Mittwoch, 26. Dezember 2012

Die Front ist zerbrochen.





 Viele engagierten sich für das Kreuznet-Aus, weil sie glühende Katholiken sind und (zu Recht!) fürchteten, daß Kreuznet ein ganz schlechtes Licht auf die offizielle RKK wirft.
Tatsächlich hatte der Vatikan in den letzten Jahren sehr viel Sympathie für die Tradis, Ultrahomophoben und Holocaustleugner erkennen lassen.
Der katholische Schwulenhass wurde immer schriller.
 Zuletzt brachte der Vatikan die „Homoehe“ sogar mit der „Aktion T4“ (systematische Ermordung von rund 70.000 Behinderten und psychisch Kranken durch die Nazis 1940/41) in Verbindung.

So ähnlich klang Kreuznet auch.
 Ratzinger, der den Holocaustleugner Williamson zurück in die Kirche holte und die Tridentinische Messe der Piusbrüder reaktivierte wurde zum Helden der Fundi-Katholiken, die sich rund um die Uhr im Hass gehen alle Andersdenkenden ergehen.
Durch Papst Benedikts ausdrückliche Förderung der Funids vom Opus Dei, den Legionären Christi und den Piusbrüdern war ein recht widerlich anmutendes Amalgam aus offizieller RKK und ultrarechten Tradi-Vereinen entstanden.
Die Medienaufmerksamkeit für die braunen Bereiche der RKK konnte den etwas liberaleren Katholiken nicht gefallen.
Sie wollten alle „Schaden von der Kirche abwenden“, indem sie gegen Kreuznet aktiv wurden.

GEGEN Kreuznet sind natürlich auch alle Humanisten oder generell denkenden Menschen.
Es bildete sich also eine Allianz.

An dieser Stelle eine kleine persönliche Enthüllung:
Ich bin kein Freund von Religionen und kann nicht verstehen, wie intelligente Menschen auf den Humbug hereinfallen können. Die Abrahamiten verfolgen alle eine „Wir sind besser als die“-Ideologie.


 Dadurch fühlen sie sich besser. 
Sie erhöhen sich, indem sie die Ungläubigen als wertloser erachten.
Alle Abrahamiten diskriminieren.
Daher möchte ich mich tendenziell lieber von ihnen fernhalten.

Den gläubigen Katholiken David Berger, der sich über Dekaden so wohl in Alten Messen fühlte und nun zum Wohle seiner Kirche agiert, verstehe ich ebenfalls nicht.
Allerdings muß man sich gegenseitig auch nicht vollkommen verstehen.
 Ich honoriere dennoch seinen beeindruckend effektiven Kampf gegen die Hetzplattform „Kreuznet“.
Die Facebook-Gruppe „Stoppt Kreuznet“ hat gut 2.500 Mitglieder und wird maßgeblich von Bergers Aktivitäten befeuert.
Nachdem KN weg ist, fällt nun aber wieder auf, daß David Berger und natürlich viele andere der STOPPT-Kreuznet-Gruppe überzeugte Christen sind.

Und denen fällt wiederum auf, daß sie Atheisten und Religionskritiker nicht leiden können.

Es war eben nur eine kurzfristige Allianz.

Mit David Berger verbinden einen Humanisten weiterhin Gemeinsamkeiten, weil er auch gegen diskriminatorische Ideologien der gesamten RKK vorgeht.
Als der Chef der Homophobensekte im Bundestag sprach, stand Berger draußen auf der Straße und demonstrierte gegen ihn.
Ehrenwert.

Ekelhaft hingegen ist die Heuchelei eines Volker Beck, der in den letzten Monaten durch seinen Einsatz für die Genitalverstümmelung bei Jungen auffiel, die er mit Zitaten aus dem Ersten Buch Mose im Bundestag rechtfertigte.


Gegenargumente nahm er nicht nur nicht zur Kenntnis, sondern fiel mit für einen Berufspolitiker einmaliger Pampigkeit auf. Arrogant und beleidigend fertigte er die Kritiker ab.

Als Joseph Ratzinger im Berliner Reichstag seine Vorstellungen vom Naturrecht ausbreitete, nach dem Schwule selbstverständlich UNNATÜRLICH sind, saß Beck prominent in der zweiten Reihe seiner Fraktion, lauschte andächtig und erhob sich anschließend um lange stehend zu applaudieren.

Eben jener Beck springt aber in der „Stoppt Kreuznet-Gruppe“ auf den fahrenden Zug und empört sich, ob der homophoben Weihnachtsansprache des Papstes. 
Aktion T4 = Homosexuellen-Ehe? zuviel Glühwein oder einfach von kreuz.net gehackt?
 So ein Heuchler!

Aber neu ist das nicht.
Der Freitag hatte nach Becks begeisterter Pro-Penis-Schnitt-Rede im Bundestag vom Juli 2012 eine Persönlichkeitsspaltung bei Volker Beck diagnostiziert.
 
Alleine dies hat mich zum doch sehr zum Staunen gebracht. Noch mehr verwunderter hat mich, als er seinen Standpunkt mit Zitaten aus  der Tora  untermauerte, ausgerechnet eine der Quellen aus der sich Homophobie und Sexualfeindlichkeit speist. Und vollends konsterniert war ich, als er kurz vor Ende seiner Rede, den Zuhören empfahl, doch ab und zu einen Blick in die „heilige Schrift“ zu werfen.
(Freitag 22.07.12
Im darauffolgenden August verkündete Beck auf seiner eigenen homepage:
„Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass man die eigene Politik nicht religiös begründen sollte. Weil der damit verbundene Absolutheitsanspruch etwas so Unbedingtes hat, dass er den demokratischen Diskurs um eine humanistisch begründete Ethik in der Politik tötet.“
(Beckstage 16.08.12)
Nur um dann dem CDU-Kollegen Laschet „jetzt einmal von Christ zu Christ“ eine ganze Latte von Bibelzitaten an den Kopf zu knallen.

Bei so viel Bigotterie konnte Tammox seinen Mund nicht halten und warf ein: 
Da wird es mal Zeit, HERR BECK, sich für das Ende der staatlichen Subventionen an die Kirchen auszusprechen. Von den Grünen hört man da leider gar nichts!
Ein bißchen auf FB zu meckern, wenn homophobe Sprüche kommen und dann als Bundestagsabgeordneter genau diese Leute weiter zu finanzieren ist unehrlich und billig.
Solange Volker Beck und Co der RKK so viele Milliarden zuschaufeln, sollten sie sich nicht beschweren, sondern lieber HANDELN!

Link Wissenrockt
[…]   Wenn jemand, der politisch die Religiösen UNTERSTÜTZT, also wie Beck ethnische Selektion (Prol Reli-Initiative in Berlin) und Genitalverstümmelung (Beschneidungs-Gesetz im Bundestag, das von Juristen und Kinderschützern SCHARF abgelehnt wird und Tote generiert) auf einmal anfängt Kirchen-kritisch zu sein, muß man auch darauf hinweisen, daß das nicht gerade ehrlich oder gar konsequent ist.
Schließlich sind es doch UNSERE Volksvertreter, die als einzige gegen die Homophobie, Misogynie, Diskriminierungen im Arbeitsrecht und Dumpinglöhne vorgehen können.
Stattdessen haben sie bis auf Ströbele, dreieinhalb Sozen und die halbe Linke-Fraktion dem Urheber der Schwulenhetze, eben Joseph Ratzinger mit standing ovations bejubelt.
Auch Volker Beck (2. Reihe der Grünenfraktion, rechts) stand auf und applaudierte dem Hetzer, der Schwule für nicht voll entwickelte Menschen hält und behauptet Kondome verschlimmerten das AIDS-Problem:
Da muß man schon mal sagen dürfen, daß Volker Beck ein Heuchler ist, wenn er jetzt hier bei Kreuznet-Gegnern Beiträge einstellt, die gegen Benedikts Ansprache an die Kurie wettern!
(Tammox 25.12.12) 
Das kam nicht gut an, wie diese folgenden Kommentare zeigen:
X: Heute, nach ersten Erfolgen, hat der Name sich zwar nicht geändert aber ich aber immer mehr das Gefühl das sich der Kampf nun gegen Papst und Kirche generell richtet.
Ausgelöst wird das Gefühl von einigen Mitgliedern, die zwar selten auftauchen, aber wenn sie es mal tun, lospesten in einer Art und Weise die für mich und vielleicht auch andere einfach nicht mehr tragbar ist!

Y: Es gibt Menschen die sind so verfressen in ihrem Hass gegen Kirche, dass man manchmal denkt das sei auch schon pathologisch. Es begegnen mir immer wieder welche die laut nach Toleranz rufen aber alles und jeden von vornherein kaputtätzen was irgendwie nach Kirche aussieht. Das passt nicht!

Z: jetzt sind die gläubigen Antikatholiken auch schon hier angekommen. meine Güte. Bestimmt waren sie vorher mal Katholisch, haben den Glauben gewechselt, befinden sich jetzt bei der "wahren" Religion, dem heutigen Atheismus. Sie sind damit Konvertien und von denen ist ja hinlänglich bekannt, daß sie in ihrer neuen Religionsheimat ein wenig überzeugter auftreten müssen als nötig.
Himmel!!! Wo geht man hin, wenn man christlich (katholisch), schwul und liberal ist? Überall bekommt man aus dem einen oder anderen Grund gesagt, man wäre unpassend. Wirkliche scheiße oder?
Ich hatte ja die Hoffnung, daß sich aus dem Zusammenkommen gegen Kreuznet etwas psoitives entwickelt. Wird wohl nix.
Und Herr Beck hat wohl schon mehr für die Rechte Homosexueller getan als manch verbitterter und giftiger Konvertit hier.
Ich hoffe es geht irgendwann ordentlich weiter.
 
So ist das eben mit Gläubigen:
Wenn man überhaupt die Menschenrechtsverletzungen des Vatikans kritisiert, ist man entweder „verfressen im Hass“, schwul oder „giftiger Konvertit“.

Mit Religioten kann man nicht diskutieren.

Meine weiteren Beiträge zum Thema in der Facebook-Gruppe „Stoppt Kreuznet“ wurden heute vom Administrator auf der Stelle gelöscht.

Kommt mir irgendwoher bekannt vor. 

Ach ja, das war bei Kreuznet ja auch immer so, daß meine Kommentare sofort von der rechten Redax gelöscht wurden, wenn sie inhaltlich nicht auf Linie waren.