Dienstag, 1. Januar 2013

Impudenz des Jahres 2012.


Und schon wieder einmal zeigt der Kalender zweimal die „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Jahres zu küren.

Das war eine schwere Geburt; bei all den Pleiten, Pech und Pannen war die Auswahl gigantisch.
Alles so schön bunt hier.
Genau wie vor einem Jahr fühlte ich mich ein wenig wie ein Ossi, der 1989 erstmals einen westlichen Supermarkt betritt und vor den endlosen Regalen glatt vergisst, was er eigentlich am dringendsten benötigt.

Die Krone als größter Idiot des ganzen Jahres verleihe ich aber an den deutschen Urnenpöbel, der aus einer beispiellosen Kette von Versagen, Fehlleistungen und Korruption den Schluß zieht sich mehr davon zu wünschen.


Die ZDF-Politsatiresendung „Neues aus der Anstalt“ wies dankenswerterweise daraufhin, wieso so viele dringend anstehenden Probleme nicht gelöst werden:
Die Kanzlerin hatte sie nämlich zur „Chefsache, bzw Cheffinnensache“ erklärt.
Und so viel ist sicher: Wenn sich Merkel persönlich einem Anliegen verschreibt, geht es im Chaos unter:

„Stuttgart 21, Energiewende, Opelrettung, Klimaschutz, Umwelt, Gebäudedämmung, Milchpreise, IT-Sicherheit, Bildungsgipfel, Afghanistan, gescheiterter Klimagipfel Kopenhagen, Olympiabewerbung München, Demographiewandel, Integration, HartzIV-Reform, bundeseinheitlicher Nichtraucherschutz, Köhler, Wulff, Freilassung Julia Timoschenko,…“

Die CDU-Chefin ist nicht nur unehrlich, sie ist auch unfähig und träge. 
Sie verschleppt all die Dinge, die getan werden müßten und wird nur aktiv, wenn es garantiert in die falsche Richtung geht.
Sie drückte die Verlängerung der AKW-Laufzeiten mit Gewalt durch, vollzog ein Jahr später aufgrund einer 100 % gleich gebliebenen Faktenlage eine 180°-Kehrtwende und verbockte auch den neuen Plan (Leitungsausbau!) total.
Sie sorgte aber immerhin dafür, daß diejenigen, die Energie SPAREN Extrakosten aufgebrummt bekommen, damit die Energieverschleuderer von der Energieumlage befreit werden und die Atomkonzerne Steuergelder in den Hintern gepresst bekommen können.
Sie gab ihr KOALITIONSVERTRAGSWIDRIGES „ja“ zur Modernisierung der US-Atombomben in Deutschland, sie sorgte dafür, daß die Reichsten immer reicher werden, daß die Schulen verrotten, daß Lobbyisten die Ministerien durchsetzen und daß die übelsten Diktatoren, welche die Menschenrechte mit Füßen treten mit deutschen Kriegswaffen versorgt, aufgerüstet und in ihrer Macht gefestigt werden.

Der Urnenpöbel ist ganz begeistert von so viel Versagen und Perfidie.

Einen satten 5-Prozentpunkte-Sprung auf 71% Zustimmung machte Merkel im Politikerranking von „TNS-Forschung“ im aktuellen SPIEGEL (1/2013).

Damit hält sie Platz Zwei!
 Noch beliebter ist lediglich das Gauck, welches seine 79%-Zustimmung durch intensive politische Abstinenz erreichte.
Eine kleine verfassungswidrige Einmischung in die EURO-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes hier, eine grundgesetzwidrige kinderfeindliche Einmischung zu Gunsten der Genitalverstümmelung dort, einen Affront gegen die Opfer des NSU-Terrors hier, eine Aufforderung den Krieg in Afghanistan weiterzuführen dort und ansonsten schweigt sich der selbstzufriedene Pfarrer aus.

Gauck ist das politische Ungeheuer von Loch Ness.

Orientierung gibt dieser Mensch nicht. Er ist 24 Stunden am Tag so sehr damit beschäftigt Gauck zu sein, daß ihm gar nichts anders mehr tangiert.

Selbst die nicht eben mit großer Geisteskraft gesegnete FDP ist genervt von Gauck. Nur der Urnenpöbel begreift es nicht. 
Ein Liberaler, der in unterschiedlicher Funktion mehrfach in Schloss Bellevue zu Gast war, berichtet, dass Gauck ihm versichert habe, wie schön es gewesen sei, sich endlich mal persönlich kennengelernt zu haben. Bei jeder der vier Begegnungen. Seitdem fragt sich der Liberale, ob Gauck so sehr mit seinem Gaucksein beschäftigt ist, dass er andere kaum wahrnimmt. Jedenfalls keine Liberalen.

[…] Die Liberalen monieren, dass Gauck seine Beliebtheit, sein Ansehen nicht dafür einsetze, für die in die Krise geratene Idee von Europa zu werben. […]

Im Bundespräsidialamt zeigt man sich verwundert ob der geballten Unzufriedenheit der FDP mit dem Präsidenten, den sie gemacht hat. Entspannt weist man etwa darauf hin, dass der neue Auslands-Chef Behr ein Jahr lang als Referent für den damaligen FDP-Staatsminister im Auswärtigen Amt, Jürgen Möllemann, gearbeitet habe.
Beliebt wird man beim Urnenpöbel als ganz offensichtlich, wenn man NICHTS leistet, die Wahrheit nicht so genau nimmt und seicht daherredet.

 Klartext und politisches Handeln unerwünscht.

Die inhaltlich total kastrierte CDU, die sich mit dem von ihrer Kaiserin verfügten Diskussionsverbot arrangiert hat und sich als bloße amorphe Applaus-Masse zufrieden gibt, ist dementsprechend in den aktuellsten Umfragen auf seit Jahren nicht erreichte Rekordzustimmungswerte geklettert.

Auf unfassbare 41% käme die CDU laut Forsa, wenn heute Bundestagswahlen wären. 
Solche Zustimmung erreichte die Union in diesem ganzen Jahrtausend noch nicht. Noch 2010 röchelte sie bei 29% umher.
Seit dem wurde die Regierungsarbeit immer grottiger, Minister und Pläne wurden über Bord geworden, es regierte Missgunst und Chaos - die Wähler lieben es!