Sonntag, 18. März 2012

Den Jüngsten gehört die Zukunft.


Wenn sich Kirchenfürsten zusammenrotten, geht es zu wie in den Bejas beim Sumo:
 Die unangenehmsten Jobs werden stets an die Jüngsten delegiert.

So muß beispielsweise nach einer erfolgten Wahl eines Papstes an dessen Gehänge gegrabbelt werden - nicht, daß sich wieder eine Frau ins Heilige Konklave einschleicht.
Um sich diesbezüglich keines Risikos auszusetzen, führten die Katholiken bei der Papstwahl ein ausgefeiltes Penisprüfverfahren ein; den Kotstuhl!!
„Der nach unten hin offene Sedes stercoraria. Auf dem Möbel mit dem irreführenden Namen mußten die neugewählten Päpste Platz nehmen und sich dann vom jüngsten Mitglied des Kardinal-Kollegiums unter die Soutane greifen lassen - um sicherzustellen, daß es sich bei dem zukünftigen Pontifex wirklich um einen Mann handelte. Fand der Gottesmann, wonach er suchte, sprach er die Worte: „Habet testes“ (er hat Hoden).Worauf die Kardinäle antworteten: „Deo gratias“ (dem Herrn sei Dank).
Dabei wäre der skurrile Greiftest - den die katholische Kirche wider besseres Wissen und alle Beweise heute leugnet - bei den meisten Päpsten überflüssig gewesen. Denn fast alle hatten schon vor ihrer Wahl bewiesen, daß sie Testes-Träger waren.“
(Der Spiegel 11/97)

"Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, daß die Frauen den Männern dienen."
(Kirchenvater Augustinus, hl., 354-430)
Die zweifelhafte Ehre Ratzingers Nachfolger am Zipfel zu ziehen, fällt nach derzeitigem Stand Kardinal Woelki von Berlin zu; er ist der jüngste Purpur-Kleidchen-Träger weltweit.

Auf der Ebene des deutschen Episkopats sieht es nicht anders aus. 

Nachdem dieser unangenehme Pater Mertens im Januar 2010 die Omertà gebrochen hatte und die Bischöfe nicht länger ihre „ich weiß von nichts“-Strategie der Opfereinschüchterung fahren konnten, mußte einer her, der sich den kinderfickenden Priestern widmet. 
Und so wurde im Februar 2010 der Trierer Bischof Stephan Ackermann zum Beauftragten der katholischen Kirche für sexuellen Missbrauch ernannt. 
Eine sehr zweifelhafte Ehre; schließlich ist der Kindesmissbrauch gerade in der katholischen Kirche systemimmanent.
Der damals gerade erst 46-Jährige Ackermann hatte nun also einen Job zu erledigen, der ähnlich sinnvoll ist wie der des Enthaltsamkeitsbeauftragten im Swingerclub, oder dem des Millionärssteuerlobbyisten in der FDP.

Es galt nun die alten Methoden weiterzuführen (Opfer einschüchtern, Täter schützen, Taten verheimlichen, möglichst billig aus der Sache rauskommen), dabei aber stets Betroffenheit zu heucheln und zu lügen, daß sich nun aber wirklich alles ändern werde.

Ackermanns Kollegen hatten die Freiheit sich ihre perfiden Strategien selbst aussuchen zu können. (Regensburg beispielsweise veröffentlicht bis heute keine Fallakten, gibt keine Auskünfte. Müller beschimpft stattdessen die Medien. Freiburg versucht sich raus zu winden und erklärt stets zufälligerweise gerade nichts mit den Kinderfickern zu tun gehabt zu haben. Hildesheim taucht ganz unter und schickt einen neuen Weihbischof vor, Essen verkündet, daß die Schwulen schließlich die Sünder wären und München zeigt mit dem Finger stets auf andere (zum Beispiel Ettal und Augsburg), um selbst die schmutzige Wäsche im Keller lassen zu können.

 Trier hat da weniger Auswahl. 
Als offizielles Aufklärer-Bistum muß es eine Vorreiterrolle bei der Transparenz übernehmen. Seine Botschaft lautet unmissverständlich „NULL TOLERANZ BEI PÄDOPHILIE!“

Eigentlich.

Uneigentlich spielt Ackermann nur für die Öffentlichkeit den Aufklärer, vertuscht und verschweigt die Kinderficker unter seinen Priestern.
 Mindestens sieben Priester, die schon durch pädosexuelle Übergriffe auffällig wurden, beschäftigt Ackermann immer noch. 

In seinem Bistum sind mindestens sieben als pädophil aufgefallene Pfarrer im Einsatz, darunter ein Geistlicher, der als Lehrer in einem Internat sexuelle Beziehungen zu einem seiner Schüler unterhalten haben soll, und zwei wegen des Besitzes von Kinderpornografie verurteilte Priester.
Das Bistum möchte die genaue Zahl der Priester, die im "eingeschränkten Einsatz unter Auflagen" tätig sind, derzeit nicht preisgeben. Kirchenmitarbeiter und Opfer kritisieren die Zustände als unhaltbar. "Bischof Ackermann lässt ehemalige und potentielle Täter weiter Seelsorger sein", so Thomas Schnitzler von der Opferinitiative "MissBiT". Das Risiko, dem er Kinder aussetze, sei "absolut nicht vertretbar".  
Ein 72-jähriger Pfarrer, der als Seelsorger in einem Krankenhaus arbeitet, gab gegenüber dem SPIEGEL zu, immer wieder versetzt worden zu sein. Dabei sehe er seine Pädophilie selbst als riskant an: "Es ist wie eine Sucht, eine Schizophrenie", bei der er "ganze Teile des Bewusstseins" ausschalte. Seine Vorgesetzten hätten es zwar gut mit ihm gemeint. Die Perspektive sei aber "einseitig nicht auf die Opfer, sondern auf die Interessen der Kirche gerichtet" gewesen.

Die Zustände im Bistum Trier erinnern dabei eher an einen Psychothriller.

Im Februar 2010 […] erhielt der damalige Pfarrer der Köllerbacher Herz-Jesu-Gemeinde, Guido Johannes Ittmann, einen Anruf vom Bistum, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass es auch im Bereich seiner Gemeinde Hinweise auf Missbrauch gebe. Man wolle die Sache aber "aus dem Bistum heraushalten".
[…] In einer "Fallbeschreibung" von Ittmann für die Kripo, die der SZ vorliegt, schreibt dieser, der damals zuständige Völklinger Dechant Klaus Leist habe die Vorwürfe als bloße "Gerüchte" abgetan, wodurch in beiden Gemeinden rasch der Unmut gegen ihn und [Pater] Gorges gewachsen sei. Leist, der jetzt als Pfarrer in St. Wendel tätig ist, habe Gorges als psychisch krank hingestellt. […]
Ittmann erhielt ab November 2010 nach eigenen Angaben "Briefe mit beleidigendem Inhalt und eindeutigem Bezug zu den Missbrauchsfällen in der Martinsgemeinde". Es folgten anonyme Drohbriefe. Irgendwann fand der Pfarrer vor der Wohnungstür einen Müllsack mit Tierkadavern. Als der Sprecher des Pfarrgemeinderats, Alois Himbert, einmal nach dem Gottesdienst ins Weihwasserbecken griff, hielt er eine tote Fledermaus in der Hand.  Es dauerte nicht lange, da gingen in der Gemeinde Gerüchte um, Ittmann habe sich bei seiner früheren Tätigkeit in der Jugendseelsorge in Berlin etwas zu Schulden kommen lassen. Gerüchte, die das Bistum erst über ein halbes Jahr später auf Anfrage von Mitgliedern der Laiengremien zurückweisen sollte. Ittmann wirft Leist vor, diese Behauptung selbst gestreut zu haben. In der Nacht auf Ostersonntag 2011 verließ Ittmann nach weiteren Drohbriefen fluchtartig die Gemeinde und begab sich in ärztliche Behandlung.

Der Oberhirte sieht es locker: 
Mögen doch seine Trierer Pfarrer tun und lassen was sie wollen; auf ein paar Kinderseelen kommt es dabei nicht an - in Ackermanns Bistum hält man zu ihnen; den TÄTERN:

Da gibt es einen Geistlichen, der als Lehrer eines Internats an der Saar über Jahre sexuelle Beziehungen zu einem seiner Schüler unterhalten haben soll und nun Gemeindepfarrer im Bistum ist. Zwei seiner Mitbrüder, die als Besitzer von Kinderpornografie verurteilt wurden, wirken als Gottesmänner in Krankenhäusern. Ein weiterer Kollege durfte Ende vorigen Jahres schon wieder Messen lesen, obwohl er erst im März 2011 suspendiert worden war - mehrere inzwischen verjährte Missbrauchsfälle gehen auf sein Konto.
Der Umgang mit problematischen Pfarrern ist in vielen Fällen ähnlich: Die mutmaßlichen Täter werden wegen sexueller Übergriffe angezeigt oder zur Selbstanzeige bewogen. Anschließend bekommen sie eine Bewährungsstrafe. Danach dürfen sie wieder zurück in den kirchlichen Dienst.
[…]   Beispiel W.: Der heute 48-jährige Pfarrer hatte sich vor einigen Jahren an mehreren Minderjährigen vergriffen. "Wir holten unsere Kinder nach einem Betwochenende ab", erinnert sich ein Vater. "Sie sollten im Missionshaus auf die Kommunion vorbereitet werden." Sein neunjähriger Sohn war verstört, zögerlich erzählte er, dass er sich die Hose habe ausziehen müssen. Pfarrer W. habe von ihm und anderen Kindern verlangt: "Alles runter!" Dann habe er sie über sein Knie gelegt und aufs nackte Gesäß geschlagen. "Wut und Scham der Kinder waren immens", sagt der Vater.
W. wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, durfte trotzdem in einer anderen Gemeinde weiterarbeiten. […] Heute ist er Pfarrer einer Klinik im Saarland, wo Kinder als Patienten und Besucher anzutreffen sind. "Man kommt gegen den Vertuschungswillen der Kirche nicht an", sagt der Vater des von W. misshandelten Jungen resigniert. (Spiegel 19.03.12)

Und das sind die Methoden, die der Vorzeige Antimissbrauchs-Bischof anwendet.

Wer heute immer noch seine Kinder in katholischen Einrichtungen betreuen läßt, sollte wegen Fahrlässigkeit belangt werden!