Sonntag, 23. September 2012

Der Anti-Sarrazin.





Von der Leyen, die gewohnheitsmäßige Lügnerin und Schröder, zwei Ministerinnen, die sich gegenseitig hassen wie die Pest, haben eins gemeinsam. 
Beide wollen die Deutschen zum Poppen und Gebären animieren, indem sie sehr viel Geld an die falschen Leute austeilen.
 Kindergeld für Millionäre, Milliarden Ehegattensplitting für Kinderlose und Herdprämie, damit die Unterprivilegierten weiter verblöden und auch ganz sicher niemals aus der Unterschicht rauskommen.
Daß so eine Politik zum Scheitern verurteilt ist, versteht sich von selbst.


Im europäischen Vergleich steht Deutschland bei den Geburtenzahlen weiter schlecht da: Am statistischen Wert der Kinder pro Frau hat sich im vergangenen Jahr kaum etwas verändert. Die Geburtenrate sank leicht auf 1,36 Babys pro Frau, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Für das Jahr 2010 hatten die Statistiker eine Rate von 1,39 Kindern errechnet. […]  Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 662.685 Babys geboren, ermittelten die Statistiker des Bundes aus Daten der Standesämter. Deutschland geht der Nachwuchs aus, denn noch vor 20 Jahren kamen fast 170.000 Kinder mehr zur Welt.


Ich verstehe ja nicht so recht wozu wir so dringend mehr Babies brauchen - angesichts der Tatsache, daß wir noch nicht mal in der Lage sind die VORHANDENEN Kinder auch nur halbwegs adäquat zu betreuen.
Aber mit den Schlaftabletten-Ministerinnen und einer Regierung Merkel, die ihre Tätigkeit schon vor geraumer Zeit komplett eingestellt hat, wird natürlich nichts an den Strukturen geändert.


Buschkowsky: Wir verfolgen ein Prinzip des gesellschaftlichen Ablasshandels: Auf jedes Problem einen Geldschein, und gut ist. Wir sagen, hier hast du deinen Scheck, hol dir ein Sixpack, geh nach Hause, und halt den Mund. Wir erkaufen uns sozialen Frieden, wir fordern die Menschen aber nicht auf, zu zeigen, was sie können.
(Die Zeit 20.09.12)


Buschkowskys Buch „Neukölln ist überall“ erschien vorgestern und kaum ein Journalist bringt es fertig darüber zu berichten, ohne einen dümmlichen Sarrazin-Vergleich voranzustellen.


ZEIT: Sind Sie nicht eigentlich Sarrazin light – dieselben Thesen, nur ohne kruden Biologismus?


Während Sarrazin aus einer Industriellenfamilie stammt, niemals Kontakt zu prekären Verhältnissen hatte, aus der Entfernung doziert und seiner Xenophobie frönt, ist Buschkowsky in jeder Hinsicht das diametrale Gegenteil.
 Selbst in ärmsten Verhältnissen in Neukölln aufgewachsen, hockt er mittendrin in „seinem Kiez“ und hat keinerlei Berührungsängste.


Tammox 2009:
Hier der Oberschichtsprössling, der Vater Arzt aus alter Hugenottenfamilie, die Mutter Tochter eines westpreußischen Gutsbesitzers. Abitur am altsprachlichen Gymnasium, magna cum laude- promovierter Volkswirt, Karriere in diversen Finanzministerien und Managerposten bei der Treuhand und Bundesbahn.

Dort der Sohn eines Schlossers, der in einer Neuköllner Kellerwohnung (Ein Zimmer zu viert!) aufwuchs und sich in der Bezirksverwaltung herauf kämpfte.

Daß Berlin arm und unsexy ist, löst beim einen Naserümpfen, beim anderen Heimatgefühle aus.
 


Stolz bürgert er alle zwei Wochen Migranten aus allen Teilen der Welt ein und heißt genau die „Kopftuchmädchen“ willkommen, die Sarrazin verachtet und loswerden will.
 Er ist authentisch und wird dafür in seinem natürlichen Lebensraum Neukölln hochgeschätzt.


ZEIT: Sind Sie schon einmal bedroht worden? Buschkowsky: Von Einwanderern? Nein, noch nie. Von Linksradikalen öfter.
ZEIT: Nie von Migranten?
Buschkowsky: Null! Im Gegenteil. Sogar die Intensivtäter, die ich persönlich kenne, rufen über die Straße: Hallo, Bürgermeister, geht es dir gut? Was sie wollen, ist ein Foto machen. Die größte Zuneigung aus ihrer Sicht war die Ansprache: »Bürgermeister, hast du Feinde? Sag uns Bescheid, wir kämpfen für dich.«
(Die Zeit 20.09.12)


Buschkowsky ist im besten Sinne des Wortes ein Kümmerer, dem es auffällt wie sich der Anteil des Sozialetats in seinem Bezirk veränderte.
1975 wurden in Neukölln 20% „für Soziales“ ausgegeben, heute sind es 75%.

Daß es so nicht weitergehen kann und einfach immer weiter immer mehr Geld umgeleitet wird, obwohl sich die soziale Spaltung immer mehr verstärkt und die „Unterschicht“ zementierter denn je in ihrem Elend hockt, erkannte der umtriebige Bezirkspolitiker schon vor langer Zeit.

Als 2009 die schwarzgelben Gesellschaftszerstörer Merkel und Westerwelle die Bildungsfernhalterprämie verkündeten, konnte man dem Chef von Neukölln echte Verzweiflung ansehen. 


Tammox 2009:

Ich habe jedenfalls vollstes Verständnis für Buschkowsky, der ob so eines enormen Maßes an falscher Politik (Union und FDP wollen ab 2013 ein Betreuungsgeld in Höhe von 150 Euro monatlich für Eltern einführen, die ihre Kinder zu Hause erziehen) die verbale Keule schwingt.
TS: Was haben Sie gedacht, als Sie vom geplanten Betreuungsgeld erfuhren?

B: Dass es offensichtlich immer noch Menschen gibt, die gar nichts begriffen haben. Wenn man Bildungsferne der Eltern und Chancenlosigkeit von Kindern manifestieren und weiter ausbauen will, ist das zweifellos der beste Weg.

TS: Warum?

B: Weil das Leben von sozialen Transferleistungen für die sogenannten bildungsfernen Schichten komfortabler wird. Kinder werden noch mehr zu einem Einkommensfaktor. Mit anderen Worten: Schwarz-Gelb konserviert die Unterschicht und verschärft zugleich das Jugendstrafrecht. Das ist gesellschaftspolitischer Zynismus pur.

TS: Das hört sich sehr frustriert an.

B: Ich bin, gelinde gesagt, fassungslos. Prämien, damit Kinder im Milieu bleiben anstatt integriert zu werden? Das ist doch völlig rückwärts gewandt. Das Vorhaben ignoriert die Erfolge fast aller OECD-Staaten und sämtliche wissenschaftliche Studien. Unter Fachleuten herrscht Einigkeit darüber, dass wir in die Kinder investieren müssen und nicht in die Eltern. Das trampelt die neue Koalition jetzt alles mit Brachialgewalt nieder.  (T 2009)

Was hatte er nicht alles über Jahre erklärt und darüber berichtet, wie man es NICHT macht. Und zwar LAUT. 
Und dann kommen CDU und FDP daher und verschlimmern die Misere massiv. 

Die Profichristen mögen die Armen nämlich nicht, sie verachten „Multikulti“; sie bezahlen, um Ruhe vor ihnen zu haben.

Buschkowsky kann mit Religion gar nichts anfangen.


ZEIT: Der Islam ist Ihnen nicht so richtig ans Herz gewachsen?
Buschkowsky: Der Katholizismus auch nicht.
ZEIT: Für Sie sind alle Religionen ...
Buschkowsky: ... gleich fern. Ich führe ein re ligionsfreies Leben. Ob jemand fünfmal gen Mekka oder zweimal zur Jungfrau Maria betet, ist mir völlig egal. Mir gehen nur die Aggressivität von Heilsbringern und die Selbsterhöhung zu besseren Menschen auf den Zünder.
ZEIT: Ist der Islam eine aggressive Religion?
Buschkowsky: Zumindest hat er im Moment die aggressivsten Anhänger.
ZEIT: Nerven Sie die ständigen Forderungen, hier eine Moschee, da eine Moschee?
Buschkowsky: Die Muslime können so viele Moscheen bauen, wie sie für ihre Religionsausübung benötigen. Mein Anspruch ist nur, dass man meine Distanz respektiert. Auch die Gesellschaft muss zur Wahrung des sozialen Friedens Wert darauf legen, dass sie nicht durch Minderheiten tyrannisiert wird.
(Die Zeit 20.09.12)


Statt Göttern mag er die Menschen, um die er sich zu kümmern hat.


[Auch] die, die in Buschkowskys Worten am "gesellschaftlichen Schnuller" hängen.
Die Wendung sagt einiges über Buschkowsky, sein Neukölln – und über ein in Deutschland verbreitetes Verständnis von Sozialpolitik. […]  Buschkowskys Buch ist voller Beispiele von Aufstiegswillen, Interesse und Freude an Leistung, erbracht von Menschen und unter Umständen, die kein Mittelschichtskind so je erlebt haben dürfte. Buschkowsky mag sein Neukölln, das liest man aus jeder Zeile. Er mag das Gemisch von Leuten, er schwärmt von der Hindu-Community und seiner Lieblingschinesin, deren "Ente kross" ihn ganz offensichtlich oft und nachhaltig über erlittenen Frust im Dienst hinweggetröstet hat. Was er nicht mag, sind die Leute, die den Schnuller auf Lebenszeit im Mund behalten wollen.


Daß ihn dennoch so viele Journalisten als alarmistischen Provokateur darstellen, liegt daran, daß er das Augenmerk darauf richtet, was (noch) nicht richtig funktioniert in seinem Kiez.


ZEIT: Sie fokussieren sich auf die Probleme.
Buschkowsky: Das sehe ich anders. Aber wenn mir die Verkehrssicherheit an einer Kreuzung Sorgen macht, dann zähle ich ja auch nicht die Autos, die unfallfrei rübergefahren sind, ich zähle die Unfälle. Bei der Bildung haben wir Unfälle. 60 Prozent der migrantischen Schulabgänger haben hier keinen Schulabschluss oder nur den Hauptschulabschluss. Die interessieren mich!
ZEIT: Dass heute doppelt so viele Migranten Abitur machen wie noch vor zehn Jahren, das wischen Sie einfach weg.
Buschkowsky: [….] In dem Gebiet, in dem wir gerade sitzen, leben 75 Prozent aller Kinder unter 14 Jahren von Hartz IV – 75 Prozent! Alle diese Kinder werden sozialisiert, ohne dass sie je miterleben, dass Papa oder Mama morgens aufstehen und zur Arbeit gehen. Ich freue mich über die gut 300 Einwanderer-Abiturienten, die wir hier jedes Jahr hervorbringen, aber ihnen stehen auch über 700 Schulabgänger ohne Abschluss oder mit Hauptschulabschluss gegenüber. Die mit den schlechten Noten bleiben, die Abiturienten ziehen fort.
ZEIT: Wie wollen Sie die halten?
Buschkowsky: Wenn ich dafür ein Patentrezept hätte, müsste ich mein Geld nicht als Bezirksbürgermeiste verdienen. Ich weiß aber, Neukölln- Nord wird sich zu einer Einwandererstadt entwickeln, und zwar nicht, weil ich Hellseher bin, sondern weil die Bürger von morgen heute schon da sind. In 10 bis 15 Jahren wird Neukölln-Nord mit seinen 160 000 Einwohnern einen Einwandereranteil von etwa 80 Prozent haben.
ZEIT: Sie fordern Toleranz.
Buschkowsky: Ich fordere Toleranz und Akzeptanz. Toleranz der Gesellschaft für neue kulturelle Einflüsse. Aber auch Akzeptanz der Einwanderer gegenüber der Kultur, in die sie sich freiwillig begeben haben. Wer darauf besteht, dass seine Frau in der Burka herumläuft, der kann das gerne tun. Zum Beispiel in Afghanistan oder Pakistan.
(Die Zeit 20.09.12)


Buschkowsky ist laut und das ist auch gut so.
 Die Konzepte gegen das Abrutschen einer bildungsfernen Schicht (und das ist UNABHÄNGIG von der Nationalität!) sind bekannt, werden aber von der Bundesregierung und vielen Landesregierungen ignoriert oder gar konterkariert.
Da muß man dankbar sein, daß ein authentischer Bezirksbürgermeister es schafft sich Gehör zu verschaffen und immer wieder aufzuzählen, was Frau Schröder und Frau Schavan eigentlich tun sollten.


Buschkowsky: Wir müssen dort, wo alle Regeln für einen unverbindlichen Ulk gehalten werden, um den man sich nicht zu kümmern braucht, hin und wieder die Ohren lang ziehen. Auch Integrationspolitik kommt ohne Sanktionen nicht aus. Falschparken wiegt bei uns schwerer als Schulschwänzen. [….] Ich möchte, dass die Einwanderer die Kulturriten und die Regeln des Zusammenlebens dieses Landes respektieren. Dazu gehört, dass jeder die gleiche Chance erhält, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Darauf haben als Allererstes die Eltern hinzuwirken. Wenn sie selbst nicht über die Kompetenzen verfügen, erwarte ich, dass sie ihre Kinder so früh wie möglich in den Kindergarten bringen und dafür sorgen, dass sie regelmäßig zur Schule gehen und die Sprache des Landes lernen, in dem sie leben. Ich bin für Kindergartenpflicht und Ganztagsschulen als Regelangebot. Wo Staat dransteht, muss auch Staat drin sein. Kommt das Kind nicht in die Schule, kommt das Kindergeld nicht auf das Konto. Klarer Fall. Die Gesellschaft muss dafür die Infrastruktur bereitstellen. Aber auch die Einwanderer müssen sich bewegen. In der Stadtbücherei bekommen die Kinder die Bücher umsonst. Man braucht kein Geld, um zu lernen. Wer nicht vormachen kann, muss wenigstens motivieren.
(Die Zeit 20.09.12)