dekade der Vereinten Nationen "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung" und  2006-2016 Dekade der Sanierung und nachhaltigen Entwicklung der durch die Katastrophe von Tschernobyl betroffenen Regionen.
2011 begann die Aktionsdekade für Straßenverkehrssicherheit.


Die kostenlose Aufmerksamkeit, die man mit der Ausrufung eines Welttages erringen kann, schuf Neider und Nachahmer. So bestimmt beispielsweise auch die RKK mehrere Welttage.

Heute, am 20.03.14 ist als der Welttag des Glücks, bzw im englischen Original „International Day of Happiness.“
Werden nun alle Menschen glücklich? Lächerlich?
Nun ja, als ich auf den Recyclinghof fahren wollte und ein Geront im silbernen Mercedes mit Christen-Fisch-Aufkleber und umhäkelter Klorolle auf der hinteren Ablage geschlagene 20 Minuten am Eingang mit der Kassiererin um die drei Euro Gebühr für einen 120-Liter-Sack Hausmüll stritt und dadurch die Zufahrt blockierte, hatte ich noch nicht recht den Eindruck von Glück überströmt zu sein.
Auch die Aussage des in einem Khaki-Cordanzug steckenden Handwerkskammergutachters, der in der Wohnung unter mir echten Hausschwamm fand und mir erläuterte, daß nun mein Bad und meine Küche rausgerissen werden müßten zur Sanierung, versetzte mich noch nicht in Happiness.
Eher weniger glücklich machte es mich auch, als einer der mit Bierflasche im Hals rumtorkelnden Bauarbeiter, die auf dem Geragenplatz neben mir aus unerfindlichen Gründen seit Tagen Schallplattengroße Löcher in den Beton fräsen, eine Ladung frischen Zement über meine Motorhaube spritzte.
International Day of Happiness?
Die spinnt, die UNO.
DACHTE ich.

Aber weit gefehlt. Die UN-Jungs wußten schon was sie taten. Heute ist wirklich ein Grund  zum Jubilieren und Frohlocken!

Fred Phelps hat den Löffel abgegeben!
 

Dieser selbst für US-Konservative radikale Hassfanatiker wurde vom Schöpfer des Hasses heimgerufen und wird nun im Jenseits weiter seiner Hass-Ideologie frönen können.

Rev. Fred Phelps Sr., who founded a Kansas church widely known for its protests at military funerals and anti-gay sentiments, has died at the age of 84 according to his son Tim Phelps.
[…]   Members of the Westboro church, based in Topeka, frequently protest at funerals of soldiers with signs containing messages such as “Thank God for dead soldiers,” and “Thank God for 9/11,” claiming the deaths are God’s punishment for American immorality and tolerance of homosexuality and abortion.

Der Welttag des Glücks hat seine Daseinsberechtigung erbracht.


Die WBC, die weltweit durch Beerdigungsstörungen berühmt wurde, wird nicht die andere Wange hinhalten und sich gefallen lassen, was sich andere zu Phelps‘ Beerdigung einfallen lassen könnten. Sie kneifen und führen gar keine Beisetzung durch.
Das sympathische Kerlchen wird jetzt vermutlich einfach in den Müll geworfen  - and god laughs.


2 Kommentare:

  1. Na siehste, der Mercedesfahrer bleibt ein Arschloch, dein Nachbar wird seinen Schwamm los, die Bauarbeiter duerfen bei ihrem beschissenen Job zumindest betrunken sein, der Zement war gluecklicherweise noch nicht hart .... und Phelps kicked the Bucket. Glueckstag!

    Gruss
    Jake

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  2. ;)


    Trotzdem schade, daß die WBC keine öffentliche Beerdigung macht.

    Ich hätte gern gesehen, was sich einige Leute dazu einfallen lassen...

    LGT

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