Sonntag, 2. Dezember 2012

Zurück zur Tagesordnung.




Das ging jetzt doch schneller als erwartet. 

Kreuznet ist seit gestern Nachmittag offline und sämtliche Online-Medien berichten auch von dem Kreuznet-Aus.
Das katholische Hetzportal kreuz.net ist über Nacht aus dem Internet verschwunden und nicht mehr erreichbar. Der Druck auf die Urheber wurde offenbar zu groß. Endgültig abgeschaltet dürfte die Seite jedoch nicht sein.
Links oben auf der Seite, wo immer der gekreuzigte Christus prangte, steht jetzt: Error. The requested URL could not be retrieved. Die aufgerufene Internet-Seite konnte nicht aufgerufen werden. Weiter unten ist zu lesen, der Domain-Name existiere nicht. Die Seite www.kreuz.net gibt es nicht mehr!
[…] Alles deutet darauf hin, dass es die Urheber eines der bösartigsten deutschsprachigen Hetzportale mit der Angst zu tun bekommen haben. Die Staatsanwaltschaften in Berlin und Wien ermitteln wegen Volksverhetzung und Beleidigung. Und obwohl sie trotz zahlreicher Hinweise noch keinen Verdächtigen mit richterlichen Durchsuchungsbeschlüssen behelligten, zogen die Betreiber erst mal den Stecker heraus. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass die Ermittler auf die richtigen Fährten gesetzt waren.
[…] Alles andere als Ruhm erntete beim Aufspüren der Hintermänner von kreuz.net die Deutsche Bischofskonferenz. […] Nicht durch die Bekundungen der Bischöfe sei Bewegung in die Ermittlungen geraten, sagt David Berger, sondern durch Hinweise, die bei der Initiative "Stoppt kreuz.net!" eingingen, und durch davon ausgegangene Recherche. Die Bischofskonferenz weigert sich, die Initiative zu unterstützen.
 Ich würde zu gerne mal Mäuschen spielen bei der DBK und hören, ob die Herren in den roten Kleidern jetzt froh sind, oder sich nicht doch über diese neuerliche taktische Pleite ärgern, daß sie "STOPPT KREUZNET" nicht unterstützt haben! Hätten sie es getan, stünden sie jetzt nach so kurzer Zeit als großer Gewinner da.
Nun aber sind sie wieder die ewig-gestrigen Verhinderer.

Ich frage mich allerdings auch, ob das nicht ein Riesenglück für die DBK ist, daß Berger und der Bruno-Gmünder-Verlag so überraschend schnell Erfolg hatten und Kreuznet (vorläufig) erledigten. Es könnten jetzt die Fragen wie tief RKK-Priester verstrickt waren, eingemottet werden, wenn KN nicht mehr alltäglich nervt.

Falls nun erst einmal Kreuznet aus dem Focus der Medien verschwinden sollte, kann sich die RKK allerdings keineswegs zurück lehnen.
 Ihre Probleme pressieren jeden Tag stärker.
 Verwaiste Gemeinden, kein Priesternachwuchs, Sex-Affären und aufmüpfige Geistliche, die nach Frauenordinierung, Toleranz gegenüber Schwulen und Kommunion für Geschiedene verlangen.

Im Rom sieht es noch mieser aus.
 Ein Geront auf dem Throne Petris hat längst die Übersicht verloren und begnügt sich damit durch seine Personalentscheidungen weltweit einen ultrakonservativen Kurs zu festigen. 
Währenddessen tanzt ihm die halbe Kurie auf der Nase rum. Vatileaks spült Insider-Infos an die Presse und das IOR steht im Visier der Steuerfahnder.

Wie soll es nur weitergehen mit dem Katholizismus?

Das Problem-Trio Zölibat, sexueller Missbrauch und mangelnde Attraktivität der Kirche könnte man aber elegant lösen.

Da heute Sonntag ist, will ich so freundlich sein und einen Tipp geben.

Die RKK sollte es wie Mao Sugiyama machen und bei der Priesterweihe feierlich Hoden und Penis amputieren lassen und diese statt Hostien als Körper Christi den Gläubigen in der knienden Mundkommunion überreichen.

Das hätte sehr viele Vorteile. 

Aber vorher kurz zum Procedere:
Am 31. März 2012 ließ sich der Japaner Mao Sugiyama seinen Penis wie auch seine Hoden operativ entfernen. […] Die Urethra, die Harnröhre, sowie der Harnausgang wurden kosmetisch angeglichen, alles andere weggeschnitten. […]
Am Abend des 13. Mai 2012 servierte Sugiyama, als Koch gekleidet, in einem gemieteten Kellerraum im Tokioter Stadtteil Suginami seine Geschlechtsteile als Abendessen. Der Rahmen war der eines Kunst-Events, geschlossene Gesellschaft. Sugiyama hatte das Fleisch aufgetaut, briet es an, servierte fünf Portionen, mit Champignons, Petersilie, Majoran, Basilikum, Rosmarin.  Jeder der fünf Beköstigten hatte 20 000 Yen dafür gezahlt, knapp 200 Euro. Außer diesen Gästen, es waren zwei Frauen und drei Männer, waren noch rund 70 Begleiter gekommen, die von der Veranstaltung gehört hatten.
(DER SPIEGEL48/2012, s.66)
The people who ate his genitalia were a 30-year-old couple, a 22-year-old women, a 32-year-old man and Shigenobu Matsuzawa, 29, an event planner.
He Tweeted before the event: ‘It’s a once in a lifetime chance, so I decided on the spur of the moment to do it.’
He posted pictures of the event on his blog, but later removed them and said his decision to take them down was due to ‘privacy considerations’.
Sugiyama made guests sign a waiver so he was not responsible if they became ill after eating his genitalia. They were removed in early April shortly after his 22nd birthday.
Die Vorteile für die RKK liegen auf der Hand.
  1. Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit. Ein entgenitalisierter Priester nimmt den Zölibat ernst.
  2. Vertrauen in die Ungefährlichkeit der Priester bezüglich dem Umgangs mit Messdienern.
  3. Glaubwürdiges Zeichen der Sühne für die sexuellen Übergriffe der letzten Dekaden.
  4. Einsparung von Millionen Hostien.
  5. Einsparung von künftigen Alimenten-Zahlungen.
  6. Abschreckung von Schwulen, die in die Priesterseminare drängen, obwohl Ratzinger ihnen ausdrücklich verboten hat Priester zu werden.
  7. Erschließung neuer Glaubensinteressierten - unter anderem würde die Kirche endlich auch für RTL-II-Zuschauer und Okkultisten interessant.
  8. Generierung von PR-Aufmerksamkeit weltweit.
  9. Beitrag zur Bekämpfung des Hungers - bei den gegenwärtig weltweit rund 400.000 katholischen Geistlichen, einem durchschnittlichen Penis-Gewicht von 30 Gramm (Schätzung) und Hoden-Gewicht von 18 Gramm pro Stück würden 26,4 Tonnen proteinreiche Nahrung gewonnen werden.
  10. Einsparungen von teuren urogential-bedingten Krankheitskosten alternder Mönche.
  11. Deutliches Unterscheidbarkeit von den verweltlichten Protestanten-Geistlichen, die ohnehin nicht bereit sind Opfer für ihren Glauben zu bringen.
  12. Vermeidung von peinlichen Erektionspannen, die unter der Soutane immer so unschön bei der Sonntagsmesse auffallen.
Es besteht also noch Hoffnung für die RKK, wenn die Bischöfe und der Papst sich zu diesem mutigen Schritt entschließen könnten.