Samstag, 21. Dezember 2013

Paradies Deutschland!


 Die Königin trat diese Woche ihre dritte Amtszeit an.
Es scheint wieder sehr gemütlich und behaglich zu werden.
Nahtlos knüpft man an die Zeiten von 2005-2009 an.
War da sonst noch irgendwas? An Schwarzgelb kann sich schon keiner mehr erinnern. Die Episode wurde aus dem kollektiven journalistischen Gedächtnis gestrichen.
Und der Urnenpöbel hat ohnehin nur die Aufmerksamkeitsspanne einer Eintagsfliege.
Ab und zu kommt es vor, daß die treuen FDP-Epigonen in den TV-Redaktionen Christian Lindner einladen, damit er vom hohen Ross aus den GroKo beschimpfen kann.
Was als Liebesdienst gemeint war, wirkt allerdings eher verzweifelt auf die Zuschauer.
„Was will der denn noch da?“ fragt man sich unwillkürlich und schaltet gleich um, weil man meint, es müsse sich um eine Wiederholung aus dem letzten Jahr handeln.

Nein, die FDP braucht niemand mehr.

Vermutlich werden Lindis Leute auch in der APO nicht in die verdiente Lyse geraten, weil sie als erfolgreichste Lobbyisten der Milliardäre immer noch Finanziers haben.

Neben der CDU hat auch die FDP nach der Bundestagswahl eine hohe Spende von der Quandt-Familie erhalten. Laut Veröffentlichung des Bundestages erhielt die nicht mehr im Parlament vertretene Partei am 9. Oktober von Johanna Quandt und ihren Kindern Stefan Quandt und Susanne Klatten insgesamt 210.000 Euro. Die drei Familienmitglieder besitzen zusammen 46,7 Prozent der Aktien des Autokonzerns BMW.

Bescherung kurz vor Weihnachten - bei der FDP klingelt erneut die Kasse: Die Liberalen hat wieder eine Großspende aus der Wirtschaft erhalten.
Die R&W Industriebeteiligungen GmbH mit Sitz in Köln überwies den Liberalen 200.000 Euro, wie aus einer Veröffentlichung des Bundestages hervorgeht.
Die Partei hatte nach der Wahl bereits insgesamt 360.000 Euro von der Quandt-Familie - das ist der Großaktionär von BMW - und dem Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie erhalten.

Lindners FDP mag formal weiterleben, aber in Wahrheit ist sie natürlich längst keine Partei mehr, sondern schlicht und ergreifend ein Lobbysprachrohr.

Die oben Zehntausend Deutschlands möchten sichergehen, daß sie weiterhin in einem Reichenparadies leben, in dem ihre Abgaben sehr viel geringer als die der normalen Arbeitnehmer sind.

Ihre Sorgen dürften aber unbegründet sein. Die großen Schweinereien der schwarzgelben Koalition – Hotelsteuer, Befreiungen von der Energiesteuer für Milliardenschwere Konzerne, während der kleine Verbraucher allein die Strompreissteigerungen zahlen muß  - wurden auch von der SPD abgenickt.
Die massivste Ungerechtigkeit unseres Steuersystems, daß nämlich Zinseinkünfte deutlich niedriger besteuert werden als Arbeitseinkommen, will auch die SPD-Unions-Koalition beibehalten.
Wer als Krankenschwester oder Flugzeugmechaniker jeden Tag neun Stunden arbeitet wird stärker zur Kasse gebeten, als derjenige (Millionär), der gemütlich den ganzen Tag auf dem Sofa sitzt und seine Einkünfte durch Nichtstun generiert.

Fast noch unfassbarer: Den Milliardensegen, der über die Rentner ausgegossen wird, müssen ganz allein die Beitragszahler der Rentenversicherung aufbringen.
Arbeitgeber, Vermögende, Spekulanten, Selbstständige werden mit keinem Cent zur Finanzierung herangezogen. Die Milliarden werden stattdessen bei Nachtwächtern und Putzfrauen eingesammelt.

DANKE Nahles und Gabriel!

Kein Grund zur Sorge liebe Industrielle; Deutschland bleibt auch ohne FDP Euer Schlaraffenland.

Reichenparadies Deutschland
In keinem großen Industriestaat werden Vermögen so gering besteuert wie hierzulande. Die britische Regierung etwa verlangt ihren "Reichen" sechs Mal so viel ab wie die deutsche. Für die Berater von Finanzminister Schäuble ist das allerdings noch lange kein Grund für eine radikale Reform.
Der Befund ist eindeutig: [….] Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist die Quote [an vermögensbezogenen Steuern] in keinem großen Industriestaat so niedrig wie in Deutschland.
Unter allen 34 OECD-Mitgliedern liegt die Bundesrepublik mit einem BIP-Anteil von gerade einmal 0,6 Prozent auf Platz 25. Der Durchschnitt beträgt 1,3 Prozent, und vorne liegen nicht etwa die Sozialstaatsbefürworter aus Frankreich, sondern ausgerechnet die Gralshüter des Kapitalismus: Großbritannien mit 3,6, Kanada mit 3,3 und die USA mit 3,2 Prozent. Die britische Regierung verlangt ihren "Reichen" also sechs Mal so viel ab wie die deutsche.