Mittwoch, 29. Februar 2012

Wenn es zu Ende geht und die Christen kommen.


Heute war es wieder einmal soweit, daß ich beruflich in einer Einrichtung der „Albertinengruppe“ in Hamburg zu tun hatte. 
Dabei handelt es sich im Wesentlichen um zwei Krankenhäuser, die vom evangelisch-freikirchlichen Albertinen-Diakoniewerk e.V. betrieben werden.
Diese wurde 1907 von der baptistischen Oberin Albertine Assor gegründet, stellt sich dieser Aufgabe seit über 100 Jahren: in unseren Krankenhäusern, den Senioren- und Pflegeeinrichtungen sowie dem ersten Hamburger Hospiz in christlicher Trägerschaft.
Unsere Einrichtungen stehen für hohe medizinische und pflegerische Kompetenz sowie die Verzahnung von ambulanten, stationären, akut-medizinischen, rehabilitativen und pflegerischen Leistungsangeboten. Gemeinsam mit vielen Partnern.
Doch genauso wichtig wie innovative Medizin und Pflege bleibt die menschliche Zuwendung - von der Geburt bis ins hohe Lebensalter. Unser Leitsatz "Menschen so zu behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen" ist aktueller denn je und prägt die Atmosphäre in unseren Einrichtungen.
„Die Albertinen-Stiftung fördert die Arbeit des Albertinen-Diakoniewerks und unterstützt humanitäre und soziale Projekte. Die Albertinen-Gruppe erwirtschaftet mit rund 2.400 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von über 150 Mio. Euro und zählt zu den Top-30-Arbeitgebern in der Hansestadt.“

Ein recht großer Laden also

Bekanntlich werden in kirchlichen Einrichtungen die Mitarbeiter untertariflich bezahlt, genießen nicht die vollen Arbeitnehmerrechte und können gefeuert werden, wenn sie sich scheiden lassen oder homosexuell sind. 
Juden, Moslems oder Atheisten müssen draußen bleiben.

In speziellen "Arbeitsrechtsregelungen" der evangelischen Landeskirchen und "Grundordnungen" der katholischen Bistümer ist zum Beispiel auch verordnet, dass es keine Betriebsräte und kein Streikrecht gibt. Im Konfliktfall suchen die Gerichte bestenfalls einen "schonenden Ausgleich" zwischen der widersprüchlichen weltlichen und religiösen Rechtsordnung.
"Um der Glaubwürdigkeit der Kirche willen", wie der führende protestantische Jurist Walther Rießbeck formuliert, müssen alle Mitarbeiter auch außerdienstlich als wahre Christen auftreten.
(Hermann Horstkotte, 20.02.12)

 Das bei den Lohnkosten eingespart Geld wird für fromme Folklore ausgegeben.
Kein Zimmer, das nicht von übergroßen Kalendern mit täglich neuen Bibelsprüchen dominiert wird, kein Schrank, keine Schublade ohne Bibel und Kreuze soweit das Auge reicht.

Die enorme Zahl von jährlich 35.000 stationären Patienten erreicht die Albertinen-Stiftung unter anderem dadurch, daß man Alte und geriatrische Fälle in Viererzimmer zusammenfasst.

Vier Mann, vier Betten, ein Klo, ein Waschbecken.
Mehr ist nicht.

Mir ist klar, daß man auf hohem Niveau jammert, wenn man Viererzimmer beklagt. 
In den meisten Ländern wäre das Luxus.

Aber andererseits werden von ganz normalen gesetzlichen Krankenkassen betriebene Einrichtungen heutzutage ganz anders ausgestattet. 

Nur zwei Straßen weiter liegt beispielsweise das Herz-Rehazentrum der Barmer-Ersatzkasse; deren Ausstattung wie von einem anderen Stern wirkt.

Sie wohnen alleine oder gemeinsam mit Ihrer Begleitung in einem unserer komfortablen und geschmackvoll eingerichteten 40 Einzelzimmer.
Alle Zimmer sind mit Dusche/WC, Föhn, Telefon, Flachbildfernseher, Radio und Direktruf zum Pflegedienst ausgestattet.
Eine kleine Sitzgruppe sowie ein bequemer TV- und Ruhesessel runden Ihren Wohnbereich ab.

Das mit der Nächstenliebe ist eine auslegbare Angelegenheit.
Der Dienst am Mitmenschen ist relativ.

Unser Leitsatz "Menschen so zu behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen" ist aktueller denn je und prägt die Atmosphäre in unseren Einrichtungen.
Herzlich willkommen bei Albertinen!

Auf Würde kommt es da nicht so an. 
Wichtiger ist, daß die Patienten unter allen Umständen am Leben gehalten werden. 
Wie es ihnen dabei geht und ob das überhaupt ihren Wünschen entspricht, zählt gar nichts.

Da kann man eben auch ein vier Personen ohne Telefon und TV stapeln, die dann dazu verdammt sind stumm die Decke anzuglotzen, bis der liebe Gott sie zu sich holt.

Das ist das Grundverständnis der Christen - man ist zur Fremdbestimmung verdammt und hat kein Recht

 Zu entscheiden, welcher Art von Erotik man zusagt, wen man lieben möchte, was im Uterus vor sich geht und wann man keine Lust mehr hat zu leben - steht einem Christen nicht an.

Diese absolut grundlegend menschlich-Individuellen Angelegenheiten werden von Dogmen geregelt, welche auf Prämissen fußen, die nur ein Religiot versteht.

 Beide großen Kirchen betonen heute, daß Suizide grundsätzlich verboten wären und unter keinen Umständen zu tolerieren wären.

Da ist nämlich ganz schnell Schluß mit der Nächstenliebe.
Falls es jemand noch nicht weiß: Wir müssen alle sterben; der Tod ist weder unnatürlich noch selten.
Selten ist aber in unserer hochtechnisierten westlichen Welt, die sich viel auf die stets steigende Lebenserwartung einbildet, daß man im hohen Alter schmerz- und beschwerdefrei plötzlich stirbt. 

Über 90 % der Deutschen sterben in Krankenhäusern, davon Hunderttausende an Krebs.

Die einzige noch häufigere Todesursache sind Herz/Kreislauferkrankungen. 
Das klingt für den Laien vielleicht harmloser, bedeutet aber praktisch gesehen nicht weniger Unannehmlichkeiten.

Bei Herzklappendefekten oder Herzschwäche wird das Ende in der Regel so eingeläutet, daß die Flüssigkeit im Körper nicht mehr umgepumpt werden kann. Wasser lagert sich in den Beinen und schließlich in der Lunge ein (Pleuraerguss).
Nach meiner Vorstellung ist das eine der übelsten Todesarten überhaupt - man ertrinkt innerlich, da eine volllaufende Lunge natürlich immer weniger in der Lage ist Sauerstoff und Kohlendioxid auszutauschen.
Man „bekommt immer weniger Luft“.
 Dieses grausame Spiel wird in Krankenhäusern üblicherweise mit Diuretika bekämpft, weil Punktionen zu viele Risiken (Protein-Schock, Infektionen, Pneumonie...) bergen. 
In dem Fall läuft man innerlich voll Wasser und wird gleichzeitig ausgetrocknet. 
Das bedeutet Inkontinenz, grauenvollen Durst und Kollaps des Mineralhaushalts, wodurch das Gehirn immer weniger funktioniert und man auch noch langsam den Verstand verliert.

Ein Teufelskreis. 

Ein Spiel, das man irgendwann verliert.

Ich wüßte beim besten Willen nicht was näher läge, als in so einem Fall zu entscheiden, daß man den Prozess zumindest etwas beschleunigt, indem man sich nicht mehr beatmen läßt und das grauenhafte Erstickungsgefühl mit Morphium übertüncht.

Die Experten für die Nächstenliebe sehen das ganz anders. 
Ihr Motto ist „der Mensch soll sich quälen, so lange wie möglich!“

„Gott hat uns das Leben geschenkt, es ist uns anvertraut“, sagt Matthias Kopp, Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz. Die Selbsttötung verstoße gegen das sittliche Gesetz. Das fünfte Gebot spreche eine klare Sprache: „Du sollst nicht töten.“
Die beiden Kirchen lehnen die Selbsttötung sowie die Beihilfe dazu ab. Die katholische Kirche glaube an den barmherzigen und liebenden Gott. „Gerade deshalb dürfen wir seiner Liebe nicht begegnen, indem wir das, was er uns anvertraut hat – unser Leben – zerstören. Gott ist der Herr des Lebens – auch wenn wir den Tod nicht immer verstehen können“, sagt Kopp.
Den gleichen Standpunkt vertritt die Evangelische Kirche. „Vertrau’ dich Gott an, auch wenn es schwer wird, seine Pläne und Wege sind manchmal rätselhaft“, sagt Reinhard Mawick, Sprecher der Evangelischen Kirche Deutschland. Der Wunsch, sich umzubringen, sei oftmals ein Ausdruck der Verzweiflung, hier sollte dem Betroffenen lebensbejahend zur Seite gestanden werden. Trotzdem verurteile die Evangelische Kirche niemanden, der sich für eine Selbsttötung entscheidet.

Falls ich es noch nicht gesagt haben sollte:

Ich verachte die Kirchen für ihre unmenschliche und über alle Maßen arrogante Haltung!

Hier handelt es sich um das Gegenteil von Mitleid.
Und wie soll jemand das Leben geschenkt haben, den es gar nicht gibt?

Wundersame Welt der Religioten!

Dienstag, 28. Februar 2012

Fußball



Die Sportart, die ich wirklich außerordentlich gerne mag (=ansehe! Nicht praktiziere) ist SUMO. 

Es ist eine Individualsportart, bei der die eigentliche Entscheidung innerhalb von Sekunden fällt.

Dennoch beinhaltet dieses urjapanische Kräftemessen eine über tausend Jahre alte Tradition, ein höchst kompliziertes Regelwerk und ausgefeilte Rituale, die schon beim dohyō-iri dem westlichen Zuschauer so fremdartig erscheinen.
Natürlich spielt auch Sportpolitik eine große Rolle, da die Sumotori in extrem hierarchischen Beyas (Kampfställen) organisiert sind, deren Mitglieder traditionell bei Turnieren nicht gegeneinander kämpfen.

Allein die „Banzuke“, also die offizielle Rangliste der rund 800 Rikichi (Kämpfer), die nach jedem Basho (Turnier) erstellt wird, ist ein echtes Kunstwerkt.

Nach strengen Regeln werden die 800 Namen in sechs verschiedene Ligen unterteilt, die sich wiederum in Ost- und West gliedern.
 Jede Liga verfügt über einzelne Rangstufen, wovon die begehrtesten Titel selbstverständlich die Sanyaku-Ränge (die besten der obersten Division, der Makuuichi-Liga) sind, die wiederum in Komusubi, Sekiwake, Ozeki und Yokuzuna unterteilt sind.

Es gibt zwar genaue Vorschriften, wie man die Ränge erlangt, aber auch unausgesprochene Traditionen. So kann der König des Sumo, der Yokozuna (eine Auszeichnung, die nur alle paar Jahre von einem Rikichi erreicht wird) nicht mehr aberkannt werden. 
Es wird aber „erwartet“, daß sich ein Yokuzuna „freiwillig“ zurück zieht, wenn er keine überragenden Leistungen mehr bringt.

Dem nichtjapanischen Zuschauer wird also durchaus einiges an Hintergrundwissen abverlangt.

Auch die scheinbar extrem kurzen und simplen Kämpfe werden mit 82 grundlegenden traditionellen Techniken bestritten, die wiederum in Gruppen unterteilt sind.
 Techniken, die je nach Rang mehr oder weniger ehrenvoll sind.

Hatakikomi, bei dem der Sieger dem anstürmenden Gegner ausweicht, indem er zur Seite springt und ihm dann so auf den Kopf schlägt, daß er zu Boden geht, wird vom Publikum bejubelt, wenn ein nieder-rangiger Maegashira damit einen Ozeki besiegt.
Bedient sich hingegen ein Yokuzuna gegen einen sehr viel schwächeren Gegner dieser sehr erfolgreichen Technik, wird er unweigerlich ausgebuht, weil es als feige gilt.

Es war der traurigste Tag meines Lebens als der ebenso kenntnisreiche, wie humorige Sumo-Kommentator Alexander von der Groeben verkündete, Eurosport werde die sechs Bashos in Zukunft nicht mehr übertragen. 

Noch heute träume ich voller Wehmut von meinen Lieblingen Asashoryu und Kotomitsuki.

Sehr viel populärer als Sumo ist weltweit der Fußball.

Dabei handelt es sich um einen Mannschaftssport und das vereinfacht es der Masse Sympathien zu verteilen.
 Man muß keine einzelnen Spieler, keine Charaktere kennen, um mit zu fiebern, sondern kann einfach den primitivsten nationalen oder lokalen Instinkten frönen. 
Tradition, komplizierte Techniken oder undurchschaubares Regelwerk sind ebenfalls nicht vorhanden.
Man kann einfach dem Geräuschpegel lauschen und der causa auch noch ausreichend folgen, wenn man 12 Bier intus hat und zwischendurch ein paarmal auf Klo geht.

Ich glaube, daß die grundsätzliche Primitivität der Schlüssel zum Erfolg des Fußballs ist.

Zwar ist es mir (vermutlich wegen meiner amerikanischen Staatsbürgerschaft) unverständlich, wieso 22 Menschen nur so derart eingeschränkt agieren dürfen (keine Würfe, kein Tragen des Balles, …) und gewissermaßen als behinderte Armlose spielen müssen, aber dennoch würde ich nach 90 Minuten genügend mitbekommen haben, um in der Kantine am nächsten Morgen „mitreden“ zu können.

Fußball bietet den unschlagbaren Vorteil, daß sich jeder Gehirn-Einzeller, der ein Stündchen am TV-Schirm verbracht hat, als Experte fühlen kann.

Daher entstehen immer und überall heiße Diskussionen über Fußball - weil jeder sich einbildet mitreden zu können. Der alte Gag von den "82 Millionen deutschen Nationaltrainern" ist noch aktuell.

Hierin besteht auch der große Unterschied zu Honorar-System der kassenärztlichen Vereinigung, zum ESM-Eurorettungsmechanismus und den Fortschritten des „Partnering“ zwischen Nato und Afghanischer Armee - alle drei Themen sind zwar sicherlich wichtiger als Fußballergebnisse, aber eben auch viel zu kompliziert, um von mehr als einem Prozent des Urnenpöbels verstanden zu werden.

Obwohl seit zig Jahren der Umbau des Gesundheitssystems diskutiert wird und das auch noch jeden etwas angeht, kann nur eine winzige Minderheit der Bürger erklären wie sich die Konzeptionen der Parteien (also Prämienmodel und Bürgerversicherung) unterscheiden. 

So kommt es, daß ein so ungeheuer wichtiges und extrem teures Thema bei Wahlen kaum eine Rolle spielt und am Ende unverfrorene Pharma-Lobbyisten wie Rösler oder Bahr auf dem Sessel des Bundesgesundheitsministers sitzen.

Es tut mir natürlich Leid, daß so enorm viel Zeit mit Fußball verschwendet wird, die meiner Meinung nach sinnvoller investiert wäre, indem man Wahlprogramme der Parteien studierte.

Das spricht aber nicht grundsätzlich gegen Fußball.

Langweile und Einfachheit sind keine moralischen Kriterien. Ebenso wenig würde ich mich daran stören, wenn Milliarden Menschen sich dabei ergötzten Wandfarbe beim Trocknen zuzusehen.

Ich habe aber auch grundsätzliche Einwände gegen den heutigen organisierten Fußball.

Es stört mich, daß „ich als Steuerzahler“ (um auch mal eine der beklopptesten Floskeln zu benutzen) den gigantischen Sicherheitsaufwand mitbezahlen muß.

"30 Prozent der bayerischen Bereitschaftspolizei machen nichts anderes mehr als Fußballeinsätze", sagt [Polizeigewerkschaftschef Rainer] Wendt. Er erneuerte seine Forderung nach einer Kostenbeteiligung der Deutschen Fußballliga (DFL) und des DFB. 115 Millionen Euro koste der Polizei-Einsatz während einer Saison. "Meine Forderung nach einer Beteiligung von 50 Millionen Euro ist geradezu ein Freundschaftspreis", sagt Wendt.
Bislang fand der DPolG-Chef dafür keinen Zuspruch in der Politik. "Doch die Front bröckelt", sagt er. In Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern will Wendt Bewegung wahrgenommen haben. "Es ist unerträglich, wenn 17-jährige Balltreter Millionen-Verträge unterzeichnen, aber für 20-jährige Polizisten meist kein Geld da ist, um ihre Überstunden anständig zu bezahlen", sagt Wendt.

Die sieben- und achtstelligen Summen, die Fußballspieler verdienen können, sind eigentümlicherweise ohnehin nie Gegenstand der deutschen Neidkultur.

Selbst ein Mann wie Michael Schuhmacher, der in besonders niederträchtiger Weise sein Vermögen von mittlerweile fast einer Milliarde Euro schon 1996 in die Schweiz geschafft hat, weil er keinen einzigen Groschen Steuern in Deutschland zahlen will, wird hoch geschätzt.

Berühmtestes Beispiel ist hier natürlich der Autorennfahrer Michael Schumacher. Er hat ein jährliches Einkommen von 100 Millionen Franken und ein Vermögen von nahezu einer Milliarde. Trotzdem zahlt er in Vufflens-le-Château (VD) nur 2 Millionen Franken Steuern pro Jahr. Er sagte offen: „ An der Schweiz hat mich gereizt, dass ich ein vernünftiges Steuerabkommen aushandeln konnte. In Deutschland sind sie ja selber dumm, wenn sie mir kein Angebot machen und dafür gänzlich auf meine Steuergelder verzichten.“       (Bankentest.ch)

Dagegen wird ein Bundesminister, der im Jahr so viel verdient wie Schuhmacher an einem Tag und zudem auch noch ordentlich fast die Hälfte seines Verdienstes zu Gunsten der deutschen Allgemeinheit hierzulande versteuert, sehr oft als raffgierig angesehen.

Politikern wird grundsätzlich missgönnt.

Anders als Rainer Wendt würde ich neben den großverdienenden Spielern auch noch die echten Profiteure nennen.
Natürlich verdienen auch die Trainer viele Millionen im Jahr, aber das richtige Geld wandert an die Funktionäre von DFL, DFB und FIFA.
Es war eine komplizierte Fernsehrechtevergabe, die der Deutschen Fußball-Liga (DFL) im November 2008 am Ende 1,65 Milliarden Euro für den Zeitraum 2009 bis 2013 brachte. Ein exklusives Vermarktungsmodell mit einer Leo Kirch nahe stehenden Firma - drei Milliarden Euro für sechs Vertragsjahre - scheiterte am Veto des Bundeskartellamtes.
 Solche Summen werden jedes Mal fällig, wenn EM, WM, Champions League, DFB-Pokal, Bundesliga oder Olympiade im TV übertragen werden.

Allein der kleine Ableger Champions League kostet einen Sender mindestens 50 Millionen Euro im Jahr.

Eine halbe Milliarde Euro prassen ARD und ZDF nur für Sportgroßveranstaltungen in der laufenden Saison raus - ohne Bundesliga und den anderen alltäglichen Wahnsinn. Und es soll noch teurer werden.
Demnach wollen ARD und ZDF für die Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien 210 Millionen Euro bezahlen. Hinzu kämen Produktionskosten in Höhe von 30 Millionen Euro.
Für die Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich wollen beide Sender 160 Millionen Euro auf den Tisch legen, für die Produktion weitere 20,5 Millionen Euro.
Für die Rechte an den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro im selben Jahr seien sie bereit, 80 Millionen Euro hinzulegen.
 Ich gebe zu; hier überkommt mich dann doch der Neid, wenn ich bedenke wie sehr die Sendungen, die mir gefallen (also die Politmagazine beispielsweise) zugunsten von billigeren Trash-Talkformaten zusammengeschnitten werden.
Informationen, nein danke - lautet das Motto der öffentlich-rechtlichen Sender.

ARD und ZDF wäre dringend angeraten die Milliarden nicht mehr für die Sportrechte herauszuprassen, sondern teure Sportereignisse nur noch im Pay-TV zu zeigen. 
Dann würde der Normalbürger GEZ sparen und wer Fußball gucken will, sollte dann auch
Selbst die Kosten aufbringen.

Wer weiß, vielleicht lassen sich dann bald gar nicht mehr solche aberwitzigen Summen von den Vermarktern erzielen. Ich glaube allerdings nicht, daß Blatter und Zwanziger deswegen bald am Bettelstab gehen müssten.

Die Finanzen sind der Grund dafür, daß mir Fußball ungerecht erscheint.

Richtig unsympathisch wird mir Deutschlands liebster Sport aber durch das Pack, welches er als sogenannte „Fans“ anzieht.

Skinheads, Raufbolde und Hooligans, die bei Ballkontakten schwarzer Spieler anfangen wie Schimpansen zu grölen, die bis heute so homophob agieren, daß sich kein einziger Profi weltweit geoutet hat, die zudem auch ungeniert xenophob und antisemitisch agieren.

Es ist einfach nur widerlich, welch braun-rechte Gewalt im Umfeld von Fußball entsteht.

Ilkay Shechter, ein Spieler vom 1. FC Kaiserslautern kann davon ein Lied singen.
Nach dem 0:4 (0:3) der Pfälzer am Samstag im rheinland-pfälzischen Derby beim FSV Mainz 05 war die Regenerationseinheit der Profis von rechtsradikalen Gesten und antisemitischen Beleidigungen gegen den israelischen FCK-Profi Itay Shechter überschattet worden.
Eine Gruppe von knapp zehn Personen, die laut FCK-Sprecher Christian Gruber seit Jahren Stadionverbot hat und einer alten Hooliganszene angehört, war offenbar dafür verantwortlich. Die vor Ort befindlichen Polizisten hatten nach Angaben Grubers aus „deeskalierenden Gründen“ auf eine Entfernung der Personen vom Stadiongelände verzichtet.
(MoPo 27.02.12)

Was kosten wohl Sumo-Übertragungsrechte pro Jahr?

Montag, 27. Februar 2012

Der Christ des Tages Teil LVII

 Vater Marcel Guarnizo von der St. John Neumann-Kirche in Gaithersburg (Maryland) ist schon weit rumgekommen.

Geboren in Kolumbien, verschlug es den Katholiken als Kind nach Washington, DC, wo er in den berüchtigten Vororten aufwuchs, das Priesterseminar besuchte und geweiht wurde.
Schon bald fühlte er sich berufen den durch Gorbatschows Glasnost plötzlich geöffneten Warschauer Pakt zu rechristianisieren.

Guarnizo: In 1993, I went to Russia. The Berlin Wall, of course, had fallen four years earlier. The Soviet Union had only been officially dissolved two years earlier, on Dec. 25, 1991. I experienced a strong call to help rebuild the Church in the post-communist world.    I began with another organization, Aid to the Church in Russia, which dedicated itself to rebuilding churches in Russia that had been desecrated during the regime. We were able to rebuild quite a few Catholic churches in Russia. But after about 10 years, I began to realize that rebuilding churches was not going to be enough.   What was needed was a movement to create a new intellectual culture in the post-communist countries of Central and Eastern Europe.(Interview mit Kirsten Evans, 24.12.2009)

Allerdings wartete nicht nur das moralisch verkommene Osteuropa auf den US-Kolumbianer, sondern auch Westeuropa war dabei vom Glauben abzufallen.

(Guranizo, links, mit Fans)

Guarnizo: And it is something needed not only in central and eastern Europe, but also in the west -- the moral courage to lead and to defend the culture of the west. I think the West is committing intellectual and cultural suicide at present. We are terribly afraid of recognizing the importance of preserving our own Western civilization, of acknowledging our Christian roots, which is a undeniable fact of history.(Interview mit Kirsten Evans, 24.12.2009)

Da das ethisch verlorene Westeuropa mit Gottes Herold Joseph R. einen starken Fürsprecher bekam, konnte Vater Marcel Guarnizo, der Mann, der ganz allein Russland katholisiert hatte, guten Gewissen zurück nach Amerika gehen.

Guarnizo hat zwei Leidenschaften, einerseits die Matrix-Triologie und andererseits das Verdammen und Schwangerschaftsunterbrechungen.

Diese Vorlieben kann er sehr schön kombinieren, indem er den Look von Keanu Reeves‘ „Neo“ übernimmt, dann aber statt gegen Maschinen gegen „pro choice“-Gesetze kämpft.

Ganz im Sinne Kreuznets und Mixas, nennt er Ärzte, die Abtreibungen durchführen ausdrücklich in einem Atemzug mit Klaus Barbie und Joseph Mengele.

LeRoy Carhart, the Nebraskan physician who has performed late-term abortions at Germantown Reproductive Health Services since December 2010 ist für Guarnizo nur der “Schlachter von Germantown.”


Der Christ des Tages Nr 57 ist nicht zimperlich.
"This is not a legitimate business and we are asking the community to come out here. We need to shut this guy down,” said the Rev. Marcel Guarnizo, the parochial vicar at St. John Neumann Catholic Church in Gaithersburg.
Guarnizo said his group was protesting an injustice. He said women had alternatives.

Wenn Father KZ-Vergleich nicht gerade indirekt zum Mord aufruft, hat er auch noch seine “normalen” priesterlichen Pflichten, wie beispielsweise Beerdigungen.


Ann Werner beschreibt als Augenzeugin auf „addictinginfo.org“ wie mitfühlend der Priester mit den trauernden Angehörigen umgeht.

My friend Barbara, the daughter of the deceased woman, was denied communion at her mother’s funeral. She was the first in line and Fr. Guarnizo covered the bowl containing the host and said to her,  “I cannot give you communion because you live with a woman and that is a sin according to the church.”
To add insult to injury, Fr. Guarnizo left the altar when she delivered her eulogy to her mother.
When the funeral was finished he informed the funeral director that he could not go to the gravesite to deliver the final blessing because he was sick. 
 I will tell you a little about the woman who drove that priest from the altar. She is kind, she is smart, she is funny and she works hard promoting the arts. She pays her bills, she cares deeply for her family and she loved her mother and her mother loved her right back. And now she will never set foot in a Catholic church again and who can blame her?

The loving christians…..

Sonntag, 26. Februar 2012

Santorum versus Satan - Teil II.



Did you know back when Santorum was in the Senate,
 he kept his wife’s dead fetus in a jar in his office. 
He talked to it, and kept a diary for it.
 Now, if that man isn’t crazy, I don’t know who is!!!!!!!!!!!!!!
(Demokratische Wählerin, Pennsylvania, Feb. 26th 2012)

Der Kampf des Rick Santorum für seine Thesen wird, wie wir gestern gesehen haben, von Barack Obama und dem Satan behindert.

Es ist noch nachzutragen welche miesen Methoden der mit dem Teufel im Bunde stehende Präsident dabei benutzt. 

Santorum vertritt stets die einzige moralische Wahrheit:

Verhütungsmittel, so glaubt dieser erzkonservative Republikaner, seien 'nicht gesund für unser Land', Homosexualität hält er für eine widerwärtige Sünde, wie Polygamie oder Inzest, und Frauen, die nach einer Vergewaltigung schwanger werden, mahnt er, sie sollten 'das Geschenk' annehmen, 'was Gott ihnen gegeben hat'.

Sehr einleuchtend.
Wenn also eine Frau nach einer Vergewaltigung NICHT dankbar für das schöne „Geschenk Gottes“ ist, muß offensichtlich etwas nicht mit ihrem Gehirn stimmen.

So ein Frauengehirn ist mit den Drogen „selbstständiges Denken“ und „Bildung“ versaut worden.

Denken ist schon immer der Hauptfeind des Glaubens gewesen und so verwundert es wenig, daß Santorum es strikt ablehnt allzu viele Leute auf Colleges zu schicken. 
Bildung führt nur zu Arbeitslosigkeit, hat der aussichtsreichste republikanische Präsidentschaftsbewerber erkannt.

Rick Santorum took a swipe at the president's higher education push on Saturday.
"President Obama once said he wants everybody in America to go to college," Santorum said. "What a snob.”
The GOP candidate was speaking to a crowd of Tea Party activists in Troy, Michigan.
“Not all folks are gifted in the same way,” he explained. “Some people have incredible gifts with their hands...there are good decent men and women who go out and work hard every day and put their skills to test that aren’t taught by some liberal college professor trying to indoctrinate them. Oh, I understand why he wants you to go to college. He wants to remake you in his image. I want to create jobs so people can remake their children into their image, not his."


Die lästige Bildung verhindert nur, daß Santorums weise Wahrheiten als solche erkannt werden.

Es soll sogar intellektuell derartig Verwirrte geben, daß sie sogar behaupten es gäbe im „Heiligen Land“ noch andere Menschen als Israelis.

“The bottom line is that that is legitimately Israeli country. And they have a right to do within their country just like we have a right to do within our country. If they want to negotiate with Israelis, and all the people who live in the West Bank are Israelis, they’re not Palestinians. There is no ‘Palestinian.’ This is Israeli land.”

Die GOPer Basis ist zum Glück noch nicht von Fakten und höherer Schulbildung verwirrt worden.

Santorum [profitiert] davon, dass die gesamte Debatte im republikanischen Lager auf abgründig niedrigem Niveau dahindümpelt. Kultiviert werden Wut und Hass auf Obamas angeblich sozialistischen Kurs in den nationalen Untergang. Und Tabus: Wer es wagen würde, etwa über (unausweichliche) Steuererhöhungen zur Sanierung der Staatsfinanzen oder über die Bewahrung der Schöpfung vor dem (längst erwiesenen) Klimawandel nachzudenken, der wird von seinen Parteifreunden, von rechten Medien und verhetzten Bloggern sofort an die Wand gestellt. Und politisch exekutiert. Die Republikaner sind verkommen zu einer Partei, in der Ideologien blühen - nicht Ideen.
Rick Santorum ist dafür ein Symptom. Ihm fällt nichts ein, also fällt er aus: Seine Attacke über Obamas 'falsche Theologie' hat der Christenmensch nachträglich damit begründet, dass der demokratische Präsident angeblich eine Weltsicht pflege, die - aus Angst vor Global Warming - 'die Erde über den Menschen stellt'. So geht es zu im republikanischen Wahljahr 2012. Der Biedermann spielt den klimapolitischen Blödmann, um zu gewinnen.

Es passt in Santorums Weltbild von der Bildungsverschwörung, daß DER SCHWARZE Obama nicht homegeschoolt wurde. 
Statt mal anzupacken, hat der heutige Potus sich den Geist von den linken Brainswashing-Maschinen Columbia University (NY) und Harvard Law School verwirren lassen. 
Seine Magna-cum-laude-Promotion ist ein weiteres Zeichen für Obamas satanische Bildung.
Die Schwarzen leben ohnehin nur von dem Geld der anderen arbeitenden Menschen.

I don't want to make black people's lives better by giving them somebody else's money; I want to give them the opportunity to go out and earn the money.

Erzkatholik Santorum würde seinen verbliebenen Kindern (also die, die nicht geistig behindert sind, oder von ihm als Fötus in Formaldehyd eingelegt mitgeschleppt werden) niemals den Tort Bildung antun.

Some who have followed his history may recall the difficulties that arose over the schooling of Mr. Santorum's own children. They take on a certain flavor in light of candidate Santorum's charges, made again last weekend, that schools today are too concerned with academics (one of those high-class problems countless parents would give a lot to have) and not enough with the teaching of right and wrong.     In November 2004, the local press discovered that since 2001 five of Mr. Santorum's children had been enrolled in an online charter school in Beaver County, Pa. The trouble was that the Santorums had throughout this period been living in Virginia while claiming residency in Pennsylvania. This led to a scandal because Pennsylvania taxpayers had been left to foot the bill, including costs for expensive Internet fees—$100,000, according to the local school board.

Samstag, 25. Februar 2012

Santorum versus Satan



Fakten sind dumme Sachen.
Ronald Reagan (Potus 1981 bis 1989)


Um ein GOPer Präsidentschaftskandidat zu werden, muß man zwei Idole kräftig abfeiern. 
Jesus und Ronald Reagan.

Der im Moment deutlich Führende des Republikaner-Rennens Rick Santorum bedient die Reaganophilie, indem er sich konsequent als Rechtester alle Rechten inszeniert und dabei geradezu manisch lügt.
Die Wahrheit kommt ihm partout nicht über die Lippen; eher würde er öffentlich Richard Dawkins den Allerwertesten küssen.

Dem Ex-Senator aus Pennsylvania ist seine Faktenallergie heilig, denn sonst könnte er nicht all den Unsinn über die Homosexualität verzapfen.

Naivere Menschen mögen andere Probleme auf dem amerikanischen Radar haben.
Aber nicht Bildung, Arbeitsplätze, Staatsdefizit, Infrastruktur, Energie, Gesundheitssystem oder Außenpolitik sind das Hauptproblem der USA, sondern nur die Schwulen! 
Und die vermehren sich bekanntlich wie die Karnickel, weil sie mit Privilegien überschüttet werden. 

Daran ist wiederum nur einer Schuld, nämlich der unamerikanische Barack Obama, der eine geheime radikal-sozialistische Agenda verfolgt, um die ganze Nation systematisch zu verschwulen.

President Barack Obama has generally supported same-sex marriage.
However, Republican frontrunner Rick Santorum is adamantly opposed to it. He says gay marriage is equivalent to sex between a man and a dog.
During an interview last year on CNN, Santorum said he supports an amendment to the Constitution defining marriage as only a union between a man and a woman.
“Marriage cannot be defined differently from one state to another,” Santorum said. “For the interest of children, for the interest of society and stability of men and women of families, marriage should be what it is and that’s the union of one man and one woman.”

Obamas Homo-Kurs ist mindestens so gefährlich wie die Agenda eines bekannten deutschen Politikers, der von 1933 bis 1945 regierte.

Und schließlich ist da dieser Auftritt, bei dem er an die Zeit kurz vorm Zweiten Weltkrieg erinnert, in der Amerika zu lange im Isolationismus verharrt habe: "Wir dachten, es wird schon werden, der ist doch ein ganz netter Kerl, das wird schon nicht so schlimm", sagte er, offensichtlich in Anspielung auf Adolf Hitler. Doch nach einer Weile finde man dann ein paar Sachen über diesen "Kerl da drüben in Europa" raus, die nicht so gut seien. Schließlich macht Santorum deutlich: Für die gegenwärtige Generation von Amerikanern sei die Gefahr schwerer zu erkennen. Ein Hitler-Obama-Vergleich? "Nein, natürlich nicht", beteuert er.

Naja, ganz allein will Obama nicht das Land homosexualisieren, er hat noch einen bekannten Mitstreiter: Satan!

The Pennsylvania Republican said in 2008, two years after losing his Senate seat and four years before seeking the presidency, that Satan was attacking U.S. institutions in government and religion.
 […]   Santorum, speaking at the conservative Catholic Ave Maria University in Florida, praised the Catholic Bishop Samuel Aquila for pledging to deny communion to politicians who support abortion rights and said the matter went beyond politics and was a symptom of Satan’s reach in U.S. society.
“While we all see all this as a great political conflict in warfare between the Obama camp and the McCain camp and culture wars, what Bishop Aquila put his finger on and what I think, I suspect those of you who are here understand, this is not a political war at all. This is not a cultural war. This is a spiritual war,” Santorum said in August of 2008.
“And the Father of Lies has his sights on what you would think the Father of Lies would have his sights on: a good, decent, powerful, influential country, the United States of America. If you were Satan, who would you attack in this day and age. There is no one else to go after other than the United States and that has been the case now for almost 200 years, once America’s preeminence was sown by our great Founding Fathers.”
Santorum said Satan’s reach in U.S. society has grown.
“He didn’t have much success in the early days. Our foundation was very strong, in fact, is very strong. But over time, that great, acidic quality of time corrodes even the strongest foundations. And Satan has done so by attacking the great institutions of America, using those great vices of pride, vanity, and sensuality as the root to attack all of the strong plants that has so deeply rooted in the American tradition.”

Nun erkennt man auch weshalb sich der gegenwärtige Präsident Amerikas so sehr darum bemüht das Land zu zerstören: 
Er ist mit dem Satan im Bunde und trachtet daher nach allem Schlechten.

Amerika ist dabei nicht die einzige Nation, die Luzifer persönlich übernommen hat.

Die ersten Erfolge feierte der Antichrist in den Benelux-Staaten und wir wissen ja alle wie schlecht es ihnen jetzt geht!

Die Männer werden alle zu Sodomiten und wer zu alt zum gleichgeschlechtlichen Verkehr ist, wird kurzerhand getötet.

 Genau das will Satanobama mit seiner Krankenversicherung für jeden auch erreichen.

Eigentlich wollte Rick Santorum gegen Barack Obamas Gesundheitsreform wettern, als er am 16. Februar auf dem «American Heartland Forum» in Columbia, Missouri, mit dem konservativen Psychiater James Dobson plauderte. Der 53-Jährige versuchte, mit Falschaussagen Ängste zu schüren: Die gerade beschlossenen Reform werde dazu führen, dass «Todes-Gremien» über Wohl und Wehe der Patienten entscheiden. Den Begriff hatte Sarah Palin bereits 2008 geprägt, als sie gegen Obama in den Wahlkampf zog; Santorum schlägt in dieselbe Kerbe.
Insbesondere Senioren müssten sich fürchten, hiess es aus der Runde: Wer etwa über 70 Jahre alt sei und einen Schlaganfall erleide, werde nicht mehr automatisch behandelt werden. Um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, kam der Präsidentschaftskandidat auf die Niederlande zu sprechen: Dort zeigt sich seiner Meinung nach, was passiert, wenn sich der Staat zu sehr in das Gesundheitswesen einmischt. «Man darf keine Euthanasie betreiben», sagte er mit Blick auf die dort praktizierte Sterbehilfe. «Aber die Hälfte der Leute, die durch Euthanasie getötet werden, und das sind zehn Prozent aller Toten, die Hälfte wird unfreiwillig getötet.»

Getreu dem Ronald Reagan’schem Motto „Fakten sind Lügen“ kümmert sich Sick Santorum auch in diesem Fall nicht im Geringsten um die Wahrheit.

Das sind Thesen des Katholiken, die außer dem Vatikan noch viele andere begeistern.

Beispielsweise  den Investment-Fonds-Milliardär Foster Friess, der  Schwule hasst und auf simple Verhütungsmethoden schwört.


Der 71-Jährige Superreiche gibt Santorum aber nicht nur weise Ratschläge, sondern auch eine Menge Geld.

Schon 2011 spendete er 331.000 Dollar für dessen Super-Pac "Red White and Blue Fund". Damals wagte wohl nicht mal Friess selbst zu hoffen, dass der Ex-Senator aus Pennsylvania nur wenige Wochen später in den landesweiten Umfragen vorne liegen würde. Insofern ist es Friess und seiner Starthilfe zu verdanken, dass Santorum jetzt im Januar zusätzlich 4,5 Millionen Dollar eingesammelt hat - und damit nun Mitt Romney zusetzen kann.
Inzwischen hat Friess, dem christliche Werte am Herzen liegen und der wochenlang mit Santorum durchs Land reiste, auf eine Million Dollar erhöht. 
[…] Im Gespräch mit der New York Times witzelte er jüngst: "Ich habe viel mehr eingezahlt. Die Summe kann ich nicht nennen, denn wenn meine Frau dies erfährt, wäre es Selbstmord." Doch der Streit scheint unvermeidbar, denn Friess lässt keine Zweifel daran aufkommen, dass er noch mehr Schecks ausstellen wird, um Santorums Kulturkampf gegen Abtreibung und Homo-Ehe zu verlängern.
Andere wichtige Unterstützer für Rick Santorum: William J. Doré, ein texanischer Geschäftsmann im Ruhestand, hat ebenfalls eine Million Dollar gespendet.

Von ganzem Herzen werden Rick Santorum auch im Weißen Haus die Daumen gedrückt: 
Denn der katholische Hetzer ist so ultrarechts-fanatisch, daß er selbst in Gods Own Country als Urnengift gilt.

Democrats Are Praying for a Santorum Nomination.
These have been good days for Rick Santorum, buoyed as he campaigns by conservative Republicans cheering their newly anointed hope. Still, it will occur to at least some of his supporters that their hope is destined to be short-lived, that their candidate's particular baggage would sink any presidential candidacy. Especially his.
It's not only that a certain body of Santorum pronouncements on social issues exists, and that they're of a sort that large sectors of the American electorate find unpalatable, to put it mildly. Or that he continues to add to them.
By the time Democratic researchers apply themselves to this compendium of Mr. Santorum's views—in the unlikely event that he becomes the Republican nominee—it's size will have doubled, at the least. The Republicans have already provided President Obama with high-value gifts this election year, but none nearly as delectable as the prospect of a run against Mr. Santorum.
(Wall Street Journal 24.02.12)

Freitag, 24. Februar 2012

Elend überall.



Ausgewogenheit ist mir viel wert.

 Da ich in letzter Zeit meine Wertschätzung gleichmäßig über Religioten aller Religionen, armselige Amerikaner, umnachtete Unionspolitiker, FDP-Flachköpfe, gruselige Grüne und spackige Sozen verteilt habe, muß ich heute noch einmal extra die Linken Lutscher würdigen.

Mannomannomann.

Es wäre doch genug Platz, um knackige soziale Politik „für den kleinen Mann“ zu machen, um die internationale Finanzpolitik kräftig zu kritisieren. Um den großstädtischen konfessionsfreien Liberalen eine  Stimme zu geben.

Entsetzt verfolgen doch alte Sozis wie ich, daß sich Gabriel, Nahles und Co schon wieder an die CDU ranrobben, den zwischenzeitlichen demoskopischen Gleichstand der beiden großen Parteien wieder auf fast 15 Prozentpunkte aufgepumpt haben.

Die CDU kratzt nach den letzten beiden erbärmlichen Desaster-Jahren an der 40%-Marke und die Neo-Religioten von SPD jubeln einen konservativen Pfarrer ins Höchste Staatsamt!
Sie befördern sich damit wieder ins 20%-Tal.

Wie man „linke“ Politik macht, zeigt der französische Sozialist François Hollande, der in Wahlumfragen zur Präsidentenwahl stabil über 50% liegt.

Gabriel, Steinmeier und Steinbrück finden das natürlich ganz furchtbar, weil sie maximal die Hälfte davon haben möchten.
 Sobald es in Richtung 30% geht, werden sie zappelig und stellen irgendeinen Schwachsinn an, der sie ein paar Prozentpunkte zurück wirft.

Daher scheuen sich die Deutschen Sozis auch dem Merkozy-Paar ein Gabriande entgegen zu stellen.

Womöglich könnte man damit Erfolg haben und das muß unbedingt vermieden werden.

Im Westen leuchtet es rot. Der französische Sozialist François Hollande tritt gegen einen hypernervösen Gegner an, hat blendende Umfragewerte und damit gute Aussichten, bei der Präsidentschaftswahl im Mai gegen Nicolas Sarkozy zu gewinnen.
Der Osten dagegen ist schwarz. Diesseits des Rheins gelingt es den deutschen Sozialdemokraten selbst nach zweieinhalb schwarz-gelben Chaosjahren nicht, in den Umfragen auf Augenhöhe mit der Union zu kommen. […]
Peer Steinbrück […] gab […] vergangene Woche in Washington zu Protokoll, Hollande wäre "naiv", wenn er tatsächlich glaube, den kürzlich beschlossenen Fiskalpakt noch einmal aufschnüren zu können. Allerdings, so wurde Steinbrück zitiert, handele es sich bei Hollandes Parolen in diesem Punkt ohnehin nur um ein Wahlkampfmanöver.
Härter kann man einem Genossen kaum in die Parade fahren. Und Steinbrück ist nicht der einzige führende Sozialdemokrat, dem der Favorit aus Frankreich suspekt ist. […]
 Als das "Handelsblatt" kürzlich meldete, die SPD plane einen Wahlkampf gegen die Banken, war er entsprechend aufgeschreckt.
(DER SPIEGEL8/2012)

Was für eine parteipolitische Einladung!

Die taktische Tür ist so sperrangelweit auf! 
Finanzpolitisch und Europapolitisch stehen Grüne und SPD fest an der Seite der Kanzlerin, bei der Wulff-Nachfolgefrage überholen sie FDP und CDU sogar rechts.

(Angeblich soll Merkel, um Gauck zu verhindern neben dem Sozi-affinen Andreas Voßkuhle auch die beiden SPD-Exbürgermeister Voscherau und von Dohnanyi vorgeschlagen haben. Aber Rot und Grün wollten lieber Rösler glücklich machen.)

Zudem ist die augenblickliche Sozi-Führung so religiös wie eigentlich nie zuvor.

Angesichts der euphorischen Glaubensbekenntnisse Steinmeiers, Gabriels, Nahles, Thierses und Co, wirken die demonstrativ ohne den Zusatz „so wahr mir Gott helfe“ geleisteten Amtseide der SPD-Minister von 1998 und 2002, wie aus einer fernen anderen Zeit.

Nie war der Spielraum für die LINKE so groß wie heute, nie hatte sie bessere Karten, um sich gegen die geballte Front der Merkelianer im Bundestag als einzige Opposition darzustellen. 

Daß man es in der Opposition sogar ganz ohne eine einzige Idee auf 15% bringt, hat sogar Guido Westerwelle hinbekommen.

Die Linken aber haben einen Quasi-Vorsitzenden Lafontaine, der sich in Destruktivität gefällt und damit der CDU seines Heimatbundeslandes Saarland die Regierungsbeteiligung sichert.

Die tatsächlichen Vorsitzenden Lötzsch und Ernst schaffen es unterdessen sich auf irrelevanten Nebenkriegsschauplätzen lächerlich zu machen.

Sie sind die einzige Oppositionspartei von 2009, die trotz unterirdischer Lobbyistenbeglückungs-Performance der Schwarzgelben sogar noch unter ihrem letzten Bundestagswahlergebnis liegt.

Und nun die causa Gauck.

Daß Wulff zurücktreten könnte, hat niemanden der 82 Millionen in Deutschland Lebenden überrascht. So überfällig war noch keine Demission.

Nur die 76 Abgeordneten der Linken im Bundestag sind komplett überrumpelt und haben nicht die geringste Ahnung, wie man reagieren soll. 
Ganz offensichtlich ist nicht einer in der Parteiführung auf die Idee verfallen, daß man sich beizeiten umhören sollte, wen sie als Gauck-Gegenkandidat aufstellen könnten.

Während sich schon vor einer Woche FÜNF verschiedene Parteien auf eine Person einigen konnten, laboriert die EINE Partei immer noch mit x Namen im Hut.

Gesine Lötzsch, Klaus Ernst: Stellen eigenen Kandidaten auf / Gauck kein Kandidat, der für alle Bürgerinnen und Bürger spricht / Drei hervorragende Persönlichkeiten - Beate Klarsfeld, Lukrezia Jochimsen und Christoph Butterwegge haben Bereitschaft signalisiert.

Zu Recht nennt SPON die Linke heute eine „Lachnummer“:

Der Verfassungsschutz kann seine Beobachtung der Linken beenden. Denn sie stellt nur noch eine Gefahr für sich selbst dar. Die peinliche Posse um die Nominierung eines Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl zeigt: Die Partei ist mit dieser Führung politikunfähig.
Die linke Parteivorsitzende Gesine Lötzsch hatte ihre Einschätzung der Situation mal wieder sehr exklusiv: "Komfortabel" sei es, gleich drei gute Kandidaten für die Wahl zum Bundespräsidenten in petto zu haben. Komfortabel daran war für die Linke nur die Ausgangsposition, die die Führung in Rekordzeit mal wieder vergeigt hat.
In der Ausgrenzung der Linken und ihrer Wähler durch die anderen Parteien bei der Nominierung des Konsenskandidaten Joachim Gauck steckte erhebliches Empörungspotential. Es wäre leicht gewesen, sich so darzustellen, wie sich die Linke am liebsten sieht: als letzte verbliebene Oppositionspartei. Dafür hätte es nur eine zügige Entscheidung und Positionierung gebraucht: Klar und gut begründet "Nein" sagen zu Gauck, dann dagegen stimmen oder für eine halbwegs attraktive eigene Alternative votieren. Doch statt den Elfmeter zu verwandeln, der ihnen geschenkt wurde, schießt diese Linke wieder mal ein Eigentor.

Klickt man heute die Linksfraktion an, findet man als erste Meldung eine Populismus-Suada, die offensichtlich aus der BILD und vom ADAC zusammenkopiert wurde.

SPRITABZOCKE!
Noch höher geht nicht? Von wegen. Weil es allein nach dem Willen der Mineralölindustrie geht, können sich deutsche Autofahrerinnen und Autofahrer vermutlich schon bald auf neue Rekordpreise beim Benzin einstellen. […] "Die Bundesregierung sollte das Kartellamt umgehend per Gesetz in die Lage versetzen, die Benzinpreiserhöhungen verbindlich prüfen und gegebenenfalls zurückweisen zu können. Wir brauchen eine gesetzliche Benzinpreisbremse.“

Guten Morgen!

Schon mal was von Umweltschutz gehört?
 Da die Deutschen einen Riesenbogen um Dreiliterautos machen und sich stattdessen immer mehr Spritschlucker-SUVs anschaffen, bin ich sehr dafür, daß sie mit hohen Benzinpreisen gestraft werden.
Das Erdöl ist übrigens eine endliche Ressource! 
Darauf zu dringen, daß Benzin möglichst billig an den Verbraucher verteilt wird, kann nicht die Lösung sein und im Übrigen dürfte jedem Deppen (außer der Linksfraktion) klar sein, daß die internationale NahOstpolitik (Kriegsgefahr Iran! Syrienkrise,..) den Ölpreis beeinflusst.


Ein einziges Elend, diese Opposition. 

Nicht so erbärmlich wie CDU, CSU und FDP - aber was heißt das schon?