Samstag, 30. Juni 2012

Nachwehen.



Seit ein paar Monaten gibt es in immer kürzeren Abständen Schmähartikel über die Talkshowplage in ARD und ZDF.
Jeden Abend Talkshow und das mit desinteressierten Moderationsautomaten und immer denselben Gästen, die einfach auf ihrem Sessel fest getackert sitzenbleiben, bis das nächste Thema dran ist, langweilt die Zuschauer.
Donnerschlach! So eine Überraschung. Wer hätte das gedacht?

Daß die Programmverantwortlichen der mit Milliarden Euro finanzierten öffentlich rechtlichen Anstalten so konsequent auf Seichtheit und Langeweile setzen ist wenig überraschend angesichts der Rundfunkräte, in denen sich lediglich Parteipolitiker und Kirchenvertreter tummeln.

Es ist aber insofern ärgerlich, weil die großen Sender durchaus auch zweieinhalb Moderatoren haben, die über Witz und Intelligenz und Hintergrundwissen verfügen. 
Diese Spezies - ich nenne als Beispiel Anja Reschke - wird aber nicht für die großen Aufgaben verwendet. Nein, die Aushängeschilder sind unpolitische Laberer, die jeder Politprofi locker niederreden kann wie er möchte: Kerner, Lanz, Will, Jauch,..

In der ARD geht es soweit, daß das Moderatoren-Duo ihres Aushängeschildes „Tagesthemen“ von zwei so stromlinienförmigen Langweilern besetzt wird, daß ich mich beim besten Willen nicht an ihre Namen erinnern kann.
Daß es auch anders geht, zeigt die Redaktion von „ARD-aktuell“ ausgerechnet mit den offiziellen Stellvertretern.
Über Jahre brillierte die Medizinerin und Profi-Journalistin Susanne Holst als „Aushilfe“ für Will, Buhrow und Miosga. Inzwischen wurde sie von Ingo Zamperoni abgelöst.

 Auch den 38-Jährigen Hessen halte ich für einen Glücksfall.
 Ein angenehmer Mensch, der mit fundierter Bildung (Studium Amerikanistik, Jura und Geschichte in Konstanz, Berlin und Boston) und sprachlicher Kompetenz seine Moderationen schreibt.

Während des vorgestrigen Fußball-EM-Halbfinales hatte Zamperoni beim 0:2-Rückstand einer 110% auf Fußball fixierten Zuschauermasse die unglückliche Aufgabe eine Tagesthemen-Ausgabe zu präsentieren.
Wie bringt man aber politische Nachrichten mit den notwendigen Hintergrundinformationen an die Frau und den Mann, wenn sich ohnehin niemand dafür interessiert, weil alles heulend und deprimiert ob der drohenden Halbfinalniederlage darnieder liegt?

Zamperoni gelang das auf brillante Art. 
Er schloß, wie bei den Tagesthemen üblich, mit einem Bonmot.

“Und beenden möchte ich diese Tagesthemen – aus gegebenem und persönlichem Anlass – mit Worten des italienischen Dichter-Fürsten Dante: “Das Gesicht verrät die Stimmung des Herzens”. Ich weiß nicht, was Ihnen mein Gesicht jetzt verrät, aber seien Sie versichert, dass ich innerlich ziemlich zerrissen bin. In diesem Sinne: che vinca il migliore, möge der Bessere gewinnen”

Das brachte die ARD-Zuschauer auf die Palme.

 Denn, OH GRAUS, Zamperonis Vater ist ITALIENER!

 Wagte es da etwa ein Moderator einer DEUTSCHEN Sendung Sympathien für das gegnerische Team durchblicken zu lassen?

„Wäschekörbeweise“ seien laut Kai Gniffke, Chefredakteur von ARD-aktuell, wüste Mails und Anrufe nach der deutschen 1:2-Pleite eingegangen. Die Volksseele habe ob das Lächelns und eines offenbar falsch verstandenen Schlusswortes gekocht.
(dpa 29.06.12)

Sein Lächeln macht Deutschland wütend lautete die Mopo-Überschrift.

Darf so ein Itaker überhaupt lächeln?

„Möge der Bessere gewinnen“ - ein Affront.

Die BILD kleidete das Zitat in deutschnationale Sätze und betont wie wütend die deutschen Fans sind.

Zamperonis feixender Abschluss: „In diesem Sinne! Che vinca il migliore: Möge der Bessere gewinnen.“ Zu dem Zeitpunkt führte Italien wohlgemerkt bereits mit 2:0.

Feixen? Es bleibt rätselhaft wo BILD das gesehen haben will.

Zamperonis Chef Kai Gniffke befand sich flugs in einem Shitstorm, den deutschnationale Fußballfans lostraten.

“Das war doch eine Unverschämtheit diesen Mann einzusetzen. Er hat seine Lage leider ausgenutzt und dauergegrinst und seinen Kommentar zum Schluß konnte er sich sparen.”Andere Zuschauer haben mich ermahnt, ich solle Herrn Z. erklären, “dass er im deutschen Fernsehen tätig ist”. Kurz: Die Volksseele kocht, und wir lernen, dass Einwandererkinder zwar für Deutschlands Nationalmannschaft kicken dürfen, aber wenn Zamperoni in den Tagesthemen Dante zitiert, ist die nationale Ehre im Eimer. Unmittelbar nach Spielschluss brach die Lawine der Reaktionen über uns herein, und die Redaktion samt Moderator fragte sich selbstkritisch, ob wir einen Fehler gemacht haben.

Aber Zamperoni, dessen Vergehen es offenbar ist Halbitaliener zu sein, hat alles richtig gemacht.
 Falsch liegen die Deutschen, die in patriotischer Wallung eben doch das tun, was in den Talkshowdiskussionen zum Thema Patriotismus immer scharf bestritten wird. 
Sie sind nicht „nur“ stolz auf ihr Land, sondern setzen automatisch andere Länder herab, diffamieren andere Menschen wegen ihrer Herkunft.
Die Unterschiede zwischen Nationalismus udn Patriotismus verschwinden beim Fussball ganz schnell.
Italiener in Deutschland wurden nach dem Spiel mit Spaghetti beworfen und beschimpft.

In der angeblich liberalen Hamburger Morgenpost gibt ein Nils Weber „10 Tipps gegen den EM-Frust“.

 Seine offenbar witzig gemeinten Empfehlungen lauten unter anderem:

2. Suchen Sie sich einen Engländer, den Sie zum Elfmeterschießen herausfordern können. Der Rest fügt sich.
3. Gehen Sie in den kulinarischen Strafraum, dorthin, wo es weh tut: Zum Italiener. Stellen sie sich ihrem Trauma, auf die harte Tour. Ziehen Sie sich ihr Deutschland-Trikot an. Bestellen Sie laut eine Pizza Endstationi. Essen Sie ganz auf, auch den knochenharten Rand. Sagen Sie, es sei die beste Pizza ihres Lebens gewesen. Geben Sie extra viel Trinkgeld. Pfeifen Sie beim Hinausgehen die „Rocky“-Melodie.
5. Fragen Sie am Montag einen Spanier oder Italiener: „Und, wer hat gewonnen?“ Falls er „Wir!“ antwortet, fragen Sie weiter: „Und, wer hat’s bezahlt?“

Freitag, 29. Juni 2012

Ich habe genug von den Claudia Kellers




Carolin Emcke ist eine bekannte Autorin der ZEIT und sie ist lesbisch.

Normalerweise würde ich das nie extra erwähnen, aber da sie es selbst in einem Buch zum Thema gemacht hat, will ich einen schönen Gedanken zitieren. Emcke hadert nämlich mit dieser Kategorisierung. Ein Adjektiv könne kaum eine Identität vollständig beschreiben.

Die Rede von kultureller, religiöser, ethnischer, sexueller Identität ist so selbstverständlich geworden, dass sich erklären muss, wer die Gegebenheit dieser Kategorien infrage stellt, wer ihren objektiven Gehalt bezweifelt, wem diese Zuordnungen von Identität und Differenz Unbehagen bereiten. Es gilt als tolerant, in diesen Kategorien zu denken, die »Andersartigkeit« anzuerkennen, es gilt als liberal, in Talkshows auch mal einen »echten Schwulen« oder einen »authentischen Muslim« oder einen »Juden« einzuladen, auch wenn sie dann meist nur über »Al-Kaida« und »Ehrenmorde«, »Israel« und »den Holocaust« oder eben »Sex« reden dürfen, als ob nicht auch ein Atheist die Position einer gläubigen Muslimin erläutern, ein nichtjüdischer Deutscher das Existenzrecht Israels verteidigen oder ein Heterosexueller das Adoptionsrecht für Homosexuelle fordern könnte. Es war ein langer, politisch wichtiger Kampf um Sichtbarkeit und Repräsentation, aber in dieser Art der Repräsentation liegt auch etwas Befremdliches.

Diese spezielle Art der Liberalität hat sich inzwischen verselbstständigt.
Ich erfahre das gelegentlich am eigenen Leib, wenn ich in christlichen Kreisen diskutiere. 
Mich interessiert nun einmal Religion und ein Hauptkollisionspunkt des real existierenden Katholizismus‘ ist die praktizierte Homophobie der Ratzingerophilen.  Kritisiere ich dies, schließen professionelle Religioten sofort daraus, ich müsse offensichtlich auch schwul sein (und Schwule nimmt man nicht ernst).
Als ob es nicht für jeden Menschen „normal“ sein müsste, sich für Menschenrechte und gegen Diskriminierungen einzusetzen.
Ich lehne schließlich auch vehement aus grundsätzlichen moralischen Überlegungen die Sklaverei ab (im Gegensatz zu Jesus, der sie gutheißt), obwohl ich nie im Leben Sklave war.

In vielen deutschen Chefredaktionen gibt es auch dieses Denken, daß nur ein der Religion sehr Wohlgesonnener über kirchliche Themen berichten soll.

Es widerspricht aber dem journalistischen Ethos mit dem zu beobachtenden Gegenstand verquickte Personen als quasi objektive Berichterstatter auftreten zu lassen. 
Journalismus bedeutet eigentlich „professionelle Fremdbeobachtung“ und nicht Werben befangener Schreiberlinge für ihre Sache.
Bei anderen Themen wird dieser Eindruck vermieden. Man sollte gerade nicht CDU-Mitglied sein, um von der CDU zu berichten.
Interessanterweise sind in diesem Punkt ausgerechnet die verhassten Parteipolitiker viel weiter. Man kann das an Buchvorstellungen beobachten. 
Destilliert ein Spitzenpolitiker seine Agenda zwischen zwei Buchdeckel, wird gerne ein Politiker aus einer möglichst weit politisch entfernten Partei gebeten das Buch vorzustellen.
Wolfgang Schäubles Buch "Scheitert der Westen?" wurde 2003 vom amtierenden Grünen Außenminister Joschka Fischer laudatiert.
Merkel fungierte als Laudatorin für die Biographie des renitenten FDP-Chefs Rösler.

Erbärmlich inzestuös besetzten die Chefredaktionen ihre Ressorts für’s Religiöse.
Im SPIEGEL gibt es immerhin auch kritische Autoren, wenn es um Papstthemen geht. Lobend erwähnen möchte ich Peter Wensierski. Aber was heißt das schon, wenn immer wieder der hochaggressive Hardcore-Religiot Matthias Matussek seine katholisch-extremistischen Ansichten vertritt?

Fast zehn Jahre schrieb der radikal-konservative Ratzinger-Epigone Alexander Kissler für die Süddeutsche Zeitung über die katholische Kirche (2001-2010), bevor er auf passendere Stellen wechselte. Heute schreibt er unter anderem für das „Vatikan Magazin“ und die katholische „Christ und Welt“-Beilage der ZEIT.

Sein Nachfolger ist Matthias Drobinski, der seit 2010 alle Missbrauchsfälle der RKK journalistisch für die SZ begleitet. Im Vergleich zu Kissler ist er war geradezu neutral, aber dennoch schreibt er stets wohlwollend über den Katholizismus. Drobinskis Dreh- und Angelpunkt ist das Wohl der Kirche, welches es zu stärken gelte.

Es ist einfach langweilig seine Artikel zu lesen, weil man immer schon weiß was kommt.
Zu „Beschneidungsurteil“ vermeldete er, wie nicht anders zu erwarten:

Das Kölner Urteil ist Ausdruck unserer säkularen Gesellschaft. Manchmal aber ist es überhaupt nicht gut, wenn sich Richter über Religionen stellen.

Zu Gute halten muß man der SZ, daß sie in diesem Fall wenigstens eine Gegenmeinung von Markus C. Schulte von Drach veröffentlichte.

Sehr unangenehm fällt die Tagesschau auf, die zu dem Thema den katholischenTheologen Michael Bongardt befragt, welcher - ach wie überraschend - die Religionsfreiheit bedroht sieht.

Die pro-Religions-Crew der ZEIT um Evelyn Finger ist so einseitig katholisch, daß ich sie bereits in einer ganzen Artikel-Serie würdigte.

Die WELT-Gruppe hält sich mit Paul Badde und Andreas Englisch zwei so enthusiastische Papst-Verehrer, wie man sie selbst in der Papst-WG kaum noch einmal findet.

Englisch möchte man instinktiv als erstes zum Drogentest schicken, wenn man ihn in Talkshows vor Benedikt-Begeisterung übersprudeln sieht.

Das ZEIT-Partnerblatt „Tagesspiegel“ aus Berlin hält sich „für’s Religiöse“ Claudia Keller. Ein überzeugte Christin, die ganz offensichtlich nicht gerade zu den gebildeten Kommentatoren gehört.

Sie erklärte, daß nur ein Gläubiger über die nötige moralische Autorität verfüge das Amt auszufüllen. Atheisten dächten nämlich nicht über den Tag hinaus. 
Etwas Dümmeres habe ich schon lange nicht gehört.

Acht der zehn bisherigen Staatsoberhäupter waren Protestanten. Die meisten waren es nicht nur auf dem Papier, sondern engagierten sich intensiv in ihrer Kirche. Gustav Heinemann war Mitglied der Bekennenden Kirche, Richard von Weizsäcker Präsident des Kirchentages, Roman Herzog Synodaler. Heinrich Lübke und Christian Wulff sind die katholischen Ausnahmen.    
 Einen Konfessionslosen gab es noch nie in diesem Amt. Das ist kein Zufall. Der Bundespräsident sollte jemand sein, der über den Tag hinausdenkt und gesellschaftliche Zusammenhänge vor einem Horizont zu deuten vermag, der den Alltag übersteigt.  Wer an Gott glaubt, hat einen solchen Horizont. Er weiß, dass es eine Alternative gibt, dass das Naheliegende nicht immer das Beste ist.

Immerhin - in der Online-Ausgabe erschien einige Tage später ein missbilligender Brief eines Lesers aus Berlin.

„Protestantische Bundespräsidenten –
Ein Mann, viele Worte“ vom 21. Februar

Nur wer an Gott glaubt, kann gesellschaftliche Zusammenhänge vor einem über den Alltag hinausgehenden Horizont deuten – eine im Jahr 2012 wahrhaft bemerkenswerte These! Ungeachtet der Frage, ob Protestanten angesichts zweier katholischer Präsidenten besonders gut für das Amt des Bundespräsidenten geeignet sind, ist die Feststellung, Konfessionslose seien es jedenfalls nicht, schlicht anmaßend.
Gesellschaftlich wichtige Entwicklungen müssen auch in neuerer Zeit gegen den erbitterten Widerstand der christlichen Kirchen erkämpft werden (Frauenwahlrecht 1919, Straffreiheit homosexueller Handlungen 1973, Abtreibung 1974, Lebenspartnerschaftsgesetz 2001, PID 2011).
Noch heute gilt das allgemeine Arbeitsrecht nicht für kirchliche Arbeitgeber. Sie können Mitarbeitern kündigen, weil sie geschieden oder homosexuell sind, selbst dann, wenn die kirchliche Einrichtung vom Staat finanziert wird. Die Abschaffung solcher Sondergesetze scheitert regelmäßig an konfessionsgebundenen Bundestagsabgeordneten. Angesichts dieser Fakten kann ich nicht erkennen, wodurch sich Religiöse in gesellschaftlichen Zusammenhängen besonders weitsichtig gezeigt hätten. So wie Joachim Gauck Thilo Sarrazin Mut für sein Buch attestierte, war auch dieser Kommentar mutig.

Den (meiner Meinung nach lausigen) Tagesspiegel-Meinungsartikel zum aktuellen Thema „Beschneidung“ verfasste Malte Lehming.
Heute durfte Solon Solomon nachlegen, der ernsthaft angesichts dieses Urteils den Satz fallen läßt "so wurde der Faschismus geboren."

Religionsfreundin Claudia Keller durfte Bericht erstatten. 
Die Gelegenheit nutzte sie, um durch die Hintertür ihre pro-religiösen Freunde als anscheinend neutrale „Staatsrechtler“ einzuführen.
Ein Artikel, der sicher den meisten Lesern nicht weiter auffallen wird. Überprüft man ihre Informationen, wird aber Kellers Einseitigkeit sofort deutlich.
Sie zitiert in dem Artikel „Verletzte Gefühle“ den angeblichen Experten Heinig.

 Der Göttinger Staatskirchenrechtler Hans Michael Heinig hält das Urteil „für rechtlich und politisch verfehlt“. Dass der Eingriff den Tatbestand der Körperverletzung erfülle, sei eindeutig. Aber da eine Gefährdung des Kindeswohls überaus zweifelhaft sei, müsse man den Eltern die Entscheidungsfreiheit lassen. Vor allem aber fürchtet Heinig einen großen gesellschaftspolitischen Schaden. Das Urteil werde weltweit rezipiert, und viele Juden und Muslime seien verunsichert. Heinig fürchtet, diese werden zur Geburt ihrer Kinder ins Ausland fahren und sagen: „In Deutschland kann man sein Judentum, sein Muslimsein ja nicht leben.“
(Nicht daß ich der Sippenhaft das Wort rede, aber Hans Michael Heinig ist der Ehemann der Kirchenrätin und Kulturbeauftragten der EKD, Petra Bahr, für die  „Salafisten, Atheisten und Co“ irgendwie alles das gleiche sind.

Wie Skydaddy mustergültig ausführt, ist Frau Bahr eine echte Demagogin, die es mit der Wahrheit zumindest nicht sehr genau nimmt.)
Dazu liegt mir eine Entgegnung eines Berliner Rechtsanwaltes vor, die ich vollständig zitieren möchte:


zum Artikel "Verletzte Gefühle" von Claudia Keller und Jost Müller-Neuhof im Tagesspiegel vom 28. Juni 2012:

Richtig herausgearbeitet wird der neuralgische Punkt der sich an das Urteil des Kölner Landgerichts anschließenden Diskussion: "Wie weit darf der Staat in die Religionsfreiheit eingreifen?" Schade nur, daß die Autoren quasi als entscheidende Meinung, die zur Klärung dieser Frage aufgerufen wäre, allein den Staatskirchenrechtler Hans Michael Heinig zitieren. Zum einen handelt es sich bei ihm um einen eng mit der evangelischen Kirche verbundenen Wissenschaftler, sein Standpunkt ist daher vorhersehbar religionsfreundlich. Zum anderen begründet er die Entscheidungsfreiheit der Eltern für die Beschneidung von Kindern und Säuglingen damit, daß "eine Gefährdung des Kindeswohls überaus zweifelhaft sei."

Allein: Darauf kommt es nicht an! Wie Heinig selbst einräumt, besteht an einer tatbestandlichen gefährlichen Körperverletzung durch den Eingriff der Beschneidung kein Zweifel. Nach einhelliger Meinung in der Rechtsprechung und juristischen Literatur kann ein solcher Eingriff nur gerechtfertigt sein, wenn er zum Wohl des Kindes medizinisch indiziert ist. Nicht Zweifel an der Gefährdung des Kindeswohl, sondern ausschließlich die Notwendigkeit des medizinischen Eingriffs zum Wohl des Kindes schützt vor Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung. Auch Heinig behauptet aber nicht, die Beschneidung sei zum Wohl des Kindes notwendig. Für eine Abwägung zwischen der körperlichen Integrität des Kindes und der Religionsfreiheit der Eltern bleibt hier ersichtlich kein Raum. Selbstverständlich obliegt es dem Staat im Rahmen der ihn treffenden Schutzpflicht für seine Bürger, Kinder und erst recht Säuglinge vor lediglich religiös begründeten Körperverletzungen durch ihre eigenen Eltern zu bewahren. Das Urteil aus Köln bedeutet einen lange überfälligen Fortschritt der gesellschaftlichen Entwicklung in Deutschland, es bleibt zu hoffen, daß die Entscheidung alsbald höchstrichterlich bestätigt wird.

Bedauerlich ist, daß der Tagesspiegel bei gesellschaftlich so wichtigen und polarisierenden Diskussionen lediglich auf Experten aus dem kirchennahen Spektrum zurückgreift und nicht wenigstens gleichberechtigt auch einen religionskritischen Wissenschaftler zu Wort kommen läßt. Für den nur durchschnittlich interessierten Leser muß sich der Eindruck ergeben, Heinig habe die Haltung der deutschen Rechtswissenschaft wiedergegeben. Dies ist jedoch wie gezeigt ein Trugschluß. Vom Tagesspiegel erwarte ich insbesondere vor dem Hintergrund seines Mottos "rerum cognoscere causas", daß ich unvoreingenommen und objektiv über Tatsachen informiert werde. Eine Ausnahme gilt bei ausdrücklich als "Meinung" gekennzeichneten Beträgen. Der Artikel "Verletzte Gefühle" war nicht als Meinung gekennzeichnet und läßt daher die notwendige Objektivität vermissen.


off the record:

Ich bin es leid, bei jedem auch nur ansatzweise religionspolitische Themen berührenden Artikel ausschließlich mit Ihrer Autorin Claudia Keller konfrontiert zu werden! Sie ist bekanntlich eine gläubige Katholikin und damit per definitionem zu Objektivität gerade in diesem Bereich nicht in der Lage, sonst könnte sie keine "gute Katholikin" sein. Es ist mit der Sicherheit eines Uhrwerks vorhersagbar, daß sie in jedem einzelnen ihrer Artikel - schön verpackt zwar, so daß es nicht jedem gleich auffällt - die offizielle Meinung der Deutschen Bischofskonferenz zur Kenntnis bringt.

Es wird beantragt:
Die Mitarbeiterin Claudia Keller wird mit sofortiger Wirkung von ihren Pflichten beim Tagesspiegel entbunden und durch einen religionspolitisch neutralen Kollegen ersetzt.

Hilfsweise:
Jedem von der Mitarbeiterin Claudia Keller verfaßten Artikel wird zur Wahrung der Objektivität auf derselben Seite ein Artikel von gleicher Länge, in gleicher Aufmachung und Schrifttype von einem explizit religionskritischen Autoren gegenüber gestellt. Der Unterzeichner erklärt sich zur Übernahme dieser Aufgabe gern bereit.

Höchst hilfsweise:
Jedem von der Mitarbeiterin Claudia Keller verfaßten Artikel wird ein Warnhinweis vorangestellt. Insoweit wird folgender Text für ausreichend, jedoch auch notwendig gehalten: "Die Autorin ist gläubige Katholikin. Die Redaktion des Tagesspiegel übernimmt keine Gewähr für Objektivität."

Hinweis: Der "off-the-record"-Teil ist Ausdruck meiner jetzt bereits mehrere Jahre anhaltenden Frustration darüber, daß ich in "meiner" Tageszeitung in einer ganz überwiegend atheistischen Stadt zu jedem religionspolitischen Thema nur die Meinung von Frau Keller finde, des Mitglieds einer - jedenfalls in Berlin und Brandenburg - religiösen Splittergruppe.

Donnerstag, 28. Juni 2012

Underneath the radar….




Fußball. 
Draußen ist es irgendwie verdächtig ruhig. Sollte ich das Glück haben, daß Italien „Jogis Jungs“ im Halbfinale raus kickt und dann endlich wieder Schluß ist mit Grölen, Böllern und Autokorsi?
Das gefiele den allermeisten Deutschen natürlich nicht und ganz besonders eine wäre bitter enttäuscht. Nämlich Angela Merkel. 

Keine Zeit eignet sich so gut dazu dummerhafte Politik zu betreiben, wie eine Fußball-EM oder WM.
Im Schatten der sportlichen Ereignisse kann man so einiges am Volk vorbei mogeln, das unter normalen Umständen auf sehr viel mehr Widerstand stieße.

Es könnte auch mehr ins Augen fallen, daß der Kanzlerin im verflixten siebten Jahr (und dabei waren Jahr fünf und sechs schon extrem verflixt!) rein gar nichts gelingen will.

Sie hat mittlerweile so gut wie alle Verbündeten in der EU verloren und gilt weltweit als Haupthindernis auf dem Weg zur Beendigung der Finanzkrise in Europa. 
Auf EU-Gipfeln fallen Abstimmungsergebnisse inzwischen 1:26 gegen Deutschland aus.
Allen Ernstes wollte Merkel in dieser konfrontativen Lage, in der alle nur mit dem Kopf schütteln angesichts der deutschen Politik, ihren Totalausfall auf dem Finanzministerstuhl zum Sprecher der Euro-Gruppe machen. 
„Nein Danke“ war dazu heute die einhellige Antwort der anderen Regierungschefs.

Die Agentur Reuters meldete unter Berufung auf Insider, dass Juncker vorerst Chef der Euro-Gruppe bleibt. Darauf hätten sich die Staats- und Regierungschefs der Euro-Länder am Rande des EU-Gipfels verständigt.  Als Euro-Gruppenchef spricht Juncker für die Finanzminister der 17 Euro-Länder.

Was Angie anrichtet, bzw wozu ihre Sturheit führen könnte, pfeifen inzwischen die Spatzen von den Dächern. Merkels Kollegen greifen inzwischen zu extrem drastischer Sprache. Zur HÖLLE könne der Euro bald fahren.

Italiens Ministerpräsident Mario Monti warnte nun vor einer möglichen Katastrophe für die EU, sollten die Länder keine gemeinsame Linie finden.
Wenn die Italiener entmutigt würden - sprich: falls es keine Hilfssignale aus Deutschland gebe -, könnte dies "politische Kräfte" freisetzen, die die europäische Integration und den Euro "zur Hölle fahren lassen", sagte Monti bei seiner Ankunft in Brüssel am Mittwochabend. Italien habe bereits große Opfer gebracht und die Schulden unter Kontrolle bekommen. Mit anderen Worten: Nun seien die Geberländer wie Deutschland am Zug.
Wie groß die Not in den südeuropäischen Ländern ist, wurde am Mittwoch erneut deutlich. Die Renditen für italienische Staatsanleihen stiegen auf den höchsten Wert seit Dezember, damit drohen dem Land immer höhere Kosten für den Schuldendienst.

Man muß nur in einfache Boulevardblättchen wie die Mopo gucken, um sich die drohenden höllischen Zustände vorstellen zu können.

Angela Merkel hat sich so deutlich festgelegt wie noch nie: „Solange ich lebe“, werde es keine Vergemeinschaftung von Schulden in Europa geben, erklärte sie kürzlich.
Tatsächlich haftet Deutschland über die Europäische Zentralbank bereits heute für Schulden anderer Euro-Länder in Höhe von 100 Milliarden Euro – „obwohl Frau Merkel sichtbar noch lebt“, wie Jürgen Trittin (Grüne) süffisant feststellt.
Ohne diese Vergemeinschaftung würde die Euro-Zone wohl zerbrechen, sind sich Experten sicher. […]
Übrig bliebe ein „Rest-Euro“ mit Deutschland und kleineren Ländern wie Österreich, den Niederlanden oder Finnland. […]
Das Bundesfinanzministerium hat das Euro-Aus durchgerechnet. Ergebnis: Das „Wirtschaftswachstum“ in Deutschland betrüge im ersten Jahr minus zehn Prozent. Zudem würde die Arbeitslosigkeit auf fünf Millionen hochschnellen (aktuell drei Millionen). […]
Experten beziffern die Gesamtkosten für Deutschland bei einem Euro-Aus auf ein bis zwei Billionen Euro – etwa das Sechsfache des Bundeshaushalts.
[…] Über den Umstellungskurs könnten Sparer im schlimmsten Fall teilweise enteignet werden. […]
Das Bundesfinanzministerium befürchtet, dass mit dem Euro auch andere Errungenschaften untergehen könnten. Zum Beispiel der Binnenmarkt oder die Reisefreiheit. Zudem könnte die zu erwartende massive Wirtschaftskrise auch radikalen politischen Kräften in Deutschland Auftrieb geben.

Macht ja nichts.

Da ist es schon beruhigend, wenn der Bundestag „nur“ über total schwachsinnige Dinge, wie die Antibildungsprämie der Bundesregierung diskutiert.

Zu Recht ist das Betreuungsgeld heftig umstritten. Denn es ist eine falsche Weichenstellung, die auf Jahre die Chancen von Kindern und Frauen verschlechtert. Es ist ein Hemmnis für gute Bildung, es ist ein Stolperstein für Integration, es ist eine Falle für Frauen und es ist noch dazu eine Sackgasse für Fachkräfte.
Weit mehr als zwei Drittel aller Deutschen lehnt das Betreuungsgeld ab, 64 Prozent der CDU-Anhänger ebenfalls. Die Menschen wissen: Das Betreuungsgeld ist nichts anderes als eine Stillhalteprämie für Horst Seehofer. Auch deshalb ist die Ablehnung so überwältigend.

Anders als bei der geplatzten ersten Lesung traf diesmal sogar die Bundesfamilienministerin Schröder im Bundestag ein und ging Fragen nicht aus dem Weg. 
Irgendwie tapfer. Normalerweise tauchen Merkel-Minister bei unangenehmen Dingen einfach ab und werden nicht mehr gesehen.
Allerdings kann man mit Ehrlichkeit und Ratio der Herdprämie nichts Positives abgewinnen.
 Aber Kristina Schröder hat sich längst von den argumentativen Zwängen der Ehrlichkeit befreit.

Ministerin Schröder erneut beim Lügen erwischt.
"Selten hat eine Bundesregierung so dreist gelogen wie Schwarz-Gelb beim Elterngeld. Nicht zwei Drittel, wie Kristina Schröder behauptet, sondern lediglich 15 Prozent der Eltern beziehen zumindest zeitweise gemeinsam Elterngeld. Die neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen, dass die alten Probleme ungemindert fortbestehen", erklärt der familienpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Jörn Wunderlich, zu den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum Elterngeld und zu deren Kommentierung durch Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU). Wunderlich weiter:
"Entgegen den Darstellungen der Ministerin ist es für Paare weiterhin äußert unattraktiv, gemeinsam Elterngeld zu beziehen. Gerade einmal ein Promille aller Eltern bezog über den gesamten Zeitraum gemeinsam Elterngeld. In 99,9 Prozent der Fälle waren Elterngeldbezug und Erziehungsarbeit weiterhin ungleich verteilt. Nach Ansicht der Bundesregierung ist dies jedoch offenbar kein Problem. Unseren Antrag, den gemeinsamen Elterngeldbezug attraktiver zu machen, hat die Koalition vor zwei Wochen abgelehnt."
(PM der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag 27.06.2012, Jörn Wunderlich)

Mittwoch, 27. Juni 2012

Der Feind meines Feindes….




Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Pressefreiheit, Rechtsstaat, Frauenemanzipation, Folterverbot, Abschaffung der Sklaverei, Abschaffung der Todesstrafe, Freiheit der Kunst, Abschaffung der Prügelstrafe, Tierrechte, Ächtung von Antisemitismus, Schwulenrechte, Abschaffung des Verbots gemischtrassiger Ehen, Abschaffung des Verbots gemischtkonfessioneller Ehen, Verbot von Vergewaltigungen in der Ehe, etc pp - all das mußte gegen den erbitterten Widerstand der Kirchen erkämpft werden.

Die Kirchen waren dagegen und verschwendeten damit sinnlos über Dekaden ihre Kraft.


Matthäus 10,37: Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.

Jeremia 17,5: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verlässt und hält Fleisch für seinen Arm und weicht mit seinem Herzen vom Herrn.

1Mose 17,1: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm.

Wer es also ernst meint mit der Menschenwürde, der sollte dringend die Finger von der Bibel lassen – alle modernen Menschenrechte wurden GEGEN den erbitterten Widerstand der Kirche und gegen die Bibel erkämpft.
Die reizenden Christen stemmten sich immer am längsten gegen die Abschaffung der Sklaverei, gegen die Leibeigenschaft, gegen das Frauenwahlrecht. Etc.

Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn.
(Jesus, MT 10,24)

Die Sklaverei ist ein Gottesgeschenk.
(Kirchenlehrer Ambrosius) 

Die Sklaven sollen zur Ehre Gottes noch eifriger Sklavendienste tun, damit sie herrlichere Freiheit von Gott erlangen.
(Bischof Ignatius)

Die Sklaven sollen ihren Freikauf nicht aus der gemeinsamen christlichen Kasse fordern; sie sollen sich nicht aufblähen, sondern zur Ehre Gottes noch eifriger Sklavendienste tun, damit sie herrlichere Freiheit von Gott erlange.
(Bischof Ignatius)

Glücklicherweise hat sich der kirchliche Widerstand gegen Bürgerrechte meistens als Mißerfolg erwiesen, weswegen Seth Macfarlane es als Zeitverschwendung betrachtet auf Seiten der Kirche zu stehen:

It is a huge waste of time; if you look back in history every civil rights-movement; the blacks or woman, they always lose. Anyone who tries to fight the advance on any particular minority-group is going to lose - whether it is now, whether it is 20 years from now.
They are wasting their time.

Immer wenn Religionen mal wieder ein Stückchen ihrer menschenrechtsverletzenden Methoden und Lehren aufgeben sollen, blasen sie zum letzten Gefecht und weigern sich mit Händen und Füßen dagegen den rechtsstaatlichen Regeln zu folgen.

So ein Beispiel erleben wir just anhand des ziemlich sensationellen sogenannten „Beschneidungsurteils“ des Kölner Landgerichtes.
 Möglicherweise erleben wir gerade den Anfang vom Ende der Penisschneiderei bei Juden und Moslems in Deutschland.
Das Urteil und dessen Bedeutung wurden bereits von Skydaddy auf „hpd“ gebührend beschrieben, so daß ich die Argumente nicht alle wiederholen muß.

Ein interessanter Aspekt scheint mir zu sein, daß das Ernstnehmen der Menschenrechte und des Grundgesetzes von allen Religionen gleichermaßen als Bedrohung empfunden wird.
 Hysterisch schließen die Abrahamiten die Reihen und hacken gemeinsam auf den deutschen Rechtsstaat ein.

Wir sprechen hier von Gruppierungen, die sich bei anderer Gelegenheit nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln gönnen. 
In Nordirland gehen 95% (!) aller Kinder auf konfessionsreine Schulen - so sehr hassen sich dort im Jahr 2012 noch Protestanten und Katholiken.

Aber daß Türken nicht mehr ihren Babies am Penis rumschneiden sollen, eint sie schlagartig.

Es sei jedoch nicht erwiesen, dass die Beschneidung dem Wohl des Kindes schade, sagte [der Vorsitzender der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum Heinrich] Mussinghoff: "Es ist auch nicht einsichtig, weshalb die Beschneidung dem Interesse des Kindes zuwiderlaufen soll, später selbst über seine Religionszugehörigkeit zu entscheiden."

Unfreiwillig zeigt der Katholikenfunktionär hier wie sehr sein Denken religiotisch bestimmt ist.
Er kann die Dinge gar nicht neutral sehen und bleibt seinem eingeschränkten Kontext verhaftet. 

Als Amerikaner kenne ich mehrere Männer, die überhaupt nicht religiös sind, aber sich einfach darüber ärgern beschnitten zu sein, weil sie es nicht entscheiden konnten.

Die Vorhaut ist doch nicht nur eine Frage der religiösen Konversion!

Zirkumzision ist ein emotional aufgeladenes Thema, das ich hier nicht diskutieren will.
 Fest steht aber, daß die früher vorgebrachten medizinischen Vorteile (Schutz vor Masturbation, Hygiene,..) allesamt haltlos sind. Dennoch KANN man es machen lassen, weil man es schön findet. Oder sexuell vorteilhaft. Oder um seine Zugehörigkeit zu einer Gruppe auszudrücken. Es mag noch mehr Gründe geben. 
Sicher ist aber eins: Es ist nicht rückgängig zu machen. 
 Ich spreche hier also nicht pro oder contra Beschneidung, sondern meine lediglich, das sollte man gefälligst selbst entscheiden dürfen.

Damit bin ich offenbar im Einklang mit dem deutschen Gesetz und die Religiösen sind es nicht.
Daß ein einzelner Mensch vielleicht seine Vorhaut gerne behalten möchte, geht in den Kopf eines Religioten gar nicht rein.

In der Süddeutschen Zeitung erschien heute ein Aufsatz von Eberhard Schockenhoff (katholischer Priester und Professor für Moraltheologie) über die Unmöglichkeit der Wiederzulassung Wiederverheirateter zur Kommunion.

Bester Satz für mich:

"Auch darf das Scheitern eines gemeinsamen Lebensentwurfs nicht als nahezu zwangsläufige Folge zu hoher moralischer Ideale dargestellt werden, als sei die Forderung ehelicher Treue unerfüllbar. Was geschehen ist, der Bruch der ersten Ehe und die Untreue gegenüber dem Partner, hätte niemals geschehen dürfen."

Die Moraltheologen denken mal wieder nur mit dem Schwanz und nur an Sex!
Als ob Ehen lediglich an UNTREUE "scheitern" könnten!

Daß man und frau sich auseinanderlebt kann 1000 andere Gründe haben und außerdem muß eine Ehe, die vielleicht 10, 20 oder 30 Jahre gedauert hat doch keineswegs "gescheitert" sein, nur weil man sich am Ende trennt!

Auch Moraltheologie-Professoren sind eben Religioten und somit geistig beschränkt.

Man muß die Jugend davor schützen solchen Sekten irreversibel in die Hände zu fallen.

 Man sollte es halten wie die Amish: Erwachsenentaufe. 
Das bedeutet für die Juden und Moslems „Erwachsenenbeschneidung.“
Es ist doch vollkommen in Ordnung, wenn ein rechtlich gesehen mündiger Mensch mit seinem Penis anstellt was immer er will.
Man darf ihm die Möglichkeit aber nicht nehmen, indem man aufgrund uralter Bräuche vollendete Tatsachen schafft.

Uralte Bräuche sind aber eben keine guten Argumente, Herr Graumann!

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann:
„Diese Rechtssprechung ist ein unerhörter und unsensibler Akt. Die Beschneidung von neugeborenen Jungen ist fester Bestandteil der jüdischen Religion und wird seit Jahrtausenden weltweit praktiziert. In jedem Land der Welt wird dieses religiöse Recht respektiert.“
(PM 26.06.12)

"Die Witwenverbrennung ist fester Bestandteil der Hindu-Religion und wird seit Jahrtausenden weltweit praktiziert.“

„Diese Rechtsprechung ist ein unerhörter und unsensibler Akt. Das Opfern von Jungfrauen ist fester Bestandteil der aztekischen Religion und wird seit Jahrtausenden in Mexiko praktiziert."

"Die Gottesurteile durch Ertränken waren feste Bestandteile der christlichen Religion und wurden Jahrhunderte europaweit praktiziert."

"Die Lex Prima Noctis war fester Bestandteil der christlichen Religion und wurden Jahrhunderte europaweit praktiziert."

Auch wenn es den organisierten Religioten so gar nicht gefällt: Sie können in der heutigen Welt immer weniger ihre menschenrechtswidrigen Praktiken durchführen.

Wir haben mittlerweise Rechtsstaaten entwickelt und da bleibt nun mal immer weniger Platz für altertümliche Foltermethoden.

Das ist zwar bedauerlich für die Religionsführer aber umso besser für die Menschen.

Dienstag, 26. Juni 2012

Schaffe, schaffe, Scheiße baue!




Im föderalen Deutschland gibt es vier Mega-Bundesländer, die über sechsfaches Stimmgewicht im Bundesrat verfügen.

Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfahlen und Niedersachsen.
Als Merkel und Westerwelle 2009 die Bundesregierung bildeten, stellte die Union alle vier Megaministerpräsidenten. Sie brachten allein schon satte 24 Stimmen im Bundesrat zusammen. 
Mit tatkräftiger Unterstützung der Wildsäue und Gurkentruppen in Berlin (Eigenbeschreibung der Koalitionsparteien) sind schon 12 der 24 Stimmen an die Opposition gefallen.
NRW und BW werden inzwischen Rot/Grün regiert.
Nur die Bayerischen Wähler scheinen vernunftresistent genug zu sein, um mehrheitlich den Politamokläufer und Hobbypsychopath Vollhorst Seehofer zu favorisieren.

Man betrachtet üblicherweise den politischen Wechsel als gutes Zeichen, als Beleg für das Funktionieren der Demokratie. Keine Regierung darf sich so in der Macht verkrallen, daß sie sich nicht mehr abwählen lässt.
In anderen Ländern ist es ganz üblich, daß ein abgewählter Regierungschef in die Opposition geht und einige Zeit später wieder ins Amt gewählt wird. Norwegen und Israel sind Beispiele.

In Deutschland ist das unüblich. Hier ist das Obrigkeitsdenken noch so verankert, daß ein Bundeskanzler nicht als politisch aktiver „Ex-Kanzler“ denkbar ist. Sie scheiden aus der Politik aus und müssen fortan als „Ausscheidung“ ihr Dasein fristen.
Auch auf Länderebene gibt es nur ganz vereinzelt diese Comebacks - Eberhard Diepgen und Bernhard Vogel fallen mir ein.

Ein neues Phänomen der letzten CDU-Machtverluste ist die Tiefe der Abstürze. 
Mit den Länderregierungschefs Ahlhaus (*1969) und Mappus (*1966) sackten 2011 zwei Pykniker im besten Politikeralter in so tiefe Löcher, daß sie nur noch endgelagert werden können. 

Beide haben gewaltigen Ärger mit der Staatsanwaltschaft und werden von ihren eigenen Parteien nur noch mit der Kneifzange angefasst.
Schon Wulff (*1959), KT von und zu Guttenberg (*1971) und Norbert Röttgen (*1965) hatten verbrannte Erde hinterlassen, so daß man niemanden die Nachfolge wünschen mochte. 
Aber Mappus hat nicht nur eine etwas peinliche Affäre zu verantworten, sondern DEN Machtverlust in DEM CDU-Land schlechthin verursacht. 
Dabei demonstrierte er ausgerechnet in dem Land des Unternehmertums und der Vollbeschäftigung, in dem sich einer seiner Vorgänger als „das Cleverle“ bezeichnen ließ, die völlige ökonomische Ahnungslosigkeit der CDU-Landesregierung und zettelte auf Steuerzahlerkosten ein Milliardendesaster an.

Illegal natürlich - aber das ist ja Ehrendsache bei CDU-Hinterzimmerdeals.

Es ist ein tiefer Fall, den der ehemalige Ministerpräsident Baden-Württembergs erlebt. CDU-Mann Stefan Mappus wurde verstoßen von den Wählern, von seiner Partei und einem neuen Arbeitgeber. Nun hat auch der Rechnungshof des Landes das Vorgehen der früheren Landesregierung unter dem Christdemokraten beim Abschluss des EnBW-Deals scharf gerügt. […] Die Prüfung des Geschäfts von Ende 2010 ergab, "dass das Verfahren im Vorfeld des Vertragsabschlusses in wesentlichen Teilen nicht den Anforderungen genügt, die aus der Landesverfassung und der Landeshaushaltsordnung folgen". Auch bei der Ausgestaltung des Aktienkaufvertrags sei es nicht in ausreichendem Maße gelungen, "Regelungen zu vermeiden, die für das Land wirtschaftlich nachteilig sind".

Eingefädelt wurde der Deal (am Landtag vorbei) offenbar in Wahrheit von Mappus' Trauzeugen Dirk Notheis, der den CDU-Regierungschef wie eine Marionette benutzte, um sich die Taschen aus der Landeskasse zu füllen.

 Auch der CDU-Finanzminister Stächle dilettierte in sagenhaftem Ausmaß und nickte einfach die Milliardenausgaben ab, ohne den Vorgang auch nur zu prüfen.

Derzeit prüft ein Untersuchungsausschuss des Landtags den fünf Milliarden Euro schweren EnBW-Deal, bei dem Notheis seinen CDU-Freund Mappus beraten hat. Es geht um die Frage, ob das Land zu viel bezahlt hat. Der Staatsgerichtshof des Landes hat den ohne Mitwirkung des Parlaments von Mappus und Notheis eingefädelten Kauf der Anteile vom französischen Energiekonzern EdF als Verfassungsbruch beurteilt.  Um den Deal einzufädeln, verschickte Notheis per E-Mail Anweisungen an Mappus. Die Nachrichten lassen den damaligen Ministerpräsidenten Baden-Württembergs als Marionette erscheinen, die beim EnBW-Kauf von einem Investmentbanker gesteuert war. Notheis bezeichnete Merkel in den E-Mails als "Mutti", und Mappus' Einfluss auf die Kanzlerin der Bundesrepublik so: Weil der Baden-Württemberger drei von zehn Delegierten auf einem CDU-Bundesparteitag stelle, "kann er Angela mit seinen Truppen töten".

So geht es zu, wenn CDU’ler aus dem Landesverband Schäuble und Schavans freie Hand haben. Mit Geld können die Konservativen einfach nicht.

Unfassbare Geld-Massen nimmt CDU-Finanzminister derzeit auf und erhöht den deutschen Schuldenberg auf astronomische Zahlen.

Deutschland muss wegen der Hilfen in der Schuldenkrise mehr Geld aufnehmen als bisher geplant. Die Deutsche Finanzagentur wird im dritten Quartal des Jahres nach eigenen Angaben zusätzlich Kredite in Höhe von drei Milliarden Euro aufnehmen. Die Finanzagentur, die für die Kreditaufnahme und das Schuldenmanagement des Bundes zuständig ist, gibt demnach im dritten Quartal Schuldpapiere in einer Gesamthöhe von 71 Milliarden Euro aus. Insgesamt will sich der Bund in diesem Jahr 255 Milliarden Euro am Kapitalmarkt leihen. Mehr als die Hälfte davon sammelte die Finanzagentur im ersten Halbjahr ein: 35 Auktionen brachten insgesamt 136,5 Milliarden Euro in die Staatskasse. Sie waren durchschnittlich 1,7-fach überzeichnet.

Man fragt sich schon woher Merkel und ihre CDU die Chuzpe nehmen in Europa umher zu laufen und Ländern, die so pleite sind, daß sogar schwer chronisch Kranke keine Medikamente mehr bekommen, mit erhobenen Fingern zu diktieren, sie dürften kein Geld leihen!

Sie sollte sich lieber an die eigene Nase fassen und mal mit ihrem CDU-Spitzenpersonal in Stuttgart sprechen.

Der [EnBW-Deal] ist - ob durch eigene Verfehlung der Betroffenen oder nicht - zur Katastrophe geworden: für Mappus, für seinen Nachfolger Winfried Kretschmann, für Baden-Württemberg, für den Berufsstand der Investmentbanker, für die EnBW. Und ein wenig auch für die politische Kultur der ganzen Republik.
Die fortschreitende Aufklärung des EnBW-Deals erhellt ein Schattenreich, in dem sich ein mächtiger Volksvertreter von einem augenscheinlich noch viel mächtigeren Geschäftsmann willig fernsteuern ließ - zum politischen und finanziellen Wohl der Beteiligten, und allerhöchstens nebenbei zum Wohl der Bürger. Wenn Politikverdrossene je ein schlagendes Beispiel suchten für die Pflichtvergessenheit und Machtversessenheit von Eliten: Mappus und sein Kumpel, Parteifreund und Bankberater Dirk Notheis haben es ihnen frei Haus geliefert.
Die beiden haben fünf Milliarden Euro, ein Siebtel des Landeshaushalts, zu ihrem Spielgeld gemacht. Selbst die Bundeskanzlerin, die Notheis in seinen Mails "Mutti" nennt oder - wenn er mal höflich sein will - "Angela", war nur eine Figur in diesem Spiel. […]
Stefan Mappus ist bereits hart bestraft worden, er wurde verstoßen von den Wählern, von seiner Partei und einem neuen Arbeitgeber. Er ist so tief gefallen, wie ein Politiker nur fallen kann. Und es wäre zumindest niemand bass erstaunt, wenn die Staatsanwaltschaft doch noch einen Anfangsverdacht auf treuwidriges Handeln erkennen würde.
 (Roman Deininger 26.06.2012)

Montag, 25. Juni 2012

Guter Mann!


Das ist natürlich schön blöd für J.R.

In 60 Jahren hat er sich an die Spitze einer Organisation aus über einer Milliarde Menschen geschoben und dabei stets die Methoden „Mauscheln, Vertuschen, Verheimlichen, Lügen, Drohen, Verdrehen, Zurechtbiegen und Klüngeln“ verwendet.
Dialektik reicht nicht, um Kardinal zu werden.
 Da muß man schon Rabulistik beherrschen. 

Und schlecht sind sie ja nicht darin, die lustigen Geronten in den bunten Kleidern.
 Sie schaffen es immer wieder über Jahrhunderte an Uralt-Vorstellungen festzuhalten, die längst eindeutig wissenschaftlich widerlegt sind.
Man braucht schon eine ordentliche Portion Chuzpe, um am Geozentrismus festzuhalten, wenn längst alle Welt weiß, daß sich die Erde um die Sonne dreht und nicht umgekehrt.
Oder eben Doofheit, so wie die Hälfte der US-Amerikaner, die an Creationismus glauben.
Daß also Gott die Welt in einer Woche erschaffen habe und zwar vor 6000 Jahren. Obwohl jeder von der Existenz von Dinosauriern gehört hat, die vor hundert Millionen Jahren auf den Planeten umher stampften.

Im kleinen vatikanischen Kosmos, der sich nicht mit Ratio und Logik plagen muß, gibt es glücklicherweise viele, viele sehr dicke Teppiche. Unter die kann man so ziemlich alles drunter kehren.

Und nun das:
Fromme Menschen aus dem Vatikan fangen auf einmal an die Teppiche zu lüpfen, als sei es ihre Soutane im Darkroom.
Und da kommt so allerlei zum Vorschein, das man zwar erwartet hatte, das aber nie tatsächlich gesehen wurde.
Der Papst ist so präfinal, daß hinter den Kulissen die Kardinäle schon wie die Kesselflicker streiten, um sich in gute Positionen für die Nachfolge zu bringen.

Zu früheren, frommeren Zeiten gab es effektivere Methoden sich zum Papst wählen zu lassen. 
Borgias und Medicis haben andere Kardinäle entweder gekauft oder abgemurxt.
Sich gegenseitig abzumurxen ist vermutlich nie richtig aus der Mode gekommen. 
Man denke nur an Roberto Calvi, Direktor der Mailänder Banco Ambrosiano, oder Gottes Banker Michele Sindona
David A. Yallop legt in seinem Buch “in Gottes Namen” sogar sehr sehr einleuchtenden Indizien dafür vor, daß auch Albino Luciani (= Papst Johannes Paul I.) nach 33 Tagen im Vatikan vergiftet wurde, weil er im Begriff war die IOR-Machenschaften aufzudecken.

Hinter der prächtigen Fassade des Petersdoms herrschen Hauen und Stechen.
 Nur zugegeben wird es nicht. Der zweitmächtigste Mann des Vatikans, der hochumstrittene und meistgehasste Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone lügt, daß sich die Balken biegen.

Für den Vatikan ist klar, wo der Feind steht. »Viele Journalisten gefallen sich darin, Dan Brown zu spielen. Sie erfinden fortgesetzt Märchen und wärmen alte Geschichten auf«, sagte Tarcisio Bertone in Rom. Wenn der Kardinalstaatssekretär Ber tone, der Regierungschef des Heiligen Stuhls, im Interview mit seiner hauseigenen Wochenzeitung Famiglia Cristiana solche Worte spricht, dann gibt er der Öffentlichkeit zu verstehen: Die Verantwortlichen für die Krise im kleinsten, aber vielleicht einflussreichsten Staat der Welt, dessen Glaubensgrundsätzen Milliarden von Menschen anhängen, sind die Leute von der Presse. Kritikabwehr ist ein Reflex, der sich im Vatikan automatisch einstellt, wenn jemand versucht, das System der Geheimhaltung zu kritisieren. Die Kritiker werden verteufelt, und man selber inszeniert sich als verfolgte Unschuld. Der apokalyptische Ton, in dem der Vatikan sich verteidigt, soll Kritiker einschüchtern und weitere Kritik ersticken. Deshalb hat Bertone auch verkündet, dass es »einen Willen zur Spaltung« der Kirche gebe, »der vom Bösen kommt«, also vom Erzfeind, vom Beelzebub, vom Teufel. Die katholische Kirche selber sei vollkommen einig, behauptet Bertone, und es gebe in ihrem Inneren keine Spaltungen, weder zwischen dem Papst und seinen Mitarbeitern noch unter den Kardinälen. »Wir erleben stattdessen den wiederholten und hart näcki gen Versuch, Zwietracht zwischen dem Heiligen Vater und seinen Mitarbeitern zu säen. Und das hat an sich etwas Böses.«
(Marco Ansaldo, DIE ZEIT, 21.06.12)

Blöd natürlich auch, daß Bertone zwar viel behaupten kann, man ihm aber ohnehin nichts mehr glaubt. Die Pressearbeit des heiligen Stuhls ist so grottig, daß Ratzi nun neben seinem hoffnungslos überforderten Sprecher Lombardi einen Kommunikationsdirektor bestimmt hat, der als professioneller Lügner die Ansichten des Vatikans verbreiten soll.

 Gesucht war also ein Mann, der a) katholisch ist, b) einem erzkonservativen und rückwärtsgewandten Orden angehört, c) viel Erfahrung mit der internationalen Presse gesammelt hat und d) die Methoden eines Mediums kennt, das geradezu pathologisch vor der Wahrheit zurück schreckt und die abstrusesten Lügengeschichten verbreitet.

Und HEUREKA - diesen Mann gibt es.
Es ist der amerikanische Opus Dei-Journalist Greg Burke, der vorher für den Teebeutler-Sender FOX NEWS (= Fixed Noise) arbeitete.

Der 52-jährige Burke ist jedenfalls Informationsprofi. Seit mehr als 20 Jahren berichtet er aus Rom und ist ein versierter Vatikanspezialist. Ein Jahrzehnt lang hat er für das renommierte Time Magazine gearbeitet und zuletzt für den rechtskonservativen US-Sender Fox News. Burke sagte der Süddeutschen Zeitung am Sonntag, er sei so nervös und aufgeregt wie er es 2006 war, als er über den Krieg aus dem Libanon berichtete. Seine Arbeit werde sich mehr hinter den Kulissen abspielen. Er werde zwar mit der Presse reden können, aber Lombardi bleibe der Sprecher des Papstes. Burke bekommt ein Büro im Staatssekretariat, nicht im vatikanischen Presseamt, dessen Chef Lombardi ist.   Burke vergleicht den neu geschaffenen Posten mit dem des Kommunikationsdirektors im Weißen Haus, 'von dem die meisten Leute gar nicht wissen, wer er ist'.
(Andrea Bachstein, SZ, 25.06.12)

Eine gute Wahl, lieber Papst!

Es ist aber doch ein wenig inkonsequent lediglich einen FOX-Mann zu holen. 
Ich schlage vor, daß Burke auch noch seine Kollegen Glenn Beck (“I Have Seen The Finger Of God”) und Sarah Palin („I can see Russia from my house!“) in den Vatikan holt.

Dann wird alles gut.