Samstag, 23. März 2013

Missionierung, nein Danke.



Zehn dicke Bände füllt das Mammutwerk „Kriminalgeschichte des Christentums“; eine einmalige Lebensleistung des großen Karl-Heinz Deschner.
Es dürfte wohl keine zweite Organisation dieses Planeten geben, die eine derartige kriminelle und menschenzerstörende Energie entfaltet hat, wie das Christentum.
Das systematische Diskriminieren, Foltern und Töten von Menschen, die krank oder schwach oder einfach ganz normal waren.
Während in der säkularen Zeit Menschen mit Epilepsie, Zwangsstörungen, anderen Hautfarben und sexuellen Orientierungen, mit Depressionen, Schizophrenie oder Tourette geholfen wird, wurden zu Zeiten, als die christlichen Kirchen absolute Macht hatten, solche Menschen gefoltert und getötet.
 Bis in die 1980er Jahre sind Kinder in christlichen Heimen WELTWEIT systematisch gequält und misshandelt worden.
Nein, danke, das brauchen wir nicht noch einmal.
Religion had its chance to run the world:
It is called the Dark Ages.
Von allen Verbrechen, die offizielle Christen begangen haben, erscheint mir die kulturzerstörende Missionierung die Perfideste zu sein.
100 Millionen Menschen kamen allein in Amerika durch die Christliche Mission um. Nur weil größenwahnsinnige Vatikanisti sich anmaßten alle Nichtschristen zwangsmissionieren zu dürfen.
 Ein Mammutverbrechen, für das der selige Kinderfickerbeschützer Papst Johannes Paul II, der nun auch noch heiliggesprochen werden soll, lapidar den Ausdruck „Glückliche Schuld“ prägte.
Ja, OK, man habe 100 Millionen Indianer abgemurxt – aber die sollten sich mal nicht beschweren, schließlich sind sie dafür Christen geworden.
Unfassbare verbale Barbarei, die der Papst im Jahr 1992 von sich gab!
Der Anlass für die Konferenz war die 500-Jahr-Feier der "Evangelisierung" Lateinamerikas. Johannes Paul II. gab in seiner Eröffnungsansprache die diesbezügliche Sprachregelung vor: Die Christianisierung Lateinamerikas durch die spanischen Eroberer weise zwar gewaltsame Züge auf und sei insofern zu verurteilen. Weil aber die "bewundernswerte Evangelisierung" zu einer "Ausweitung der Heilsgeschichte" beigetragen habe, handle es sich letztlich um "glückliche Schuld".

Während die brasilianischen Bischöfe in ihren "Richtlinien für Santo Domingo" vorsahen, die Kirche müsse für die Teilnahme an der Conquista Indianer und Afroamerikaner um Vergebung bitten, enthielt das Schlussdokument der Konferenz kein Wort kirchlicher Selbstkritik.

Als im Lauf der Konferenz die Vergabe des Friedensnobelpreises 1992 an die guatemaltekische Indianerin und Katholikin Rigoberta Menchú bekannt wurde, schlug ein brasilianischer Kardinal vor, ihr eine Grußbotschaft zu schicken. Das Präsidium lehnte ab mit der Begründung, ein solcher Schritt könne ideologisch missbraucht werden. Und als einige wenige Bischöfe erwogen, aus ihren Fünf-Sterne-Hotels auszuziehen, wurden sie zurechtgewiesen: Man könne die gastgebende Regierung, die diese Hotels zur Verfügung gestellt habe, nicht derart brüskieren.
Wenn Kirchisten also von „Missionierung“, bzw „Neuevangelisierung“ reden, sollte man sofort massiv dagegenhalten.
Die Worte des neuen Papstes sind bereits erschreckend.
 Zunächst hatte er den Ungläubigen attestiert Satan anzubeten, fünf Tage später stellt er immerhin noch fest, daß man gar nicht miteinander kommunizieren könne ohne seinen Gott.
Grundlegend in diesem Werk [des Dialogs der Kulturen] ist auch die Rolle der Religion. Man kann nämlich keine Brücken zwischen den Menschen bauen, wenn man Gott vergisst. [….] Und es ist auch wichtig, die Gegenüberstellung mit den Nichtgläubigen zu intensivieren, damit niemals die Unterschiede, die trennen und verletzen, überhand nehmen.
Nach 2000 Jahren Kriminalgeschichte, empfinden Christen immer noch keinerlei Scham.

Die Evangelen sind keinen Deut besser.
Die Kirche muss sich nach Einschätzung des Theologen und Bildungsexperten Hans-Martin Lübking stärker um konfessionslose Menschen kümmern. "Die Konfessionslosigkeit wird in der Kirche unterschätzt", sagte der scheidende Direktor des Pädagogischen Instituts der Evangelischen Kirche von Westfalen am Mittwoch in Schwerte. Derzeit fühlten sich Untersuchungen zufolge etwa 70 Prozent der Menschen der Kirche zugehörig.

Der Anteil werde jedoch immer weiter abnehmen, während die Zahl der konfessionslosen Menschen zunehme. Die Kirche erreiche die Menschen auf Dauer immer weniger über die regulären Ortskirchen, sagte Lübking. Deshalb müssten verstärkt auch außerhalb der Kirchengemeinde interessierte Menschen angesprochen werden.

Der Göttinger Theologe Bernd Schröder warnte, die Kirche dürfe nicht als Selbstzweck existieren. Sie befinde sich im Wandel zu einer Einrichtung, die als Hauptaufgabe die Weitergabe des Glaubens ermögliche.
(epd 23.03.13)
Wenn ich kein Atheist wäre, würde ich beten, daß diese Wünsche nicht in Erfüllung gehen.

Möge der Anteil der konfessionslosen Menschen in der Bevölkerung schnell weiter anwachsen.

Wie es ist, wenn die Kirche bestimmt, wissen wir zur Genüge.
Aber es wird dennoch ständig Neues ans Licht kommen, das einen erschaudern läßt vor dem abgrundtief bösen Verhalten von Christen gegenüber Schwächeren.
Mögen sie nie wieder die Macht dazu erhalten psychisch kranke Kinder so zu quälen wie im St.-Johannes-Stift in Marsberg.
Schläge, Beruhigungsmittel, Einzelhaft in dunklen Zellen. Westpol hat bereits in der vorletzten Woche einen Missbrauchsskandal in der Kinder- und Jugendpsychiatrie aufgedeckt. Bis in die 70er Jahre waren Kinder im St.-Johannes-Stift in Marsberg Gewalt ausgesetzt. Und nicht nur das: Nach über 40 Jahren des Schweigens berichten Ehemalige gegenüber Westpol jetzt auch von sexuellem Missbrauch in der Einrichtung. Pfleger und Nonnen sollen sich regelmäßig an Kindern vergangen haben. Experten sehen hier Parallelen zum Missbrauchsskandal in Heimen. Doch anders als hier sind die Leiden der Kinder in der Psychiatrie bis heute nicht aufgearbeitet worden.
(WDR 23.03.13)
In der Kinder- und Jugendpsychiatrie sollen Menschen in Not Hilfe finden. Doch bis in die siebziger Jahre wurden junge Patienten im St. Johannesstift im nordrhein-westfälischen Marsberg offenbar Opfer von Gewalt und Missbrauch.

[…] Pfleger und Nonnen hätten sich regelmäßig an ihnen vergangen.

Ein früherer Patient beschreibt in der "Westpol"-Sendung, die am Sonntag ausgestrahlt wird, wie ihn eine Schwester des Ordens der Vincentinerinnen 1964 in Marsberg im Alter von 13 Jahren mehrfach in ihr Zimmer beordert habe. Dort habe er sich ausziehen müssen, und die Schwester habe sexuelle Handlungen an ihm vorgenommen. Ein anderer früherer Patient berichtet laut WDR, er sei von Nonnen regelmäßig im Genitalbereich gewaschen worden.  Experten halten die Schilderungen für glaubwürdig. "Das sind Einrichtungen, in denen Menschen über 24 Stunden des Tages einer Fremdbestimmung unterworfen sind", sagte der Sozialpädagoge und Psychotherapeut Manfred Kappeler dem WDR.

Laut Bericht waren die Patienten im St. Johannesstift in den fünfziger und sechziger Jahren zudem großer Brutalität ausgesetzt. Kinder seien tagelang in Isolationszellen eingesperrt und mit Beruhigungsmitteln vollgepumpt worden.

Dem SPIEGEL erzählte der Aachener Jürgen Schubert schon im Jahr 2003 von seinen Leiden. Er war bis zum 18. Lebensjahr im St. Johannesstift untergebracht und scheiterte beim Versuch, seine früheren Peiniger zu verklagen. Er sagte damals: "Ich wurde immer wieder misshandelt, mit Fäusten und schweren Gegenständen traktiert." Aber es gab keine gerichtsverwertbaren Beweise. […]