Samstag, 29. September 2012

Nein, nein, nein, da muß Tammox widersprechen!





Normalerweise bin ich stets der größte Fan von Anja Reschke und ihrer Sendung „Panorama“.
Ich liebe ihre Anmoderationen.
Aber die EU-Geschichte vom vorletzten Donnerstag (20.09.12) fand ich ganz schlecht, weil sie tendenziös war und eine mir vollkommen widerstrebende Forderung implizierte.

Zunächst verwies Reschke auf den legendären Bericht über Silvana Koch-Mehrin, den Panorama vor genau einem Jahr sendete.
Das FDP-Windei, das sich schon den Dr.-Titel erschummelt hatte und durch Kolumnen im billigen Titten-Magazin „Praline“ von sich aufmerksam gemacht hatte, wurde von den NDR-Journalisten auch noch als faulste Abgeordnete der gesamten EU enttarnt. 
Ihre Anwesenheitsquote in den für die Parlamentsarbeit entscheidenden Ausschüssen lag bei 0 %, NULL PROZENT.

Man lernte dabei unter anderem wieder einmal, daß die Schamgrenzen individuell sehr verschieden sind. Jeder Mensch mit einem Funken Anstand hätte nach der Enthüllungskaskade sein Mandat zurück gegeben und sich dann ein tiefes Loch gegraben, um für immer darin zu verschwinden.
Die „schöne Silvana“ verzichtete aber nur auf eine nicht dotierte Stelle in der FDP.
 Das EU-Mandat war ihr zu „wertvoll“, um es abzugeben:
Zusätzlich zu den Grundbezügen von 7.665,31 € brutto erhält sie eine pauschale Spesenvergütung von 4.202 € sowie eine Sekretariatszulage von 17.540 €.
 Das sind immerhin knapp € 30.000 brutto im Monat.

Zusammen mit den Jungs von „Abgeordnetenwatch“ wühlten sich Reschke nun 12 Monate später noch einmal durch die Anwesenheitslisten.


Nachdem unser Beitrag damals doch einige Wellen geschlagen hatte, sah sich auch die FDP, die Partei von Silvana Koch Mehrin genötigt, ihrer Abgeordneten mal die Leviten zu lesen. Und – siehe da: Silvana Koch Mehrin hat seit unserem Beitrag in ihrem Ausschuss nun eine Anwesenheitsquote von 79%! Und liegt damit voll im Schnitt.
Na also, geht doch – dass man immer erst schimpfen muss!


So weit, so gut, aber im folgenden, aktualisierten Bericht, der drei Unions-Abgeordnete als faulste deutsche EU-Parlamentarier ausmachte, wurde dann fälschlicherweise suggeriert, es wäre irgendwie von VORTEIL, wenn die drei Schwänzer öfter in ihren Ausschüssen erschienen.
Es geht um Hans-Gert Pöttering, (Merkels “Mr. EU“) Bernd Posselt (CSU-Rechtsaußen und revisionistischer Vertriebenenfunktionär) und Christian Ehler (CDU-Intrigant aus Brandenburg).

Ehler (mit 68 Prozent die geringste Anwesenheitsquote im Plenum von allen deutschen Abgeordneten) und Pöttering (Seit 2009 hat Pöttering gerade mal 43 Prozent seiner Ausschusssitzungen besucht) halte ich für einigermaßen verzichtbar im EU-Parlament.
 Aber Bernd Posselt (Mitglied im Auswärtigen Ausschuss mit einer Anwesenheitsquote von lediglich 34 Prozent) ist regelrecht eine Gefahr. 
Posselt leistet die beste Arbeit für die EU mit einer Anwesenheitsquote von Null Prozent.
 Er kann ähnlich wie Guido Westerwelle sein Renommee nur durch Abwesenheit aufbauen.

Panorama zitiert nun aber den Verfassungsrechtler Prof. Hans Meyer:


„Es ist ja evident, dass Europa in einer schwierigen Phase im Augenblick ist, und in einer solchen Situation ist es natürlich besonders wichtig, dass die europäischen Parlamentarier ein Vorbild darstellen und mit dazu beitragen, dass der Europagedanke weiter eine große Rolle auch in Deutschland spielt.“
(Panorama 29.09.12)


????
Bitte was?
Würde Posselt sich für Europa einsetzen, könnte das nur abschrecken. 
Er tut der EU den größten Dienst, wenn er sich fernhält.

Sogar seine eigene Partei sah das ein und schickte ihn 2009 ins EU-Parlament, indem sie den Wählern die Personalie verschwieg:


Die CSU hatte mit Seehofer und zu Guttenberg plakatiert - zwei Politiker, die beide NICHT für die EU-Wahl kandidieren und zudem diametral entgegen gesetzte Meinungen vertreten.
Seehofer ist neben Rüttgers der zweite Arbeiterführer der Union - Staatsknete verspricht er allen und jeden. Auch für Arcandor will er den Steuerzahler bluten lassen.
Die arme arme Frau Schickedanz - sie soll ja nur noch einen „niedrigen dreistelligen Millionenbetrag auf dem Konto haben - wohnt schließlich in Fürth.
Sein Kollege Guttenberg vertritt genau die gegenteilige Linie und macht sich als Vertreter der reinen Lehre, der gegen Hilfen für Opel, Arcandor und Co argumentiert, einen Namen.
Wer tatsächlich für die CSU ins EU-Parlament gehen sollte, wurde lieber verschämt verschwiegen - das sind nämlich ausrangierte hochkorrupte über ihre erpresserischen Methoden gestolperte Gestalten wie Monika Hohlmeiner und der adipöse Steinbach-Epigone Bernd Posselt.
Die Bayern fanden es OK und ballerten der Gaga-CSU 48,1 rein, die damit VIER MAL so stark wie die zweitplatzierte SPD (12,9%) ist - auch die Grünen sanken leicht auf 11,5 %



Posselts Körperumfang zu thematisieren, finde ich etwas billig. 




Davon hängt bekanntlich nicht die Qualität eines Politikers ab.

Andere Blogger, wie der Münchner Gerald Fränkl sehen das aber anders.



Bernd Posselt ist Mitglied des Europaparlaments.
Er ist seit einer halben Ewigkeit dort drin, 15 Jahre. Da nichts bekannt ist, was er in dieser merklich Positives geschaffen hat, gehört ihm von uns Wählern das Mandat entzogen. Er hat nicht, auch nicht in den Zeiten, in denen die Konservativen die Mehrheit gestellt hat, das verhindert, was er jetzt teilweise kritisiert.
Bernd Posselt hat bei abgeordnetenwatch.de nur eine Frage eines CSU-Mitglied beantwortet bzw. beantworten lassen. Andere Fragen von Nicht-CSU-Mitgliedern beantwortet er aber nicht. Verachtenswert! Er nimmt "Dialog" nicht ernst und hat offenbar immer noch nicht geschnallt, dass die Formel CSU = Bayern nicht (mehr) existiert.
Bernd Posselt ist dermaßen fett, dass man sich fragt, ob sein Hirn überhaupt noch mit Sauerstoff versorgt wird. Wir fordern schlanke Kinder, Kampf gegen Verfettung. Und Herr Posselt ist das Fetteste, was man in der Politik seit Jahrzehnten sieht. Wenn er nicht mal schafft, abzunehmen: wie soll er politisch glaubwürdig und durchsetzungsstark sein? Wie soll er die Kraft für anstrengende Poltik haben, wenn er seinen Körper so malträtiert? Wie soll so eine maßlose Person die Fähigkeit für eine Entschlackung Europas haben?



Bernd Posselt wurde am 4. Juni 1956 in Pforzheim als Sohn sudetendeutsch-steirischer Eltern geboren. Posselt ist sozusagen ein Berufsvertriebener, wenn auch nur ein halbseitiger, da leider die Steiermark keine Vertriebenen produziert hat. Er wurde 11 Jahre nach Krieg und Vertreibung als Vertriebener geboren und begründet damit eine nie endende Linie von Vertriebenen.
[Er ist] Sprecher der sudetendeutschen Volksgruppe und ist damit der oberste Sudetendeutsche in dieser Welt. Sozusagen der Chefsudetendeutsche. Natürlich war er auch Gründungsmitglied des Studienzentrums Weikersheim, indem die braunen Gedanken des Mörders und Nazirichters Filbinger geehrt werden und wo sich das gesamte rechte Volk der CDU/CSU versammelt und von alten Zeiten träumt.
Deshalb ist es auch so typisch, dass Posselt, der nie vertrieben wurde, auf einem Treffen der Sudetendeutschen, bei denen vermutlich auch kein Vertriebener mehr war, nun damit droht, aus dem Stiftungsrat der geplanten Gedenkstätte "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" auszusteigen, wenn Erika Steinbach, die Tochter eines Besatzungsoldaten, die ebenfalls nicht vertrieben wurde, nicht die Wahrheit in der Gedenkstätte unterdrücken darf.

(Jochen Hoff 2009)


Hatte ich schon erwähnt, wie hübsch Posselt ist?