Sonntag, 5. August 2012

Durch’s Internet stolpern.




Fernsehen macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
(Marcel Reich-Ranicki)


Mit der Menschlichen Dummheit verhält es sich wie mit der Gravitation.

Die Gravitation (von lateinisch gravitas, Schwere) ist eine der vier Grundkräfte der Physik. Sie bewirkt die gegenseitige Anziehung von Massen. Die Gravitation besitzt unbegrenzte Reichweite. Sie lässt sich nicht abschirmen.

Auch die Dummheit ist eine Grundkraft des homo sapiens. 
Sie ist immer da und läßt sich nicht abschirmen. 
Auch nach Jahrhunderten massiver Aufklärung, Forschung und planetenweiten Bildungsbemühungen wirkt die Dummheit in den Menschen wie eh und je. 

Die größten Dummheitskonzentrationen wirken wie schwarze Löcher mit ihrer enormen Masse und ziehen lauter kleine andere Dumme an. 
Beispiele für diese Dummheits-Hotspots gibt es insbesondere in den Vereinigten Staaten in Form von gagaesken Theorien zu beobachten. 

Obama sei Muslim, nicht in Amerika geboren, Klimawandel gebe es gar nicht, freier Waffenzugang garantiere den Frieden, die GOP, gleichgeschlechtliche Ehen ruinierten die allgemeine Moral, Fox-TV, Steuern wären des Teufels, etc.

Diese Mega-Dummheiten führen unweigerlich dazu, daß sich Millionen einzelner kleiner Dummköpfe magisch davon angezogen fühlen und Teil der geistigen schwarzen Löcher sein wollen.

Auch im Internet und anderen Medien wirken die größten Dummheiten wie starke Magneten auf dumme User.

Wer selbst nicht dumm ist wird einen solchen Anti-Gehirn-Werbespot für ein von einer fürstlichen Tucke angepriesenes „Schaumburg-Reichtumselixier“ ungefähr so verlockend finden, wie sich die Finger in der Autotür klemmen zu gehen.

Auf Volldeppen strahlt so ein Produkt hingegen eine so starke Anziehungskraft aus, daß sie unmöglich widerstehen können.

Den Umgang mit dem Internet könnte man lernen.
Diese Fertigkeit gehört zu dem leider nicht in Schulen vermittelten Komplex der „Allgemeinen Lebenskunde“.
Das Internet ist zweifellos eine unendliche Informationsquelle und ein unübertroffener Kommunikationsbeschleuniger. Man kann viel lernen. 

Man kann aber auch verlernen und verdummen, wenn man unkritisch jeden Info-Fetzen als Fakt betrachtet. 

Zum Beispiel.

56,5 Prozent aller Informationen zum sicheren Schlaf von Kindern, die sich bei einer Stichproben-Suche im Internet fanden, waren entweder irrelevant (28,4 Prozent) oder falsch (28,1 Prozent). Das berichtet ein Forscherteam um die Kinderärztin Rachel Moon von der University of South Carolina im Fachblatt Journal of Pediatrics (online). Die Mediziner hatten mit Google nach Seiten gesucht, die neben dem Stichwort 'Kinder' Begriffe wie 'Rauchen', 'Schlafposition' oder 'Schnuller' enthalten. Bei der fachlichen Durchsicht von insgesamt 1300 Webseiten ermittelten die Forscher, dass insbesondere Blogs, Seiten mit Produktbewertungen und private Webseiten von Fehlern nur so strotzten. […]

Zum Glück schafft meine Lieblings-TV-Zeitschrift „GONG“ mit ihren praktischen Lebenstipps direkt aus den bischöflichen Ordinariaten Abhilfe.

Dr. Anneliese Mayer, Ordinariatsrätin bei Kardinal Marx, Mitglied im ZDF-Fernsehrat seit 09. Juli 2004 als Vertreterin der Katholischen Kirche, klärt in ihrer GONG-Rubrik  „Das Wort zum Alltag“ auf.

Die offizielle Medienexpertin der Katholischen Kirche hat die ganze Komplexität des Internets erfasst.


Sie weiß; Kontakte im Internet beschränken sich auf eine sinnlose Kollektion von „Gefällt mir“-Klicks.

Man könne Mitglied einer „Gruppe von Gleichgesinnten“ werden. 
Aber was bedeute das schon. 

Nur in der realen Welt gebe es Kommunikation, die über ein simples „gefällt mir“ hinausgingen.


Die Frau weiß Bescheid.

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