Freitag, 22. Juni 2012

Wie alles zusammen passt.



Superstau ist heute angesagt. 
Alles reiset, raset und flüchtet.

Stau Alarm! Heute steht der Norden still! Nichts geht mehr: Am Wochenende werden Reiseverkehr und Groß-Events im Norden für Staus und Behinderungen sorgen.  Am Wochenende droht im Norden der große Stillstand: In Hamburg und vier weiteren Bundesländern starten die Sommerferien, dazu kommen Kieler Woche, Hurricane-Festival in Scheeßel und die Harley Days mit zusammen hundertausenden Besuchern, die die Autobahnen bevölkern.

Da ist was dran. Ohrstöpsel sind heute in Hamburg absolut empfehlenswert. Ständig knattern diese Harley-Monster an einem vorbei. Dagegen sind startende Düsenjets kaum hörbar.

Trotz der Rekordbenzinpreise fahren offensichtlich nach wie vor alle Deutschen in den Urlaub. Mit dem Auto vorzugsweise.
Noch nicht mal der Zew-Indes-Knick hielt die touristischen Teutonen von ihrem Treiben ab.  Das Geld geht Merkels Untertanen aus, aber sie verreisen dennoch wie die Weltmeister.

Volkswirte sind überrascht: Sie hatten mit einer viel moderateren Eintrübung der ZEW-Konjunkturerwartungen gerechnet. […]   Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten sind im Juni so stark eingebrochen wie seit Oktober 1998 nicht mehr.    Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fiel um satte 27,7 Punkte auf minus 16,9 Punkte. […]
Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage verschlechterte sich ebenfalls deutlich um 10,9 Punkte auf 33,2 Punkte.   [….] Für die Eurozone sind die Finanzmarktexperten ebenfalls pessimistischer. Die Erwartungen fielen um 17,7 Punkte auf minus 20,1 Punkte. Die aktuelle Lage im Euroraum wurde mit minus 73,2 Punkten bewertet - 13 weniger als im Vormonat.

Das war ja schon immer so: Während an jeder Ecke laut geklagt wird, daß alles teurer würde und man sich nichts mehr leisten könne, wird geurlaubt, als gäbe es kein Morgen.

Der Hintergrund ist, daß Urlauben trotz schmaler Geldbeutel so ungeheuer billig ist für das Volk. Zumindest für ein Volk, welches sich ein Millionenheer aus Beamten hält. Sie dürfen mit ihren Familien  durch Steuerzahlermillionen bezuschusst in exklusiven Bundes-Objekten Ferien machen.

 Allgäu, Haus am See, Doppelzimmer ab 9 Euro die Nacht. Oder Häuschen für 6 Personen in Italien, 20 Euro die Nacht für alle. Und hier: Eine Nacht im bayerischen Schloss Hohenaschau ab 7 Euro 80.

Möglich machen es die beamtischen „Sozialnetzwerke“ (Monatsbeitrag: 2 - 3 Euro), die Millionen von der Bundesregierung zugeschoben bekommen. Die verbeamteten Urlauber sind schließlich Wähler.
 Und zwar besonders Exklusive. Zum Beispiel:

Hohenaschau in Bayern ist eine bundeseigene Immobilie, die das Sozialwerk mietfrei nutzt und die in großen Teilen urlaubenden Staatsdienern vorbehalten ist. […] Auch die meisten Zimmer sind für die Öffentlichkeit tabu. Das Porzellanzimmer der Baronin von Cramer-Klett. Ein Meisterwerk der Baukunst. Heute schlummern hier und in den anderen Gemächern im Schloss - auch Finanzbeamte. Ab 7,80 Euro – die Nacht.

2 Kommentare:

  1. Ich hatte den Beitrag schon (kopfschüttelnd) gesehen und bewundere die geradezu ordinäre Schamlosigkeit wenn der Sozialschmarotzer Kühnau vom >SOZIAL<werk dreist daherplappert: "...etwas was wir über Jahre GEFPLEGT haben und ... halte es für richtig daran festzuhalten"

    Aufgemerkt: Bundeseigentum - à la Kühnau - ist KEIN Gemeinschaftseigentum!

    Die Lemminge-Mentalität (auch) der deutschen Mehrheitsmasse hat es 1914 gegeben (mit Hurra in den Wahnsinn), hat sich 1933 aufs Widerlichste wiederholt (wegducken, Maul halten, anpassen, mitmachen, Vorteile mitnehmen) und zeigt sich in grossen Teilen unserer Gesellschaft unverändert (auch in meinem Bekanntenkreis, u.a. ehem. 68er): Man ereifert, erzürnt und empört sich ganz gewaltig, geniesst gleichwohl uneingeschränkt + ungeniert das eigene Wohlleben in vollen Zügen (Fernreisen, fliegen, 2 Autos, Billigklamotten ...) Teakholzgartenmöbel ...)

    Achja, das Gewissen. Das schüttet man mit Wein vom Allerfeinsten und gütigen Gaben an Greenpeace, SOS-Kinderdörfer und ein Patenkind im afrikanischen Busch zu.

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  2. Ja, dem war das auch überhaupt nicht peinlich. Im Gegenteil. Ist nunmal seine Aufgabe die Steuerzahler mit allen Tricks auszupressen.

    Ansonsten:

    Es erstaunt immer wieder, daß nicht viel öfter Leute Amok laufen.

    LGT

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