Freitag, 15. Februar 2013

Mitleidslos.



Irgendwie wiederholt sich immer alles.
Es gibt einen Skandal, alarmistische bis betroffene erklärende Zeitungsartikel und gleichzeitig rollt im Internet eine Witzwelle an. Egal, ob es nun um eine plagiierende Ministerin, einen Null-Bock-Papst, oder den neuesten Lebensmittelskandal geht.
Wenn Lasagne jetzt teurer wird, liegt das mit Sicherheit an der galoppierenden Inflation.


Alle Kinder essen Lasagne. Außer Ronny. Der mag kein Pony.


Lasagne – das Pferd des kleinen Mannes.


Meine Lasagne hat bei Olympia 2008 Silber in Dressur geholt.


Der Verzehr von Lasagne ist nicht gesundheitsgepferdend.


Bei McDonalds gibt es jetzt auch den McFury.


Woran man Pferdelasagne erkennt: Der Nährwert wird auf der Packung nicht in kcal sondern in PS angegeben.


Skandal breitet sich immer weiter aus – nun auch Seepferdchen in Fischstäbchen nachgewiesen.


Auch Veganer betroffen: Pferdeäpfel im Obstregal. 
Muß ich jetzt Mitleid mit den Fleischessern haben?

Mir tat auch der im Erdloch verrottende Saddam Leid, der dann in US-Haft gefoltert wurde.
Diese unangenehm paradoxe Empfindung hege ich inzwischen sogar für das ausgesprochene Charakterschwein Helmut Kohl, den ich politisch immer mit allen Mitteln bekämpft habe. Aber ihn jetzt quasi gelähmt in den Fängen dieser bizarr-gerontophilen Domina Maike zu sehen, verstört.

Derartiges Mitgefühl beim Sterbeprozess ist nicht nur für den Mitfühlenden, sondern auch den Mitbefühlten unangenehm.

Wie sang einst Michel Van Dykes Band?

Und die Zeit vergisst die Wunden, die Seele wird
bald gesunden
Es mag sein, dass es ist wie es ist doch aus deinem
Mund schmeckt es wie Gift
Erspar mir dein Mitgefühl, ich will nicht mehr darüber reden
Erspar mir dein Mitgefühl, du hast ohnehin nichts mehr zu geben
Erspar mir dein Mitgefühl, für wen vergeudest du deine Tränen
Erspar mir dein Mitgefühl, ich lasse dich los du lässt mich gehen
Du sagst du hast dich entschieden, ich fühle mich wie befreit
Ich werde es akzeptieren, dieses Hin und Her war ich leid
…Zerkratzt mir die Haut, schrei mich gegen die Wand,
tritt mich mit Füßen, reiß mir das Herz aus der Hand, das alles kann mir nichts anhaben
Doch eins kann ich nicht vertragen, das ist dein Mitgefühl

(Ruben Cossani 2008)

Und bei jedem Skandal gibt es denkschwache Journalisten, die ausführlich die Mitleidsschiene bedienen. Mitleid haben sie meistens mit denen, die sich ihre Probleme selbst eingebrockt haben.

In der ZEIT vom 14.06.12 darf Religiotin Evelyn Finger nicht nur ihre Rubrik „Glauben und Zweifeln“ auf eine Doppelseite aufblasen, sondern sie schreibt auch noch den Leitartikel der Titelseite: „Rettet den Papst.“

Bis hierhin habe ich immer noch keinerlei Einwände. Es interessiert mich sogar in besonderem Maße, was eine so klar prokatholisch positionierte Redaktion zum kalten Bürgerkrieg im Vatikan zu vermelden hat.

Auf die Argumente bin ich gespannt.

Manchmal muss man fast Mitleid haben mit dem mächtigsten Mann der Welt. Der kleine alte Herr in Weiß und Purpur, der auf dem Kirchenthron oft so verloren wirkt und der über seine Wahl zum Heiligen Vater von mehr als einer Milliarde Katholiken nie besonders glücklich schien, muss jetzt ganz allein die Kirche retten. […] Man möchte rufen: Rettet den Papst!

1.)  Mitleid mit dem Mann, der 30 Jahre lang systematisch dafür sorgte, daß Myriaden Kinder weiterhin von ihren Priestern sexuell belästigt wurden konnten, indem er alle Ermittlungen an sich zog und die Strafverfolgung blockierte? Nein, Mitleid muss man gar nicht haben.
2.)  Die mächtigsten Männer der Erde sind vielleicht Herr Obama oder Herr Hú Jǐntāo oder Herr Gates oder Herr Zuckerberg. Das kann man verschieden definieren. Aber Ratzinger hat nicht nur keine Armeen, sondern es hören nicht mal seine eigenen Anhänger auf ihn. 98% der katholischen Frauen praktizieren Verhütungsmethoden, die der Papst streng verbietet.
3.)  Insbesondere dieser Papst praktiziert einen Faible für Prachtentfaltung wie es ihn hunderte Jahre nicht mehr gab. Seine Kostüme sind eher goldbeladen, mit Perlen bestickt.
4.)  Wenn Ratzinger so verloren wirkte, würde er nicht ständig massiv auf Treue zum Papstamt und Gehorsam bestehen.
5.)  Selbstverständlich war Ratzinger glücklich, als er Papst wurde. Darauf hatte er systematisch hingearbeitet und gleich bei seinem ersten großen Auftritt beim Weltjugendtag von Köln sah man ihn, wie er sich strahlend feiern ließ. Als Vorgänger JP-II starb, brachte sich der Panzerkardinal mit einer „Bewerbungsrede“ in Stellung.  Das haben  damals alle so beurteilt, als sich Ratzi mit Macht in das Sedivakanz-Vakuum gedrängt hat. Er war Dekan der Kurie, also der formal höchste Kardinal außerhalb der Regierung (Kardinalstaatssekretär) und normalerweise sitzt der zwar dem ganzen Prä-Konklave-Ablauf vor, verhält sich aber traditionell ganz neutral. Davon ist Ratzi stark abgewichen, indem er bei der Beerdigung diese lange und programmatische Rede hielt, die in der Tat allen Kardinälen signalisierte „So würde ICH das machen“
6.)  Natürlich muss Benedikt nicht die Kirche retten. Im Gegenteil. Er ist doch offenbar schwer damit beschäftigt die Gläubigen zu Millionen zu vertreiben und sich massiv unbeliebt zu machen, indem er seinen Verein politisch nach rechtsaußen und gesellschaftlich in finstere Mittelalter führt.
Bei der Pferdefleischlasagne weinen die Boulevardmedien nun mit den armen, armen Verbrauchern.
Igitt, in Tiefkühl-Lasagne aus dem Supermarkt wurde Pferdefleisch gefunden! Wie kann ich noch sicher sein, dass ich nur das Fleisch esse, das ich auch essen möchte, fragen sich jetzt viele. Lesen Sie hier, worauf Sie beim Einkauf achten können. […]

Viele Verbraucher können sich nicht vorstellen, Pferdefleisch zu verzehren. Grundsätzlich ist der Verzehr gesundheitlich jedoch nicht bedenklich. „Pferdefleisch ist von der Zusammensetzung her ein gutes Fleisch, es hat viele Nährstoffe“, sagt Jessica Fischer von der Verbraucherzentrale Berlin.
(HH Mopo 15.02.13)
 Das ist das eine Absurde am aktuellen Lebensmitteldrama: Es ist gar keins.
Wieso sollte Pferd bitte sehr moralisch oder ethisch fragwürdiger als Kuh oder Hund sein?
Man kann sich entweder auf den Standpunkt stellen, daß man gar kein Fleisch essen sollte (so wie ich), oder aber man wirft die ethischen Bedenken über Bord und erachtet den Wert eines Tierlebens so gering, daß man es auffressen kann, obwohl es keineswegs notwendig ist. Im Gegenteil, alle Studien zeigen, daß Vegetarier gesünder und langlebiger sind. Und es gibt viele von ihnen.
Alle diese Menschen haben eine Gemeinsamkeit:

Die Apostel Paulus, Matthäus und Petrus, Kate Bush, Jón Þór Birgisson, Plutarch, Denis Diderot, Karl-Heinz Deschner, Tobey Maguire, Leonardo da Vinci, Ovid, Euripides, Einstein, Billy Idol, Prince, Morissey und Moby, Rainer Maria Rilke, Gustav Mahler, Achim Reichel • Adam Ant • Adriano Celentano • Alan Wilder (Depeche Mode) • Andre 3000 (Outkast) • Andrew ‹Mushroom› Vowles (Massive Attack) • Andrew White (Kaiser Chiefs) • Anthony Kiedis (Red Hot Chili Peppers) • Billie Joe Armstrong (Green Day) • Billy Idol • Bob Dylan • Bono (U2) • Boy George • Brian May (Queen) • Bruce Springsteen • Bryan Adams • Charlie Watts (Rolling Stones), Chris Novoselic (Nirvana) • Cliff Richard • Crispian Mills (Kula Shaker) • Damian Marley • Damon Albarn (Blur/Gorillaz) • Dario Argento • Dave Davies (Kinks) • David Bowie • Dizzy Gillespie • Don McLean • Dweezil Zappa • Eddie Grant • Eddie Vedder (Pearl Jam) • Elvis Costello • Francis Lalanne • Franco Battiato • Fred Schneider (B-52’s) • Gary Barlow (Take That) • Geezer Butler (Black Sabbath) • George Harrison • Gianni Morandi • Henry Rollins • Horace Silver • Howard Jones • Ian MacKaye • Iggy Pop • J. D. Fortune • Jason Orange (Take That) • Jeff Beck • Jim Kerr (Simple Minds) • Jimmy Somerville • Joe Jackson • John Frusciante (Red Hot Chili Peppers) • John Lennon • Jonathan Richman • Johnny Marr • Jon Anderson (Yes) • Jovanotti • Julian Cope • Kenny Loggins • Kevin Eubanks • Kirk Hammett (Metallica) • Kool Savas • Kraftwerk (ganze Band) • Kyle Vincent • Larry Mullen Jr. (U2) • Lenny Kravitz • Leonard Cohen • Little Richard • Marc Lavoine • Mark Owen (Take That) • Martin Gore • Martin & Gary Kemp (Spandau Ballet) • Meatloaf • Michael Bolton, Alanis Morissette • Amy Ray (Indigo Girls) • Anastacia • Annie Lennox • Anoushka Shankar • Avril Lavigne • Barbra Streisand • Belinda Carlisle • Beverley Craven • Bif Naked • Bonnie Raitt • Brandy • Carrie Underwood • Chely Wright • Chrissie Hynde (Pretenders) • Chynna Phillips (Wilson Phillips) • Des’ree • Diane Warren • Doro Pesch • Elkie Brooks • Emmylou Harris • Erykah Badu • Eva Briegel (Juli) • Fiona Apple • Gladys Knight • Grace Slick (Jefferson Airplane) • Hayley Westenra • Heather Nova • Heather Small • India.Arie • Isa Chandra Moskowitz • Jane Siberry • Janet Jackson • Jasmin Wagner (ehem. Blümchen) • Joan Armatrading • Joan Baez • Joan Jett • Joss Stone • Jule Neigel • Juliette Schoppmann, Alec Baldwin • Alfonso Losa • Amitabh Bachchan • Andrew G. Vajna • Anthony Hopkins • Anthony Perkins • Brad Pitt • Casey Affleck • Christian Bale • Christoph Maria Herbst • Clint Eastwood • Damon Dash • Danny DeVito • David Duchovny • Dennis Weaver, Edward Furlong • Eric Richard • Eric Roberts • Eric Stoltz • Forest Whitaker • Georg Thomalla • Ian McKellen • James Cromwell • Jean-Claude Van Damme • Jerry Seinfeld, John Cleese • John Corbett • Jonathan Taylor Thomas • Joseph Fiennes • Josh Hartnett • Kai Wiesinger, Kirk Cameron • Larry Hagman • Leonard Nimoy • Madhavan Ranganathan • Martin Shaw • Marty Feldman • Michael J. Fox • Mike Farrell • Milo Ventimiglia • Noah Wyle • O.W. Fischer • Oliver Stone • Olivia Jones • Orlando Bloom • Orlando Jones • Paul Newman • Peter Bogdanovich • Peter Brook • Peter Cushing • Peter Dinklage • Peter Falk • Peter Sellers • Pierce Brosnan, Richard Linklater • River Phoenix • Robert Atzorn • Robert Redford • Rupert Everett • Samuel L. Jackson • Sean Astin • Steven Seagal • Ted Danson, Willem Dafoe • William Shatner • Will Estes • Woody Harrelson. KT Tunstall, Katja Ebstein • LaToya Jackson • Lene Lovich • Leona Lewis • Linda McCartney • Linda Perry (4 Non Blondes) • Lisa Loeb • Luci van Org (Lucilectric) • Marusha • Melanie C • Melanie Safka • Melissa Etheridge • Missy Higgins • Montserrat Caballé • Mya • Mylène Farmer • Natalie Imbruglia • Natalie Merchant • Nellie McKay • Nena, Noëmi Nadelmann • Olivia Newton-John • Omnitah • PJ Harvey • Paula Cole • Pink • Princess Superstar • Sade • Sandie Shaw • Sarah McLachlan • Shania Twain • Shirley Bassey • Sinead O’Connor • Siouxsie Sioux • Susannah Hoffs (Bangles) • Suzanne Vega • Tanita Tikaram • Tina Turner • Vanessa Amorosi • Wendy O. Williams • Yazz • Yoko Ono, Michael Diamond (Beastie Boys) • Michael Jackson • Michael Stipe (R.E.M.) • Michel Sardou • Mickey Madden (Maroon 5) • Moby • Morrissey • Mutt Lange • Nelly • Nick Rhodes (Duran Duran) • Nik Kershaw • Paul McCartney • Peter Gabriel • Phil Collen (Def Leppard) • Phil Lesh (Grateful Dead) • Philip Glass • Prince • Ravi Shankar • Reinhard Mey • Richard Clayderman • Richard Thompson • Richie Havens • Rick Allen (Def Leppard) • Rick Rubin • Rick Springfield • Ringo Starr • Rise Against (ganze Band) • Robert Smith (Cure) • Robin Gibb (Bee Gees) • Roger Cicero • Roger Glover (Deep Purple) • Russell Simmons • RZA • Sananda Maitreya (ehem. Terence Trent D’Arby) • Seal • Serj Tankian (System of a Down) • Shane MacGowan (Pogues) • The Smiths (ganze Band) • Stephen Marley • Steve Morse (Deep Purple) • Steve Perry • Steve Vai • Stevie Wonder • Sting • Thom Yorke (Radiohead) • Thomas Busse • Thomas D (Die Fantastischen Vier) • Tom Scholz (Boston) • Vladimir Horowitz • Warren Cuccurullo • Wolfgang Niedecken (BAP) • Womack & Womack • Xavier Naidoo • Xavier Rudd • Yehudi Menuhin • Ziggy Marley, Avril Lavigne und Annie Lennox, Carl Lewis, Boris Becker, Paul McCartneys Tochter Stella, Pythagoras, Seneca, Romain Rolland, Paavo Nurmi, Nina Hagen, Richard Wagner, Voltaire, Mahatma Gandhi, Buddha, George Bernard Shaw, Albert Schweitzer oder Martin Luther King, Nadja Auermann, J. M. Coetzee, Portia de Rossi, Franz Kafka, Dustin Hoffman, Avril Lavigne, Kim Basinger oder Martina Navratilova, Natalie Portman, Thomas D. von den Fantastischen Vier, Die Buchautoren Franz Alt, Richard Bach, Rudolf Bahro, Deepak Chopra, Karlheinz Deschner, Eugen Drewermann, Elke Heidenreich und Volker Elis Pilgrim; die Schriftstellerin und Dada-Künstlerin Beatrice Wood (sie wurde 105 Jahre alt!); Steve Jobs (Gründer/CEO von Apple Computer und Pixar Animation); Michael Eisner (langjähriger CEO der Walt Disney Company); Natha­niel Borenstein (Erfinder der MIME-Sprache für E-Mails); Patrick Flanagan (Ausnahmewissenschaftler und Erfinder); Uri Geller (Psychokinetiker); Dimitri (Clown und Pantomime); Jean Ziegler (langjähriger Schweizer Nationalrat, heute Son­­derbericht­erstatter der UNO-Menschenrechtskommission für das Recht auf Nah­rung); Tzipi Livni (seit 2006 Außenministerin Israels); Pratibha Patil (seit Juli 2007 amtierende Staatspräsidentin Indiens), Joaquin Phoenix, Gwyneth Platrow und Chris Martin, Richard Gere, Nicolette Sheridan, Keanu Reeves, Pamela Anderson, Maarten 't Hart, Leo Tolstoi, Dirk Bach, Shania Twain und Brigitte Bardot, Jim Carrey, k. d. Lang, PlatoAlexandra Paul • Alexandra Bastedo • Ali MacGraw • Alicia Silverstone • Alyssa Milano, Justin Theroux • Amber Benson • Amber Valetta • Amy Smart • Angela Bassett • Anna Paquin • Anne Hathaway • Anne Parillaud • Ashley Judd • Barbara Bach • Barbara Rütting • Beatrice Kessler • Bernadette Peters • Bette Midler • Bianca Sissing • Bo Derek • Brigitte Bardot • Bryce Dallas Howard • Brooke Shields • Candice Bergen • Carole Bouquet • Carolyn Murphy • Carré Otis • Carrie-Anne Moss • Charlotte Karlinder • Charlotte Ross • Christie Brinkley • Christiane Rücker • Christina Applegate • Christine Kaufmann • Christy Turlington • Claudia Cardinale • Daryl Hannah • Demi Moore • Désirée Nosbusch • Diane Keaton, Chelsea Clinton, Doris Day • Elizabeth Berkeley • Ellen Barkin • Emily Deschanel, Faye Wong • Gillian Anderson • Gloria Swanson • Greta Garbo • Gruschenka Stevens • Gwendolyn Rich • Gwyneth Paltrow • Hayley Mills • Heather Mills • Imelda Staunton • Ilse Neubauer • Jacqueline Blume • Jamie Lee Curtis • Jennie Garth • Jennifer Connelly • Joanne Rose • Jorja Fox • Julie Christie • Julianna Margulies • Kareena Kapoor • Kate Winslet • Katie Holmes • Katie Pfleghar • Kelly Monaco • Kerstin Linnartz • Kim Basinger • Kristen Bell • Lauren Bush • Lea Massari • Lil Dagover • Linda Blair • Lindsay Wagner • Lisa Bonet • Lisa Edelstein • Lisa Kudrow • Lori Petty • Lauriane Gilliéron • Maggie Q • Mariel Hemingway • Martha Plimpton • Mary Tyler Moore • Meredith Baxter • Michaela Merten • Michelle Hunziker • Michelle Pfeiffer • Mireille Darc • Monica Potter • Nadja Auermann • Naomi Watt, Ornella Muti • Pamela Anderson • Penelope Cruz, Cook • Radha Mitchell • Rosanna Arquette • Ruth Maria Kubitschek • Sadie Frost • Sean Young • Shalom Harlow • Shannon Elizabeth • Sheryl Lee • Shiri Appleby • Sky Valencia • Sophie Marceau • Sophie Monk, Stephanie Kindermann • Summer Phoenix • Sydne Rome • Tatjana Patitz • Tatum O’Neal • Téa Leoni • Thora Birch • Toni Collette, Uma Thurman • Valérie Kaprisky • Vanessa Williams.

Alle diese Menschen drücken eine Zahl.

Eine hohe Zahl.

Die Zahl 1094.

Diese Leute sind alle Vegetarier.
1094 Tiere frisst ein Nichtvegetarier in Deutschland im Laufe seines Lebens.
Jeder ißt demnach 4 Kühe oder Kälber, 4 Schafe, 12 Gänse, 37 Enten, 46 Truthähne, 46 Schweine und 945 Hühner. Hinzu kommen noch unzählige Fische und andere Meerestiere. Insgesamt würden in Deutschland jährlich rund 1,1 Milliarden Tiere gegessen – ohne Fische und Meerestiere. Würde jeder wöchentlich einen fleischfreien Tag einlegen, könnten jährlich 157 Millionen Tiere vor der Schlachtbank verschont werden, betonte Sebastian Zösch vom Vegetarierbund.
Den gesundheitlichen Aspekt will ich nicht weiter ansprechen - wissenschaftlich ist es vollkommen unumstritten, daß Vegetarier länger und gesünder leben.

Gesünder heißt übrigens auch intelligenter - Studien haben erwiesen, daß Kinder, die vegetarisch ernährt werden signifikant klüger als ihre fleischkonsumierenden Altersgenossen sind. Je weniger Fleisch, desto höher der IQ.

Es ist also viel mehr ein moralischer Aspekt, ob man als Fleischfresser für den Tod von Tausenden anderen Lebewesen verantwortlich sein will, oder nicht.

In Deutschland gibt es bereits an die sieben Millionen Vegetarier.
Ich verwende diesen Begriff bewußt vage und rechne vom Veganer bis zum Ovo-Lacto-Vegetarier alle ein.
(Ich zum Beispiel bin Lacto-Vegetarier)
Nicht eingeschlossen sind all die Fleischfresser, die bewußt möglichst selten Fleisch essen.


Wenn man sich entscheidet Tiere zu fressen und darüber hinaus dennoch behauptet ein Tierfreund zu sein, sollte man sich vermutlich Gedanken machen, ob das Tier, welches man später verspeist ein einigermaßen qualfreies (am besten sogar glückliches) Leben hatte.
Die Moral des Fleischfressens hingegen von der gefressenen Tierrasse abhängig zu machen, erscheint mir absurd.

Die Schuld am „Skandal“ trägt im doppelten Sinne der Verbraucher selbst.

Erstens wählt er solche Agrarindustrie-hörigen Panscher-Freunde wie Frau Aigner ("Ungeaignert" - BILD) in die Regierung (und die CSU-Bayern steht ja schon wieder an der Schwelle zur absoluten Mehrheit).
Die CSU ist die Partei, die sich stets vehement gegen Deklarationspflichten, die Lebensmittelampel oder die Kennzeichnung von Genfood gewehrt hat.
 Die CSU hat sogar über viele Jahre erfolgreich verhindert offenzulegen welche Firmen eigentlich die Landwirtschaftssubventionen aus Brüssel abgreifen.
Wir hatten ja auch mal eine GRÜNE Landwirtschaftsministerin, die weg von der Massentierhaltung und hin zu Biobauernhöfen steuerte. 
Das haben aber die Deutschen offensichtlich nicht gewollt und sich wieder eine stramm rechte Bauernverbands-konforme Handlangerin ausgesucht.

Zweitens ist  der Verbraucher bei Lebensmitteln in geradezu neurotischer Weise geizig. 

Der gleiche Ottonormalverbraucher, der bereitwillig viele hundert Prozent überteuerte Apple-Produkte kauft, sich millionenfach Luxuskarossen von BMW, Audi und Mercedes zulegt (obwohl es ein FIAT Panda mit einem Drittel Benzinverbrauch und einem Zehntel des Anschaffungspreises genauso täte), will es beim Fressen so billig wie irgend möglich.
Während ohne zu zögern nach dem teuersten Motoröl gegriffen wird, weil man nur das Beste unter die Haube kippen will, wird beim Salatöl zu dem Billigsten gegriffen. 
Was man sich in den eigenen Körper schüttet, darf minderste Qualität haben.

Deutsche Verbraucher sind leider Idioten, die unbedingt billigstes Fleisch in gewaltigen Mengen fressen wollen, statt auf die durchaus erhältlichen Qualitätsprodukte zu setzen.
Selbst Schuld. Wer für ein fertig gekochtes Fleischgericht im Discounter deutlich unter zwei Euro bezahlt, hat es wirklich nicht anders verdient.
Diese Tiefkühl-Lasagne, die es im Discounter für 1,45 Euro gibt, wird ja wohl kaum unter optimalen Gourmet-Bedingungen aus Kobe-Rind hergestellt.
Ein durchschnittlicher Deutscher verspeist im Leben mehr als tausend Tiere, jährlich isst er 89 Kilogramm Fleisch. Zwei Drittel davon kauft er abgepackt im Supermarkt - was in Deutschland oft gleichbedeutend ist mit: im Discounter. Dort gibt es heute Masthähnchen für 3,29 Euro und das halbe Kilo gefrorene Jägerklöße zu 1,95 Euro. Natürlich, das mag für manchen immer noch viel Geld sein. Und doch ist es beschämend wenig, wenn man einmal die Überlegung zulässt, wie diese Preise zustande kommen.

Längst ist bekannt: Billig wird Fleisch durch Intensivtierhaltung und problematische Futtermittel. 3,29 Euro kostet ein Huhn, weil es sein 30-tägiges Leben lang verhaltensgestört im eigenen Kot steht. Man muss kein Vegetarier sein, um das grausam zu finden. Und doch ist die industrielle Tierproduktion Alltag - weil ihre Waren Absatz finden. Und das längst nicht nur bei jenen, die keine höherwertigen Lebensmittel bezahlen können.

[…] Ernährung ist Ritual, Kultur, Sitte. Die Sitten verlottern.

Sie werden stets für einige Tage besser, wenn ein Skandal die Ruhe stört, eine Dioxinspur im Ei, eine wahnsinnige Kuh, ein Pferd in der Lasagne. Dann ist das Gruseln groß, der Aufschrei leidenschaftlich, Verbraucher ändern kurzfristig ihr Verhalten - und kehren, wenn die Berichterstattung nachlässt, meist doch wieder zu alten Mustern zurück. Die Nachfrage nach Bioprodukten steigt zwar, doch der Handel damit bleibt eine Nische: Nur etwa zwei Prozent aller in Deutschland verkauften Lebensmittel sind nach ökologischen Kriterien hergestellt.