Freitag, 17. Mai 2013

Serbisch-Orthodoxe zum Zweiten.



Weltweit elf Millionen Serben, davon vier Millionen im Ausland, gehören der Serbisch-Orthodoxen Kirche (serbisch Српска Православна Црква/Srpska Pravoslavna Crkva, abgekürzt СПЦ/SPC)  an und die Leute haben schwer einen an der Waffel.

Das Patriarchat in Belgrad sieht sich immer noch als eine Art Nationalkirche Großserbiens, bzw Großjugoslawiens und läßt keine Gelegenheit unversucht Streit anzufangen.
Gegen Homosexuelle zu hetzen, ist da nur eine Fassette des Hasses, den serbisch-orthodoxe Popen und Bischöfe zu bieten haben.
Einige überzeugende Gründe die SPC zu lieben präsentierte ich bereits Anfang dieser Woche.
Die beiden mordlustigen serbischen Bischöfe Amfilohije und Atanasije sind eine Zierde ihrer Zunft, hatten wir gelernt.

Heute ist aber noch ein kleines Update fällig.
Es geht; OK, ich gebe es zu, das ist langweilig, um die eine für alle konservativen Kirchisten typische Angelegenheit.
Sobald sie mal kurz ihr Maul halten und ihre Moralpredigen unterbrechen, fangen sie an kleine Jungs zu ficken.
Scheinheiliger geht nicht.
Alljährlich im Herbst wettert etwa das seit 2010 amtierende Kirchenoberhaupt, Patriarch Irinej (82), mit ziemlichem Erfolg gegen das vermeintliche Sodom und Gomorra der „Homo-Paraden“, die Serbiens Regierung hernach meist willfährig im Voraus verbietet. Bei sexuellem Missbrauch von Priesterseminaristen und Religionsschülern durch eigene Würdenträger drücken die Sittenwächter im Heiligen Synod jedoch meist beide Augen zu.
Wie so oft sind auch in Serbien die staatlichen Organe so bischofsphil, daß sie alle Augen zudrücken.
Wer von einem Geistlichen sexuell belästigt oder vergewaltigt wurde, hat kaum Chancen vor Gericht.
 Der Vorwurf: wiederholter sexueller Missbrauch. Der Beschuldigte: Tomislav Gacic, der als Bischof der serbisch-orthodoxen Kirche den Namen Pahomije trägt. Die Justiz wurde aktiv, nachdem der 24 Jahre alte Nemanja S. den Bischof beschuldigt hatte, ihn als 16-jährigen Klosterschüler missbraucht zu haben. Der Bischof bestreitet dies und hat seinerseits Klage eingereicht: Nemanja S. habe als Angestellter des bischöflichen Souvenirladens Waren unterschlagen. Um davon abzulenken, beschuldige er nun den Bischof des sexuellen Missbrauchs.

Lokalen Medien zufolge sollen auch andere Zeugen den Bischof belastet haben. Am 9.Mai zitierte Serbiens größte Tageszeitung Blic aus einem Dossier serbischer Sicherheitsdienste über angebliche weitere Missbrauchsepisoden des Bischofs. Anders als nach Missbrauchsskandalen in Deutschland, Irland oder den USA legen in Serbien weder die Kirche noch die eng mit ihr zusammenarbeitende Regierung großen juristischen Eifer bei der Aufklärung an den Tag.

Bereits im Dezember 2002 wurde Bischof Pahomije des sexuellen Missbrauchs angeklagt, nachdem vier Kinder - das jüngste ein 13-jähriger Junge - mit ihren Eltern zur Polizei gegangen waren. Doch vor Gericht lief die Sache für den Bischof gut. In Serbien müssen sexuelle Verbrechen innerhalb von sechs Jahren vom Zeitpunkt der Tat an rechtskräftig verhandelt sein - sonst verjähren sie. Gacics Prozess wurde über vier Jahre vertagt.

Vor dem Urteil Anfang März 2007 soll sich Serbiens damaliger Justizminister mit den Richtern getroffen haben. Tags darauf wurde der Bischof von allen Vorwürfen freigesprochen. Die Begründung: Die Aussagen der vier Missbrauchsopfer und von Mönchen und Nonnen seien unglaubwürdig. Das Berufungsgericht kam zum selben Resultat. Zwar stellte Serbiens Oberster Gerichtshof später fest, mit den Freisprüchen sei 'das Gesetz verletzt' worden. Es hob die Urteile auf. Zu einem neuen Prozess aber kam es wegen der Sechsjahresfrist nicht mehr.
(SZ, 17.05.13)
Bischof Pahomije ist dabei keine Ausnahme.
Auch andere raffgierige, notgeile Popen vergewaltigen und lügen.
Seit Tagen berichten serbische und bosnische Medien über anzügliche Videoaufnahmen des sogenannten „Teufelsbischofs“, Vasilije Kačavenda: Sie sollen den 74-jährigen, optisch ziemlich streng wirkenden Bischof des serbisch-orthodoxen Bistums von Zvornik-Tuzla in Bosnien beim Austausch intimer Zärtlichkeiten mit vermutlich Minderjährigen zeigen.

Als „kleine Pornokollektion“ bezeichnet die Belgrader Zeitung „Blic“ gar die eindeutigen Videoaufnahmen, die Fotografien und mehr als 40 Zeugenaussagen, die dem Heiligen Synod der Serbisch-Orthodoxen Kirche (SPC) als Beweis für das keineswegs nur göttliche Treiben ihres Kirchendieners vorliegen.

Vor allem als strammer Nationalist hatte sich Kačavenda schon während des Bosnienkriegs in den 1990er-Jahren einen zweifelhaften Ruf erworben: Mit den Truppen des mit ihm seinerzeit befreundeten Serben-Generals Ratko Mladić war der Bischof am 13. Juli 1995 in die bosnische Muslim-Enklave Srebrenica einmarschiert und rief dort am Vorabend des berüchtigten Massakers an mehr als 7000 Muslimen in flammenden Reden zur „Rache an den Türken“ auf: „Blut schreit nach Rache.“

Der unter dem dringenden Verdacht des Kindesmissbrauchs stehende Geistliche, der sich zu hohen Feiertagen auch schon männliche Stripper in den Bischofspalast von Bijeljina (Nordostbosnien nahe Tuzla) bestellt haben soll, ist indes keineswegs das einzige schwarze Schaf in den Reihen der serbisch-orthodoxen Bischofsriege: Die Liste der Fehltritte von Serbiens „Scheinheiligen“ scheint lang zu sein.

Vor allem aber sollen sich die Praktiken Kacevendas nicht auf Sex mit Erwachsenen beschränken. Dem ehemaligen Dekan Bojan Jovanovic zufolge forderte der Bischof ihn schon während seiner Zeit am Bischofssitz im Städtchen Bijelina 1998/1999 auf, ihm aus einer Grundschule 'kleine Jungen von höchstens zehn Jahren, am besten Waisenkinder, auszusuchen und zu ihm in den Bischofssitz zu bringen'. Ein Junge habe ihm gesagt, der Bischof habe ihn missbraucht. 'Am ganzen Bischofssitz und darüber hinaus war die Neigung des Bischofs zu Sex mit Männern und minderjährigen Jungen bekannt', sagte Jovanovic, der heute 36 Jahre alt ist.
(SZ, 17.05.13)