Donnerstag, 1. März 2012

Impudenz des Monats Februar 2012.

Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.

Zig Jahre arbeite ich mich am Thema Religion ab. 
Die historischen, ethischen, ökonomischen und psychologischen Aspekte zu diesem Phänomen der partiellen geistigen Selbstbeschränkung sind unendlich komplex.

Eine andere Frage ist die nach dem Modus Vivendi.
Wie soll man hier und jetzt auf Erden mit religiösen Menschen koexistieren?
Kann man sich nicht einfach gegenseitig in Ruhe lassen? 
Offenbar NICHT, denn Religioten fühlen sich stets auch für geistig normale Menschen zuständig.
Konflikte sind vorprogrammiert, da sich fast alle religiösen Sekten in ihrem Selbsterhöhungswahn dazu berufen fühlen zu missionieren.
Religiotische Gemeinschaften sind von einem starken „Wir sind besser als ihr“-Gefühl durchdrungen.

Die Mission hat zwei Zwecke.

Erstens einen pseudorational-egoistischen Aspekt, der auf dem Irrglauben beruht der Religionsstifter bewerte Missionare zuvorkommend. 
Wer erfolgreich missioniert hat, ist gewissermaßen der Privatpatient im Himmel des Dr. Gott.
Seelen für den eigenen Glauben zu rekrutieren ist so betrachtet eine Abart des Ablasshandels.

Der zweite Zweck ist ein Psychologischer:
 Um missionieren zu gehen, müssen Christen kurioserweise das tun, was ihnen bei Androhung der Hölle verboten ist. 
Sie müssen der Todsünde der Eitelkeit und des Hochmuts frönen.
Man muß sich das Recht zu missionieren erst einmal nehmen, indem man das zu missionierende Kollektiv a priori als moralisch minderwertig und spirituell behindert bewertet.

Das Superioritätsgefühl des Missionars muß stark ausgeprägt sein, wenn er denkt es stünde ihm an anderen Menschen seine Weltanschauung auf zu oktroyieren. Im Schwelgen in der eigenen Edel-Mensch-Natur liegt des psychologische Wohlgefühl.

Heutzutage gelten die Mormonen als eifrigste Missionare weltweit und deswegen sollen sie als Impudenz des Monats gewürdigt werden. 

Sie sind von einer so himmelschreienden Überheblichkeit befallen, daß die weltweit gerade mal 13 Millionen Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints) sich tatsächlich anmaßen von der höchsten übernatürlichen Macht  dazu auserkoren zu sein die anderen 6.987 Milliarden Menschen einer spirituellen Gehirnwäsche zu unterziehen.

Warum sollte ein anständiger Mensch, der die regula aurea (goldene Regel) kennt  - „Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu“ - auf die Idee kommen der homöopathisch verbreiteten eigenen Religion stünde es an, dem Rest der Welt ihren Glauben auszutreiben?

Bis auf die Juden sind die anderen abrahamitischen Sekten genauso abartig, aber die Mormonen bestechen durch besonders bizarre Verhaltensweisen.  
Mormonen gelten als bizarr. Und womit? Mit Recht!

 Mitt Romney is in an impossible situation. He's a devout man who has stayed true to his faith and to his family. But unlike Rick Santorum, who is a Catholic, Romney is a member of the Church of Jesus Christ of Latter Day Saints - a Mormon - whose religion is considered strange and suspect by many Americans.
Now, that's becoming increasingly difficult to do after Mormon church leaders apologised to the family of Simon Wiesenthal, the Holocaust survivor and Jewish rights advocate who died in 2005, after his parents were posthumously baptised - a hugely controversial practice that the church outlawed in 1995.
Eli Wiesel, the Nobel laureate and also a Holocaust survivor, has dragged Romney into it by telling MSNBC: 'Mitt Romney is a Mormon, and I respect all religions, including the Mormon religion. How come he hasn't spoken up after all?
'It's not, I'm sure he's not involved in that. But nevertheless, the moment he heard about this, he should have spoken up, because he is running for the presidency of the United States, which means it's too serious of an issue for him not to speak up.'


Solange man ungetauft ist, sollte man froh sein.
Die 13 Millionen Mormonen haben inzwischen eine gigantische Namensbank mit zwei Milliarden Menschen aufgebaut - die alle posthum getauft werden sollen. 
Juden especially welcome.
Simon Wiesenthal, Anne Franck - niemand ist vor den postmortalen Übergriffen der Mormonenkrake sicher.

Wiesenthal died in 2005 after surviving the Nazi death camps and spending his life documenting Holocaust crimes and hunting down perpetrators who remained at large. Jews are particularly offended by an attempt to alter the religion of Holocaust victims, who were murdered because of their religion, and the baptism of Holocaust survivors was supposed to have been barred by a 1995 agreement.
Yet records indicate Wiesenthal's parents, Asher and Rosa Rapp Wiesenthal, were baptized in proxy ceremonies performed by Mormon church members at temples in Arizona and Utah in late January.
In a statement, the Los Angeles-based Simon Wiesenthal Center denounced the baptismal rites.
"We are outraged that such insensitive actions continue in the Mormon temples," said Rabbi Abraham Cooper, associate dean at the center.

Nicht jeder ist begeistert und man fragt sich schon, ob ein Mann, der so einen  Schwachsinn unterstützt US-Prsident sein kann.

 (Die Antwort ist natürlich „ja“ - schließlich glaubt beispielsweise George W. Bush auch jede Menge hanebüchenen Unsinn, den ein rational Denkender niemals akzeptieren könnte.)

Wegen der Stellvertretertaufen hatten mormonische und jüdische Vertreter bereits 1995 ein Abkommen geschlossen. Darin sicherten die Mormonen schriftlich zu, keine Juden mehr postum zu taufen - es sei denn, es handele sich um direkte Vorfahren der Mormonen. Ernest Michel, damals Vorsitzender der Amerikanischen Vereinigung jüdischer Holocaust-Überlebender, sagte: "Ich war verletzt, dass meine Eltern, die als Juden in Auschwitz getötet wurden, als Mitglieder des mormonischen Glaubens aufgelistet wurden." Gegen die 1995 vereinbarte Regel gab es laut "Huffington Post" immer wieder Verstöße.
2010 erreichten Wiesel und andere jüdische Prominente, dass die Mormonen wenigstens Taufanträge für Holocaust-Opfer aufgeben. Laut Wiesel haben Mormonen postum 650.000 durch das Nazi-Regime getötete Juden getauft.
Auch für tote Angehörige anderer Religionen gab es Stellvertretertaufen. 2009 wurde enthüllt, dass Mormonen Barack Obamas Mutter Ann Dunham nach ihrem Tod getauft hatten. Auch für Mahatma Gandhi ließ sich laut "Huffington Post" postum ein Mormone taufen.
An der Praxis will die Glaubensgemeinschaft festhalten. Diese Haltung birgt auch politisches Konfliktpotential. Mitt Romney, führender Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, ist Mormone. Sein Glaube ist für ihn im Wahlkampf eher Belastung als Hilfe, und durch die nun bekannt gewordenen Fälle von Stellvertretertaufen bekommt das Thema eine für Romney gefährliche Aktualität. Er hat nach eigenen Angaben selbst solche Taufen vollzogen. Wiesel hat ihn aufgefordert, mit den Mormonen zu sprechen und sie aufzufordern, Stellvertretertaufen für Juden zu stoppen.
Romney würde das Thema dagegen wohl am liebsten totschweigen. Als sich die "Huffington Post" in der Frage an sein Wahlkampfteam wandte, schickte eine Sprecherin versehentlich eine Antwort an die Journalisten zurück. Darin hieß es, sie schlage vor, die Anfrage zu ignorieren.

Uaah, Gäähn, ich bin gerade so furchtbar müde. 
Ich habe letzte Nacht nicht geschlafen.
 Mir fallen immer die Augen zu und mein Kopf sinkt auf die Tastatur. Meine Gedanken verschwimmen schon. Sorry, falls ich hier gerade Unsinn schreibe.

Mir war eben schon so, als ob ich zitiert hätte, daß ein Mann, der wahrscheinlich US-Präsidentschaftskandidat wird, zwei Jahre Missionar für eine Gaga-Religion war, die systematisch Holocaustopfer posthum tauft.
LOL. 
Da bin ich wohl kurz ins Reich der Träume gesunken. Was man für wirres Zeug zusammenphantasiert, wenn man so richtig heftig übermüdet ist……
Die Mormonen haben 650.000 Menschen, die von den deutschen Nazis deswegen umgebracht wurden, weil sie Juden waren, sechzig Jahre später bei irgendwelchen Tempelzeremonien in Salt Lake City, Utah, posthum entjudet und finden das ganz normal?
Ich phantasiere offenbar.
Ich muß dringend schlafen.

The news infuriated Jewish leaders, who said the church had previously agreed to bar the process of baptizing Holocaust victims but has failed to follow through by educating its members.
"I am a Holocaust survivor. It is so offensive in the sense that Holocaust victims were killed solely because they were Jews. And here comes the Mormon church taking away their Jewishness," said Abraham H. Foxman, national director of the Anti-Defamation League. "It's like killing them twice."
Mormons believe the baptism ritual allows deceased people a way to the afterlife but it offends members of many other religions.
Jews are particularly offended by an attempt to alter the religion of Holocaust victims, and the baptism of Holocaust survivors was supposed to have been barred by a 1995 agreement.
The church said it takes "a good deal of deception and manipulation to get an improper submission through the safeguards we have put in place."
"While no system is foolproof in preventing the handful of individuals who are determined to falsify submissions, we are committed to taking action against individual abusers by suspending the submitter's access privileges," the church said in its statement. "We will also consider whether other Church disciplinary action should be taken."
(Huffpo 23.02.12)